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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1902
- Sprache
- Deutsch
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«270 Nichtamtlicher Teil. I8Z, S. Augast lS02. nach der französischen, bereits vergriffenen Originalausgabe ausgeführt und dürste daher bei Bibliophilen und Kunst kennern beifällige Aufnahme finden, zumal der Preis der deutschen Ausgabe ein wesentlich billigerer ist. Eine Publi kation allerersten Ranges ist Joza Uprka, Album der Slo- vakci. In den farbenprächtigen Bildern und entzückenden Radierungen zeigt Uprka Scenen und Typen ans dem slo- vakischen Lande und dessen Bewohnern, die treffliche Auf fassung nnd eingehende Studien ausweisen. Die Wiedergabe der farbigen Origilialzcichnungen in Dreifarbendruck ist eine Musterlcistung der Böhmisch-Graphischen Anstalt -Unie» in Prag, die auch zum großen Teil die illustrative Ausstattung der andern Werke in tadelloser Weise ausgeführt hat. Mit einer großen Zahl neuer und vortrefflicher Ver- lagswcrke ist die Firma Fischer L Franke in Berlin vertreten, die bekanntlich zu den ersten Firmen gehört, die der künstle rischen Buchausstnttung eine besondere Pflege zu teil werden ließen. Bis jetzt haben Fischer L Franke den betretenen Weg ohne jede Abweichung eingchalten, daher zeichnen sich auch die Bücher ihres Verlages durch eine gediegene Aus stattung ans, die von der Schrift bis zum Einbände oder Umschläge ein einheitliches Ganzes bildet. Zur illustrativen Ausschmückung ihrer Verlagswerke zieht die Firma stets tüchtige Künstler heran, so daß auch hier immer Er zeugnisse zu Tage gefördert werden, die den Beifall des Büchcrliebhabers nnd Kunstfreundes finden. Unter den Er scheinungen, die Fischer L Franke im letzten Jahre zur Aus gabe brachten, sind in erster Linie zu nennen- »Die Meister singer von Nürnberg» und »Parstfal«. In dem stattlichen Quartband »Die Meistersinger von Nürnberg» liegt im wahren Sinne des Worts eine Prachtausgabe vor, die am besten zeigt, in welcher Weise die Verleger die Ausführung und Ausstattung eines wirklich künstlerischen Buches vor nehmen lassen. Georg Barlösius in Berlin, einer unserer besten Buchkünstler, erhielt den Auftrag zur Ausstattung des Werkes. Er unterzog sich ihm mit liebevoller Sorgfalt nnd schuf ein Werk, das vom Anfang bis zum Ende das Walten des Künstlers zeigt. Einband, Vorsatz, Titel, die Vollbilder, die Leisten und Umrahmungen, alles das ist sein Werk, und jeder Seite merkt man den Einfluß des Künstlers an. Die dekorative und bildnerische Ausschmückung ist demnach eine ganz ausgezeichnete; aber auch die Druck- Herstellung, die von I. I. Weber in Leipzig besorgt wurde, steht ihr würdig zur Seite. So ist durch das gemeinsame Schaffen ein Werk entstanden, das mehr als eine beiläufige Beachtung verdient, denn in ihm hat der deutsche Buchverlag ein Meisterwerk der Buchkunst erhalten, aus das er mit Recht stolz sein darf. Das zweite größere Verlagswerk »Parstfal, fünfzehn Bilder zu Richard Wagners Bühnen- weihsestspiel-, hat der Künstler Franz Staffen geschaffen, der dem deutschen Buchgewerbe schon manche treffliche Schöpfung seiner Kunst gegeben hat. Auch dieses Werk wird sicher volle Anerkennung finden, denn cs ragt weit über andre derartige Veröffentlichungen hervor. Aus dem gleichen Verlage liegt noch eine ganze Reihe trefflicher Erscheinungen vor, die den besten Beweis für die Pflege bieten, die der Buchkunst von der Firma gewidmet wird. Ganz besonders aber müssen wir noch auf den »Teuerdank» nnd den »Jung brunnen» Hinweisen. Das erste Werk bringt als Fahrten nnd Träume deutscher Maler in Heften, die in regelmäßigen Zeitabschnitten erscheinen, zwanglose Bilderfolgen lebender Künstler. Jedes Hest enthält 10 Zeichnungen und kostet nur 2 was in Anbetracht der gebotenen prächtigen Blätter als ungemein wohlfeil anzuerkennen ist. Aus der Reihe der