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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1903
- Sprache
- Deutsch
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3672 Nichtamtlicher Teil. 105, 8. Mai 1903. Deutscher Buchgewerbeverein zu Leipzig. — Anläßlich der Buchhändlermesse ist im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig wieder eine Anzahl größerer und kleinerer Ausstellungen veranstaltet, von denen die umfangreichste, die sogenannte Oster meß- und Jahresausstcllung, eine Übersicht über die wichtigem Erscheinungen des deutschen Buch-, Kunst-, Landkarten- und Musikalienverlags von Kantate 1902 bis Kantate 1903 gibt. An diese Ausstellung schließen sich kleinere Schaustellungen an. Von ihnen verdient in erster Reihe die Ausstellung von Originalen aus Gerlachs Jugcndbücherei (Verlag von Martin Gcrlach L Co. in Wien) Erwähnung. Diese Schwarz - Weiß - Zeichnungen und farbigen Blätter sind prächtige Arbeiten und verdienen eine mehr als oberflächliche Betrachtung. Im Deutschen Vuchgewerbemuseum (in demselben Hause) sind ausgestellt: Originalarbeiten des Graphikers Bruno Heroux in Leipzig, Original-Vuchumschläge der Frau Elise Schellbach in Frredrichshof bei Königswusterhausen, ver schleime Proben aus dem Monumentalwerk -Marksteine der Weltlitteratur«, herausgegeben von Johs. Baensch-Drugulin, Leipzig, ferner Vorsatzpapiers von M. Eichler in München, Buch schmuck, Druckerzeichen und Initialen aus dem sechzehnten bis achtzehnten Jahrhundert und eine Anzahl Bucheinbände aus K. F. Koehlers Barsortiment in Leipzig. So bietet der Deutsche Buchgewerbeverein zu Kantate wieder eine Reihe von sehens werten Arbeiten, die für Fachleute, wie für Laien interessant und wertvoll sind. Ein Wörterbuch der russischen Sprache.— Das für die russische Wissenschaft epochemachende mehrbändige Werk von Wladimir Dahl: »Erklärendes Wörterbuch der großrussischen Sprache«, das den gesamten Wortschatz der russischen Sprache mit allen ihren örtlichen Besonderheiten und Begriffs-Abstufungen enthält, und jedes einzelne Wort mit ausführlichen Erklärungen, Sprichwörtern, Redensarten u. s. w. begleitet, erscheint jetzt in dritter Auflage im Verlag der Gesellschaft M. O. Wolfs in St. Petersburg. Die neue Auflage ist beträchtlich vervoll ständigt und verbessert. Die mühevolle Arbeit der Neubearbeitung dieses monumentalen Buchs hat der bekannte Slavist und Pro fessor der St. Petersburger Universität Herr I. A. Beaudoin de Courtenay übernommen, dem eine ganze Reihe von Fachgelehrten auf Sondergebieten zur Seite steht. Das Buch wird im ganzen etwa 280 eng gedruckte Druckbogen enthalten und im Zeitraum von vier Jahren erscheinen. Verband deutscher Elektrotechniker. — Der Verband deutscher Elektrotechniker hält seine neunte Jahresversammlung in der Zeit vom 7.—10. Juni d. I. in Mannheim ab. Beschlagnahme. — Durch Beschluß des Königlichen Amts gerichts in Berlin sind in diesen Tagen die Beschlagnahmen folgender drei Druckschriften angeordnet worden: 1) Mai-Nummer des Anarchist. 2) Die Druckschrift -Kaiser Wilhelm, Professor Delitzsch und die Babylonische Verwirrung, von Or. Bernhard Fuchs, Verlag der Sammlung moderner Kampfschriften in Wien«, auf Grund der ZZ 95 (Majestätsbeleidiaung), 40—42 des Reichs strafgesetzbuchs. 3) Nr. 6993 der in Paris erscheinenden Druck schrift Uo küg-tiu vom 19. April 1903 auf Grund des § 95 des Reichsstrafgesetzbuchs (Majestätsbeleidigung). Königliche Universitäts-Bibliothek zu Münster i/W- — Der Paulinischen Bibliothek zu Münster i. W. ist aus Anlaß der Ausgestaltung der dortigen Akademie zur einer Universität durch Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medi zinal - Angelegenheiten vom 2. März 1903 der Name »König liche Universitäts-Bibliothek- gegeben worden. Papierpreise. — Aus dem Jahresbericht der Handelskammer zu Berlin für 1902 entnehmen wir folgende Ausführungen: »Für Druckpapier besteht seit etwa zwei Jahren ein Kartell der Produzenten unter dem Namen »Verband Deutscher Druckpapier fabrikanten G. m. b. H.