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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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178, 4. August 1903. Nichtamtlicher Teil. 5969 Land Seelenzahl in Millionen Jährliche Durch schnittsproduktion an Werken 1 Werk auf Einwohner Ausl Million Einwohner Werke Deutschland mit Ein schluß von Deutsch- Österreich und der deutschen Schweiz . 62 20 000 3100 323 Frankreich 38 11000 3 450 290 Schweiz 3 1000 3 000 333 Italien 30 9 000 3 300 300 England 39 6 000 6 500 154 Vereinigte Staaten . 62 5 000 12 400 81 Nach Otlet kommen auf je 1 Million Einwohner: Bücher 7. Norwegen 262 8. Großbritannien. . . 175 9. Rußland 85 10. Vereinigte Staaten . 81 11. Spanien 66 Bücher 1. Deutsches Reich . . . 351 2. Frankreich 344 3. Schweiz 338 4. Belgien 337 5. Italien 309 6. Schweden 300 Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß gegenwärtig namentlich in Deutschland im Buchhandel eine Überproduktion herrscht. Auf schöuwissenschaftlichem Gebiete sind sicher 80 Prozent aller Neuerscheinungen überflüssig, insofern sie entweder völlig wertlos oder minderwertig sind und keinerlei Bereicherung der Literatur darstellen. Ein wirksames Mittel gegen die Überproduktion gibt es nicht. Wenn auch viele Schriftsteller sich begnügen, ans zwölf Büchern ein dreizehntes zu machen, so gibt es doch auch in unsrer Zeit viele selb ständige Talente, deren Werke zwar manchmal erst nach Jahren die verdiente Anerkennung finden, von denen man dann aber auch sagen kann: mansnt st raansbunt. Der Zahl nach bilden in der gesamten literarischen Produktion die Werke ungefähr die Zeitungen und Zeit schriften '/g der gesamten geistigen Produktion. Der Menge nach überragen jedoch die Zeitungen und Zeitschriften unbe dingt die Bücherproduktion. Es ist übrigens gar nicht möglich, hier Vergleiche zu ziehen, denn ein kleines Lokalblatt in der Provinz und ein großes wissenschaftliches Werk können natürlich nicht als gleichberechtigte Einheiten behandelt werden, und so wie es Bücher und Broschüren gibt, die völlig wertlos sind, gibt es anderseits Zeitschriften, von denen jedes Heft in eine Anzahl wertvoller Broschüren zerlegt werden könnte. Der Sprache nach entfielen von den Zeitungen und Zeitschriften nach einer Statistik aus dem Jahre 1882 auf die englische 48°/g, auf die deutsche 230/g, die französische 110/g, die italienische 2°/g, die spanische 6°/^ usw. Die Gesamtzahl der periodischen Organe wird sehr ver schieden berechnet. Auf dem 1899 stattgefundenen Kongreß der Journalisten Englands wurde die Zahl der in den fünf Weltteilen erscheinenden Blätter mit 85000 angegeben. »Iw lllonäs soononügnsr schätzt dagegen 1900 die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften auf 70 000, die der Exemplare der täglich erscheinenden Zeitungen auf 40 Millionen. Otlet schätzt die Zahl der jetzt erscheinenden Zeitschriften auf 10 000, mit 360 000 größeren und selbständigen Artikeln. Vor dem 19. Jahrhundert waren in einer allgemeinen Bibliographie nach seiner Ansicht nur etwa 100000 Artikel zu registrieren, da früher die periodische Presse noch bei weitem nicht so entwickelt war. Nach Otlet kamen 1898 auf je eine Million Einwohner: Blätter Blätter 1. Vereinigte Staaten 510 8. Österreich 98 2. Schweiz 320 3. Belgien 253 4. Niederlande . . 5. Deutsches Reich 6. Frankreich . . . 7. Großbritannien 9. Chile 10. Italien . 11. Rußland 12. Indien . 