10238 Fertige Bücher. pff 28t, 8. Dezember 1902. Verlag von Georg Heinrich Meyer, Leipzig u. Berlin 8>V. (Auslieferung in Leipzig) Deutsche Romantik Rosa Stramin mit 667-7» Ich stehe nicht an, den „Prinz Rosa Stramin" als eines der reinsten und in ihrer Art vollkommensten Erzeugnisse der humoristischen Litteratur zu bezeichnen. Es sollen wohl wenig Bücher aufzuweisen sein, in denen sich so viel tiefer inniger Gemütsreichtum neben so viel gesunder satirischer Laune, so viel trauliche deutsche Haus- und Heimatspoesie neben so viel heiterem Spott über die Beschränktheit und Armseligkeit deutschen Kleinlebens fände, als in dem engen Raume dieses Büchleins. Karl Altmüller. Heuer im Frühjahr erschien in der „Täglichen Rundschau" ein feiner Artikel voll Laune und Uebermut aus der Feder Fritz Lienhards, überschrieben „Ein vergessenes Buch". Gemeint war damit Ernst Kochs Prinz Rosa Stramin, der Lienhard bislang unbekannt geblieben war. Nun, vergessen war das Buch wohl kaum jemals in den siebzig Jahren, die seit seinem ersten Erscheinen vergangen sind. Eine kleine stille Gemeinde hat es wohl immer gehabt. Ich erinnere mich z. V. aus meiner buchhändlerischen Lehrzeit noch eines alten Amtsrichters, der fürchterlich auf die bösen „Jungen" schimpfte und diesen gegenüber auf seinen „Prinz Rosa Stramin" als den Inbegriff alles Schönen und die Verkörperung aller Poesie schwur. Und die „Jungen"? — Unter meinen literarischen Freunden und Bekannten aller Richtungen sind gar viele, deren ausgesprochener Liebling der närrische Prinz ist. Neben Fritz Lienhard nenne ich nur Caesar Flaischlen und den revolutionären Stürmer und Dränger Karl Henckell. Auf den Artikel der „Täglichen Rundschau" hin ist: Prinz Rosa Stramin. Von Eduard Holmer (Ernst Koch). Fünfte Auslage mit einem Geleitswort. Geb. 3 aus dem Verlage von Georg H. Wigand in Leipzig (früher Kassel) in den meinen übergegangen. Ich ließ das Bändchen jetzt neu binden und hebe einstweilen den Ladenpreis auf. Die ansprechend gebundenen Exemplare liefere ich — falls auf dem roten Zettel jetzt bestellt — für nur 1 ^ bar. Mit den andern von mir verlegten Büchern werde ich auch für „Prinz Rosa Stramin" in der nächsten Woche eine umfassende Reklame entfalten. Wer noch nicht bestellte, der versäume nicht, jedenfalls für seinen Privatgebrauch ein Exemplar des köstlichen Buches: Wilhelm Fischer in Graz. Die Freude am Licht. Ein Roman. Dritte Auflage. Geh. 1 ord. zum Herstellungspreise oo» 1 40 H bar, geb. 5 ^ ord. zum Herstellungspreise von 2 ^ bar zu verlangen. Auch „Des Knaben Wunderhorn" liefere ich fürs Weihnachtslager, geb. 4 ^ ord., noch für 2 bar, und Weigand's Roman „Die Frankenthaler^, geb. 8 ord., für 2 50 bar. Ich bitte, der Bücher beim Weihnachtsverkauf zu gedenken, und empfehle mich hochachtungsvoll ergeben Leipzig und Berlin 8.^v. Georg Heinrich Meyer. (Auslieferung in Leipzig bei Herrn Theod. Thomas.)