Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010309
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190103091
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010309
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-09
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1968 Nichtamtlicher Teil. 57, 9. März 1901. ausgeübtes und auch recht vorteilhaftes Verfahren, sobald dabei nicht allzu sehr auf Details eingegangen wird, die nicht immer gelingen, in der Regel aber viel Zeit kosten. Bei Herstellung einiger Blätter ist auch der Bleischnitt selbst für Figuren und Schriften in Anwendung gekommen und recht Tüchtiges damit geschaffen worden; es gehört aber langjährige Nebung und zeichnerische Tüchtigkeit dazu, um sich seiner mit Vorteil bedienen zu können, und der Buch drucker, der im Bedarfsfälle sich an eine Schriftgießerei oder an einen Graveur wenden kann, wird dabei ohne Zweifel besser fahren, als wenn er, nicht hinreichend geübt im Bleischnitt, sich mit dessen Hilfe Vignetten oder Schriften u. s. w. selbst Herstellen wollte. Was nun die Chromotypo grap hie, den künstle rischen Farbendruck im Buchdruck, anbelangt, so liegt dieser, mag sie in Drei- oder Vierfarbendruck oder auch als Mehrfarbendruck ausgeübt werden, fast ausnahmslos die Autotypie oder der Rasterdruck zu Grunde. Die Zahl der polychromen Blätter ist eine sehr ansehnliche; einfarbige Autopypien aber sind nur wenige, jedoch meist recht tüch tige Leistungen vorhanden. Verwiesen sei auf die Blätter 24, 91 (ein vorzügliches Portrait), 147 und 173; letzteres Blatt, aus der Universitätsdruckerei in Würzburg stammend, ist ganz besonders bemerkenswert. Es stellt in braunem Auto typie- und Brouzedruck die Einbanddecke eines Kalenders dar, die einem in der Würzburger Universitätsbibliothek befind lichen Einbande aus dem Jahre 1442 nachgebildet ist. Um den äußeren Rand läuft die Inschrift: »Xnvo Oowioi NOOOOXXXXII über ists ligatus sst psr krstrew Oovrückuiv Uorster convkwtus Xursvbsrqsvsis orckivis prseäi- ^Ltorum«; diese Inschrift aber ist mittels Einzeltypen hochgeprägt, wie dies durch die zwischen den Typen befind lichen leicht erhabenen Linien bewiesen wird, die ohne Zweifel dadurch entstanden sind, daß die Metallstückchen, in die der Bruder Conrad Förster die Buchstaben vertieft ein geschnitten hatte, beim Prägen nicht genau aneinander schloffen. Ist es aber nicht eine überraschende und zugleich geschichtlich hochbedeutsame Thatsache, daß ein Mönch zu Nürnberg sich der Einzelstempel für buchbinderische Hoch prägungen bediente, genau in derselben Zeit, in der Guten berg zu Mainz mit der Vollendung der Erfindung des Buch drucks beschäftigt war? — Von den einfarbigen Autotypien ist nur noch Blatt 169 zu erwähnen, das als Lichtdruck- Autotypie bezeichnet wird und nach Cronenbergs Patentver fahren hergestellt ist, das wohl eine Verbesserung gegenüber dem Rasterverfahren sein soll, aber zur Zeit noch nicht ist, wie ein Vergleich mit den anderen autotypischen Blättern und namentlich mit dem Röderschen Beitrag ergiebt. Von Drei-, Vier- und Mehrfarbendrucken sind mehr als vierzig Blätter vorhanden, und die große Mehrzahl von ihnen sind treffliche Zeugen von der Höhe, auf der heute die Chromotypie steht. Von Dreifarbendrucken verdienen besondere Aufmerksamkeit folgende Blätter: 2; 13; 29 (das einzige aus Frankreich, und zwar von der Firma Firmin-Didot L Co. gekommene Blatt); 42, eine besonders feine Waldlandschaft von Friedrich Jasper in Wien; 46; 56, ein feiner Druck von Förster L Borries, Zwickau; 72, eine Glasmalerei imitierende Darstellung; 89, zwei schöne Marinen von W. Büxenstein, Berlin; 92; 93; 96, ein Blumenblatt aus Haarlem; 124, zwei Ansichtspost karten, Aquarell-Imitation von G. Nister, Nürnberg; 126; :65, ein wahres Farbenfeuerwerk von A. Bruckmann, München; und 182, Strecker L Schröder, Stuttgart. Von den Vierfarbendrucken kamen drei Blätter, 22, 83 und 187, von Angerer L Göschl, Wien, der berühmten chemigraphischen Anstalt, und namentlich das erstere