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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-30
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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6798 Nichtamtlicher Teil. ^ 201, 30. August 1902. graphie, als einem dritten ähnlichen Kreise, nach der Natur des Gegenstandes gerecht zu werden, wobei es wiederum gleichgiltig ist, ob dies in einem besonderen Gesetze oder in einem für das ganze Gebiet gemeinsamen geschieht. Wesent lich ist nur, daß den grundsätzlichen Unterschieden in den drei Arten von Produktion in verständiger Weise Rechnung ge tragen wird. Die -> Nebeneinanderstellung - der Photographien und der Kunstwerke, die den Anspruch auf sachliche Berechtigung (der nur eine Gleichstellung genügen würde) schon fallen gelassen hat, rechtfertigt sich auch durch keinerlei »praktischem Vorteile oder Bedürfnisse und würde nur Verwirrung an stiften und Belästigung verursachen. Kleine Mitteilungen. Schutz des graphischen Kunstgewerbes. — Am 20. Juni d. I. sind unter dem Vorsitz des Herrn Kommerzienrats E. Nister (Nürnberg) in Düsseldorf Vertreter des deutschen graphischen Kunstgewerbes zusammengekommcn und haben eine »Vereinigung des deutschen graphischen Kunstgewerbes zum Schutze der Urheber- und Verlagsrechte» ins Leben gerufen. Der Zweck dieser Vereinigung ist ein doppelter. Einerseits sollen ihre Bemühungen dahin gehen, auf eine Ausgestaltung des nationalen und internationalen Urheberrechts an kunstgewerb lichen Erzeugnissen hinzuwirken. Bekanntlich leidet das deutsche graphische Kunstgewerbe unter dem Mißstande, daß jeder Fabri kant, der künstlerische Originale von einem Künstler erwirbt oder durch angestellte Künstler fertigen läßt, sich, sobald diese Erzeug nisse für einen Gebrauchszweck bestimmt werden, dem unlauteren Wettbewerbe skrupelloser Konkurrenten ausgesetzt sieht, die seine Originale einfach nachmachen oder mit einigen Abänderungen in derselben oder in anderen Branchen verwerten. Gegen diesen Mißbrauch ist das deutsche graphische Gewerbe fast wehrlos, da kunstgewerbliche Erzeugnisse nicht wie Kunstwerke ohne weiteres gegen Nachahmung geschützt sind, sondern nur als Muster, d. h. nur in Voraussetzung einer Musterhinterlegung, die vor der Ver breitung des Originals im Handel zu erfolgen hat, und einer bis höchstens zu 32 anwachsenden Gebührenzahlung, geschützt werden. Diesem Mißstand, der die deutsche Industrie, insbesondere auch auf dem internationalen Markte schwer schädigt, kann nur durch eine Aendcrung der deutschen Gesetzgebung abgeholfen werden. Eine solche durch Sammlung und Bearbeitung von Material mit vorzubereiten und auch auf eine Erweiterung des inter nationalen Rechtes in dieser Richtung hinzuwirken, soll eine der Hauptaufgaben der neu gegründeten Vereinigung sein. Anderseits ist als Zweck der Vereinigung die Schaffung und Unterhaltung eines Rechtsbureaus für die deutsche graphische Industrie in Aussicht genommen. Bei den Schwierigkeiten, die die Beurteilung der Frage des Urheber- und Musterschutzes bieten, ist es für den einzelnen Industriellen und Verleger fast unmöglich, immer darüber im klaren zu sein, was er, ohne die Rechte Anderer zu verletzen, thun darf, und was er zu unterlassen hat, insbesondere wie weit er im Jnlande oder im Auslande gegen Nachahmung seiner Erzeugnisse Schutz genießt, und welche Schritte er zur Wahrung seiner Rechte zu thun hat. Die Vereinigung hat nun ein Rechtsbureau errichtet, das ihren Mitgliedern in allen Fragen des Urheber- und Mustcrrechts Auskunft erteilt, das ihnen Gut achten fertigt und ihnen die Führung von Prozessen im In- und Auslande vermittelt. Wie wohlthätig eine solche Vereinigung wirken kann, be weist ein Vorgang im Auslande. So hat beispielsweise in Frankreich die llsuuion äs8 lkabrioants äs Lrours, die auf dem Gebiete des Metallkunstgewerbes die gleichen Zwecke verfolgt wie die neu gegründete Vereinigung auf dem Gebiete des deutschen graphischen Kunstgewerbes, erreicht, daß ein neues Gesetz in Frankreich den kunstgewerblichen Schöpfungen einen weitgehenden Urheberschutz einräumt; auch hat sick das Rechtsbureau dieser Vereinigung für die französische Bronzeindustrie als sehr nützlich erwiesen. Den Vorstand der neu gegründeten Vereinigung bilden die Herren: Kommerzienrat E. Nister, Nürnberg, 1. Vorsitzender, Ür. Hugo Gerschel, Berlin, 2. Vorsitzender; — Fr. Diefenbach, Frankfurt