Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1902

6272 Nichtamtlicher Teil. ^ 183, 9. August 1902. Postkarten, Drucksachen, Geschäftspapiere, Warenproben) sind 3141'/g Millionen aufgegeben und 3096 Millionen eingegangen. Auf jeden Einwohner kommen jetzt 65,4 Stück aufgegebene Brief sendungen, gegen 61, 54, 50 und 47 in den Jahren 1900, 1899, 1898, 1897 und 20 im Jahre 1881. Die Zahl der eingegangenen Briessendungen betrug 64,5 auf den Kopf. Aufgegeben wurden ferner 1138'/, Millionen Zeitunosnummern, 159 Millionen ge wöhnliche Pakete, 4,9 Millionen Postaufträge. Eingegangen sind 1112 Millionen Zeitungsnummern, 157»/^ Millionen Pakete ohne Wert u. s. w. Postanweisungen wurden 133 Millionen Stück mit 8148 Millionen Mark eingezahlt; 134 Millionen Stück mit 8168 Millionen Mark wurden ausbezahlt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^ubilrluwötsst-Latalo^. Lins roiebs uuck gsitsuo LaromIunA von VorlLA» VsrI-s k: V. III Dr. 0. Uart^viA, Libliotbslctjckirolrtor a. O. in Nardur§. UsipLi^, Otto 3urra3sovitr. XIX. 8. Uskt, ^.u§U8t 1902. 8«. 8. 369—436. Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportlitteratur des In- u. Auslandes, Organ für militärische Winterarbeiten, nebst literarischen Auf sätzen und Besprechungen. Verlag von Zuckschwerdt L Co. in Leipzig. XI. Jahrgang 1902. Nr. 7, Juli. gr. 8". S. 125—140. Die Pekinger astronomischen Instrumente. — Von den Pekinger astronomischen Instrumenten war zunächst der große kostbare Himmelsglobus bei der Orangerie in Potsdam aufgestellt worden. Nunmehr folgt nach und nach die Uebersührung und Aufstellung der vier andern astronomischen Werke. Es sind auf mächtigen Sockeln ruhende Sextanten aus Bronze mit phan tastischen Aufbauten. Zahlreiche fehlende Stücke, die bei dem schwierigen Transport in China zum Teil verloren gegangen sind, wurden in der Gießerei von Martin und Piltzing ergänzt, die zerschossenen und verbogenen Teile sind in ihre alte Lage gebracht, und die einzelnen Ringe der Sextanten haben von neuem Be wegungsfähigkeit erhalten. Jedes Instrument ist wieder in seine ursprüngliche Form gebracht worden. Die Ausstellung auf den Sandsteinsockeln in Potsdam wird nur kurze Zeit in Anspruch nehmen. Man hofft, die Aufstellung noch in diesem Monat be enden zu können. Weltausstellung in St. Louis. — Der Präsident der Ver einigten Staaten von Amerika hat in einer amtlichen Veröffent lichung den Aufschub der Weltausstellung in St. Louis auf das Jahr 1904 verkündigt. Vom Auswärtigen Amte der Vereinigten Staaten wurde diese Proklamation den Negierungen aller Länder übermittelt. Deutscher Stenographentag. — Die Verhandlungen des 7. Deutschen Stenographentages Gabelsberger, die am 3. d. M. in Berlin eröffnet worden waren, sind am 6. d. M. geschlossen worden. Die Systemänderungen sind nach den Dresdener Vor beschlüssen zur Annahme gelangt. Die Aenderungen erstreben eine Vereinfachung des Regelwerks ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Schriftkürze. Die Konsonantenverbindungen werden strenger als bisher von den Silben geschieden. Die wesentlichsten Aus nahmebestimmungen bezüglich der Vokalbezeichnungen sind be seitigt, und an Stelle der drei verschiedenen Bezeichnungen für z ist nur eine getreten. Zum Bundesvorsitzenden wurde Herr kr. Medem-Danzig gewählt. Weiter wurden in den Vorstand gewählt die Herren Gymnasialdirektor Franke-Prag, Eisenbahn sekretär Beulke-Braunschweig, Direktor Gaster-Antwerpen und Seminar-Oberlehrer Böhme-Dresden. Der achte deutsche Steno graphentag soll im Jahre 1905 in Braunschweig abgehalten werden. Ausstellungspreis. — Gelegentlich der Jubiläums-Garten- bau - Ausstellung in Karlsruhe zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich von Baden hat das Antiquariat der dortigen Vielefeld'schen Hofbuchhandlung Lieber mann L Cie. eine sehr reiche und seltene Sammlung von alten Werken über Botanik, Gartenbau und Blumenzucht ausgestellt. Das älteste Buch (Uortu3 8g.aitati8) Fol. ist 1485 in Mainz von Schösser gedruckt. Diese Ausstellung hat so viel Interesse und Bewunderung gefunden, daß die Preisrichter den Aussteller mit der silbernen Medaille ausgezeichnet haben. Konkurs. — Das heutige Börsenblatt meldet die Eröffnung des Konkurses über das Vermögen des Buchhändlers Herrn Cyprian Meißel, bisherigen Pächters der Buchhandlung Gustav Joh. Sieber (R. F. Pohl's Nachfolger) in Warnsdorf in Böhmen. Verlagszeichen. — Nebenstehendes Waren zeichen ist vom kaiserlichen Patentamt auf Grund des Gesetzes zum Schutz der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894 gemäß der Anmeldung vom 4. Januar 1902 für Eugen Diederichs in Leipzig, Seeburgstraße 45, am 7. Juli 1902 unter 54 964 in die Zeichenrolle eingetragen worden. Aktenzeichen: I) 3311, Klasse 28. — Geschäftsbetrieb, in dem das Zeichen verwendet werden soll: Verlag. Waren, für die das Zeichen bestimmt ist: Bücher. Eckmann-Ausstellung. — Das Berliner Hohenzollern- Kunstgewerbehaus hat die in seinem Besitze befindlichen Arbeiten nach Entwürfen des jüngst verstorbenen Professors Otto Eckmann zu einer Gesamtausstellung in seinem Empfangsraume vereinigt. Papierpreis in Frankreich. — Am 10. Juli wurde das Ergebnis der Verdingung veröffentlicht, durch welche die Lieferung von Postkartenkarton für die französische Post vergeben wurde. Die Firma Martin L Fils in Paris blieb Ersteherin zum Preise von 46 Francs 93 Centimes — 37 ^ 50 «Z für 100 Kilogramm. Das höchste Angebot lautete auf 53 Francs 43 Centimes --- 42 ^ 73 (Papierzeitung nach »ks kapier-.) Pers onalnachrichten. Gelehrtenjubiläum. — Den Gedenktag seiner vor fünfzig Jahren erfolgten Erwerbung des Doktorgrades durfte am 5. d. M. der Vorsitzende der Centraldirektion der -Llovumsvta Oermaniae di8torioa-, Herr Geheimer Rat Professor kr. Ernst Dümmler in Berlin, feiern. Ernst Dümmler wurde 1830 als Sohn des Ver lagsbuchhändlers Ferdinand Dümmler geboren. Auf dem Friedrich- Werderschen Gymnasium zu Berlin vorgebildet, studierte er in Berlin und Bonn Geschichte, Philologie und Philosophie. Zu seinem Hauptfach wählte er die Geschichte. Den Doktorgrad er warb er am 5. August 1852 in Berlin mit einer Abhandlung »Os ^rvulko kraveorum rsAS«. 1855 habilitierte er sich als Privatdocent an der Universität Halle. 1858 wurde er dort zum außerordentlichen Professor ernannt. 1866 erhielt er eine ordent liche Professur. Dümmler verblieb in Halle, bis er 1888 an die Spitze der Centraldirektion der Nonumsnta Oormavias bi8torieu und zu gleich zum ordentlichen Mitglieds der Akademie der Wissenschaften in Berlin berufen wurde. — Von seinen Schriften seien hier folgende ge nannt: »Piligrim von Passau und das Erzbisthum Lorch- (Leipzig 1854), — -Os kobswia. eouckwiovs 0aroli8 iwp6rantibu8- (Halle 1855), — »lieber die ältere Geschichte der Slaven in Dalmatien- (Wien 1856), — »Das Formelbuch des Bischofs Salomo 111. von Konstanz- Leipzig 1857), — -Geschichte des ostsränkischen Reiches- (2 Bde. Berlin 1862—65), — dasselbe. 3. Auflage. 3 Bände. (Berlin 1887/88), — -Auxilius und Vulgarius- (Leipzig 1866), — »6s8tg. ex eoäies Luneti OaUi m6mbrLva.660- (Halle 1873). Er vollendete mit Wattenbach die von Jaffs begonnenen »Novumsutu ^leuiviuua.. (Berlin 1873) und in den Jahrbüchern der deutschen Geschichte R. Köpkes »Kaiser Otto der Große- (Leipzig 1876).