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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1903
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- Deutsch
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4128 Nichtamtlicher Teil. ^ 117, 23. Mai 1903. Werken aufgeführt, während schon im nächsten Katalog (1565) nur noch 6 Bücher ohne Erscheinungsort, dagegen 318 mit einem deutschen, 226 mit einem fremden Verlags ort verzeichnet waren. Seit 1568 werden regelmäßig auch die Verleger genannt. Vom Ende des 16. Jahrhunderts ab sank die Bedeutung Frankfurts als Sitz des Verlagsbuchhandels, während die Leipzigs im Steigen begriffen war. Von 1594 an erschien der erste Leipziger Meßkatalog, dem sich von 1598 bis 1619 ein zweiter zugesellte, bis sie beide 1620 vereinigt wurden. 1595 wies Frankfurt 117 Artikel auf, Leipzig erst 68; aber 1600 bot Leipzig schon 125 Verlagswerke an gegen 148 von Frankfurt und überholte dieses schon im Jahr 1604. 1632 siegte Leipzig glänzend mit 221 Werken gegen 68 aus Frankfurt. Im Jahr 1749 ging der Frankfurter Meßkatalog ganz ein, und 1764 hörte auch die dortige Büchermesse auf. Aus dem Leipziger Meßkatalog entwickelten sich die mit dem Jahr 1701 beginnenden großen Bibliographien. Der letzte Leipziger Meßkatalog erschien 1860. Von 1595 bis 1640 sind den Meßkatalogen zufolge in Leipzig 8216 Werke erschienen. In dieser Periode zeigt das Jahr 1613 mit 243 Neuerscheinungen die stärkste Jahres produktion. Das Jahr 1689 brachte 310 Werke gegen 90 in Frankfurt a. M. In den hundert Jahren von 1641 bis 1740 hat Leipzig 19 711 Werke verlegt; das Maximum wurde 1691 mit 401 Artikeln erreicht. Im Jahr 1740, bei der Feier des 300jährigen Bestehens der Buchdruckerkunst, konnte der Leipziger Verlagsbuchhandel bereits auf eine Produktion von nahezu 30 000 Verlags werken zurückblicken. Um 1600 erschienen jährlich in Deutschland durchschnitt lich 800 Druckschriften. Im 17. Jahrhundert verzeichneten die Meßkataloge bei ständiger Abnahme der ausländischen Beteiligung 83 304 Werke aus deutschen, 17 032 aus fremden Orten und 177 ohne Ortsangabe. Während des dreißigjährigen Kriegs ging der Buchhandel stark zurück und lag noch lange nachher sehr darnieder, während in Italien, Frankreich und den Niederlanden die typographische Kunst aufblühte. Im Jahr 1635 enthielten die Kataloge nur 286 Werke aus Deutschland und 21 aus der Fremde, nachdem 1613 diese Zahlen bereits auf 1358 und 414 (8 ohne Ortsangabe) gestiegen waren. In der 2. Hälfte des Jahrhunderts sind übrigens die Zahlen (38 662 bezw. 4962 und 84 ohne Ortsangabe) kleiner als in der ersten Hälfte. Die höchste Zahl deutscher Verlagsorte, die in den Meß katalogen während eines Jahrs vertreten sind, ist im 16. Jahr hundert 61, und die höchste Zahl deutscher Firmen 117; im 17. Jahrhundert 79 Orte nnd 191 Firmen. Die Gesamtproduktion des deutschen Buchhandels im 17. Jahrhundert mag etwa 200000 Druckwerke betragen haben. Das 18. Jahrhundert weist in jenen Katalogen 166 359 Drucke aus deutschen und 8300 aus fremden Orten nach, sowie 691 ohne Ortsangabe; die höchste Zahl der Orte eines Jahrs ist 130, die der Firmen 359. Die 2. Hälfte des Jahrhunderts übertraf mit 110 340 (bezw. 6762 und 517) Drucken die erste Hälfte bei weitem. Im ganzen schätzt K. Dziatzko die Gesamtzahl der im 18. Jahrhundert in Deutschland erschienenen Druckwerke auf 500 000. Im Jahr 1700 waren auf den Messen nur noch 23 ausländische Buchhändler vertreten. Der