a. M., Schriftführer, — Kommerzienrat Schött, Rheydt, Schatzmeister, — Kommerzienrat Meißner, Leipzig, Beisitzer. Syndikus der Vereinigung ist Herr Ur. Albert Osterrieth, Berlin W., Wilhelmstraße 57/58. Der Syndikus giebt Auskunft Uber die Beitrittsbedingungen und nimmt Anmeldungen zum Beitritt entgegen. Der jährliche Beitrag der Mitglieder wird nach dem Ver hältnis der Zahl der unfallversicherungspflichtigen Arbeiter be rechnet. Für jeden versicherungspflichtigen Arbeiter wird ein Betrag von 25 H in Anrechnung gebracht. Verleger haben einen Jahresbeitrag von 50 Künstler einen solchen von 25 zu ent richten. Dafür hat jedes Mitglied das Recht, das Rechtsbureau um Rechts- und Auskunftserteilungen in Anspruch zu nehmen. Deutsche Volksbibliothek Aktiengesellschaft in Berlin. — Die Aktionäre der Deutschen Volksbibliothek Aktien gesellschaft in Berlin werden zur ordentlichen Generalversamm lung auf Sonnabend den 27. September d. I. in das Geschästs- lokal der Gesellschaft, Fricdrichstraße 239, eingeladen. Auf der Tagesordnung steht die Beschlußfassung über die Liquidation der Gesellschaft. Deutscher Katholikentag. — Die 49 Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, die soeben in Mannheim getagt hat, ist am 28. August geschlossen worden. Zum Ort der nächsten Tagung wurde Köln gewählt. Universität Berlin. — Als Rektor der Friedrich Wilhelms- Universität in Berlin ist der ordentliche Professor in der juristi schen Fakultät Herr Geheimer Justizrat Or. Gierke für das Studienjahr 1902/03 gewählt und bestätigt worden. Buchhändlerverband -Kreis Norden-. — Die Mit glieder des Buchhändlerverbandes -Kreis Norden- werden am 14. September d. I., mittags Ifl, Uhr, in Eutin (Voß-Haus) zur ordentlichen Kreisvereins-Versammlung zusammentreten. Die Tagesordnung ist in der Anzeige des Vorstandes im amt lichen Teil der heutigen Nummer d. Bl. angegeben. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Nsämioisobs IWvitätsn. Ivtsrnatiovals ksvus übsr allo Lr- sobsiuuu^sv äsr msäisinisobsn Wisssnsobaktsn nsb8t Usksratsn übsr rviobtigs uvä intsrsssavts L.bbanälungeu äsr l?uob-krssss. Verlag von äobann Ambrosius öartb in Usipmg. 11. äabr- gang, dir. 9, Lsptsmbsr 1902. 8". 8. 129—144. äugsnäsobriktsn. üatalog dir. 1b (1902, dir. 7) von Ljörolrs Lntilrvariat-Uolrbanäsl in 8tooübolm, 62 Orottninggat-rn. 8°. 16 8. 627 dirn. Out orbaltsns IVsrüs veisssnsolurkiliobsn unä bsllotri8tisobsn In- balt8. Lüobsr-Vsrrsiobuw äsr Uibliotbsir äs8 f Or. pbilos. U. 8igg in Itrsbos i/U. 8". 15 8. 346 dirn. llatalog unä äis äarin autgskübrtsn kiüober sinä ru bssisbsn von OttolVsbsr'8 Vsriag, 8ort.-L.bt. in Usilbronn sM. Personalnachrichten. Ordensauszeichnungen. — Herrn Verlagsbuchhändler Carl Jacobsen in Leipzig ist das Fürstlich Schwarzburgische Ehrenkreuz vierter Klasse verliehen worden. Seine Majestät der König von Preußen hat die Genehmigung zur Annahme und zur Anlegung des Ordens zu erteilen geruht. Ferner geruhte Seine Majestät der König und Kaiser, dem Verlagsbuchhändler Herrn Alfred Pactel in Berlin die Ge nehmigung zur Annahme und Anlegung des ihm verliehenen Ehrenkreuzcs vierter Klasse des Fürstlich Schaumburg-Lippeschen Hausordens zu erteilen. f Bruno Hassenstein. — Am 27. August starb in Gotha der Kartograph Herr vr. Bruno Hasscnstein, langjähriger Mitarbeiter der geographischen Anstalt von Justus Perthes. Er war am 23. November 1839 in Ruhla geboren. Seit 1854 Schüler von August Pctermann, bearbeitete er mit diesem zusammen die Karte von Inner-Afrika in 10 Blatt (1:2000000) und den dazu gehörigen Ergänzungsband II zu -Petermanns Mitteilungen« (Gotha 1862/63). Für diese Zeitschrift und ihre Ergänzungs- Hefte hat er zahlreiche Karten gezeichnet und sich dabet nament lich die Kartographie Afrikas angelegen sein lassen, die er sehr gefördert hat. Seit Petermanns Tode (1878) redigierte er den kartographischen Teil von dessen -Mitteilungen-. Von seinen weiteren Arbeiten seien hier erwähnt Fays Schul atlas -Orsut outlins ok gsograpb^», die elf Karten zu v. d. Dcckens Reisen in Ostafrika; eine Reihe von 30 Blättern zur dritten, von Th. Menke besorgten Auflage von Spruners Handatlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit; Atlas von Japan (7 Blatt in 1:1000000). Im Jahre 1887 zeichnete ihn die philosophische Fakultät der Universität Göttingen durch die Ernennung zum Ehrendoktor aus.
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