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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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9754 Nichtamtlicher Teil. ^ 273, 25. November 1902. noch drei neue juridische Zeitschriften erscheinen: -Die gerichtliche Rundschau-, -Der Bote der Senatspraxis, und -Der Bote der Gesetzgebung und der Zirkularversügungen.. Auch eine 14tägige illustrierte Zeitschrift, -Der Setzer», soll in St. Petersburg heraus gegeben werden. Herrn Kruschewan, der in Kischinew die Zeitung -Der Vessarabier» herausgab, wurde gestattet, in St Petersburg eine neue literarische und politische Tageszeitung, -Das Banner», herauszugeben. Frau M. Kuprin ist als Herausgeberin der Zeit schrift »Äir Boshij» bestätigt worden. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften beginnt mit der Herausgabe der sogenannten -Urkunden des ehemaligen Oekonomie- kollegiums», die bisher im Moskauer Archiv des Justizministeriums aufbewahrt wurden. Diese fürstlichen Urkunden aus dem vier zehnten bis achtzehnten Jahrhundert enthalten über 15 000 Num mern, sie haben einen hohen wissenschaftlichen Wert, denn sie ent halten ein reiches Material für das Studium der Sprache und des Lebens der russischen Bevölkerung des alten Moskowitcrreichs und ihres Gcwohnheits-und Civilrechts. — Das asiatische Museum der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften wurde vor kurzem durch die wertvolle Bibliothek des I)r. Brettschneider bereichert, der russischer Gesandschaftsarzt in Peking und durch seine botani schen und geographischen Forschungen in Ostasien bekannt war. Einen Teil seiner Bibliothek erhielt der kaiserliche botanische Garten und einen andern Teil die Bibliothek der St. Petersburger Uni versität. Dem asiatischen Museum wurden 230 Bücher und Bro schüren, 20 chinesische und japanische Manuskripte und die gelehrte Korrespondenz des verstorbenen Forschers zu teil. — Auf Ver anlassung des Akademikers N. Benois hat die kaiserliche Akademie der Wissenschaften beschlossen, die umfangreiche Arbeit des Profes- Werk unbedingt als ein klassisches bezeichnet werden. — Der Bi bliothekar der kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek in St. Peters burg F. Koppen, ein bekannter Zoologe, hat eine umfangreiche diges Verzeichnis aller Bücher und Zeitschriftenartikel zoologischen Inhalts, die bis 1886 erschienen sind. Der Katalog wird von der Akademie der Wissenschaften herausgegeben. — Die kaiserlich rus sische Obstbaugesellschaft beginnt mit der Herausgabe eines Pracht werks: -Atlas der Obstarten.. Das Werk soll hauptsächlich auf diejenigen Obstarten Hinweisen, die in den verschiedenen Gegenden des Reichs für die industrielle Ausbeutung am geeignetsten sind. Ein Wörterbuch der Professionen und Produktionen soll von der statistischen Abteilung der Moskauer Stadtverwaltung nächstens herausgegeben werden. — Der Professor der Moskauer geistlichen Akademie A. Beljajew erhielt für sein Werk -lieber die Gottlosig keit und den Antichrist» eine Prämie im Betrage von 1000 Rubel. — Der Konseil der kaiserlichen Warschauer Universität hat einen Preis von 900 Rubel für das beste Werk aus dem Gebiet der wissen schaftlichen Medizin und Chirurgie ausgesetzt. Das Werk muß als ein Fortschritt des medizinischen Wissens betrachtet werden können. — Für seine -Geschichte des Exarchats von Thessalonich bis zur Veremigung mit dem Patriarchat von Konstantinopel erhielt P. Leporskij eine Prämie im Betrage von 800 Rubel. — Der Konseil des St. Petersburger