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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1901
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- Deutsch
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derbsten Ausgabe am meisten, noch heute das größte Ent zücken der Kinder bildet. Friedrich-Lohmeyer-Schanz, Unser Hausglück, Lohmeyer - Flinzers König Nobel, Kreidolfs Fitzebutze. L. Richter und W Busch braucht man nur mit Namen zu nennen, um einen Reichtum klar zu machen. Heik, lebende Tiere. Märchenbuch des Jungbrunnen, mit Bildern von Stassen, Wenig, Dasio und Stroedel. Münchener Bilderbogen, circa 1000 Blatt; Bilderbogen für Schule und Haus von der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien, beide Sammlungen schwarz 10 koloriert 2 0 H das Blatt. Neue Flugblätter. Volkstümliche Lieder mit Zeichnungen hervorragender deutscher Künstler, ä 10 ch (Leipzig, Breitkopf L Härtel). Brüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen, illustriert von Hermann Vogel-Plauen. Andersens Märchen in Bildern von Dasio Das ist nur ein Teil des Ausgestellten, ein geringer Bruchteil des Existierenden, dürfte aber den vorhandenen Bedarf allein schon annähernd decken. Es ist freilich so bequem für die Hausfrau, im Warenhause, wo man ohnedies fast täglich für des Leibes Notdurft bald Schürzen, bald Geschirr, bald Bänder, Spitzen, Kleider zu kaufen hat, auch die Kinderbücher zu erstehen, die da in grellem Prnnkgewande für 4ist, oder 97 H laut Etikett sich selber anpreisen. Die Kinder Verstehens ja doch noch nicht, die Verkäuferinnen freilich auch nicht, und so wird die geistige Nahrung für das Kind von dem Stapel im Warenhause entnommen, der dort momentan gerade feil- geboten wird. — — In einer dritten Abteilung wird Das Kind als Künstler vorgeführt. Man will damit zeigen, daß die Kinder, bevor sie schulpflichtig werden, sich zeichnerisch von selbst ganz gut entwickeln, viel Sinn für Formen, Be wegungen und Farbe bekunden. Mit dem Beginn des jetzt üblichen methodischen Zeichenunterrichts setze sogleich Ver bildung ein, es sänken die Leistungen und verkümmerten die Fähigkeiten. Zur harmonischen Ausbildung aller Kräfte des menschlichen Geistes gehöre auch die Pflege des sinnlichen Anschauungsvermögens, schon aus Zweckmäßigkeitsgründen. In unserer Zeit des mächtigen Aufschwunges der Natur wissenschaften und des wirtschaftlichen Kampfes sei die Fähigkeit unmittelbaren, anschaulichen Denkens aber noch dringender erforderlich als früher. Virchow hat festgestellt, »daß jede Generation Studierender weniger geschult ist, ihre Sinne zu gebrauchen, daß die Fähigkeit der Beobachtung, die dem natürlichen Menschen innewohnt, durch die gegen wärtige Art des Unterrichts geschwächt wird«. Eine Um frage in den öffentlichen Schulen Berlins bei Kindern über sechs Jahre ergab, daß 70 Prozent keinen Sonnen-Aufgang resp. -Untergang gesehen hatten, 75 Prozent keinen lebenden Hasen, 64 Prozent kein Eichhorn, 59 Prozent kein Aehren- feld. Ein geeigneter künstlerischer Zeichenunterricht, auf An schauung der Natur basiert, soll in diesen erschreckenden Zu ständen Wandel schaffen. Dein kann man freudig beistimmen. Die ausgestellten Kinderzeichnungen sind in der That sehr lehrreich und stellen in Anbetracht des Alters zum Teil achtbare Leistungen dar. Prächtig geradezu ist eine Reihe Blumendarstellungen ohne Konturen, sofort mit dem Pinsel in Gestalt und Farbe wicdergegeben. Wir wünschen den Bestrebungen der Vereinigung die besten Erfolge und hoffen, daß im Herbst eine zweite, voll ständigere Ausstellung ein bereits einigermaßen aufgeklärtes Publikum finden möge. Paul Hennig. Der deutsche Duchhandkl an der Jahrhundertwende. (Vgl. »Reformen im Buchhandel» in Nr. 51 d. Bl.) Die so betitelte Schrift des Herrn Friedrich Luckhardt liegt in einer zweiten vermehrten Auflage vor. Der Verfasser hat es für angebracht gehalten, in seinem Vorwort sich mit der Anzeige zu befassen, die in Nr. 51 d. Bl. über seine Ausführungen er schienen ist. Ich bin bei dem Temperament der Herren Verfasser, mit denen sich meine drei Artikel nicht durchweg zustiinmcnd be schäftigen, selbstverständlich keinen Augenblick zweifelhaft darüber gewesen, daß meine Besprechungen mir Angriffe