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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5706 Nichtamtlicher Teil. ^ 168, 23. Juli 1903. steigern. Unmöglich ist ein wesentlicher Fortschritt in dieser Richtung der Beschränkung der Bücherhändler nicht, wenn unsre großen Verlagshäuser ihn energisch anstreben, und fast jeder Jahresbericht der Sortimentervereine bohrt in dieser Richtung. Aber schwierig und langwierig wird dieser Kampf sein. Hätte aber der Vorstand des Börsenvereins warten wollen, bis dieses »schöpferische Vorgehen« zu dem er wünschten, aber wie ich mit Paulsen betone, nur sehr langsam und schwer zu erreichenden Ziele geführt haben würde, so wäre inzwischen der immer noch leistungsfähige und statt liche Bau des deutschen Sortiments zu einem Trümmer haufen geworden. Es ergibt ein Zerrbild des deutschen Buchhandels, wenn man ihn darstellt, als sei er auf dem Wege, in »steigen den Preisen und abnehmendem Absatz« seine Rettung zu suchen. Wie sollten wohl die deutschen Verleger dazu kommen, die Sortimenter in ihren Bestrebungen, sich gegen Unterbietung zu schützen, zu unterstützen, wenn sie sich nicht bewußt wären, daß die Durchschnittsrabatte, die sie heute den Sortimentern gewähren können, gegen früher um 7—10 Prozent gesunken sind, und daß angesichts der steigen den Unterhaltungskosten der angestrengteste Fleiß dazu gehört, einem Sortiment die Ausdehnung zu geben und zu erhalten, die der Familie eines gebildeten Mannes den Lebensunter halt gewährt und ihm Lust machen kann, seine Kinder wieder demselben Berufe zuzuführen. Es ist angesichts dessen einfach eine Ehrenpflicht der deutschen Verleger, dafür zu sorgen, daß der vom Publikum abhängige Sortimenter nicht um den Lohn seiner Berufsarbeit kommt. Denu die 3—50/j, Rabatt, die dem Publikum neuerdings vorenthalten werden, stellen einen sehr großen Teil, nach manchen sorgfältigen Berechnungen an 50o/g des Durchschnittsreingewinns dar, den der Sortimen ter überhaupt haben kann. Und wenn Professor Paulsen im allgemeinen mein Lob des Sortiments anerkennt, so muß ich annehmen, daß er auch dem sich nicht verschließt, was ich über die volkswirtschaftlich-produktive Arbeit des deutschen Sortiments gesagt habe. Die Bewegung auf Ab schaffung oder Beschränkung des Kundenrabatts, wie sie in Deutschland gestaltet ist, einer Verteuerung der Bücher gleich zusetzen, kann bei genauerem Eindringen in die buchhändle rischen Verhältnisse nicht aufrecht erhalten werden. Sie ist ethisch genau so berechtigt wie das Ringen andrer Arbeiter um ihre Lebenshaltung. Der Buchhandel braucht die öffentliche Erörterung dieser Frage nicht zu scheuen, und man wird, denke ich, in weiten Kreisen erkennen, daß wir nicht »eine schwerfällige und für andre Verhältnisse ge schaffne Organisation« ängstlich zu stützen bemüht sind, sondern über diese Dinge Nachdenken und, was wir von unfern Vätern ererbt haben, mit zielbewußter Kraft zu er werben streben, mag im einzelnen auch noch soviel mensch liche Schwachheit und Verkehrtheit unterlaufen oder Dritten unterzulaufen scheinen. Göttingen. vr. W. Ruprecht. Kleine Mitteilungen. Poststatistik. — Die Statistik über die Post-, Telegraphcn- und Fernsprecheinrichtungen der Erde gehört zu den interessan testen Teilen der in diesem Jahr dem »Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich« zum ersten Mal als Anhang beigefügten internationalen Übersichten. Als Ergebnis dieser Statistik, der das Jahr 1900 zu Grunde liegt, ist von vornherein festzustellen, daß Deutschland auf diesen Gebieten meist den ersten, immer aber mindestens einen hervorragenden Platz unter den Kulturnationen einnimmt. Das Leipziger Tageblatt entnimm! ihr folgende Angaben:' Deutschland steht mit 44 775 Postanstalten an zweiter Stelle und wird nur von den Vereinigten Staaten mit 77 957 über troffen. Großbritannien hat nicht einmal ganz die Hälfte unserer Postanstalten (22 194), Frankreich mit Algier sogar nur rund 11000, Italien 8000, Österreich-Ungarn und ganz Rußland 6000 Postanstalten. Alle andern Staaten bleiben noch weit hinter diesen Ziffern zurück. Was das Postpersonal anlangt, so steht hier Deutschland an der Spitze. Es hat 222809 Postbeamte, die Vereinigten Staaten haben trotz