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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1894
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- Deutsch
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126, 4. Juni 18S4. Nichtamtlicher Teil. 3401 sich Mittel und Wege finden ließen, daß der Börsenverein sich der Sache annehmen könnte. Herr Benno Goer itz - Braunschweig: Er wolle nur aus die Stelle in Z 1 Absatz 2 der Börsenvereins-Satzungen Hin weisen, wo es heiße: »Die Feststellung allgemein giltiger ge schäftlicher Bestimmungen im Verkehr der Buchhändler unter einander« Unter den vielen Ausschüssen des Börsen vereins fehle nach seiner Meinung noch ein Ausschuß, der darüber zu Wachen habe, daß im gegenseitigen Verkehr der ein zelnen Mitglieder alles befolgt werde, was in den Satzungen stehe, bezw. daß etwa möglichen Nichtbeachtungen der von den Hauptversammlungen festgesetzten Verkehrsbestimmungen auch von Börsenvereinswegen nach Kräften vorgebeugt werde. Im übrigen glaube er, daß der Antrag des Herrn Seippel dringend zur Annahme zu empfehlen sei. Vorsitzender Herr vr. Ehlermann-Dresden: Es gebe wohl Niemanden in der Versammlung, der nicht dem ersten Teil der besprochenen Resolution aus voller Seele zustimme. Die Frage sei nur die, wie den Uebelständen abgeholfen werden könne. Die prinzipielle Berechtigung, daß der Sortimenter zur Selbsthilfe greife, gebe er zu; er halte es aber nicht für richtig, dem künftige» Verbaudsvorstande im voraus die Hände zu binden, indem man ihm den Weg der Selbsthilfe von vorn herein vorschreibe. Die Versammlung möge in ihrer Entschließ ung einfach aussprechen, daß sie die Selbsthilfe als etwas Be rechtigtes und Zulässiges erachte, im übrigen aber dem künftigen Verbaudsvorstande ruhig überlassen, ob er den Mitgliedern diesen Weg der Selbsthilfe oder die Vermittelung des Börsenvereins vorstandes oder einen anderen Weg Vorschlägen wolle. Seiner seits sei er z. B. der Meinung, daß auch der Weg durch eine allgemeine Einführung der Restbuchhandels-Ordnung zum Ziele führen werde. Es könne gar nicht genug empfohlen werden, daß sämtliche Kreis- und Ortsvereine diese Ordnung des Rest- bnchhandels in ihre Vereinsnormen ausnähmen, und es sei zu hoffen, daß diese Einführung in Verbindung mit der heute be schlossenen möglichst einheitlichen Gestaltung der zur Zeit noch wenig übereinstimmenden Verkaufsnormen der Vereine sich von selbst ergeben werde. Damit werde ein Weg gegeben sein, auf dem in ganz legaler Form und innerhalb der Grenzen der be stehenden Organisation gegen schädigende Elemente werde vorgegangen werden können. Er sehe keinen Grund, weshalb dieser Weg nicht be schritten werden solle; der Weg der Selbsthilfe sei damit keineswegs ausgeschlossen. Was nun die vorgeschlagene Resolution anbetreffe, so sei schon von Herrn Werlitz zutreffend hervorgehoben worden, daß sie nicht als solche betrachtet werden könne, sondern einen direkten Auftrag an den Verbandsvorstand enthalte, mithin vielmehr als Antrag aufzufassen sei. Er halte dafür, daß sich diese Eigen schaft auch in der äußeren Form zu erkennen geben müsse, daß also statt der Worte: »Die Sortimenter und Verleger erklären sich damit einverstanden« . . . einfach gesagt werde: » . . beauf tragen den Verbandsvorstand diese Interessen wahrzunehmen«. Auch die beiden Worte: »als Nebenamt» würden zu streichen sein. Herr Seippel-Hamburg erwiderte Herrn Spemann, daß ihm der Ausdruck »unehrenhaft« durchaus nicht in der Erregung des Augenblicks entschlüpft sei; dieser sei vielmehr mit vollem Bewußtsein gebraucht worden, und er halte ihn daher ausrecht. Zwischen Verleger und Sortimenter ergebe sich ein Bertragsver- hältnis, wenn auf Grund der Ladenpreise und Bezugsbedingungen von letzterem bestellt würde, und elfterer könne dieses einseitig durch Einräumung außerordentlicher Vorteile an einzelne nicht ausheben. Geschehe es dennoch, so sei ein derartiges Verfahren mit vollem Recht als »unehrenhaft« zu