Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030804
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190308044
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19030804
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-04
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5968 Nichtamtlicher Teil. ^ 178, 4. August 1903. bis zu 70 000 Zeitschriften und Zeitungen. Wollte man aus diesen durchschnittlich nur je 5 Arbeiten registrieren, so ergäben das 350 000 Titel. Im ganzen mären also jährlich etwa 500 000 Titel zu registrieren. Rechnen wir die schon vorhandene Weltliteratur, gering geschätzt, auf 50 mal soviel als jetzt jährlich produziert wird, so ergeben sich an aufzu nehmenden Titeln 25 Millionen. G. Hölscher*) hat ausgerechnet, daß die Herstellung einer solchen Bibliographie (in Zettelform einseitig bedruckt) in 1000 Abzügen rund 42ftz Millionen Mark erfordern würde, nämlich Honorar 6 400 000 Papier 10 Millionen Satz 24 Millionen Druck 2 ist Millionen Das Ex emplar müßte also zu 42 650 ^ verkauft werden. Es ist selbstverständlich unmöglich, einen solchen Plan auszuführen. Paul Otlet, der Sekretär des Internationalen biblio graphischen Instituts iu Brüssel, schätzt die Zahl der seit Erfindung der Buchdruckerkunst bis zum 1. Januar 1900 gedruckten Bücher auf 12 163 000 verschiedene Werke, und die Zahl der Zeitschriften-Aufsätze während derselben Zeit auf 15—18 Millionen.**) Eine allgemeine Bibliographie würde nach seiner Berechnung also 27—30 Millionen Titel aufzuweisen haben. In Luölisösrs' IVssül^ (Nr. 1563, 11. Januar 1902) wird übrigens in einem Artikel »lös kLllsv^ ok öooü stsbistios« mit Recht bemerkt, daß es ungeheuer schwer ist, die Gesamt produktion abzuschätzen. Man kann wohl die Zahlen zu sammenzählen, aber man erlangt dadurch kein genaues Bild von der geistigen Tätigkeit der Dichter und Schriftsteller. Dieses muß selbstverständlich der Literaturgeschichte Vor behalten bleiben, denn wenn auch die Statistik die Zahl der neuen Auflagen und Ausgaben, sowie die Übersetzungen berücksichtigen kann, so ist es ihr doch nicht möglich, den Wert der Bücher abzuschätzen (ob Originalwerke, Nachahmun gen usw.). Peygnot und Otlet haben die Zahl der Bücher bis zum Jahre 1898 berechnet. Für die folgenden Jahre nimmt Otlet je 200 000 an. Ich finde diese Zahl etwas hoch und möchte daher nur 150 000 ansetzen. Wir erhalten dann folgende Übersicht: 1436—1536 1538-1636 1636-1736 1736—1822 1822—1887 42 000 575 000 1 225 000 1 839 000 6 500 000 1887—1898 1899 1900 1901 1902 Insgesamt 12 563 000. 1 782 000 150 000 150 000 150 000 150 000 Bis zum Jahre 1903 wären also über 12>/, Millionen verschiedene Bücher auf der Welt gedruckt worden, wobei allerdings neue Ausgaben und Übersetzungen mitgezählt sind. Genaue Aufschlüsse wird uns die internationale Statistik erst dann gewähren, wenn sie für alle Länder einheitlich ge regelt sein wird. Es wären dabei folgende Kategorien zu unterscheiden: Bücher (Zahl der Bände), Broschüren, neue Auflagen, Übersetzungen, Separatabdrücke, Zeitschriften, Zei tungen. Bei den Büchern wären außer den in den Buch handel gelangenden Werken auch die Privatdrucke zu berück sichtigen, soweit sie wirkliche Bücher darstellen und überhaupt zu ermitteln sind. (Daß es sich hierbei oft um zahlreiche und zum Teil umfangreiche Werke handelt, kann man z. B. aus meiner »Krupp-Bibliographie« ersehen.) Nach Otlet verteilen sich seit Erfindung der Buch druckerkunst die Werke wie folgt auf die einzelnen Gebiete: Allgemeine Werke, Bibliographie . Philosophie Religion 9 1,36 10 *) Betrachtungen über die geplante allgemeine internationale Bibliographie. Allgem. Buchhändlerztg. 