vielen Künstler, die an diesem Werke (von dem bis jetzt 15 Hefte vorliegen) Mitarbeiten, wollen wir nur die Namen Hans von Volkmann, Ernst Liebermann, Hermann Hirzel, Franz Staffen nnd G. A. Stroedel nennen, die dafür bürgen dürften, daß der Teuerdank echte, gute Kunst bietet. Der »Jungbrunnen», ein Schatzbehalter deutscher Kunst und Dichtung, bringt in kleinen, in sich abgeschlossenen Bändchen Lieder und Märchen, zu denen der Bildschmuck ebenfalls von tüchtigen Künstlern, wie Barlösius, Dasio, Liebcrmann, Stassen, Schmidhammer, von Volkmann, Wenig u a, ansgeführt ist. Jedes dieser Bändchen mit seiner hübschen, gefälligen Satz anordnung nnd seinen wirklich guten Bildern sollte in den Händen unserer Jugend sein, denn an ihnen muß sich ihr Geschmack bilden und läutern. Auch bei diesen Büchlein überrascht der niedrige Preis, der ihre Erwerbung sehr er leichtern wird. Max Herzig in Wien bringt ein neues Verlagswerk zur Schau, das von nun ab jedes Jahr erscheinen und stets eine Anzahl bedeutender, in dem betreffenden Jahre in der Oeffentlichkcit erschienener Kunstwerke in Heliogravüre wiedcr- geben soll, »^rs nova», so lautet der Titel der Neu erscheinung, ist somit als ein vornehmes Jahrbuch der Kunst gedacht, das nur mit Freude begrüßt werden kann. Das Werk selbst erscheint in einem ziemlich großen Format und einer sehr hübschen Ausstattung. Nur die Einbanddecke, die von H. Sperling in Leipzig in technischer Hinsicht tadellos ausgeführt ist, will uns nicht recht Zusagen Nach einer Abhandlung von H. Maier-Gräfe in Paris über die Aus stellungen des Jahres 1901 enthält der Band Reproduktionen nach Werken der bedeutendsten Meister der Malerei und Plastik. Die Wiedergabe der verschiedenen Gemälde und Bildnerwerke erfolgte durch Heliogravüre. Die Herstellung des Satzes und des Drucks, die beide sehr gut zu nennen sind, besorgte die Buchdruckerei von Max Herzig L Co. in Wien, die Kunstblätter wurden von F. A. Brockhaus in Leipzig ausgeführt. Das neue Verlagswerk verdient in seiner gediegenen Ausstattung uneingeschränkte Anerkennung. Ans Heinrich Kellers Verlag in Frankfurt a/M. find verschiedene vortreffliche Werke ausgelegt, von denen wir »Thielmann, Aus der Synagoge», eins Reihe famoser zeichne rischer Schilderungen aus dem jüdischen Familienleben er wähnen wollen, ferner die hübsch ausgestatteten Bücher »Thode und Thoma, Der Ring des Frangipani» und »Thoma nnd Thode, Fcderspiele.» Alle Freunds und Verehrer der Kunst von Hans Thoma werden mit größter Freude das Erscheinen des IV. Bandes des Werkes »Hans Thoma, Ge mälde», begrüßen. Der neue Band bringt in guten Licht drucken die Wiedergabe Thomascher Gemälde, die sich in Berlin, Bonn, Dresden, Hamburg, Mannheim nnd andern Orten, teils in Museen, zum großen Teil aber in Privat besitz befinden. Mit einer reichen Zahl neuer Erscheinungen ist Gerhard KUHtmann in Dresden vertreten, dessen Verlag auf kunst gewerblichem Gebiete, vor allem in Vorlagewerken, ganz Hervorragendes bietet. Auch der Schulbücherverlag, dessen einzelne Ausgaben recht sorgfältig bearbeitet sind, erfreut sich großer Anerkennung. Von den vielen ausgezeichneten Vorlagewerken, von denen einige für das moderne Kunst gewerbe als vorbildlich gelten dürfen, wollen wir er wähnen- Meurcr, Pflanzenbilder; Lippolt, Pflanzenstilisternng; Flandry, Insekten; Dörschseld, Schmiedekunstvorlagen; Pron- berger, Natnrformen, nnd Lyongrün, Slilformcn. Die Verlagsbuchhandlung Seemann L Co. in Leipzig bringt ebenfalls eine Reihe von Vorlagewcrkcn und Architcktnrwcrken. Besondere Erwähnung und Beachtung verdient das aus einem von der Firma ausgeschriebenen Wettbewerb hervorgegangcne Werk »Moderne Fassaden», das ausgezeichnete Reproduktionen der Originale enthält, zu deren Vervielfältigung verschiedene photomechanische Verfahren sowie dis Lithographie hcrangezvgen wurden.
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