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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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117, 23. Mai 1903. Amtlicher Teil. 4113 ganze Zahlenwerk prüfen, läßt sich leicht erkennen, welche ungeheure Arbeit hier geleistet worden ist, und ich kann aus vollem Herzen und intimer Kenntnis der Verhältnisse nur meine größte Anerkennung für unseren verehrten Herrn Schatz meister und nicht minder auch für die Geschäftsstelle aussprechen. Die Arbeit der Geschäftsstelle hat uns in den längeren Jahren, in denen ich und meine werten Kollegen dem Rechnungsausschuß angehört haben, immer mit staunender Be wunderung erfüllt; die Art, wie gearbeitet worden ist, in welcher sachgemäßen, sauberen, tüchtigen Weise, ist in hohem Grade anerkennenswert, und das einmal am Schluß meiner Tätigkeit auszusprechen, war mir ein Bedürfnis. Ich stelle namens des Rechnungsausschusses den Antrag auf Genehmigung. Vorsitzender: Wünscht jemand hierzu das Wort? Es ist nicht der Fall; Sie erteilen damit Genehmigung dem Vorstande, dem Schatzmeister desselben, dem Rechnungsausschuß und der Geschäftsstelle; ich konstatiere das, und bitte Herrn von Zahn als Vorsitzenden des Rechnungsausschusses das Wort zu nehmen zum Bericht über den Voranschlag 1903. Herr von Zahn: Meine Herren, der Voranschlag ist in Ihrer aller Händen; er ist in den Ausgaben reichlich, in den Einnahmen mäßig nach genauer Prüfung der Verhältnisse von dem Herrn Schatzmeister ausgestellt und von dem Rechnungsausschuß gebilligt worden. — Ich stelle den Antrag, den Voranschlag zu genehmigen. Vorsitzender: Wünscht jemand hierzu das Wort? Herr Prager. Meine Herren, ich bitte, haben Sie die Güte ganz still zu sein, da leider der Herr Kollege Prager seine Stimmbänder außerordentlich schonen soll. (Heiterkeit.) Herr Prager-Berlin: Meine Herren, auf Seite 5 des Jahresberichts ist auch der Bibliothek gedacht. Ich hoffe auch, daß viele von Ihnen bereits den Bibliothekskatalog in Händen gehabt und ihn geprüft haben. Die Arbeit, die damit geleistet worden ist, ist eine große gewesen und die Benutzung der Bibliothek dadurch erst möglich geworden. Aber, meine Herren, so sehr wir die große Arbeit schätzen müssen, gerade bei den beschränkten Mitteln, die dem Bibliothekar zur Ver fügung gestanden haben, um so mehr drängt es mich, Sie zu bitten, für die Bibliothek ein erhöhtes Budget aufzustellen. Es sind für die Bücheranschaffung 3500 Mk. in den Voranschlag eingestellt. Ich schlage vor, die Summe auf 5000 Mk. zu erhöhen, und ich glaube zuversichtlich, daß weder der Vorstand noch der Ausschuß etwas dagegen haben wird. Meine Herren, ich mache Ihnen diesen Vorschlag aus den verschiedensten Gründen. Ich habe Gelegenheit nehmen müssen, offiziell — offiziell ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck — mich gründlicher mit dem Katalog zu beschäftigen, und bin geradezu erstaunt gewesen, wie schlecht einige Gebiete in der Bibliothek vertreten sind; z. B. über Gesetzgebung und Recht des Buchhandels fehlt, ich möchte sagen, fast alles. Das ist ein Übelstand, den wir jetzt abstellen müssen, und ich glaube, bei der Kraft, die wir an der Spitze der Bibliothek haben, und die gezeigt hat, was mit diesen beschränkten Mitteln zu leisten ist, die an Findigkeit, Arbeitskraft und Liebe für die Bibliothek kaum übertroffen werden kann, daß es geradezu eine wirtschaftliche Unklugheit wäre, wenn man diese Kraft nicht dadurch ausnutzen wollte, daß man dem Herrn Bibliothekar Ge legenheit gibt, solange seine Kraft reicht, für die