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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1902
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- Deutsch
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802, 81. Dezember 1902. Nichtamtlicher Teil. 18731 verkaufen zu können, sei eine künstlerische und technische Großthat der Gegenwart. 'Wo ist eine ähnliche zu finden unter den Arbeiten der Alt' Meister des Buchdrucks, welche uns die Neuen als das Vollendetste zu rühmen nicht müde werde»? Alle Hochachtung vor deren Werken; aber es ist lächerlich und thöricht zugleich, sie bedingungslos über die unsrer Tage zu erheben. -Achnliches kann man in Bezug aus den Dreifarbendruck sagen. Diesen hcrabzusetzen hat man versucht, weil schon im acht zehnte» Jahrhundert damit Drucke gemacht worden seien; wo aber ist ein einziger, der sich z. B. mit dem von Förster L Borries ge druckten, unserm Buch beigegebenen -Chokolademädchcn«, oder mit den sNisterschen) -Musizierenden Kindern« und andern Blättern vergleichen ließe? Und nicht Drucke kleinen Formats allein werden heute mit diesem-Verfahren in vortrefflicher Weise ausgesührt, man hat schon lange sehr anständige, eine sehr hohe Quadratcentimcter- übrig. Das Gleiche gilt vom Vierfarbendruck, bei dem des öfter», wie in der Chromolithographie, eine graue Krastplatte zur Ausgleichung der Farbenwcrte und zur Erhöhung der Gesamt- slimmung beiträgt. Drei- und Vierfarbendruck, wie er heute geübt wird, ist eine großartige Errungenschaft des Buchdrucks der Gegen wart; die Erzeugnisse beider sind bereits in ungezählten Tausenden von Beispielen in aller Händen und tragen bei zur Popula risierung von Kunst und Wissenschaft selbst in den großen Massen des Volks.« Im Kapitel »Galvanoplastik» hebt der Verfasser mit einigen Worten die Beilage der »Galvanoplastik- G. m. b. H., Berlin, hervor, die in der That als eine besondre Leistung erwähnenswert ist. Das Bildnis des Erfinders der Galvanoplastik, des russischen Geheimrats Moritz Hermann von Jacobi wurde, wie wir hinzuzufügen uns gestatten, nach einer vorzüglichen Lithographie in Kreidemanier durch Auto typie mit besondrer Tonplatte reproduziert. Das Muslerblatt ist aber nicht von den Originalplatten, sondern von Galvanos gedruckt, also von der zweiten Uebertragung des Originals, die gestatten würde, kolossale Auflagen davon billig herzustellen, was bei der Lithographie nicht möglich wäre. Prüft man die Beilage auf ihren künstlerischen Wert, so kann man sich aufrichtig freuen über die Weichheit der Töne und Nebergänge, wie auch über die Kraft der tiefen Schatten, die von den Vorzügen der lithographischen Technik nichts verloren gehen ließ, das starre Netz der Auto typie vermied und für die Druckherstellung die schnell und billig arbeitende Hochdruckprcsse des Buchdruckers eroberte, dabei die Originalplatten in völliger Schärfe bewahrte, so daß sie nötigenfalls noch nach hundert Jahren ebenso gute Drucke vermitteln können wie heute. Die Autotypie des vorstehend erwähnten Blatts ist mit Hilfe eines Kornrasters hergestellt, das ebenfalls einen Fortschritt in der graphischen Technik bezeichnet. Hier erscheint an Stelle der bisherigen starr gradlinig lau senden Linien ein Korn, ähnlich dem, das die Kreide auf dem lithographischen Stein hervorbringt. Die Reichsdruckerei in Berlin, I. Husnik in Prag, Rudols Widmann in München üben besondre Verfahren dieser Art ans, deren Herstellung noch ziemlich umständlich ist. Es lassen sich, sagt Husnik, mit dem Kornraster nicht allein Farbplatten, sondern mit Vorteil auch schwarze Platten und Aluminiumplatten für lithographischen (algraphischen) Druck oder für Umdruck auf Stein Herstellen. Bei Dreifarbendruck lassen sich solche Platten sehr vorteilhaft verwenden. Als eine bedeutsame Vervollkommnung und Weiter bildung des Dreifarbendrucks und auch des Vierfarbendrucks bezeichnet Goebel die Citochromie. Hierbei werden vier Platten angewendet, deren Herstellung, wie der Name an- deutct, eine besonders schnelle ist. Wie beim Dreifarben druck erfolgt die Aufnahme der