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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1902
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- Deutsch
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- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. Theodor Goebel, Die graphischen Künste der Gegenwart. Neue Folge. Die ^rnpstisedsn Künste üer kexsllrvsrt. Avus Xol^s. Von Dbooäor koobsl, Vsrkossor von »Xrieärioü Xüoig vnä äie Xiüuänog äor Lednollprssss« oto. Xorsuszegsboo von «Xrars. kr. 4". VIII, 257 8. mit 188 XunstbsiloAso meist in karben- 22 8. 8tnttAert 1962, Vorlog von Xsli: Xrsis. Xoioso-Xroobtbaoä mit Llstoll-klolcotts sls Lnoliroioüon. Xrsis 45 ^ orä. I. Im Jahre 1895 erschien die erste Ausgabe obigen Werkes, ein Dokument vielseitigen Wissens, ein Zeugnis er staunlichen Fleißes und bewundernswerter Geschicklichkeit. Es sollte dieses Unternehmen ein Markstein sein für den Stand der graphischen Künste am Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts. Diese gewaltige Aufgabe wurde glänzend gelöst, Verfasser und Herausgeber fanden wohlverdiente An erkennung; das Werk, das eine Epoche zu kennzeichnen be stimmt war, wurde selbst epochemachend. Mit seinen wert vollen Beiträgen, die die Leistungen der einzelnen graphi schen Reproduktionsweisen kennzeichnet, war es ein Kom pendium geworden, vorzüglich geeignet, einen Ueberblick zu gewähren den Angehörigen nicht nur der verschiednen graphi schen Berufsklassen, sondern auch dem Buchhändler und dem Freund von Kunst- und Kunstgewerbe. Wer den Bewegungen auf den so interessanten Gebieten der graphischen Künste nur einigermaßen Beachtung schenkt, wird wahrgenommen haben, daß hier gegenwärtig ein außer ordentlich lebhaftes und erfolgreiches Streben nach immer größerer Vollendung herrscht. Eine freudige Ueberraschung wurde daher allen interessierten Kreisen zu teil, als im vorigen Jahr die Ankündigung einer neuen Folge des vor genannten Werks durch die Organe der Fachpresse lies. Der vielverdiente Verfasser ruhte also nicht auf den Lorbeer« aus, wie man es ihm bei seinem hohen Lebensalter wohl gegönnt hätte, lind nun liegt die »Neue Folge- in Gestalt eines stattlichen Bands von etwa dem gleichen Umfang wie das Hauptwerk vor uns, ein erfreulicher Beweis der uner müdlichen Schaffenslust und -Kraft des Verfassers, wie auch ein Zeichen thatkräftiger Mitwirkung des Herausgebers, Ver legers und Druckers Felix Krais. Me Neue Folge bildet einen stattlichen Band von gleichem Format wie die erste Ausgabe. Der Einband, in Ganzleinen, ist gleich dem Buchschmuck des Textes nach Ent würfen des Architekten M. I. Gradl in Stuttgart in modernem Geschmack ausgesührt, eine Kupser-Plakette von demselben Künstler ziert das Lesezeichen. Die verwendete Textschrift ist die im Mediäval-Charakter gehaltene »Lateinisch« der vereinigten Schriftgießereien von H. Berthold in Berlin und A. Bauer in Stuttgart, die sich durch harmonische Durch führung und leichte Lesbarkeit auszeichnet. Satz und Druck, in mustergiltiger Ausführung, besorgte dis im Besitz des Herausgebers befindliche Hoffmannsche Buchdruckerei, die Buch binderarbeit C. H. Schwabe in Stuttgart. Jedem Text abschnitt fügen sich zahlreiche Kunstbeilagcn, insgesamt etwa 160, an. In den Eingangsworten sagt der Verfasser, er habe sich bei dem 1895 erschienenen Werk die Aufgabe gestellt, Klarheit zu schaffen auf graphischem Gebiet, im allgemeinen dem großen Publikum, im bcsondern den jüngern Buch händlern gegenüber, in Bezug aus die vielseitige Verzweigung der Graphik und auf die vielnamigen graphischen Verfahren, hinsichtlich deren Bedeutung