Vervollständigung der Bibliothek zu sorgen. Ich möchte also noch einmal bitten, meinen Antrag anzunehmen, der dahin geht, die Einstellung für die Bibliothek von 3500 Mk. auf 5000 Mk. zu erhöhen. (Vielfaches Bravo!) Vorsitzender: Wünscht jemand das Wort? Der Vorsitzende des Bibliotheksausschusses Herr Konsul Harrassowitz. Herr Konsul Harrassowitz-Leipzig: Meine Herren, mit großer Freude habe ich den mich überraschenden Antrag meines werten Kollegen und alten Schulkameraden, des Herrn Prager, gehört, und namens des Bibliotheksausschusses sage ich ihm dafür aufrichtigen Dank. Gerade jetzt ist ein solcher Zuschuß zu dem Etat der Bibliothek sehr erwünscht, denn, wie auch Herr Prager richtig ausgesührt hat, sind einige Abteilungen der Bibliothek besonders der Ergänzung bedürftig. Ich hoffe nun, daß, wenn Sie diese Mehrforderung bewilligen, die ich in diesem Jahre nur als einen Zuschuß ansehe, daß sie dann für die nächsten Jahre ständig als regelmäßiger Ausgabeposten für die Bibliothek figurieren wird, vorausgesetzt daß die Finanzlage des Börsenvereins dies erlauben wird. Neben diesem materiellen Gesichtspunkt hat die Sache aber noch einen andern für uns; ich erlaube mir, das kurz zu erwähnen. Meine Herren, in der letzten Zeit ist im Buchhandel über Bibliotheken und Bibliothekare sehr viel gesprochen worden; über Nützlichkeit oder Schädlichkeit derselben sind allerhand Ansichten zu tage gekommen, so daß ich es als einen äußerst erfreulichen Ausklang dieser ganzen Verhandlungen ansehen würde, wenn Sie Ihr lebhaftes Interesse für die schöne Bibliothek, die der Börsenverein gesammelt hat, dadurch bekundeten, daß Sie den Antrag des Herrn Prager genehmigten. Es wäre dies auch als eine gute Vorbedeutung zu begrüßen für die Verhandlungen der nächsten Tagung des Vereins Deutscher Bibliothekare, welche im Oktober stattfinden werden, bei welcher Gelegenheit ganz besonders die generelle Erhöhung der Anschaffungsetats aller deutschen Bibliotheken eingehend beraten werden soll. Auch in diesem Sinne würde ich es dank bar begrüßen, wenn Sie den Antrag einstimmig annehmen würden. (Bravo!) Erster Schatzmeister Herr Winkler: Meine Herren, namens des Vorstandes habe ich zu erklären, daß er dem Antrag durchaus sympathisch gegenüber steht und ihn auch seinerseits befürwortet. Auch wir haben zunächst nur das eine Bedenken, daß es in Zukunft die Finanzlage vielleicht nicht mehr erlauben würde, diese Erhöhung als ständigen Posten in dem Etat zu führen. Dies Bedenken ist dadurch gehoben, daß durch Herrn Konsul Harrassowitz befürwortet wird, die Summe zunächst für dieses Jahr nur als einmaligen Zuschuß zu genehmigen; wir hoffen aber, daß die Finanzlage sich stetig so stellen wird, daß wir den erhöhten Betrag später als ständigen Posten einstellen können. Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? Es ist nicht der Fall. Der Antrag des Herrn Prager geht dahin, im Voranschlag für Gewinn und Verlustkonto, Pos. 4, Bibliothekskonto, die Einstellung von 3500 Mk. für das Rechnungsjahr 1902/03 auf 5000 Mk. zu erhöhen. Ich bitte diejenigen Herren, die gegen diese erhöhte Einstellung sind, sich zu erheben. — Der Antrag ist einstimmig genehmigt. (Bravo!) Wünscht noch jemand das Wort zu dem Voranschlag? Es ist nicht der Fall, der Rechuungsausschuß hat vor geschlagen, diesen Voranschlag in seiner Gesamtheit durch die Hauptversammlung zu genehmigen. Wenn kein Widerspruch erfolgt, nehme ich an, daß das geschieht. — Börsenblatt ttlr den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. 547
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