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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1903
- Sprache
- Deutsch
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Arbeitgebern im Jahre 1897 aufgestellten Tarife beträgt die Mindestentlohnung für Schreiber im Alter von 18—21 Jahren monatlich 60 Mit Rücksicht auf die inzwischen gestiegenen Lebensmittelpreise, Mieten usw. halten wir einen 25prozentigen Aufschlag auf diesen Satz nicht für zu hoch. Ebenso kann je nach Leistung usw. eine Zulage für angemessen erachtet werden.«« Danach beträgt also das Mindestgehalt für einen 18jährigen Schreiber 75 Die A. V. zahlt ihm 50 ^ und ist entrüstet, daß wir das als nicht ausreichend für den Lebensunterhalt bezeichneten. Erfreulicherweise macht sich in den eigenen Reihen der Vereinigung gegen die ungenügende Besoldung der Hilfskraft lebhafter Widerspruch geltend, so daß wohl in absehbarer Zeit der Zentralvorstand der A. V. zur Er höhung des -Gehaltes- der Hilfskraft gezwungen sein dürfte.« Also erst sucht die Allgemeine Vereinigung sich damit zu recht- fertigen, daß sie -den guten Durchschnitt« an Gehalt gewähre. Nachher stellt sich auch dieses als eine unrichtige Behauptung heraus — ja, ist es nicht gerade so, wie bei den »roten Genossen-, wenn diese als -Arbeitgeber« auftreten? Die -Handelswacht- sagt, daß die Leiter der Allgemeinen Vereinigung öfter eine bemerkenswerte Ungeschicklichkeit an den Tag legen. Ich will diese milde Beurteilung hier nicht verschärfen. Mir genügt es, an dieser Stelle auf die Doppelseele hingewiesen zu haben, die in der Brust der Allgemeinen Vereinigung wohnt. Das schien mir aus mehr als einem Grunde wichtig und nötig zu sein. Hamburg, 2. August 1903. Justus Pape. Neue Bitten um Bücherschenkung. Der Redaktion des Börsenblatts sind in den letzten Tagen wieder zwei autographisch hergestellte Bitten an Verleger um Ver- schenkung ihrer Verlagswerke vorgelegt worden. Sie lassen, wie alle andern dieser Art, an unbefangener Auffassung des Begriffs Bücher wäre nichts zu wünschen übrig. Es liegt uns fern, dem gemeinnützigen, völlig uneigennützigen Streben der Herren Unterzeichner dieser Bitten unsere Achtung zu versagen; wohl aber halten wir für Pflicht, ihnen gegenüber den Standpunkt des Buchhandels als eines kaufmännischen Ge schäfts zu betonen und erneut die Mahnung an die Verleger zu richten, bei etwa eintretenden Regungen zur Freigebigkeit doch die Nächstliegende kaufmännische Vorsicht gegen sich selbst zu üben und zugleich die Rücksicht auf ihre Geschäftsfreunde nicht außer acht zu lassen. Die Verleger können sich vor diesen massenhaft einlaufenden, in ihrer Naivetät oft unglaublichen Zumutungen nur durch fort gesetzte Nichtbeachtung — wenn es sein muß, auch durch ent schieden ausgesprochene Ablehnung — schützen. Geschenktes pflegt weniger beachtet zu werden als Gekauftes. Insbesondere sollte ein Kaufmann dafür sorgen, daß seine Ware geachtet wird. Durch unüberlegtes Verschenken fördert er solche Achtung nicht; im Gegenteil, er fördert damit ihre Nichtachtung, er entkleidet sie in den Augen der Öffentlichkeit des ihr zukommenden Kaufwerts, und ein Verleger schädigt damit auch seine treuen Helfer, die Sortimenter, und zwar auf die Dauer und in kaum wieder gut zumachender Weise. (Red.) Die erwähnten Rundschreiben seien hier abgedruckt: -Lhristl. Verein ., den 15. Juli 1903. -Sehr geehrter Herr Verleger! »Seit einigen Jahren besteht hier ein -Christlicher Verein junger Männer« , der es sich zur Aufgabe gemacht hat, in religiöser und sittlicher Beziehung an unserer deutschen Jung männerwelt zu wirken. Der Verein hat schon manchen schönen Dienst in seiner Weise leisten dürfen; aber er beabsichtigt, noch einen Schritt weitcrzugehen. Um sein Werk erweitern zu können, hat er noch eine der wichtigsten und segensreichsten Einrichtungen nötig: eine Bibliothek. Wir wenden uns nun vertrauensvoll an Ihre w. Firma mit der Bitte, uns einige Werke — event. ältere Auflagen oder beschädigte Exemplare — Ihres geschätzten Ver lages zu überweisen, und zwar aus dem Gebiete der Geschichte, Religion, schönen Literatur, Biographien usw. Ein Mitglied unseres Vereins, Herr , hier (Buchhandlung), dürfte Ihnen als Verbreiter guter Literatur in Hiesiger Stadt schon bekannt sein. Er hat unserem Verein versprochen, in besonderer Weise Ihren w. Verlag zu vertreiben, weshalb