eintragen würden; indes ist die Form doch ungewöhnlich, in der Herr Luckhardt mich abzuthun sucht. Es lag mir natürlich fern, wie jeder Unbefangene gemerkt haben wird, in eine eingehende Kritik der verschiedenen Vorschläge zur Reform des Buchhandels einzugehcn. Angriffspunkte hätten sie genug dazu geboten; mir kam es vorerst darauf an, auf diese Vorschläge aufmerksam zu machen, damit das Gute, das etwa darin verborgen liegt, ausgenommen wurde. Meine Ansicht, daß noch viel Tinte fließen müsse, bis etwas Brauchbares erreicht werden würde, hat Herrn Luckhardt anscheinend stark in Harnisch gebracht, denn er nennt die Aussprache dieser Meinung Redensarten, mit denen man keinen Hund hinter dem Ofen wegholt. -Selbst ist genannter Herr,» heißt cs weiter, »natürlich auch nicht in der Lage, bessere Vorschläge zu machen.- Da hat Herr Luckhardt recht; ich strebe nicht nach der Glorie eines Reformators; das überlasse ich anderen. Ich glaube aber kaum, daß man gegen jemand mit Recht einen Vorwurf erheben kann, weil er kein Reformator ist. Nicht alle, und oft selbst diejenigen nicht, die es von sich selbst glauben, haben das Zeug dazu. Obgleich ich in dem Artikel in Nr. 51 d. Bl. bemüht ivar, Herrn Luckhardt, und zwar sivs ira ot stuckio, möglichst selbst zu Worte kommen zu lassen, behauptet er, ich hätte ihn in manchen Fragen gar nicht verstanden. Das wäre ja freilich schlimm; da aber Herr Luckhardt sich diesen Nachweis ausdrücklich bis zu einer Generalabrechnung mit mir aufspart, so muß ich mich vorerst be scheiden. Daß aber, gelinde gesagt, korrekte Ausdrucksweise nicht gerade seine Stärke ist, geht aus einem Anhang hervor, den er der zweiten Auflage seiner Schrift beigegebcn hat. Von verschie denen Seiten, so teilt er im Vorworte mit, sei er um seine An sichten über das neue Verlagsrecht gebeten worden, und deshalb kommt er mit diesen Ansichten nun heraus. Es ist freilich über die Uebertragbarkcit des Verlagsrechtes nachgerade genug ge schrieben, so daß man glauben sollte, jeder Buchhändler wisse, was es mit dieser Frage aus sich hat. Und nun schreibt Herr Luckhardt wörtlich: -Für jeden weitblickenden Verleger ist es klar, daß, wenn gewisse Klauseln jbez. der Uebertragbarkeit des Verlagsrechtes), welche dieser Gesetzentwurf aufgestellt hat, Gesetzeskraft er langen sollten, sich schwerlich noch ein Verleger finden würde, der einen Vertrag im Sinne dieses Gesetzes mit einem Autor abschlicßcn würde, seine erste Bedingung bestände vielmehr in der Einschränkung oder gänzlichen Umgehung dieser Klauseln. Ich setze voraus, daß die Paragraphen, um die es sich in diesem Falle handelt, bekannt sind, brauche sie demnach hier nicht zu wiederholen. Solche Bestimmungen müßte der Buch handel einfach wie eine große Vermögcnskonfiskation ansehen.» Herr Luckhardt setzt hier entschieden zu viel Kenntnisse voraus. Es wird viele Leute geben, die diese Paragraphen des Entwurfs, die Herr Luckhardt als so allgemein bekannt voraussctzt, nicht kennen. Dazu gehöre auch ich, der ich bisher der Ansicht war, der Entwurf zum Verlagsrecht stehe auf dem Boden der bedingungs losen Uebertragbarkeit dieses Rechtes. Oder sollte ich auch diesen Gesetzentwurf gleich der Broschüre des Herrn Luckhardt miß verstanden haben? G. Hölscher. Kleine Mitteilungen. Versteigerung der Bibliothek Guyot de Bille neuves in Paris. — Das Börsenblatt hat im vergangenen Jahre um die gleiche Zeit ausführlich über die Auktion der Bibliothek des verstorbenen Präsidenten der Gesellschaft der französischen Biblio philen, Guyot de Villeneuvc, berichtet (vgl. Börsenblatt 1900, Nr. 71, 76 u. 78). Damals kam im Hotel Drouot die erste Hälfte der auf ungefähr 1300 Nummern sich belaufenden Bibliotbck unter den Hammer und erzielte an sechs Verkaufstagen die schier un glaubliche Summe von 708115 Frcs. Unsere Leser erinnern sich vielleicht des denkwürdigen Ereignisses — der Ausdruck ist vom Standpunkte der Bibliophilie aus wohl nicht zu stark —, daß bei dieser Versteigerung für das »Gebetbuch des Marschalls von Bou- cicaut- die Summe von 68500 Frcs. gezahlt wurde. Der zweite Teil der Büchersammlung kam kürzlich, in der Woche vom 25. bis 30. März d. I. unter der Leitung des Sach-
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