ihrer viel höhern Zahl von Postanstalten nur 218857 Beamte. Großbritannien zählt 173184 Postbeamte; dann geht es in riesigen Zwischenräumen abwärts (Frankreich 77245, Italien 74958, Rußland 56217, Österreich 45872, Ungarn 21712 Beamte). Briefsendungen (Briefe und Postkarten) wurden im Jahre 1900 befördert: in den Vereinigten Staaten 7^ Milliarden, in Großbritannien und Deutschland ungefähr je 30«, Frankreich 2^, Österreich etwa eine Milliarde, in Rußland 566, Italien 755, Japan 730 Millionen. Im Verhältnis von Brief zur Postkarte zeigt sich deutlich die urdeutsche Freude am Schreiben von Ansichts postkarten. Deutschland hat im Jahre 1900 fast eine Milliarde Postkarten verbraucht, die an zweiter Stelle folgenden Vereinigten Staaten nur etwas mehr als die Hälfte (590 Millionen). Hinsichtlich der Telegraphenanstalten marschieren wir ebenfalls an der Spitze. Wir hatten deren im Jahr 1900 24471, die Vereinigten Staaten 22954, Frankreich 13078, Großbritannien nur 11512. Telegraphische Apparate waren dagegen zu jener Zeit in den Vereinigten Staaten 81000, in Großbritannien 38OM, in Deutschland nur 36000 in Tätigkeit. Infolgedessen Lbertreffen uns diese Staaten (sowie außerdem noch Rußland und Frank reich) an Kilometerlänge der Telegraphenlinien und namentlich der Drahtlänge auf diesen Linien, zum Teil bedeutend. Telegramme wurden 1900 in Großbritannien rund 92, in den Vereinigten Staaten 63, in Frankreich 50, in Deutschland da gegen nur 46 Millionen befördert. Bei einem Vergleich der internationalen Fernsprech einrich- tungen müssen leider die Vereinigten Staaten und Groß britannien ausscheiden; sie sind im statistischen Jahrbuch nicht mit aufgeführt. Unter den übrigen Ländern der Erde nimmt Deutsch land hier mit ganz gewaltigen Zahlen den ersten Platz ein. Die Zahl der städtischen Fernsprechanlagen betrug 1900 in Deutschland 2411, in Frankreich 1199, dann folgt die Schweiz mit 318. Sprechstellen hat Deutschland 305 795, dann folgt Frankreich mit 72 480 usw. Buchbinderei-Ausstellung. — In den Vereinigten Werk stätten für Kunst im Handwerk in München (Herzog Rudolf straße 18) wurde soeben eine Ausstellung von Werken moderner Buchbinderkunst eröffnet, die eine beachtenswerte Menge guter Arbeiten aufzuweisen hat. Aufwand für den Volksschul-Unterricht in Deutsch land. — Die Aufwendungen für die öffentlichen Volksschulen im Deutschen Reich erforderten nach den Angaben des neuesten Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich insgesamt 415 198 000 Mathematiker-Kongreß. (Berichtigung.) — Zu der Mit teilung in Nr. 163 d. Bl. (S. 5572), betreffend den im nächsten Jahre in Heidelberg abzuhaltenden dritten internationalen Mathematiker-Kongreß, ist berichtigend nachzutragen, daß Herr Professor ttr. A. Kratzer (an dessen Adresse Zuschriften zu richten sind) nicht in Heidelberg, sondern in Karlsruhe wohnt. Gedichte Johann Christian Günthers. — Die Allge meine Zeitung veröffentlicht folgende Bitte eines Herausgebers: »An alle staatlichen, städtischen und Privat-Bibliotheken, ebenso an Privatpersonen richte ich die Bitte, mir für die Herstellung der kritischen Ausgabe alle außer den Beständen der Breslauer Stadt bibliothek etwa noch existierenden handschriftlichen oder in Einzel drucken und Abschriften vorhandenen Gedichte Joh. Christian Günthers zur Verfügung zu stellen, resp. mir von deren Existenz Mitteilung zu geben. »Bonn, Bonnertalweg 71. Carl Enders.« Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Nationalökonomie, ^.rdsitsrkrage, 8orialismus, pinaiwevsssn, Politik, Reckt, Verkassung, lürcüsnrecüt unä Rircüenpolitik. 8ammel- rverke unä Ilntscüsidungen nebst einem ^nbang: Handels- visssnscbakt. ^ntigu.-Latalog Ho. 7 der ^Itbücbsrsi von Lreinsrsdork in 6öln a/kb. 8". 31 8. 1557 blrn. Libliotbek Klugen Nuent^. Hervorragende 8ammlung von IVsrksn rur ttsscbiebts und pbeorie der Runst. III. peil: Oie Runst der Renaissance in Italien 1420—1600. Runststätten, Rünstlsr- biograxbisn, sntüaltend nabeln vollständige Gründungen von 8olrrikten über Rionardo da Vinci, Nicbelangslo, Rakasl. Lager - Ratalog tto. 479 von llosexb Laer L Oo. in prank- kurt a/N. 8". 165 8. Nit einem Portrait. 3406 kirn.
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