13. Japan. . 14. Ägypten. Professor Ernst Röthlisberger hat folgende Berechnung (nach den Zahlen von 1892—1896 je nach den verschiedenen Ländern) aufgestellt: Land rund Blätter Einwohner in Millionen 1 Zeitung auf Einwohn Schweiz 1000 3 3000 Vcr. Staaten 20000 62 3100 Deutschland 11000 52 4727 Niederlande 1000 5 5000 Frankreich 6000 38 6333 England 5000 38 7800 Österreich 2500 25 10000 Italien 2500 30 12000 Spanien 1500 18 12000 Rußland 1000 100 100000 Läßt man die Fachzeitschriften, Unterhaltungsblätter usw. unberücksichtigt, so verschiebt sich das Verhältnis: Im Jahre 1897 bestanden in Deutschland 3477 politische Zeitungen, auf 1752 Ortschaften verteilt, was 1 Zeitung auf 12 902 Einwohner und 157 Quadrat-Kilometer ausmacht. In der Schweiz kam 1 Zeitung auf 7581 Einwohner und auf 107 Quadrat-Kilometer, für Österreich 1 Zeitung auf 72 290 Einwohner und auf 1167 Quadrat-Kilometer. Was die Versendung von Zeitungen und Zeitschriften durch die Post betrifft, so hat man ausgerechnet, daß 1898 auf einen Einwohner in folgenden Ländern entfielen: Niederlande Italien Österreich-Ungarn Großbritannien Spanien Rußland Exemplare 14,4 4,6 4.4 3,8 3 1,2. Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. Exemplare Schweiz 31,6 Dänemark 31 Nordamerika 21,5 Deutsches Reich 21,4 Schweden u. Norwegen 16,5 Frankreich 16 Belgien 15,7 Diese Zahlen können nur als bedingt richtig gelten, denn in den der Berechnung zu gründe gelegten Gesamt zahlen der durch die Post beförderten Abonnementsexemplare kommen nicht die in Paketen und Streifbändern versandten Mengen zum Ausdruck. Es ist ja bekannt, daß viele Zei tungen einen wesentlichen Absatz durch Zeitungsboten und Straßenverkauf erzielen. In Frankreich z. B. ist das Abonne ment bei der Post wenig üblich; sowohl in Paris als in den großen Provinzstädten werden die Zeitungen meist nummern weise bei Händlern (Kiosken und kleinen Läden) gekauft. Es dürften dort auf den Kopf der Bevölkerung mindestens soviel Exemplare entfallen wie in Deutschland und vielleicht gar so viele wie in Nordamerika. Die Generalstatistik des Welt postvereins bietet keine genügende Unterlage zu genauen Berechnungen, weil einerseits das Postabonnement nicht in allen Ländern besteht und anderseits sich unter den von der Post beförderten Drucksachen eine sehr große Menge Zeitungen und Zeitschriften befindet, deren Zahl nicht ge sondert angegeben wird und wohl auch kaum genau festzu stellen wäre. Gegenwärtig werden in Europa jährlich durschnittlich 3 Milliarden Zeitungsnummern durch die Post expediert, in Amerika l^ Milliarden. Die ins Ünermeßliche gestiegene literarische Produktion erfordert naturgemäß eine enorme Papiermenge. Nach einer Mitteilung im »Universal-Redakteur« befinden sich gegenwärtig 3986 Papierfabriken im Betrieb, die jährlich 1450 Millionen lKilo Papier erzeugen, von welcher Summe die Hälfte von Druckereien verbraucht wird, worunter der Verbrauch für Zeitungen allein 335 Millionen Kilo beträgt. Seit zehn Jahren hat sich der Verbrauch an Zeitungspapier um 110 Millionen Kilo erhöht. Der jährliche Papier- vcrbrauch beträgt auf den Einwohner in England 6,5, in Amerika 5,7, in Deutschland 4,4, in Frankreich 4,2, in Italien und Oesterreich nahezu 2, in Spanien 0,85 Kilo. Von den Erzeugnissen der Druckerpressen wird selbst verständlich nur ein verhältnismäßig geringer Teil der 793
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