einzelnen Farbenplatten durch Strahlenfiltec. Beim Druck aber braucht nicht das Trocknen der einzelnen Farben abgewartct zu werden, viel mehr kann sofort zuni Ausdruck der nächsten geschritten werden. Zu diesem Zweck ist eine Vierfarbendruckmaschine konstruiert worden, in der die zurückgebliebnen oder ab- geklatschten Farbmengen des vorhergehenden Farbwerks sofort entfernt werden Wichtig für diese Art des Drucks ist auch das Reliefklischee desselben Erfinders, 1>r. E. Albert. Da diese Klischees die Zurichtung in sich tragen, also keiner solchen auf dem Druckcylinder bedürfen, so können alle vier Klischees von demselben Cylinder in unmittelbarer Folge gedruckt werden. Drei Beilage» veranschaulichen die Leistungen dieses bedeutsamen neuen Verfahrens. Der einen, von vr. Albert L Cie. in München selbst geliefert, hat ein nicht besonders dankbares, jedenfalls schwierig zu reprodu zierendes Original zu Grunde gelegen, während die andern, von Meiscnbach Riffarth L Co , Berlin, und von Eberhard Schreiber, Stuttgart, wirkungsvollere Motive vor Augen führen. Alle drei Beilagen zeigen die Citochromie bereits in einem erstaunlich hohen Grad der Vollendung. Bei Her stellung von Farbendrucken in großen Auflagen wird dies Verfahren bald eine große Rolle spielen. Diese Stichproben aus dem verdienstvollen Werk Theodor Goebels dürsten genügen zur Kennzeichnung der gewaltigen, in hohem Maß gelungenen Arbeit. Der Wert des Buchs wird bedeutend erhöht durch 188 Beilagen. Bilden diese doch eine Art Museum von Erzeugnissen der graphischen Künste der Gegenwart, mit dessen gebührender Würdigung man in Ergänzung der Goebelschen Erläuterungen einen kleinen Band füllen könnte Die Beschaffung der Beilagen und die mustergiltige typo graphische Ausstattung des ganzen Werks gereichen neben dem Autor auch dem Verleger und Drucker Felix Krais in Stuttgart zur hohen Ehre. Paul Hennig. Erklärung. In Nr. 288 dieses Blatts ist eine längere Entgegnung des Vorstands des Hamburg - Altonaer Buchhändleroereins auf meinen in Nr. 8 der »Buchhändlerwarte« veröffent lichten Brief zum Abdruck gebracht, in der ich zur einer öffentlichen Antwort aufgefordert wurde. Ich hatte die Absicht, diese in dem »Börsenblatt für den Deutschen Buch handel« zu geben, muß aber davon Abstand nehmen, da die Redaktion mir lediglich eine tatsächliche Berichtigung ge statten will. Ich werde deshalb meine Antwort in der »Buchhändlerwarte« veröffentlichen. Braunschweig, 20. Dezember 1002. W. Kulemann. Kleine Mitteilungen. Geschäftsjubiläum. — Eine der berühmtesten Firmen im deutschen Buchhandel, die Verlagshandlung S. Hirzel in Leipzig, darf am Neujahrstag 1903 aus ein fünfzigjähriges Bestehen zu rückblicken. Ihr Name ist ein so klangvoller, ihr wohlbegründeter Nus begleitet alte und junge Berufsgenossen seit so unvordenk licher Zeit durch ihr geschäftliches Wirken, daß man fast erstaunt ist, nur von einem fünzigjährigen Jubiläum zu hören, wo man nach den vielen Erfolgen des jubilierenden Hauses an ein viel weiter zurückliegendes Geburtsjahr zu denken versucht wäre. In der That hat die geschäftliche Selbständigkeit seines hoch bedeutenden Gründers, des Ehrendoktors der Leipziger Universität Salomon Hirzel. auch volle dreiundzwanzig Jahre früher be gonnen als am 1. Januar 1853, wo sein Name erstmals als Firma eines Verlags auf den Plan tritt. Als Schwiegersohn Georg Reimers (Berlin) war er seit dem Jahr 1830 neben seinem Schwager Karl Reimer Mitinhaber der ehrwürdigen Weid- mannschen Buchhandlung in Leipzig, deren Besitz 1822 an seinen Schwiegervater übergegangen war, 1832 aber von den beiden Schwägern gemeinsam übernommen wurde. So war die feingebildete, weltkluge Persönlichkeit Salomon Hirzels, der auch als vorzüglicher Goethekenner sich Ruf erworben hat, den wissenschaftlich und litterarisch thätigen Kreisen, nicht minder auch den beruflichen, wohlbekannt, als es Ende 1852 zu einer Trennung der beiden Gesellschafter kam, die Weidmannsche Buchhandlung nach Berlin übersiedelte, Salomon Hirzel aber ein 1413*
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