Gebrauch der lateinischen Sprache nahm immer mehr ab, und damit schwand auch der internationale Charakter der Verlagswerke. Im Jahr 1600 erschienen 491 lateinische neben 300 deutschen bezw. neusprachlichen Werken, 1700 362 lateinische neben 589 neusprachlichen Werken. Im 19. Jahrhundert brachten die Kataloge der ersten 46 Jahre, die im Ooäox nunäinarius von Schwetschke noch verarbeitet sind, 285 629 Drucke aus deutschen und 6652 aus fremden Orten, nebst 787 ohne Ort. Von 1856 bis 1900 haben wir eine genaue Statistik, die 661 697 Druckschriften aufweist. Wenn man die noch dazwischen liegenden Jahre berücksichtigt, so hat im 19. Jahrhundert die deutsche Bücherproduktion eine Million Druckschriften überschritten. Nachfolgende Zahlen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahr hunderts bis zum Jahr 1901 zeigen die rasche Vermehrung der Bücherproduktion. Die Erzeugnisse des österreichischen und schweizerischen Buchhandels in deutscher Sprache werden zu den deutschen gezählt. Für die ältere Zeit sind die deutschen Metzkataloge, für die neuere Zeit die Hinrichsschen Verzeichnisse maßgebend. Jahr Druckschriften Jahr Druckschriften Jahr Druckschriften 1564 256 1830 5920 1880 14941 1570 299 1831 7617 1881 15271 1589 362 1837 7891 1884 15607 1600 832 1839 10568 1885 16305 1601 1137 1840 10808 1886 16253 1618 1293 1841 11995 1887 15972 1650 725 1846 10153 1888 17016 1689 859 1847 10934 1889 17986 1700 951 1848 10168 1890 18875 1701 1025 1849 8497 1891 21279 1750 1219 1850 9053 1892 22435 1765 1517 1859 9945 1893 22946 1789 2115 1860 11120 1894 22570 1800 3906 1862 9779 1895 23607 1801 3900 1863 9889 1896 23339 1811 3176 1866 8699 1897 23861 1814 2529 1867 9855 1898 23739 1817 2900 1869 11305 1899 23715 1820 3958 1870 10108 1900 24792 1821 4375 1871 10664 1901 25331 1825 4836 1879 14179 Die hohe Zahl der deutschen Bücherproduktion erklärt sich nicht bloß aus der emsigen Tätigkeit der deutschen Schriftsteller und Verleger, sondern auch aus dem Umstand, daß in Deutschland die Statistik viel sorgfältiger geführt wird, als in andern Ländern. Jede Broschüre, jede Disser tation, jede Rede oder Predigt, die durch den Buchhandel verbreitet wird, gelangt hier zur Aufnahme. Wird hierdurch der qualitative Wert der Bücherproduktion wesentlich herab gedrückt, so muß anderseits auch berücksichtigt werden, daß die bändereichen Werke wertvollen Jnhals nur als einzelne Nummern mitgezählt werden. Die Handelskammer zu Leipzig bemerkt in ihrem Jahresbericht von 1899: ->Die deutsche Bibliographie ist am ausgebildetsten; deshalb sind auch die Zahlen der deutschen Bücherproduktion stets die höchsten. In der deutschen Bi bliographie, die auch die deutschen Erscheinungen in Österreich, der Schweiz, Rußland, man möchte sagen, der ganzen Welt umfaßt, werden Adressen, Kalender, Sonderdrucke, Volks bücher, Punktier- und Traumbücher, Dissertationen usw. aufs peinlichste registriert. Das ist in andern Ländern nicht der Fall.*) In den ausländischen Bibliographien werden sogar die Zeitschriften meistens nicht aufgeführt. Ehe nicht die Art und Weise der bibliographischen Registrierung bei *) In einzelnen Ländern geht man allerdings noch weiter als in Deutschland, indem man auch die amtlichen Drucksachen, von denen bei uns nur diejenigen ausgenommen werden, die in den Buchhandel gelangen, und sogar private Druckschriften mitrechnet (vergl. Italien, skandinavische Länder und Rußland).
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