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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4118 Amtlicher Teil. ^ 117, 23. Mai 1903. Vorsitzender: Wünscht jemand das Wort? Das ist nicht der Fall; der Antrag ist zurückgezogen, und wir können weitergehen. — Ich bitte um Entschuldigung, daß Punkt 7, Neuwahlen, noch keine Erledigung finden kann, da die unter Zuziehung eines Notars erfolgende Aus zählung der Stimmen noch nicht fertig ist. Ich bitte Sie also, die Versammlung auf einige Minuten aussetzen zu dürfen; ich werde sie sofort wieder eröffnen, wenn das Wahlresultat da ist. (Pause.) Meine Herren! Der Vorsitzende des Wahlausschusses übergibt mir das Wahlresultat. Es wurden abgegeben 364 Stimmzettel mit 1067 gültigen Stimmen. Die absolute Majorität ist 534. Es haben sich als gewählt ergeben: zu nächst als zweiter Schriftführer Herr Alexander Francke in Bern mit 1065 Stimmen. Ich frage Herrn Francke, ob er bereit ist, die Wahl anzunehmen. Herr Francke-Bern: Meine verehrten Herren! Mir ist es nicht ganz leicht geworden, mich einer Neuwahl zu unter ziehen. Als sich herausstellte, daß auf Grund der Satzungen eines der drei Mitglieder, die vor zwei Jahren gewählt wurden, sich einer Neuwahl unterziehen müßte, da tat sich mir ein rosiger Blick in die Zukunft auf, weil ich mit einemmal die Mög lichkeit vor mir sah, diese wirklich ziemlich schwere Last von meinen Schultern laden zu können. Nicht jeder von Ihnen stellt sich vielleicht vor, in was für Konflikte man manchmal mit seinen geschäftlichen Pflichten kommt, wenn man nicht nur viermal im Jahre nach Leipzig reisen muß, sondern gerade dann, wenn man am wenigsten Zeit hat, die schwerwiegendsten Postpakete mit Akten einem ins Haus kommen, die sofort erledigt werden wollen. Ich habe mich aber dem nicht entziehen können, was meine Herren Vorstandskollegen mir gesagt haben: einmal, daß es nicht vom Guten wäre, wenn im gleichen Jahre beide Vertreter des Sortiments aus dem Vorstand scheiden. Ich habe ferner mich auch davon überzeugen müssen, daß uns noch verschiedne Aufgaben gestellt sind, wo es wünschenswert wäre, daß wir noch bei einander bleiben; und endlich kann ich nicht leugnen, daß trotz der Größe der Arbeit es doch eine große Genugtuung und Freude ist, an dieser Stelle für den Buchhandel an seinem bescheidnen Teil Mitwirken zu dürfen. Das gibt einem immer wieder einen neuen Aufschwung, und ich werde es stets zu meinen schönsten Erinnerungen zählen, mit diesen Männern zusammen haben arbeiten zu dürfen. Darum erkläre ich mich bereit, wie ich schon dem Wahlausschuß bei seiner ersten Anfrage mitgeteilt habe, vorläufig für ein Jahr wenigstens das Amt des zweiten Schriftführers wieder zu übernehmen, und ich danke Ihnen für das Zutrauen, das Sie mir erwiesen haben. (Lebhafter Beifall.) Vorsitzender: Meine Herren! Ich sehe aus Ihrem Beifall, den der Vorstand durchaus teilt, daß Sie zufrieden und einverstanden sind, daß Herr Francke zunächst bleibt. Ich hoffe, daß er über ein Jahr uns vielleicht noch eine Galgen frist gibt, bevor er ausscheidet. Wir im Vorstand dürfen ihm nur außerordentlich dankbar sein für seine Pflichttreue und die nach beiden Seiten abwägende ruhige Art, in der er die große Last der Vorstandsgeschäfte erledigt. Für den zweiten Schatzmeister haben sich 588 Stimmen für Herrn Bernhard Hartmann-Elberfeld erklärt. Ich frage, ob er die Wahl annimmt. Herr Hartmann: Ich nehme die Wahl dankend an. Vorsitzender: Zum Rechnungsausschuß sind für Herrn Max Kretschmann-Magdeburg 1061 Stimmen ab gegeben worden, für Herrn Hermann Bauhof-Regensburg 