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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1903
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- Deutsch
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^ 168, 23. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5703 teilt, läßt sich schon erkennen, daß nicht nur eine bedeutende Er höhung des Ladenpreises (ganz abgesehen von der Verkürzung des Rabatts) in den letzten Jahren stattgefunden hat, sondern auch, daß die deutsche Lehrbuchlitcratur die Preise für die ent sprechende englische und französische Literatur beträchtlich über steigt. Sechs einbändige »Grundrisse« der Nationalökonomie zeigen folgende Preise: Schmoller (ungebunden) 482 S. 8". 12 Conrad (ungebunden) 396 S. 8". 8 Philippowich (ungebunden) 407 S. 8". 9 60 Kleinwächter (ungebunden) 416 S. 8". 8 ^ 40 o). Marshall (englisch, gebunden) 416 S. kl. 8". 3 -F 50 Gide (französisch, ungebunden) 616 S. kl. 8°. 4 ^ 80 »Oder, auf Silben reduziert, um völlig vergleichbare Größen zu haben: 10 000 Silben kosten bei Schmoller 19, bei Conrad 21, bei Philippowich 20, bei Kleinwächter 22, bei Marshall 14, bei Gide 12 Die deutschen Bücher sind also um etwa 43 Prozent teurer als das englische, um 66 Prozent teurer als das französische. Dasselbe zeigt sich bei umfangreicheren Handbüchern und bei Monographien. Die Steigerung der Preise in Deutschland wird illustriert an dem System der Nationalökonomie von G. Cohn: der erste Band erschien 1885 und kostete 29-), der zweite 1889: 31, der dritte 1898: 37 -) pro Bogen. »Bücher steht nicht an, die Steigerung der Preise in erster Linie der rückständigen Organisation des deutschen Buchhandels, dessen Ringbildung an alte Zunftpraktiken erinnere, zuzuschreibcn. Cr zeigt, wie geringfügig die Bedeutung der etwas gestiegenen Herstellungskosten ist: -Eine Erhöhung der Setzer- und Drucker löhne um 10 Prozent ergibt auf die Herstellungskosten eines Druckbogens bei einer Auflage von 1000 Exemplaren auf jedes Exemplar noch keinen halben Pfennig.« »Ich hoffe, daß ein Zusammenschluß der Verfasser wissenschaft licher Werke dem ungesunden Hinauftreiben der Bücherpreise endlich wirksam wehren wird. An einsichtigen Verlegern, die der Bewegung sich anschließen, dürfte es auch nicht fehlen.-*) * * » Sodann geben wir Herrn Verlagsbuchhändler vr. W. Ruprecht (Göttingen) das Wort zn seiner Duplik: Die Erwiderung Professor Paulsens) in der National- Zeitung Nr. 370 (abgedruckt im Börsenblatt Nr. 153 vom 6. Juli 1903) gibt mir willkommenen Anlaß, mich noch über einige Punkte zu äußern, die ich in dem Streben, die Geduld der Leser einer politischen Zeitung nicht zu ermüden, nur gestreift hatte. Leider kämpft der gelehrte Verfasser in dem ersten größer» Teil seiner Erwiderung gegen einen Satz, den ich gar nicht geschrieben habe, und ich muß be kennen, daß ich mich vollständig unschuldig an seinem Miß verständnis fühle, da Kollegen des Verfassers, nicht etwa nur meine Berufsgenossen, mich ohne weiteres richtig ver standen haben. Der Satz: »Zum ersten führt er (Ruprecht) aus: meine Ansicht, daß die Bücherpreise in den letzten Jahrzehnten gestiegen seien, sei, was die schöne Literatur anlange, unbewiesen, sie scheine eine sinkende Tendenz der Preise zu zeigen, und in Rücksicht auf die wissenschaftliche Literatur nachweisbar unrichtig'« — gibt meine Ausführungen in unzutreffender Weise wieder. Ich hatte gesagt: Professor Paulsen spricht von »dem« verhältnismäßig hohen Preise der Bücher in Deutschland. Dieses allgemeine Urteil sei nicht erwiesen, sicher sei wohl nur, daß der deutsche Roman teurer sei als der französische. Aber auch da sei eine Ten denz sinkender Preise, was ich außer durch Beispiele auch durch ein allgemeines Zitat ans einer statistischen Arbeit Kellens anmerkungsweise belegte. Nachweisbar unrichtig sei, daß die