« mit dem Sitz in Berlin, das ungefähr 75—80 A der deutschen Druckpapierproduktion umfaßt. Aber auch dies Kartell hat das langsame und stetige Zurückweichen der Preise nicht aufzuhalten vermocht. Die Zukunft dieses Geschäftszweigs ist durchaus unsicher. Vielfach rechnet man damit, daß die Preise auf dem gegenwärtig niedern Stand längere Zeit verbleiben, wenn nicht gar weiter zurückgehen. Bestimmenden Einfluß auf die Gestaltung der Verhältnisse, zugleich aber auch auf die Lage der großen Papier verarbeitenden und Papier verbrauchen den Industrie dürfte die Regelung der künftigen deutschen Zoll verhältnisse besitzen. Falls die Sätze des neuen deutschen Zoll tarifs durch die künftigen Handelsvertragsverhandlungen nicht sehr erhebliche Ermäßigungen erfahren, dürfte der obengenannte Verband sich unschwer zu einem die ganze Produktion und den Verbrauch beherrschenden Ringe auswachscn. Ein solches Kartell wäre in der Lage, dem Handel wie den Arbeitern und Ver brauchern die Preise ohne Rücksicht auf die Absatz- und Existenz bedingungen der von der Papierindustrie abhängigen Gewerbe vorzuschreiben und so unsre Konkurrenzfähigkeit auf dem Welt märkte zu untergraben. Hierdurch ist allerdings auch dem Kartell in seinen Preisforderungen eine Grenze gezogen. Denn eine Über spannung der Preise würde den Konsum der exportierenden Fertiaindustrien so bedeutend herabmindern, daß die Papier fabriken mit ihrer Produktion zu einem erheblichen Teile bald völlig festliegen würden.« ü. Personalnachrichten. Siebzigster Geburtstag. — Der Schriftsteller Herr Peter Lohmann in Leipzig feierte vor kurzem seinen siebzigsten Geburts tag. Da er seine Laufbahn als Buchhändler begann — er ist ein Zögling von G. D. Baedeker in Essen und war mehrere Jahre als Gehilfe in der Helwingschen Hofbuchhandlung in Hannover tätig — so geben wir hier nachträglich einen Rückblick auf sein Leben, den das Leipziger Tageblatt in seiner Nr. 205 vom 24. v. M. enthält: »Unser Mitbürger, der Dichter Peter Lohmann, ein Veteran der Leipziger Journalistik, vollendet am 24. April sein siebzigstes Lebensjahr. Peter Lohmann ist ein Sohn der roten Erde, geboren zu Schwelm am 24. April 1833. Nachdem er in Essen den Buchhandel erlernt, konditionierte er noch einige Jahre in Hannover. Hier regte ihn die vorzügliche Hofbühne zu dramatischen Versuchen an, die in ihm den Entschluß reifen ließen, seine buchhändlerische Laufbahn aus zugeben und sich ausschließlich schriftstellerischer Tätigkeit zuzu wenden. Er ging 1856 nach Leipzig, wo er bei Johann Jacob Weber in der Redaktion der Illustrierten Zeitung eine Anstellung fand, in der er länger als vier Jahrzehnte ununterbrochen wirkte, bis ihn vor einigen Jahren die Munifizenz seines Chefs seiner Arbeit enthob und ihm in hochherziger Weise einen sorgenlosen Lebensabend bereitete. Neben seiner Berufstätigkeit lebte Loh mann der Muse und schuf eine Reihe von Dramen, die in 3. Auflage bei I. I. Weber erschienen sind. Cs sind zunächst zehn rezitierende Dramen: »Masaniello«, »Essex«, «Savonarola«, »Der Schmied in Ruhla« -Die letzten Mauren«, »Appius Claudius«, »Strafford-, -Carl Stuarts Ende-, »Wider den Stachel«, »Gegen den Strom«, sodann als er in spätrer Zeit mit Richard Wagner im gesungnen Drama das höchste Kunstwerk erkannte, die sechs Gesangs-Dramen: »Durch Dunkel zum Licht«, -Die Brüder«, »Die Rose vom Libanon«, »Frithjof«, -Valmoda«, »Irene«. Seine Ansichten über das Gesangsdrama legte er in einer Abhandlung: »Über die dramatische Dichtung mit Musik« (Leipzig, Heinrich Matthes) nieder, wie er auch eifrig durch seine Beteiligung an der Redaktion der im Verlag von Heinrich Matthes er schienenen »Anregungen für Kunst, Leben und Wissenschaft« und der von Brendel begründeten, im Verlage von C. F. Kahnt heraus gegebnen »Neuen Zeitschrift für Musik« für die neudeutsche Schule eintrat. Ist Peter Lohmann nach dem Gesagten in erster Linie Dramatiker, so sehen wir ihn doch auch als Lyriker hervortreten; seine Gedichte sind zerstreut in Anthologien und Zeitschriften ver öffentlicht. Ferner gab er die in vielen Auflagen verbreitete Gedichtsammlung »Pantheon deutscher Dichter« (Verlag von Hein rich Matthes) heraus) veröffentlichte auch eine ganze Anzahl teils pseudonym, teils anonym erschienener Schriften.« (Sprechsaal.) Post-Entscheidung. Die nachfolgende Antwort des Kaiserlichen Postamts wird für viele Zeitschriftenverleger von Interesse sein. Es handelt sich um die Versendung einer Jnseratrechnung, der die Belege bei gefügt waren in einem offnen Briefumschlag, der als unzulässig vom Postamt zurückkam. Ich halte die Entscheidung für unzu treffend. Vielleicht können andre Firmen aus ihrem Erfahrungs kreis Aufschluß geben. L. »Die Postordnung gestattet, den Drucksachen eine auf den Gegenstand bezügliche Rechnung beizulegen; die in anliegendem Umschlag befindliche Rechnung betrifft aber nicht den Gegenstand selbst, sondern eine zuvor ausgeführte Leistung (Aufnahme einer Anzeige in die Zeitung). Aus diesem Grund mußte die Sen dung als unzulässig an Sie zuriickgegeben werden.«
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