962 Stimmen; zum Wahlausschuß für Herrn G.Kreyenberg- Berlin 1010 Stimmen, für Herrn Hellmuth Wollermann-Braunschweig 1052 Stimmen; zum Verwaltungsausschuß für Herrn Otto Engert-Lcipzig 1057 Stimmen, für Herrn Hans Heinrich Reclam-Leipzig 1041 Stimmen. (Sämtliche Gewählte erklären, so weit anwesend, daß sie die Wahl dankend annehmen.) Meine Herren! Dann erübrigt mir noch Ihnen zunächst des Vorstands aufrichtigstes Bedauern auszudrücken, daß aus unsrer Mitte ein Mann scheidet, der seit zwölf Jahren an hervorragender Stelle für den Börsenverein tätig gewesen ist: Herr Kommerzialrat Müller-Wien. Derselbe ist sechs Jahre lang Mitglied des Wahlausschusses gewesen, also einer Körperschaft, in die es im dringendsten Interesse aller liegt, solche Herren zu wählen, die das allgemeine Vertrauen genießen. Er hat dann dem Ausschuß zur Beratung der Restbuchhandelsordnung angehört, ist seitdem sechs Jahre lang Vorstands mitglied gewesen, außerdem im Jahre 1901 Mitglied des Ausschusses zur Umarbeitung des Photographiegesetzes. Der Vorstand muß großes Gewicht darauf legen, daß in seiner Mitte sich Sortimenter befinden, die ein frisches und fröhliches Herz für den Buchhandel haben, die aber nie durch die gefärbte Brille eines einzelnen Zweigs die allgemeinen Angelegen heiten sehen, sondern sich mit uns andern auf den Standpunkt stellen: was der Allgemeinheit frommt, frommt am letzten Ende auch dem Zweig, dem man angehört. In dieser Weise hat Herr Müller, so lange ich die Ehre habe, dem Vorstand anzugehören, den Sortimentsbuchhandel und den gesamten Buchhandel vertreten. Ich kann sagen, daß wir begründete Hoffnung haben dürfen, daß auch sein Nachfolger in diesem Sinne die Interessen des Sortiments und des gesamten Buch handels vertreten wird. Herrn Müller aber sprechen wir den Dank aus nicht nur für diese Art der Vertretung, sondern vor allem für die Energie, den Fleiß, mit dem er an den Arbeiten des Vorstands teilgenommen hat. Wir sehen ihn be dauernd aus unsrer Mitte scheiden und wünschen ihm, daß er mit gleichem Erfolge in seinem österreichischen Heimatland, wo er an erster Stelle steht, Weiterarbeiten möge, wie er es viele Jahre im Vorstande des Börsenvereins getan hat. (Bravo!) Herr Kommerzialrat Müller: Meine sehr geehrten Herren Kollegen! Für die außerordentlich freundlichen Worte unsres Herrn Vorsitzenden sage ich meinen besten Dank; ebenso Ihnen für den Beifall, den Sie seinen Worten gespendet haben. Es ist wirklich für mich ein bewegter Augenblick, in welchem ich von diesem Amt scheide. Alle diejenigen, die mit mir gearbeitet haben, wissen, daß ich mit intensiver Liebe unserm Stande angehöre, und daß ich bestrebt war, seinen Interessen zu dienen. Es sind Gott sei Dank viele Leute unter Ihnen, die in gleichem Maße dem Idealismus huldigen, wie ich es getan habe, aber vielleicht keiner, der mehr davon durchdrungen ist, als ich es bin. Ich bin immer noch Idealist geblieben, uh glaube immer noch an eine Besserung der Verhältnisse und bin in diesem Sinne immer tätig gewesen. Ich gehöre leider zu jenen Menschen, die nicht nur in rs, sondern auch in inoclo kortitor sind, und das hat mir natürlich auch manche Gegnerschaft zugezogen. Aber uh kann nicht aus meiner Haut, ich bin etwas energisch, und bin auch in meinen Aus drücken etwas energisch; ich glaube aber doch vielleicht mit der Hoffnung aus Ihrer Mitte scheiden zu können, daß niemand mir das weiter nachträgt, und daß Sie die Überzeugung haben, daß ich jederzeit das Beste gewollt und auch einiges
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