bezeichnen. — Als Antrag steller zum Schlußwort zugelassen, erklärte Redner sich mit den Aenderungsvorschlägen des Herrn Vorsitzenden einverstanden. Fast einstimmig wurde hierauf der folgendermaßen geänderte Antrag angenommen: »Die am 21. April 1894 im Buchhändlerhause zu Leipzig versammelten Sortimenter und Verleger halten das »partielle Verramschen« für eine schwere mate rielle und moralische Schädigung des ganzen Buchhandels und erblicken in der Selbsthilfe das wirksamste Mittel dagegen. Um jedoch auch hierfür eine Centralstelle zu schaffen, beauftragen sie den Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, da er als solcher kein Organ des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ist, diese Interessen des Buchhandels wahrzunehmen.« Nach Erledigung dieses Gegenstandes kam die Versammlung aus Punkt 5 ihrer Tagesordnung (Neuwahl des Verbands vorstandes) zurück, zu dem sich eine lange und teilweise recht lebhafte Debatte entspann. Der derzeitige Verbands-Vorstand (die Herren vr. Ehlermann, R. von Zahn und Georg Leh mann-Dresden) äußerte den dringenden Wunsch, nach dreijähriger Amtsdauer von seinem Amte entbunden zu werden, was ihm um so notwendiger scheine, als sich seit der Vcrtrauensmänner- Versammlung im Februar d. I. in Bezug auf die Behandlung der Kolportage-Angelegenheit Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und einem Teile der Mitglieder herausgebildet hätten, Gegen sätze, die bisher ihre Lösung nicht gefunden hätten, und bei deren Bestände er annehmen müsse, das Vertrauen zweier der wichtigsten Vereine nicht mehr in dem Grade zu besitzen, der ihm eine gedeihliche Weiterarbeit allein ermöglichen könne. Nachdem die Herren Ganz-Köln, Theodor Ackermann- München, Hartmann-Elberfeld unter der lebhaften Zustimmung der Versammlung dem Vorstande ihr Vertrauen und dasjenige ihrer Vereine ausgesprochen, die Herren Wollermann-Braun- schweig für den Verband'Hannover - Braunschweig, Wichern- Hamburg für den Kreis Norden und Seippel-Hamburg für den Verein Hamburg-Altona aber nachdrücklich darauf verzichtet hatten, für ihre Vereine eine Wahl zur Leitung der Verbands angelegenheiten anzunehmen, ergab die geheime Abstimmung die Wiederwahl des gegenwärtigen Verbandsvorstandes. Von den abgegebenen Stimmzetteln lauteten 29 für den bisherigen Vor stand in Dresden, 5 für den Hamburg-Altonaer Verein, 6 waren unbeschrieben. Herr vr. Ehler mann-Dresden nahm für sich und im Namen seiner Vorständskollegen die Wahl an. Ihm schloß sich Herr von Zahn-Dresden mit der Bitte an, alle Meinungs verschiedenheiten in der Behandlung einzelner Fragen fallen zu lassen und dem Vorstande mit vollem Vertrauen entgegen zukommen. Zu Punkt 11 der Tagesordnung (Berichte der Abge ordneten) lag ein Antrag des Mecklenburgischen Vereins vor, der die Mitwirkung des Verbandes zur Abstellung des Ucbel- standes, daß manche Verleger schlechtes Holzschliffpapier zu ihren Verlagsartikeln verwendeten, erbat. Auf Vorschlag des Herrn Senator Witte- Wismar wurde bei der stark vorgerückten Zeit auf eine Besprechung dieses Gegenstandes verzichtet und das zu diesem Anträge gehörige Material dem Verbandsvorstande zur weiteren Behandlung übergeben. Hierauf schloß der Vorsitzende Herr vr. Ehlermann um r/,9 Uhr die Versammlung mit Dank au die Teilnehmer für deren Ausdauer und lebhaftes Interesse. Vermischtes. Beschränkung des Hausiergewerbes. — Aus Karlsruhe wird aus einer Verhandlung des badischen Landtages folgendes gemeldet: Minister Eisenlohr erklärte bei der Beratung des Antrags Gießlcr (Herbeiführung einer höheren Besteuerung des Hausier gewerbes), daß der Bundesrat mit der Frage beschäftigt sei und dem nächsten Reichstage ein Gesetz über den Gewerbebetrieb im Umher ziehen vorlegen werde. Die badische Regierung trete für die Beschränkung der zum Hausierhandel zulässigen Waren und für die Verschärfung der persönlichen Anforderungen an die Hausierer ein. 459'
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