wir auch glauben, mit Vorstehendem keine Fehlbitte zu tun. »Durch die mannigfache Anregung in unscrm Verein (Vor träge über Literatur, Geschichte, Religion usw.) wird die Liebe und das Interesse für Bücher sehr geweckt und hierdurch wieder die Lust zum Kaufen angeregt, wodurch auch der Buch handel wieder neue Abnehmer findet. -Wenn Sie unser Liebeswerk durch eine Sendung unter stützen wollen, bitten wir freund!., sie an den Unterzeichneten direkt, oder durch die Firma , hier, uns zukommen zu lassen. »In der Hoffnung, daß Sie unserem Wunsche entsprechen werden, sagen wir Ihnen schon im Voraus unfern verbind lichsten Dank. «Für den Christi. Verein j. Männer Der Vorsitzende: » ., den 27. Juli 1903. Der Direktor der Gewerbe- und Baugewerkschule. -An die Verlagsbuchhandlung von »Sehr geehrter Herr! -Um unseren Schülern Gelegenheit zu geben, sich nach persönlicher Neigung in einzelnen Zweigen ihres Studiums weiter auszubiloen und ihnen neben ständiger Anregung in den Bauwissenschaften auch eine gewisse Kenntnis der Fach literatur zu verschaffen, haben wir neben unserer Bibliothek für die Lehrer der Anstalten eine Schüler-Bibliothek mit Lesezimmer eingerichtet, für die aber besondere Mittel nicht zur Verfügung stehen. Durch Freunde unserer Anstalten hoffen wir den Bücherbestand auf eine ansehnliche Höhe zu bringen und durch deren Unterstützung immer weiter auszubilden. -Durch die dankenswerte Freigebigkeit der größeren Ver lagsbuchhandlungen wird unserer Lehrer-Bibliothek jährlich eine stattliche Anzahl wertvoller Studienwerke zugeführt. Wir nehmen uns daher die Freiheit, Ihnen mit dem Hinweise auf die Einrichtung unserer Schüler-Bibliothek die Bitte zu unter breiten, geeignete Werke aus dem Gebiete der Lehrfächer einer Baugewerk- und Gewerbe-(Handwerker-)Schule gegebenen Falles auch unserer Schüler-Mbliothek zuwenden zu wollen. Wir wagen diese Bitte auszusprechen in der Über zeugung , daß Ihnen aus der Benutzung der Bücher durch unsere Schüler bei dem fortwährenden Wechsel des Schülerbestandes sicherlich nur Vorteile erwachsen können, eine gewisse Anzahl von Exemplaren zur unentgeltlichen Verteilung für verschiedene Zwecke überdies von jeder Auflage stets vor gesehen ist. -Uber jedes uns für die Bibliothek zugegangene Werk wird Ihnen eine Bestätigung zugestellt werden; außerdem werden alle Eingänge am Ende des Jahres im Jahresberichte unserer An stalten registriert. -Mit der Bitte um Ihr freundliches Wohlwollen verknüpfen wir die Versicherung vorzüglichster Hochachtung! Direktor der Gewerbe- und Baugewerkschule.- Verspottung des Buchhändlers in einem Roman. Wie notwendig es ist, daß der Sortimenter dem Inhalt der durch ihn verbreiteten Bücher seine Aufmerksamkeit zuwendet, er weist eine Stelle aus einem neu erschienenen Roman, in der der Versuch gemacht wird, ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Man lese folgende Stelle auf den Seiten 100 und 101 des Romans An des Lebens Vormittag. Werdegang eines jungen Mannes, dargestellt von Friedrich Bertens. 8°. 186 S. Berlin 1903: (Red.) -Eine Geduldsprobe wurde Dietrich vorher noch auferlegt. Wie das bei den Herren Buchhändlern stets der Fall ist, haben sie alles mögliche und unmögliche am Lager, nur nicht das, was gerade gewünscht wird. Und ehe man erhält, worauf man mit Ungeduld wartet, ver geht eine halbe Ewigkeit. Alle Fortschritte im Verkehrs leben sind am Buchhändler spurlos vorübergezogen. Der Buchhändlerstand mit dem langen Zopf hintendran ist der kon servativste, den es gibt und verdiente deshalb von seilen des Staates viel größere Unterstützung) als ihm in Wirklichkeit zu teil wird. Jedem einzelnen Angehörigen dieser Kaste steht sein Beruf, sobald er etwas in die Jahre kommt, auch deutlich genug an der Stirn geschrieben: sie sehen so konserviert aus wie ägyptische Mumien. Zu seinem Leidwesen lernte Dietrich die buchhändlerische Schneckenpost in ihrem ganzen Umfange kennen. Am Donnerstag hatte er die Bestellung aufgegeben, zu Sonnabend über acht Tage war die Erledigung in Aussicht gestellt. Am fraglichen Tage war selbstverständlich nicht eins der Bücher in dem Ballen. Tag für Tag fragte Dietrich nun nach. Endlich traf das erste ein. Gerade das, was er für den Anfang am wenigsten gebrauchen konnte. Nach einigen Tagen folgte dann auch glücklich der Rest.«
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