wissenschaftliche Literatur in Deutschland teurer sei als im Ausland. Von einer Vergleichung der Preise deutscher wissenschaftlicher Bücher einst und jetzt ist über haupt in meinem Artikel nicht die Rede gewesen. *- Herr Professor Paulsen schiebt auch in dieser Mitteilung irrtümlicherweise Herrn vr. Ruprecht eine Äußerung zu, die dieser nicht getan hat. — Auf die Angaben der Büch er scheu Schrift bezüglich der Bücherpreise wird zurückzukommen sein, wenn die Schrift erschienen sein wird. Red. d. Börsenblatts f. d. deutschen Buchhandel. Zunächst nun noch etwas zu meiner Behauptung be züglich der Preise wissenschaftlicher Literatur in Deutschland und dem Auslande. Professor Paulsen will meinen Hinweis, daß englische oder amerikanische Übersetzungen deutscher Bücher erfahrungsgemäß durchweg bis zu hundert Prozent teurer seien als die Originale in Deutschland, nicht als be weisend gelten lassen, und sucht ihn mit dem Satz zu ent kräften: »abgesehen von den andern Herstellungskosten sind Übersetzungen der Natur der Sache nach weniger absatzfähig als die Originale.« Ich habe darauf Stichproben auf die Preise einer Anzahl ins Deutsche übersetzter Werke gemacht, die ich hier folgen lasse (1 8k ----- 1 2 H): Oruwwout, Iclsul lüks. 6 sb. — deutsche Übersetzung 4 ^ 50 H. §8,rrivAtc>v, Oliuioul Nutsris, rusäio». 30 8k. — deutsche Übersetzung 12 lkor8^tk, llsi-sotiss on äikksrentiol §guutiou8. 14 8k. — deutsch 14 OwvAos, Lbz-siolOFioal Obsivistrz»: Oi§s8tiou. 18 8k. .— deutsch 16 Hill, Ou Inksrt^ 3ok. 6 ä. — deutsch geb. 80 Hucläll8ton, Orssk ll'raAsck)'. 6 8k. — deutsch geb. 5 Iüuck8o>z», llatio ll»vAus,As. 21 8k. — deutsch geb. 16 llooko, oouo. kuwau IInäMtsuclivA. 32 8k. deutsch geb. 3 Iio8oos, Lrüusr ol Okeun8i,rzn 1 8k. — deutsch 80 Lpsuosr, Lrinoiplk8 ok lliolo-»)-. 36 8k. — deutsch geb. 27 — Lriuoipls8 ok Lsz-ekolopz». 36 8k. — deutsch geb. 30 — Lriuoiplss ok Ltkics. 27 sk. 6 ä. — deutsch geb. 24 siRowson, Nutkswutioul Ikeor/ ok lllsetricitz- ovcl NuAustiew. 10 8k. — deutsch 8 Bei diesen unparteiisch herausgegriffenen, leicht zu ver mehrenden Werken zeigt sich, daß man in Deutschland, ob wohl »Übersetzungen naturgemäß weniger absatzfähig sind als Originale«, doch die Preise der Übersetzungen erheblich nied riger anzusetzen pflegt als der Engländer die Preise der Ori ginale. Lassen wir aber die Übersetzungen und nehmen wir einige große Beispiele vergleichbarer Original-Werke heraus. Eine angesehene deutsche Firina hat, wie sie nur angesichts dieser Erörterungen als Schulbeispiel mitteilt, einen großen Atlas der Hautkrankheiten der enormen Herstellungskosten wegen mit einer englischen Firma zusammen unternommen. Jede der Firmen hat dieselbe Auflage gedruckt, die englische Ausgabe kostet 50, die deutsche 27 Die großen Reise werke, die gleichzeitig in englischen und deutschen Ausgaben unter Zusammenwirken der betreffenden Verleger erschienen sind, haben gebunden folgende Preise: Landor, Auf verbotenen Wegen. 10 — englisch 32 8k. Nansen, In Nacht und Eis. 20 — englisch 42 8k. Stanley, Wie ich Livingstone fand. 13 — englisch 21 8k. — Durch den dunklen Weltteil. 2 Bände. 22 — englisch 42 8k. — Der Kongo und die Gründung des Kongo-Staates. 16 ^ — englisch 42 8k. — Im dunkelsten Afrika. 22 — englisch 42 8k. Ich habe mich bemüht, Beispiele herauszugreifen, bei denen die annähernde Gleichheit der Produktionskosten die Vergleichung gestattet und bei denen anzunehmen ist, daß die betreffenden Werke im großen englisch sprechenden Aus land mindestens dieselbe, wahrscheinlich aber eine vielfache Verbreitungsmöglichkeit haben. Gern hätte ich einer An regung zufolge noch die Preise wissenschaftlicher Zeitschriften verglichen. Dem stellt sich aber außer anderm der Umstand entgegen, daß im Ausland die Herstellung wissenschaftlicher 756*
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