bringt ein reizendes Sujet, eine blumenpflückende Griechenjungfrau, in künstlerisch vollendeter Ausführung. Nicht minder schön, an Büxensteins »Walhall« in Zeichnung und Farben ge mahnend, ist 187. Blatt 38, R. Oldenbourg, München, zeigt, welche Aufgaben der Vierfarbendruck sich stellen darf und glücklich löst: es ist ein Wouwermansches Bild, Pferde vor einer Dorfschmiede, eine vortreffliche Reproduktion des figuren reichen Gemäldes; ein zweites Blatt derselben Firma, 170, excelliert namentlich durch die Präzision der Details und Klarheit der Farben. Auf 135, Greiner L Pfeiffer, Stutt gart, wird ein neu erfundenes Verfahren, Citochromie genannt, zur Anschauung gebracht; es unterscheidet sich von der ge wöhnlichen Chromotypie dadurch, daß der Uebereinanderdruck der vier Farben ohne Aufenthalt erfolgen kann, d. h. man braucht beim Druck der verschiedenen Farben nicht erst zu warten, bis die vorhergehende getrocknet ist, was eine ganz beträchtliche Zeitersparnis und Förderung der Arbeit bedeutet. Ein schönes, an feinen lithographischen Oelfarbendruck er innerndes Blatt ist 141, I. I. Wagner L Co, Zürich, eine Hochgebirgsanstcht. Ein romantisches Landschaftsbild, 1^ 0, sandte die Centraldruckerei in Christiania, zugleich ein Bei spiel von der Vollendung, zu der der Vierfarbendruck auch in Norwegen gediehen ist. Der Mehrfarbendruck tritt zum Teil als Flächendruck und weniger als Bild auf als der Drei- und Vierfarbendruck; Typendruck bildet bei der Mehrzahl der Blätter seine Be gleitung. Zu nennen sind: 1, Metzger L Wittig, Leipzig; 5 und 167, Victor Hornyanszky, Budapest, Reliquien aus der ungarischen Königsgeschichte, das eine Blatt in fünf, das andere in sieben Farben ausgeführt und beide mustergiltig. Blatt 9 hat den Kopenhagener Meister des Drucks, Martius Truelsen, zum Drucker und ist ganz von Typensatz hergestellt, aber trefflich abgestimmt in den Farben und von vollendeter Schönheit. Die Blätter 12, 84, 107, 110 sind fleißige Arbeiten, indes als Kunstdrucke nicht von hervorragender Bedeutung. >50, Bibliographisches Institut, Leipzig, verdient besondere Aufmerksamkeit. Es ist ein Blatt aus dem im Verlage des Instituts erschienenen Prachtwerk von Professor Haeckel, »Kunstformen der Natur«, und obwohl ihm der Dreifarben druck zu Grunde liegt, zu dem dann noch eine Konturen platte und eine graue Krastplatte kommen, so ist bei dessen Herstellung doch nicht das sogenannte orthochromatische Ver fahren in Anwendung gekommen. Die Platten der drei Grundfarben wurden vielmehr nach den Tuschzeichnungen eines tüchtigen Lithographen hergestellt, der auch die Konturen platte mit der Feder zeichnete; die graue Platte wurde lithographisch entworfen, auf Zink übergedruckt und dann hochgeätzt für Buchdruck. Noch verdienen Erwähnung: 156 und 171. Zu den Tönen des letzteren dienten ebenfalls Kartonschnittplatten. 191, eine malerische und stimmungs volle Ansicht von Bergen in Norwegen, in fünf Farben ge druckt von H. Sieberth, Obermaschinenmeister der Central druckerei in Christiania, ist ein ausgezeichnetes Blatt. Die Lithographie ist teils in Vereinigung mit Buch druck, teils selbständig erschienen, ist aber im allgemeinen nicht gerade glänzend vertreten, und namentlich gilt dies von den kommerziellen, in Graviermanier ausgeführten Blättern. Buch- und Steindruck finden sich in hübscher Vereinigung auf 3, 20, 21, das letztere ein sehr feines Blatt von C. G. Naumann in Leipzig; — das aus Budapest gekommene Blatt 86, sowie 103 aus Turin thun des Guten zu viel in den Farben. — Von den achtzehn Blättern in reiner Lithographie oder von solchen, bei denen der Buchdruck doch nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, sind zu erwähnen 53 und 69, eine feine Gra vierung, und 79. 123, von E. Nister in Nürnberg, zwei in vierzehn Farben ausgeführte Ansichtspostkarten, laden zu Ver gleichen ein mit den unter den Dreifarbendrucken erwähnten beiden Ansichtspostkarten derselben Firma, wobei sich, zieht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder