Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1901
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- 1901-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1901
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- Deutsch
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2226 Nichtamtlicher Teil. 64, 18. März 1901. Kleine Mitteilungen. Post. — Das Reichsgesetzblatt Nr. 7 (vom 14. März 1901) ver öffentlicht folgendes Gesetz, betreffend Aenderung des Gesetzes über das Posttaxwesen im Gebiet des Deutschen Reichs vom 28. Oktober 1871 (Reichs- Gesetzbl. S. 358). Vom 11. März 1901. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen rc. verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nach erfolgter Zu stimmung des Bundesrats und des Reichstages, was folgt: Im ß 8 des Gesetzes über das Posttaxwesen im Gebiet des Deutschen Reichs vom 28. Oktober 1871 (Reichs-Gesetzbl. S. 358) rritt an die Stelle des zweiten Absatzes folgende Bestimmung: Gebühren für Postscheine üver die Einlieserung von Sendungen zur Post und Packkammergeld sind nicht zu er heben, ebensowenig Fachgebühren für abzuholende Briese und sonstige Gegenstände, sosern nicht die Postverwaltung dem Empfänger auf seinen Antrag ein ihm unmittelbar zugäng liches, verschließbares Abholungsfach überläßt. Die Bedingungen für die Ueberlassung solcher Fächer werden durch die Post ordnung festgesetzt. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Jnsiegel. Gegeben Berlin im Schloß, den 11. März 1901. (U. 8.) (gez.) Wilhelm. (gez.) Graf von Bülow. Die königliche Hof- und Staatsbibliothek in Mün chen. — lieber das Aussehen der königlichen Hof- und Staats bibliothek in München nach ihrem umfassenden und zum Teil beendeten Umbau berichtet ein Mitarbeiter der Allgemeinen Zeitung: Der umgebaute große Arbeitssaal ist seit Anjang März wieder in Benutzung und scheint sich außerordentlich zu bewähren. Die Vergrößerung hat zugleich besseres Licht gebracht. Rings um die Wände des Saales zieht sich in zwei Stockwerken die gut ausgewählte, zur Verfügung jedes Besuchers stehende Hand bibliothek. Selbstverständlich ist die Auswahl der da ausgestellten Bücher noch nicht abgeschlossen. Fast eine längere Zeit muß darüber hingegangen sein, bis man sagen kann, welche Werke fehlen und welche überflüssig sind. Ein Katalog wird später gedruckt werden. Rechts vom Eingang beginnt die Aufstellung mit Wörterbüchern und Grammatiken, daran schließen sich Wappen bücher, Bavarica, Theologie, Philologie; daraus folgen sämtliche Encyklopädien und Biographien, sowie Konversationslexika. Man steigt einige Stufen in die Höhe und findet aus der Galerie, infolge der Schutzbrcttcr auch dort benutzbar, vom Fenster an gerechtet Philosophie, Geschichte, auch Kunst- und Musikgeschichte und dahin gehörige Nachschlagewerke, Rechts- und Staalswissen- schasten, Medizin, Naturwissenschaften rc. Bei jeder einzelnen Doktrin ist, soweit es möglich ist, versucht, durch eine Zeitschrift in all ihren Jahrgängen das Material zu ergänzen. Wenn man das große Treppenhaus der Hos- und Staatsbibliothek hinauf gestiegen ist, findet man in dem Eingangssaal, wo die Bücher abgegeben werden, Stehpulte und Sitzgelegenheit, uni in Bequem lichkeit seine Bücher und Scheine ausschreiben zu können. Darauf folgt der große, jetzt durchgehende Korridor, der links nach dem Journal-, Handschriften- und Direktionszimmcr führt, wohin inan früher nur durch den Arbeitssaal zur großen Störung der daselbst Arbeitenden gelangen konnte, während rechts die obligatorische, aber selbstverständlich untentgeltliche Garderobe und eine Anzahl moderner Waschtische mit fließendem Wasser sich befindet. Ge rade aus geht es in den großen Arbeitssaal. — Im Laufe des Somniers werden Journal- und Handschristenzimmer noch ver ändert werden, und dann wird die Staatsbibliothek, die, was ihren Besitz betrifft, schon das Höchste bietet, auch in Beziehung auf ihre Benutzung im Hause allen Anforderungen entsprechen können. Graf Leo Tolstojs kirchliche Verurteilung. — Die St. Petersburger Zeitung veröffentlicht den Wortlaut des Be schlusses, mit üeni der heilige Synod den Grafen Leo Tolstoj aus der Gemeinschaft der russischen orthodoxen Kirche ausgeschlossen hat. Es heißt darin: «... In seinen Werken und Briefen, die von ihm und seinen Schülern über die ganze Welt, besonders aber inner halb der Grenzen unseres teuren Vaterlandes verbreitet werden, predigt er mit dem Eifer eines Fanatikers die Vernichtung aller Dogmen der orthodoxen Kirche und des wirklichen Wesens des Christenglaubens, verwirft den lebenden, persönlichen Gott, der in der heiligen Dreieinigkeit verehrt wird, den Schöpfer und Erhalter des Weltalls, leugnet den Herrn Jesus Christus, den Gottmenschen, den Heiland und Erlöser der Welt, der um der Menschen und unserer Errettung willen gelitten und von den Toten auferstanden ist, leugnet die unbefleckte Empfängnis bei der Menschwerdung Christi des Herrn und die Jungsrauschast der heiligen Mutter Gottes, der heiligen Jungfrau Maria vor und nach der Geburt, glaubt nicht an ein Leben nach dem Tode und an eine Vergeltung, verwirft alle Sakramente der Kirche und die segensreiche Wirksamkeit des heiligen Geistes in diesen, und hat, indem er die allerheiligsten Glaubensgegenstände des orthodoxen Volkes verspottet, sich nicht entsetzt, das größte der Sakramente, das heilige Abendmahl, dem Spotte zu unterziehen. Alles das predigt Gras Leo Tolstoj ununterbrochen in Wort und Schrift zum Anstoß und Schrecken der ganzen orthodoxen Welt und ist dadurch nicht im geheimen, sondern offen vor allen, bewußt und absichtlich von jeder Gemeinschaft mit der orthodoxen Kirche ab gefallen. Versuche, die zu seiner Bekehrung gemacht wurden, vlieben ohne Erfolg. Die Kirche erkennt ihn üaher nicht als ihr Mitglied und kann ihn nicht als solches erkennen, bevor er nicht Buße thut und nicht seine Gemeinschaft mit ihr wiederherstellt. . .- Gesellschaft für Volksbildung in Berlin. — Die Ge sellschaft für Volksbildung in Berlin hat im Jahre 1900 470 Bibliotheken mit 27149 Bänden neu begründet und 177 Biblio- lheken mit 4478 Bänden unterstützt, insgesamt also in einem Jahre zur Neueinrichtung und Erweiterung von Leseanstalten 31627 Bände unentgeltlich abgegeben. Im laufenden Jahre sind bis zum 1. März 7468 Bände diesem Zwecke zugemendet worden. Im Jahre 1900 sind der Gesellschaft, zumeist aus Berlin, 21791 Bücher von 170 Gebern übermittelt worden. Wenn auch nicht alle diese Bücher zur Einstellung in die Bibliotheken geeignet waren, so konnte doch ein erheblicher Teil davon verwendet werden. Die Kanzlei der Gesellschaft für Volksbildung befindet sich in Berlin ölV7., Lübeckerstraße 6. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: 11i. lVobllsbsn'8 (I-onclon IVO.) inontbty xa^stts ok Lnglisü littsraturs, eontaiiun^ a olassiüock list ot' publieakions issusck cknrlnA tbs wontü ok k'sbruarzc 1901. 8". 12 8. Briefe von Fannh Lewald. — Herr Professor 2r. Lud wig Geiger, Berlin W., Schaperstraße 8, beabsichtigt, eine Samm lung der Briese der im Jahre 1888 verstorbenen Schriftstellerin Fanny Lewald herauszugeben, und bittet alle, die sich im Besitz von Briefen der Genannten oder von solchen, die an sie gerichtet sind, befinden, ihm zu diesem Zwecke behilflich zu sein, indem sie chm Einsicht in die Briefe gestatten und die Erlaubnis zu deren Abdruck erteilen. Amerikanische Millionengeschenke für die Wissen schaft. — Der freigebige und zugleich praktische Sinn des Ameri kaners offenbart sich wieder in einer bedingungsweisen Schenkung John Rockefellers in Chicago im Betrage von einer Million Mark an die Brown-Universität. Die Bedingung verlangt, daß üerselben Hochschule von anderen Seiten der vierfache Betrag dieser Schenkung zugewendet werde. Eine solche Bedingung pflegt in Amerika regelmäßig Erfolg zu haben. Dieselbe Hochschule hat schon einmal auf diese Art ein Geschenk von vier Millionen Mark erhalten, und auch zu dieser Summe halte John Rockefeller eine Million beigetragen. So wird auch jetzt erwartet, daß die ver langten vier und damit auch die schon zugefagte fünfte Million Zusammenkommen und ihrer Bestimmung zugesührt werden können. Personalnachrichten. Gestorben: am 14. März im Alter von achtundsiebzig Jahren in Leipzig der Privatmann Herr Johann Friedrich Hermann Hartung, früherer Buchdruckereibesitzer und Zeitungsoer- tcger in Königsberg i/Pr. Mit ihm ist, wie wir dem Leipziger Tageblatt entnehmen, ein Mann zur ewigen Ruhe eingcgangen, dessen Name in der deutschen Buchdrucker- und Zeitungswelr viel genannt ivorden ist, und der insbesondere in Berufskreisen als vieljähriger Besitzer der Hartung'schen Zeitung und Buchdruckerei in Königsberg i. Pr. sich hoher Achtung und Wertschätzung erfreute. Der Verblichene war am 28. März 1823 in Königsberg i. Pr. geboren, besuchte dort üas Gymnasium und für einige Semester auch die Universität. Später trat er in die im Jahre 1730 von Johann Heinrich Hartung begründete Verlagsbuchdruckerei ein, deren Leitung er im Jahre 1848 übernahm. Der in diesem Verlage, vermutlich seit der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts, erscheinenden Zeitung gab er im Jahre 1852 den Titel -Königsberger Hartung'iche Zeuung-. Im Jahre 1872 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, Hartung zog sich in das Privatleben zurück und siedelte nach Leipzig über, wo er von da seinen ständigen Wohnsitz nahm.
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