selbst in buchgewerblichen Kreisen nicht überall volles Verständnis und Einheitlichkeit herrschte und zum Teil wohl auch heute noch herrscht. Zwar seien erst sieben Jahre vergangen seit dem Erscheinen des ersten Bands; aber dieser kurze Zeitraum bilde, was die Entwicklung und Fortbildung der graphischen Künste und Gewerbe anbelange, in der That sieben fette Jahre, denen hoffentlich keine magern folgen würden. Die graphische Technik habe in diesen sieben Jahren eine Erweiterung und Vervollkommnung erfahren, wie solche kein andrer so kurzer Zeitabschnitt in der ganzen Geschichte der Graphik und ihrer Technik auf weise, denn diese Erweiterung und Vervollkommnung erstrecke sich auf fast alle Gebiete derselben. Papier, Schriften und deren Guß, Satz, Ausstattung der Bücher, Illustration und deren Druck, sowie das graphische Maschinen wesen hätten große Wandlungen durchgemacht und seien in der Zeitspanne dieser wenigen Jahre zu ungeahnt rascher Entwicklung gelangt. Die Ursache hiervon sei einerseits aus die allgemein nach Fortschritt ringende Zeitströmung zurück zuführen, die sich namentlich auf kunstgewerblichem Gebiet fühlbar mache und in der sogenannten modernen Richtung, die gerade 1895 zum erstenmal in die Oeffentlichkeit ge treten sei, ihren prägnanten Ausdruck gefunden habe. Der Verfasser unterzieht darauf die zum Druck benötigten Materialien einer eingehenderen Besprechung. Er beginnt mit dem Papier: Kunstdruckpapier, Pyramidenkornpapier, Chinapapier, Stoffpapier, Papyrolin, Federleicht und Dünn druckpapier werden sachlich erörtert und in bedruckten Probe- beilagsn von neun Fabriken vorgesührt In dem Kapitel Schrift, Guß und Satz giebt der Verfasser ein Gesamtbild der Neuschöpfungen in Schriften und der Fortschritte ihrer technischen Herstellung, wobei der Rotations-Gießmaschine Erwähnung geschieht. Hier werden auch die Zeilen-Setz- und - Gießmaschinen besprochen, die in der Monoline vorläufig den Höhepunkt der Leistungs fähigkeit gefunden haben dürften. Beilagen von achtzehn Firmen veranschaulichen den Text dieses Abschnitts. Von den Druckmaschinen handelt das nächste Kapitel. Es beschreibt u. a. eine Jllustrationsmaschine für acht Farben, eine Vierrollen-Rotationsdruckmaschine, eine sogenannte Flach- druck-Rotationsmaschiue, die für die -Woche- gebaute Spezial-Rotations-Schnellpresse, auf der gleichzeitig 32 Seiten Autotypien gedruckt werden, die Zwillings-Rota- tionsmaschine für zweifarbigen Rotationsdruck der Zeitung -Der Tag«, ferner eine Rotations-Schnellpresse für wechselnde Formate mit Illustrations-Farbwerken, dis das respektable Gewicht von 46 660 Kilo erreicht. Auch Stadthagens Presse für Rotations- und Flachdruck findet Erwähnung. Die mecha nischen Apparate zum Anlegen des zu bedruckenden Papiers von Koenig und von Bug Letzterer »Auto« benannt), wie die von Gerö, Kleim und Dvorak werden gebührend besprochen. Neun Firmen haben mit zwanzig Blatt Bei lagen den Text dieses Kapitels veranschaulicht und geziert. Von der Farbe handelt der nächste Abschnitt, der mit dem elektromagnetischen Druck ohne Farbe schließt und durch zweiundzwanzig, zum größern Teil farbige Beilagen zur Augenweide gestaltet wird. Sind doch hier Glanzleistungen in Drei-, Vier- und Mehrfarbendruck von ersten deutschen Kunstinftituten vertreten, die die Farben der betreffenden Farbenfabriken benutzten. Mit dem fünften Kapitel gelangt der Versasser zum Buchdruck. Hier sind die verschiedenen neuen Zuricht verfahren und das Albertsche Relief-Klischee anschaulich beschrieben, auch als Kuriosum die gesprochene, gesungene,
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