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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1902
- Sprache
- Deutsch
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lierend vertreten. Er schildert uns getreu das Pariser leben in meist figurenreichen, belebten Scenen, Bei ihm tirechen mehr die Gruppen als fein charakterisierte Einzel- kiguren oder Physiognomien, Seine Aktstudien sind un- Wmein flott. Packend aber wirkt seine Vision Victor Hugos, lein Jahrhundert der Civilisation« in neun farbigen Zeich nungen, sie beschreibt einen Weg durch Blut uud Graus Einen starken Gegensatz zu diesem französische» Künstler lldet der in Rom lebende Deutsche Otto Greincr Zwar »den wir auch hier in Skizzen, Radierungen uud Litho- laphien viel flotte, auch bisweilen etwas derbe Arbeit, aber line Studien, z, B, die zu dem Gemälde »Odysseus uud die Sirenen-, zeugen von ungemeinem Fleiß, eminenter Kraft lcs Talents und Energie des Wollcns, wie auch von be- lvundernswerter Vielseitigkeit in Beherrschung der verschieden artigsten Techniken, Zu einigen Lx-Iibris finden wir eine ?ganze Anzahl herrlicher, sein durchgeführter Aklstudien, Manches ist schon anderwärts ausgestellt gewesen, alles aber vereinigt sich hier mit vielem andern und Mannigfaltigem zu einem prächtigen Gesamlknld von dem Wollen und Können eines hochbegabten Künstlers, Die Zeichner des »Simplicisstmus« und der »Jugend« sind wieder mit zahlreichen Blättern erschienen. Von Th, Th, Heine ist eins Serie von 44 Bleistift-Skizzen und Studien bemerkenswert, die uns einen Blick in die Werk statt dieses geistvollen Künstlers gestatten, Rudolf Wilke, Eduard Thöny, Bruno Paul, München, Wilhelm Schulz, Charlottenburg, uud einige andre Mitarbeiter der genannten illustrierten Zeitschriften begegnen uns in ihrer bekannten Eigenart, Auch Josef Israels, Haag, bietet in seinen Radierungen Interessantes, wenn auch nicht gerade Neues hinsichtlich der Motive, Dasselbe gilt von dem Worpsweder Hans am Ende, Neu waren uns die aus gestellten Augenblicks-Skizzen von Emil Heilemann, Berlin, eigentlich Schmier-Sk>zzen, aus denen wir wenig von der Kraft der Charakteristik ersehen können, die diesen Künstler auszeichnet. Es scheint, daß Heilemann das Beste außerordentlich fest im Gedächtnis bewahrt und imstande ist, es im Bilde frei, flott und sicher wiederzugeben. Sechs Pastellstudicn des Prinzen Eugen vonSchweden zeugen von lebhaftem Natursinn, Clara Fischer, Berlin, führt in Lithographie einen reizenden Kindcrkopf vor, Gustava Haeger, Berlin, Talent verratende Federskizzen, Henriette Hahn-Brinckmann, Bergedorf, erweckt Interesse durch ein »Zeichnendes Kind« in Holzsarbendruck, Erstaunlich ist cs, daß zahlreiche Künstler den graphischen Techniken mehr und mehr Interesse zuwenden, wie der Radierung und in letzter Zeit der Lithographie, Die letztere hat mit der zunehmenden Beherrschung ihrer Mittel seitens der Künstler zweifellos bereits viel gewonnen Dies be weisen u, a, die ausgestellten Arbeiten von Hans von Volk- mann, Greiner, Thoma und andern. Was soll man aber zu den Holzschnitten von Marcus Behmcr, Emil! Weiß und George Minne sagen, wenn sie den Eindruck^ erwecken, als stammten sie aus einer Zeit, wo man noch! kaum imstande war, in Langholz mit dem Messer Spiel kartenbilder in allerderbstcr Technik zu schneiden? Wer kann sich daran erfreuen?! Eine Holz-Skulptur »Adam und Eva« von Minne drängt uns dieselbe Frage auf. Letztere ist für 1630 ^ angeblich verkäuflich, Emil Orlik, Prag, der treffliche Beherrscher der chinesischen Holzschnitt-Technik, hat uns aus andern Aus stellungen durch prachtvolle Holzplattendrucke eignen Schnitts erfreut. Diesmal stellt der Künstler drei interessante Pastell gemälde aus, A, A, Oberländer, der jedermann bekannte humor volle Zeichner der Münchener Fliegenden Blätter, sandte drei zehn seiner herrlichsten Federzeichnungen, darunter »Wüsten- und Seelöwe«, »Liebesorakel«, »Der Knochen«, »Die Flucht aus dem Gefängniß-, -Ländliches Liebesorakel» »Sechs farbige Entwürfe für dekorative Malereien in einem Berliner Standesamt« von Ludwig von Hofmann zeigen uns Kindergruppen voll Anmut und Sinnigkeit Eine Kohlezeichnung desselben Meisters bietet einen prächtigen weiblichen Akt; eine andre, »Auf der Klippe», erscheint eben falls hervorragend; seine Pastellgemälde »Port d'Jschia- und eine Lithographie Kalte Sonne» sind von großer Wirkung Der in unserm Bericht über die Schwarz-Weiß-Aus stellung im Salon Amelang') erwähnte Heinrich Zille i Charlottenburg) fällt auch in der Sezession auf durch seine trefflichen farbigen Skizzen und Zeichnungen aus dem Leben der kleinen, armen und der wandernden Leute, Noch Manches wäre hervorzuheben an tüchtigen Leistun gen, so von Leistikow, Max Liebermann, Ulrich Hübner, Corinth, Knut Hausen, Strathmann, Paul und Fritz Klinisch, Rath, Reifferscheid, Staffen, Stoeving, Ubbelohde, Whistler u, a,; doch müssen wir uns des Raumes halber mit Vor stehendem begnügen. Einen Wunsch nur möchten wir noch aussprechen. Dieser betrifft die deutliche Nennung der Künstlernamen durch Anheftung von Schildchen an jedem Bilde, Wer empfände es nicht unangenehm störend und zeitraubend, mehrere hundertmal im Katalog nachblättern zu müssen, wie es jetzt der Fall ist! Wir glauben nicht, daß der Absatz von Katalogen durch Anbringung der Künstlernamen beeinträchtigt werden würde; wohl aber sind wir überzeugt, daß der Besuch der Ausstellung sich steigern würde, wenn es ermöglicht wäre, mit mehr Ruhe sich der Betrachtung der Kunstwerke hingeben zu können. Jetzt ist es doch eigentlich ein Kunstgenuß mit Hindernissen, — Im Salon Amelang sind inzwischen mancherlei neue Werke ausgestellt worden, u, a, solche von Protzen, Ränicke, Rcdelsheimer, Am 27, Dezember soll daselbst eine große Ausstellung von Werken Klingers eröffnet werden, Paul Hennig, «> Vcrgl, Nr, 276 d. Bl, Kleine Mitteilungen. Falsches Geld, — Die Papierzeitung berichtet nach den Berliner Neuesten Nachrichten, das, falsche Hundertmarkscheine in Umlauf seien. Es sollen bei der Reichsbank sechs dieser Scheine eingegangen sein, die in Charlottcnburg, Spandau und Golßen in Umlauf gesetzt sind. Die falschen Scheine sind nach dem Gut achten der Rcichsbank wahrscheinlich aus heliographischem Weg hergestellt und tragen sämtlich die Nummer 2 273 075 0 und das Kontroll-Wasscrzeichen k, Die künstlichen Wasserzeichen scheinen mit grauer Farbe aufgemalt zu sein. Die Stempel und Ziffern sind in Buchdruck hergestellt, die roten Fasern sind mit Klebstoff aus das Papier gepreßt. Die Riffelung ist unregelmäßig und vermutlich mit einer Ziehscder hergestellt, Verbot, — Der Reichskanzler hat in Anwendung von ß t4 des Gesetzes über die Presse die Verbreitung der in Krakau in polnischer Sprache erscheinenden Zeitung »I4apreock. aus die Dauer von zwei Jahren verboten. (Vergl. die Bekanntmachung im amt lichen Teil d, Bl.j Deutsche Bücher in China, — Die Ausfuhr deutscher Jahr 1897 unsre Ausfuhr nur 4t 000 betrug, giebt die Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1899 den Betrag von 142 000 an (also über 100 000 ^ mehr), und im Jahr 1901 erreichte die deutsche Bücher-Ausfuhr nach China die beträchtliche Höhe von 205 000 Bekanntlich wurde Anfang 1899 in Shanghai die erste deutsche Buchhandlung Ostasicns eröffnet. Neue Bücher, Kataloge re, für Buchhändler, blonatlioües Voreoiobnis nousr lllrresrbungon aus allsn lüttsratur- in Laellon. 8". 32 8. 734 ktrn. 1398'
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