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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1902
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- 1902-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1902
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^ 188. 15. August 1902. Nichtamtlicher Teil. 6411 der 36zeiligen Bibel, als sie mindestens denselben Matrizen entstammen müssen. Die Beantwortung der Frage nach dem Druckjahr des Kalenders aus den astronomischen Berechnungen sucht Zedler aber auch durch Typenstudien zu unterstützen, auf die hier wegen der großen Weitläufigkeit nicht cingegangen werden kann. Wenn wir nun als zutreffend annehmen, daß der Ka lender Ende 1447. also fünf Jahre vor dem Datum, das bisher als das früheste Druckjahr festgestellt werden konnte, entstanden sei. so drängt sich die Frage nach dem Drucker auf. Der Abtcilungsdirektvr vr. Paul Schwenke an der königlichen Bibliothek zu Berlin hält cs für unannehmbar, daß Gutenberg der Verfertiger der Type der 36 zeitigen Bibel sei, mit welchen Charakteren, wie gesagt, der Einblattdruck Zedlers gedruckt worden ist. Da nun aber der Druck in eine so frühe Zeit hiuausgerückt werden muß. so wird es doch schwierig sein, ihn einem andern als Gillenberg zuzu schreiben. sofern man diesen als Erfinder der Bnchdruckerkunst nach den vielen Zeugnissen, die für ihn sprechen, halten will. Zedler ist denn auch der Ansicht, aus der frühen Entstehungs zeit des Kalenders ergebe sich ohne weiteres, daß niemand anders als Gutcnberg als Drucker in Betracht kommen könne. Die Frage, welchem Zwecke der Kalender gedient haben könne, erscheint Zedler nicht leicht zu beantworten. »Eine bloße, für ein einziges Jahr berechnete Ephemcride der Mond phasen begegnet als selbständiger Druck, soviel ich sehe, sonst nirgends. Herr Professor Banschinger glaubt, daß entweder das eigentliche Kalendarium sich aus einem zweiten Blatte befunden Habs, zu dem das vorhandene die astronomische Ergänzung bildete, oder daß der Druck als Ergänzung zu den sogenannten immerwährenden Kalendern gedient habe.« Zedler ist der letzter» Ansicht, da der immerwährende Ka lender die Mondphasen damals bereits um zwei Tage zu spät angab. weshalb bei seiner großen Verbreitung angenom men werden dürfe, daß es zu dessen Berichtigung schon lange vor dem Ephemeridendruck ähnliche handschriftliche Berech nungen. wie sic der Kalender bringt, gegeben habe. Mag nun Gutenberg, für dessen Aufenthaltsort in dem Drnckjahrc 1447 kein Anhaltspunkt vorliegt, der Drucker sein oder nicht, jedenfalls ist dieser außerordentlich umfangreiche Druck nicht der erste. Es wäre noch nicht einmal möglich gewesen ihn auf einer Handpresse herznstcllen. die wir uns doch wohl als erstes Druckinstrumcnt umstellen dürfen. Da gegen scheint es aber, daß der Druck nicht auf einmal, son dern in zwei Hälften angefertigt worden ist. die in der Mitte zusammengeklcbt waren. Der Buchbinder hat die so ent standene dicke Stelle, weil er sie zum Bekleben des Deckels nicht brauchen konnte, fortgcschnittcn. wodurch sich das Fehlen einer Zeile in dem Druck erklären läßt. Nach dem von Zedler beigegebene» Faksimile zu urteilen, war die Type sehr scharf, und ihre Beschaffenheit läßt auf einen neuen Guß schließen; auch der Druck ist tadellos ausgcsührt. Dagegen hat der Zeilenschluß (der. wie schon bemerkt, vom Buchbinder fortgeschnitte» worden ist), den Ergänzungsversnchen nach zu urteile», zu wünschen übrig gelassen. Da der Ort der Auffindung des Drucks, das Benedik- iincrkloster Schönau im Einrich. in der Nähe von Mainz, mit dieser Stadt in engen Beziehungen gestanden hat, so glaubt Zedler mit Bestimmtheit, daß Mainz als der Druckort anzuschen sei. In sprachlicher Hinsicht glaubt Professor