slawischen Wohlthätigkeitsoer- eins bestimmte eine Prämie von 3000 Rubel für ein ausführliches Werk über die Geschichte der Süd- und Westslawen, beginnend von der sogenannten historischen Epoche bis zur Gegenwart. Eine Prämie von 1000 Rubel soll für eine -Ethnographische Rundschau der gegenwärtigen, besonders jenseits der russischen Grenzen leben den Slawen- erteilt werden. — Die archäologische Ausstellung in Charkow enthält eine wertvolle Sammlung von alten Büchern, die N. Maklakow der Stadt Putiwl vermacht hat. Auch eine reiche Sammlung von Manuskripten, die sich auf die russischen Sektierer und Sekten beziehen, befindet sich darunter. — Von den Duplikaten der kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek in St. Peters burg sollen jetzt Kataloge angefertigt werden, und der Verkauf dieser Duplikate soll von nun an nicht wie früher nur periodisch, sondern beständig stattfinden. — Die kaiserliche Oeffentliche Biblio thek in St. Petersburg hat von der Tochter des verstorbenen Direktors dieser Bibliothek, des Historikers General Schilder, dessen Bibliothek für 10000 Rubel angekauft. Es befinden sich darin auch viele wichtige historische Dokumente. — Das Komitee, welches die Feier des zweihundertjährigen Be stehens der russischen Presse vorbereiten soll, regte die Frage an, ob man nicht in Moskau eine Pensionskasse für Journalisten er richten solle. Auch wurde der Antrag gestellt, die Regierung zu ersuchen, daß sie das Erscheinen der Tageszeitungen an den auf Sonn- und Festtagen folgenden Tagen verbieten möchte, damit die beteiligten Arbeiter die Feiertagsruhe genießen können. Die bibliologische Gesellschaft beschloß am 2. Januar 1903 zur Feier des zweihundertjährigen Bestehens der russischen Presse in den Sälen der Akademie der Wissenschaften eine Festsitzung zu ver anstalten. Aus Anlaß dieser Feier sollen folgende Werke er scheinen: Eine Sammlung von Arbeiten über die Bibliographie und Geschichte der periodischen Presse, ein künstlerisches Album, enthaltend die Bildnisse der Redakteure und Herausgeber von presse und ihre Vertreter betreffend, und ein Werk unter dein Titel -Die russische periodische Presse», welches das allmähliche Wachsen der russischen periodischen Presse schildern soll. Ferner wird auch eine Ausstellung von Zeitungen, Zeitschriften und allem, was darauf Bezug hat, geplant. Ein Herr Fessenko machte den Vorschlag, mit der gegenseitigen Hilfskasse der Schriftsteller und Gelehrten eine Kreditgenossenschaft zu verbinden. Er will, daß man auf Bücher, wie auf jede andre Ware, Vorschüsse geben und auch den Handel mit Büchern selbst ständig betreiben solle. Jeder, der diese Einrichtung benutzen will, müsse Mitglied werden und Beiträge leisten; auf diese Weise soll ein Betriebskapital gebildet werden. Dieser Vorschlag will offen bar noch mehr als bisher die russischen Schriftsteller veranlassen, ihre Werke nicht den Buchhändlern zum Vertrieb zu überlassen, sondern Selbstverleger zu werden. — Die Kasse zur Unterstützung hilfsbedürftiger Schriftsteller und Gelehrten (der Litteraturfonds) besitzt jetzt ein Vermögen von 467285 Rubel. In nächster Zeit sollen drei interessante Werke erscheinen. Das eine wird dem Andenken des Bildhauers M. Antokolskij ge widmet sein und u. a. auch die wertvolle Korrespondenz des Künstlers mit S. Mamontow enthalten. Der berühmte Kunstschrift- steller und Freund Antokolskijs, Wl. Stassow, wird sich hervor ragend an diesem Werke beteiligen. Das zweite Werk wird dem berühmten Maler Siemiradskij gewidmet