1897. Nr. 48. S. 388. **) Lnllstin äs l'lnstitnt international äs öiblioZrapöis äs Lrn- xsllss. 5° annss. 1900. x. 109—121. Sozial- und Rechtswissenschaften . . 25,42 Philologie, Sprachenkunde .... 4,08 Naturwissenschaften 3,44 Angewandte Wissenschaften .... 12,18 Kunst 2,62 Literatur 20,46 Geschichte, Geographie 11,44 Diese Berechnung ist natürlich nur als annähernd zu betrachten, da detaillierte Statistiken nur für einzelne Länder vorliegen. Vergleichen wir die Bücherproduktion der einzelnen Länder, so steht Deutschland und Österreich mit über 25 000 Druckschriften jährlich an der Spitze. Dann folgen Frankreich mit über 10 000, Italien mit 9000, England mit 6900, Nordamerika mit 8000, die Niederlande mit 2500. Rußland und die Orientländer sind dabei außer acht gelassen. In den einzelnen Gruppen ist die Reihenfolge verschieden. So steht England mit den Büchern erzählenden Inhalts an der Spitze (jährlich 2500 Romane, Novellen usw.). In Deutsch land ist die große Zahl der pädagogischen und Jugend schriften, sowie der theologischen Werke auffällig. Die meisten historischen Werke erscheinen in Frankreich, nämlich 1200. 1891 hat Professor Röthlisberger einen Vergleich zwischen den verschiedenen Gruppen der literarischen Produktion Deutschlands, Englands, Italiens und der Vereinigten Staaten von Nordamerika (für einen 5 jährigen Zeitraum von 1886—1890) aufgestellt und ist dabei zu folgendem Ergebnis gelangt: Die dichterischen Werke nehmen die erste Stelle ein in England (19,40/g der neuen Werke und 22,20/, der neuen Auflagen; außerdem 17,40/, der neuen Auflagen in der Gruppe Belletristik) und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (22,6°/o). In Deutschland kommen sie erst an dritter Stelle (8,9°/,); hier stehen nämlich die pädagogischen Werke (11,8°/,) an erster Stelle, während dieselben Werke in England die dritte Stelle einnehmen (12,4°/, neue Bücher und 8,40/, neue Auflagen) und die Jugendschriften die vierte (9,10/, neuer Werke und 6,7°/, neuer Auflagen). In den Vereinigten Staaten nehmen die Jugendschriften den zweiten Rang ein (9,6°/g), die pädagogischen den fünften (7,6°/,). In Italien entfällt von den in den Buchhandel kommenden der höchste Prozentsatz (8,5°/,) auf religiöse Schriften. Die theologischen Werke stehen dagegen in Deutschland (9,2°/,) und in England (14,4°/,) an zweiter Stelle, in den Vereinigten Staaten (9,1°/,) an vierter Stelle. Die juristischen Werke figurieren in den Vereinigten Staaten (9,5°/,) an dritter Stelle, in Deutschland (8,6°/o) an vierter. An fünfter Stelle stehen in England die historischen Werke (7,4°/,), in Deutschland die medizinischen (6,70/,). In Italien stehen die medizinischen Werke (7,1°/,) direkt nach den religiösen, und ihnen folgen die Schulbücher (6,50/,) uud die historischen und geographischen Werke (5,5°/,). Es wurde zwar schon einmal die Behauptung auf gestellt, die deutsche Bücherproduktion werde wahrscheinlich von der französischen und der englischen übertroffen. Das ist aber entschieden ein Irrtum, denn so groß sind die Lücken in der französischen und in der englischen Statistik doch nicht. Die kleinen Schriften, die in Frankreich und in England in der Provinz erscheinen, sind schon deshalb weniger zahlreich, weil der Buchhandel dort mehr zentralisiert ist. In Deutschland kann man sich dagegen mit Leichtigkeit auch die unbedeutendste Schrift, die an irgend einem kleinen Ort erscheint, verschaffen. Deshalb ist auch die Zahl dieser Schriften in Deutschland größer. Gestützt auf die Produktion von 11 Jahren (1886— 1896) hat Professor Ernst Röthlisberger folgende Berechnung aufgestellt:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder