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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1902
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- Deutsch
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10732 Nichtamtlicher Teil. 302, 31. Dezember 1902 eignes Geschäft in Leipzig eröffnete, das auf der Grundlage eines Teils des Weidmannschen Verlags aufgebaut war. Welche große vcrlegerische Thätigkeit im eignen Geschäft seiner wartete, und welche schönen Erfolge gelehrte und schöne Wissenschaften seinem weitblickenden Geist, seinem klaren Urteil und seiner geschäftlichen Rührigkeit verdanken, ist dem Buchhandel bekannt. Gleich im Beginn seines ungehinderten Wirkens im eignen Geschäft führte er mit dem Meisterwerk -Soll und Haben- Gustav Freytag dem deutschen Volk zu. Viele andre hochbedeutende Werke Freytags sind diesem ersten gefolgt, und viele andre Namen von Klang und Bedeutung haben sich im Lauf der Jahre demjenigen Freytags im Verlagsverzeichnis Tüchtigsten auf vielen Gebieten deutscher Wissenschaft und Litte- ratur. Jakob und Wilhelm Grimm, Mommsen, Roscher, Treitschke, Wilhelm Müller, Zarncke, Weiße, Wackernagel, Vernhardi, Pauli, Reuchlin, Baumgarten, Anton Springer, Gustav Schwab, Rückert, Graf Baudissin, Lotze, Drobisch, Heinrich Kruse, O. Jahn, Ferdi nand Hitzig, Bertheau, Knobel, Dillmann, Hagenbach, Friedländer, Curtius, Dernburg, Ammon und viele andre übergaben ihre Arbeiten seinem Verlag und sind durch seine umsichtige Verlags führung dem deutschen Volk vertraut, zum Teil lieb und wert und sein unveräußerlicher Besitz geworden. Ein wahres Monument der Wissenschaft sind die groß an gelegten, bis auf die neueste Zeit fortgeführten -Berichte über die Verhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissen schaften». Weitere zum Teil sehr große Vändereihen bilden die -Abhandlungen der kgl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften-, -Die Chroniken der deutschen Städte-, das -kurzgefaßte exegetische Handbuch zum Alten Testament-, -W. Hankels Elektrische Unter suchungen-, das -Handbuch der römischen Alterthümer- (von Maiquardt und Mommsen), die -Preisschriften der fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig-, die -Publikationen aus den k. preußischen Staatsarchiven-, die -Staatengeschichte der neuesten Zeit-, die -Bilder aus der deutschen Vergangenheit- (von Gustav Freytag), -Die Ahnen, (von Gustav Freytag), die -Geschichte der italienischen Malerei- (von Crowe und Cavalcaselle), die -Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik- (von Curtius und Brugmann). Viele von diesen großen Verlagsunternehmen, die dem deutschen Volk eine unschätzbare Menge gediegenen Wissens vermitteln, zum Teil den deutschen Litteraturschatz um klassische Werke bereichert haben, verdanken der unablässigen Anregung und Förderung vr. Salomon Hirzels ihre Entstehung. Das Lebenswcrk des genialen Gründers des Verlagshauses setzte nach seinem Tod (1877) sein Sohn Heinrich Hirzel mit rich tigem Verständnis und glücklicher Hand in achtungswerter Weise fort, und als auch er (1894) vorzeitig abgerufen wurde, folgte ihm in Besitz und Leitung des großen Geschäfts sein Sohn Herr Georg Hirzel, der Enkel des Gründers, der, in den Bahnen der Väter weiterschreitend, mit bestem Erfolg sich angelegen sein läßt, den wohlverdienten hohen Ruf des Hauses zu wahren und zu mehren. Zum Ehrentag der angesehenen Firma wird es deren In haber und seinem langjährigen Mitarbeiter, Herrn Carl Raimund Bredow, an Zeichen der Freundschaft und Verehrung nicht fehlen. Gern schließen wir uns mit unfern Glückwünschen an und hoffen recht aufrichtig, daß dem berühmten Haus noch eine lange Reihe von Jahren befriedigenden Wirkens, von Jahren des Glücks und der Blüte beschicken sein möge. Geschäftsjubiläum. — Die I. A. Schlosser'sche Buch handlung in Augsburg feiert morgen den Gedenktag ihres fünf- undsiebzigjährigen Bestehens. Das Geschäft ist im Jahr 1828 am 1. Januar als Johann Alois Schlosser's Litteratur- und In dustrie-Comptoir gegründet. Es war mit einem stark anwachsen den Verlag katholischer Richtung verbunden und ging bis zum Jahr 1867 durch mehrere Hände. Dann erwarb es Herr Ludwig Schulze und machte ein Geschäft protestantischer Richtung daraus. Unter ihm hob sich das Geschäft bedeutend. 1896 ging es an Herrn Friedrich Schott über, der es verstanden hat, den Umsatz beständig zu steigern. Die Richtung blieb unverändert. Möge die alte Schlosser'sche Buchhandlung unter ihrem rührigen Besitzer, Herrn Friedrich Schott, auch in Zukunft blühen und ge deihen! — Leipzig, 31. Dezember 1902. 8. 8. Geschäftsjubiläum. — Am 1. Januar 1903 sind fünf undzwanzig Jahre vergangen, seit die angesehene Verlagsfirma D. Gundert in Stuttgart gegründet worden ist. Es sind arbeitsreiche, aber auch durch manchen schönen Erfolg gekrönte Jahre, auf die Herr Gundert zurückblickt. Den bescheidenen Grund stock seines Verlags bildeten die aus dem Verlag von Heyder L Zimmer in Frankfurt erworbenen bekannten Erzählungen von O. Glaubrecht Zwei Jahre später kamen dazu aus dem ehemaligen Meyer L Zeller'schen Verlag in Stuttgart hauptsächlich die Schriften I des vor kurzem verstorbenen Abts v. Uhlhorn. Damit waren die hauptsächlichsten Richtlinien gegeben, in denen sich die weitere Ver- lagsthätigkeit bewegte. Einerseits theologische Werke. Es erschien von 1882 an Uhlhorns Hauptwerk, die Geschichte der christlichen Liebesthätigkeit, 3 Bde., dann die 2. Auflage von Schäfer, Weib liche Diakonie, 3 Bde. (aus dem ehemaligen Oemler'schen Verlag übernommen), Becks Handbuch für evangelische Prediger, ver schiedene Schriften von Spurgeon u. a. m.; 1896 ging ferner das Württembergische Kirchenblatt aus dem Verlag von Greiner L Pfeiffer an Gundert über. Anderseits fand die erzählende Litte ratur gediegene und sorgfältige Pflege. Für Kinder erschienen Chr. v. Schmids Erzählungen in neuer Ausgabe, ferner mehrere Bändchen von Agnes Sapper und Dor. Hofmann u. a., dann für Er wachsene mehrere Bände der beliebten Erzählerinnen Helene Hübner, Helene Schock und Anna Schieber. Besonders hervorzuheben ist die nunmehr 24 Bände umfassende »Sonntagsbibliothek-, die neben gediegenem Neuen eine Reihe älterer, zum Teil nahezu vergessener trefflicher Erzählungen wieder ans Tageslicht gebracht hat. Von sonstigen Unternehmungen seien nur die Württem- bergischen Neujahrsblätter erwähnt, die patriotischen Sinn pflegen wollen. — Neben seinem eignen Verlag aber hat Herr Gundert seine Kraft der ebenfalls am 1. Januar 1878 gegründeten Filiale der Calwer Vereinsbuchhandlung gewidmet. Was der Calwer Verlagsverein in diesen fünfundzwanzig Jahren tzeleistet hat, ist wichtigsten erinnert: das Handbuch^der Bibelerklärung, die Lese bücher der Weltgeschichte und der Erdkunde, an die Zellerschen Wörterbücher (Bibel- und Kirchenlcxikon), die Calwer Bibel konkordanz, die Württembergische Kirchengeschichte und endlich an die Gabe des verflossenen Jahrs, die Gradmannsche Geschichte der christlichen Kunst. Dem Kenner zeigen diese Titel schon, welche große Arbeit da geleistet worden ist. Möchte es dem verehrten Jubilar vergönnt sein, im zweiten Vierteljahrhundert seiner Doppelthätigkeit unter Gottes Segen ebenso schöne Erfolge zu erringen, wie im ersten! 8. Allgemeiner Deutscher Vuchhandlungs-Gehilfen- Verband. — Wie aus dem amtlichen Teil d. Bl. ersichtlich, ist der Witwen- und Waisenkasse und der Jnvalidenkasse des All gemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verbands von der Firma Ernst Keils Nachfolger, G. m. b. H., in Leipzig an läßlich des fünfzigjährigen Jubiläums der -Gartenlaube« auf gütige Veranlassung des Herrn Geheimen Kommerzienrats Adolf Kröner in Stuttgart in dankenswertester Weise die Summe von Tausend Mark zur Förderung ihrer segensreichen Wirksam keit zugewendet worden. — Es dürfte von Interesse sein, zu erfahren, daß die Witwen- und Waisenkasse des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbands seit dem Jahr 1895 bis heute über 180 000 für Pensionen aufgewendel hat. Die Zahl der Pensionsempfänger beläuft sich zur Zeit auf 142 Witwen, 86 Waisen und 8 Doppelwaisen. Die Jnvalidenkasse gewährte seit 1899 bis heute an Jahrgeldern fast 20 000 Die Zahl der Invaliden ist zur Zeit 33. Angesichts solcher Leistungen ist eine so reiche Zuwendung, wie die oben mitgeteilte, mit um so auf richtigerem Dank willkommen, und ist auch der Wunsch gewiß nicht unberechtigt, daß sich mehr und mehr Freunde und Förderer des Verbands zu wirksamer Unterstützung seiner Kassen finden möchten. Berichtigung. — In dem Artikel -Die zeichnenden Künste in der Kunstausstellung der Berliner Sezession- 8 in Nr. 298 d. Bl., Seite 10 627, Spalte 1, 22. Zeile von unten, ist ein sinn störender Satzfehler untergelaufen. Es muß dort heißen: -Er freulich ist es, daß zahlreiche Künstler den graphischen Techniken mehr und mehr Interesse zuwenden-. Handlungsreisende in Oesterreich.— Das österreichische -Reichsgesetzblatt», Stück 6XXII vom 27. Dezember 1902, oerlautbart unter Nr. 242 eine Verordnung des österreichischen Handelsministe riums im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern und der Finanzen (vom 27. Dezember 1902), womit Durchführungs bestimmungen zum Gesetz vom 25. Februar 1902 (G.-G.-Bl. Nr. 49) betreffend Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung er lassen werden. Dieses Gesetz betrifft das Aufsuchen von Be stellungen außerhalb des Standorts des Gewerbetreibenden und die Legitimation der Handlungsreisenden. Die Verordnung giebt eine genaue Beschreibung der fortan erforderlichen Legiti mationskarte des Handlungsreisenden. Sie ist seit dem Tag ihrer Verkündigung, also seit dem 27. Dezember 1902, in Kraft. Jahresregister zum Börsenblatt. — Das Jahresregister und die Titel zum Börsenblatt 1902 gelangen in den ersten Tagen des Januar 1903 zur Ausgabe.
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