vr. Ed. Schröder in Marburg seststcllen zu können, daß die Heimat des Drucks nicht Straßburg sein kann und daß alle sprachlichen Erscheinungen charakteristischer Art für das rhein fränkische Gebiet sprechen, dessen Hanptort Mainz ist. Da gegen lasse der Druck auch einiges vermissen, was man in Mainz erwarten dürfe. Sind diese Vermutungen richtig, so ist cs höchst wahr scheinlich. daß Gutcnberg aus Straßburg, wo er seit 1444 nicht mehr nachweisbar ist. nach Mainz übersiedelt war. um hier in seiner Vaterstadt seine Druckversuche fortzusetzen und sie soweit zum Abschluß zu bringen, daß er praktische Erfolge damit erzielte. Als solcher wäre dann der Kalender anzu- schcn. dem noch der Pariser siebcnundzwanzzigzeilige. mit einer früher« Stufe der gleichen Type gedruckte Donat. dessen Fundort auch Mainz gewesen ist. vorangegangen wäre. Die Kölner Chronik spricht bekanntlich etwas geheimnis voll von den holländischen Donaten als den Vorläufern von Gutenbergs Drucken. Im vorigen Jahre erschien in Haarlem das Werk eines praktischen Schriftgießers. CH. Enschede. äo doeliärlll-Iruost In diesem Werke nimmt der Verfasser den Anspruch Hollands auf die Erfindung der Buchdrucker kunst wieder aus. Er behauptet von zwei Drucken, einem in der Stadtbibliolhek zu Haarlem ausbcwahrten Abccedarium und einem mit gleicher Type hergestellteu einseitig bedruckten Donat in der königlichen Bibliothek im Haag, daß wir in ihnen die ältesten bekannten Drucke vor uns hätten, die mit beweglichen Lettern hergestcllt worden seien. (Schluß folgt.) Hoi-sk Lv8korto!;ilvl86 1891—19Ü0 vi-uud- lag ab 1l. IV. ksilbvixs 8a»iIii>Avl' uäurboiäot ak 8 ck. iiatkaer. 8". IV, 599 8. kristisvi» 1902, äou kiorslre LogbanäsItorouivgouL korlag. i Kommission bos 8. ^sobobong L 6o. Die Geschichte des norwegischen Bücherkatalogs ist eng mit dem Namen Feilberg verknüpft. Es war nämlich die Firma Feilberg L Landmark in Kristiania, die im Jahre 1848 einen Aufruf zur Erlangung von Notizen an die nor wegischen Buchhändler richtete, weil sie ein norwegisches Bllcherlexikon herausgeben wollte. Aber die Unterstützung fiel so ungenügend ans, daß von dem größer geplanten Umfange des Werkes abgesehen werden und der Be arbeiter. Martin Nissen, sich auf die Erscheinungen aus den Jahren 1814 bis 1847 beschränken mußte. Dieser Band erschien im Jahre 1848 im Vertage der obengenannten Firma. 216 Seiten stark, von denen 183 auf das alpha betische. 32 auf das systematische Verzeichnis kommen. Er mag 3600 Titel aufzählen. Von da ab nahm sich der Verlag der norwegischen Buchhändler-Vereinigung der Fort setzung des eben so notwendigen wie nützlichen Unter nehmens an. und in ganz unregelmäßigen Zwischenräumen erschienen nun weitere Bände. Der die Jahre 1848—1865 umfassende erschien, von P. Botten-Hansen und S. Petcrsen bearbeitet, in Kristiania 1870. Er zählt etwa 4800 Titel auf. Der nächste, der die Jahre 1866—1872 umfaßt, von Th. Bocck bearbeitet, erschien ebenda 1877 und führt nur etwa 8400 Titel aus. Aber auch die Zusammenstellung dieser verursachte Mühe genug. Trotz eines an die norwegischen Buchhändler und Buchdrucker gerichteten Aufrufs sah sich der Bearbeiter ge zwungen, die Titel von den Drucksachen selbst zu nehmen, weshalb er die nicht von ihm selbst gesehenen durch einen Stern (*) kennzeichnete. Es sind verschwindend wenige, lieber die Jahre 1848—72 erschien 1880 ein gemein sames systematisches Register. Die Jahre 1873 — 1882 und 1883—1890 bearbeitete M. W Feilberg, der in beide Bände zuerst die Musikalien mit aufnahm. Jener mit etwa 5900 Titeln erschien 1885. dieser mit etwa 6600 im Jahre 1892. Zu jenem erschien wieder ein besonderes Register, und zwar 1887. Der kürzlich erschienene, von 843'
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