sein, es soll seine aus führliche Biographie und viele Illustrationen enthalten. Das dritte Werk ist dem Maler N. Gay gewidmet und soll u. a. bisher noch unveröffentlichte Illustrationen zu L. N. Tolstojs Werken ent halten. — Unter der Redaktion des Jngenieurgenerals Röhrberg wird ein Sammelwerk erscheinen, das der Verteidigung von Sse- dieser Festung sollen dem Werke beigegeben werden. — -Das slawische Element in der deutschen Sprache» ist der Titel einer Broschüre von Iwan Koczial. Sie enthält die Erklärung von 88 slawischen Wörtern, die sich im Deutschen eingebürgert haben. Der Verfasser behauptet, die meisten Begriffe aus dem Gebiet des Bergbaus, der Salzgewinnung, der Baukunst und der Land wirtschaft hätten die Deutschen den Slaven zu verdanken. (Wollte man ein Lexikon der Wörter deutscher Abstammung zusammen stellen, die in die slawischen Sprachen, namentlich in die russi sche, ausgenommen wurden, so würde sich Herausstellen, daß vielleicht tausendmal mehr deutsche Wörter die slawischen Sprachen bereichert haben. Jedes russisch-deutsche Wörterbuch liefert den Beweis dafür.) — Die für das Studium der slawischen Archäologie hochwichtigen Werke des Professors I. Ardaschew sind unlängst unter dem Titel -Die Ruinen der Volgaren und die alten Bol- garen nach den Schilderungen des Engländers E. Turnerelli- in einem starken Band erschienen. — Die erste Lieferung von Leonto- witsch' -Geschichte des russischen Rechts, ist speziell den Quellen für die Litteratur des russischen Rechts gewidmet. I. I. Lasarewskij arbeitet an einem ausführlichen systemati schen Katalog der russischen Abteilung für Kunst und Archäologie in der St. Petersburger kaiserlichen öffentlichen Bibliothek. — Der kaukasische Schriftsteller Arakischwil sammelt jetzt im Kaukasus grusinische Lieder und musikalische Instrumente. — Im Nachlaß des verstorbenen Professors I. Muschketow fand man die fertigen Manuskripte des 2. und 3. Bandes seines Werkes über Turkestan und auch die fertigen Materialien zur 2. Auflage des 2. Teils seiner -Physischen Geologie». — Der bekannte Kenner des lettischen Volksepos, Lerch - Puschka'i'tis, hat bereits mehrere Sammlungen lettischer Volksmärchen zusammengestellt. Die Herausgabe seiner- letzten, siebenten Märchensammlung übernahm die Rigaer wissen schaftliche Kommission der lettischen Gesellschaft. Es sollen im ganzen 4000 Märchen erscheinen, und der Umfang des Werks wird auf 100 Druckbogen geschätzt. Der Sammler hat sechs Jahre daran gearbeitet. Der Preis soll auf 3 Rubel festgesetzt werden. — Um gegen die angebliche Bedrückung der Polen in Preußen zu protestieren, hat die Stadt Lemberg den polnischen Dichter H. Sienkiewicz, der sich in einem Brief an die Baronin Suttner gegen die Bestrafung der polnischen Kinder wegen ihrer Weige rung, deutsch zu beten, energisch ausgesprochen hatte, zum Ehren bürger erwählt. Dieser Verfasser des Romans -Durch Feuer und Schwert» beabsichtigt diesen zu einem Drama zu verarbeiten; auch an einem neuen Roman -Auf dem Gipfel des Ruhms» arbeitet er gegenwärtig. — P. Boborykin hat unlängst den Vorschlag ge macht, die ehemalige Villa Turgenjews in Baden-Baden, die samt den darin befindlichen Möbeln für 35 000 Rubel feil sei, anzu kaufen, um dort ein Asyl für russische Schriftsteller einzurichten; doch scheint dieser Vorschlag keinen Anklang gefunden zu haben. Zu den in Rußland am meisten verbreiteten Büchern gehört das Schulbuch »Die Muttersprache». Vom ersten Band sind jetzt
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