Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010409
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190104096
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010409
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-09
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börjenblan s. b. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 2831 verständigen Delestre und des Herrn Rahir, Chefs der bekannten Buchhandlung Morgand, im Hotel Drouot in Paris zum Ver kauf. Wie im letzten Jahre, so war auch diesmal ein zahlreiches und gewähltes Publikum um die kostbaren Bücherschätze ver sammelt. Wir können, um den Platz des Börsenblattes nicht über Gebühr in Anspruch zu nehmen, natürlich nur der interessan testen Bücher und bemerkenswertesten Preise Erwähnung thun. Das Ergebnis des ersten Tages der Auktion war 48520 Frcs. Den namhaftesten Erlös brachten die Werke des Herrn von Mal herbe, Paris 1630, Quartformat in altem Einband, mit dem Wappen de Thou's, des unglücklichen Gefährten des Marquis von Cinq-Mars. Diese seltene Originalausgabe wurde mit 6000 Frcs. bezahlt. Ein Exemplar von -Ba sslsstius-, einem hervorragenden Werke des spanischen Theaters, Paris 1578, Sedez, alter Einband mit den Wappen Ludwigs XIII. und der Anna von Oesterreich, erzielte 3705 Frcs., »Ballot coiuiqus äs la koz-us, kalt aux nocos äs LI. Is äuc äo lo^euss st äs LUIs. äs Vauäsmout, sa sosur, pur Laltbasar äs Lsausozwux, valst äs olurmbrs äu roi-, 1080 Frcs. Dieses Ballett hat die Geschichte Circes zum Gegenstand und soll der erste Versuch einer Vereinigung von dramatischer und musi kalischer Ausführung gewesen sein, aus der sich später die Oper entwickelte. Eine Oklavausgabe des Plinius vom Jahre 1669, roter, reich vergoldeter Maroquinband, ehemals Du Fresnoy ge hörig, erreichte den Preis von 3520 Frcs. Am zweiten Verkaufstag, dessen Gesamtresultat 53 325 Frcs. war, erzielten den höchsten Preis, 5100 Frcs., -Bss XouvsIIss äs Lligusl Lsrvautss Laavsära-, Paris 1618, 2 Bände mit dem Wappen Ludwigs XIV., in dessen Bibliothek sich das Buch befunden hatte. Es war die erste Ausgabe von Cervantes, die in Frankreich ver öffentlicht wurde. Wir verzeichnen ferner folgende Werke und Preise: -Uistoirs äs Brauos- von Mczeray, 11 von Du Senil ge bundene Oktavbände, 1000 Frcs.; »Labinst äu Boi Borns XI.», Duodezband, ebenfalls von Du Seuil, mit dein Wappen der Made moiselle de Montpensier, 1000 Frcs.; -Uistoirs äss Lusrrss oivllss äo Braves-, zwei von Du Seuil gebundene Foliobände aus dem Jahre 1627, 2600 Frcs.; -Luxpliqus äu Boi Usuri IV.-, mit dem Wappen dieses Königs, 2550 Frcs.; -Llswoirss äu Laräinal äs Bstr-, 7 Duodezbände mit dem Wappen der Madame Chamillart, 1110 Frcs.; eine vom Jahre 1763 datierte und mit Novellen von Cervantes begleitete -Geschichte Don Quixotes, 8 Maroquinbände, 800 Frcs.; -Uistoirs äs 6il Blas- von Lesage, Paris, Ribou, 1715, 4 Bände, 620 Frcs., und ein Exemplar derselben Aus gabe, der letzten vor des Verfassers Tod, 550 Frcs. Besondere Aufmerksamkeit zog auf sich -Ba XouvsIIs Uslokss- von I. I. Rousseau, 6 Duodezbände, im Jahre 1701 unter dem Titel -Bsttrss äs äsux Xmaots- veröffentlicht, eine Erstausgabe in antikem Maroquin mit Illustrationen von Gravelot. Von diesem Buch behauptete Villeneuve, daß es das eigene Exemplar Rousseaus gewesen sei. Das dem Buche aufgedrucktc Motto des Autors: -Vitaw irupsnäsrs vsro», giebt ihm allerdings einen persönlichen Charakter. Frühere Besitzer des Werkes waren Mrs. Triphooc, der Herzog von Marlborough und Bischof Reginald Heber. Da aber der Sachverständige, Herr Rahir, erklärte, daß er nicht glaube, daß Rousseau im Besitz so kostbar gebundener Bücher gewesen sei, und außerdem mitteilte, daß sich ein Exemplar der gleichen Aus gabe mit den Originalzeichnungen Gravelots in der Bibliothek des Palais Bourbon befinde, so brachte es das Buch, das aus dem Verkaufe der Bibliothek Lord Orfords im Jahre 1895 stammt, nur auf 1780 Frcs. »Ilistairs äu Lbsvalisr Bss Llrisux st äs Llauou Bssoaut-, zwei von Cuzin herrührende Bände, Amsterdam (Paris) 1755, fanden einen Käufer zu 1720 Frcs. Hierauf gelangten Werke von Rabelais und Lafontaine zum Verkauf. Wir erwähnen davon nur die folgenden: Eine Sedez- Ausgabe von Rabelais aus dem Jahre 1556, prachtvoller gelber Maroquinband mit blauer Mosaik von Cuzin, 3200 Frcs.; »Ba vis äu Uranä 6argant.ua-, 1542, Sedez, von Trautz-Bauzonnet ge bunden, und -kautagrusl-, zwei Bände aus demselben Jahr, von Cuzin gebunden, zusammen 850 Frcs.; -Ba Blaisants st äozwuss Xvonturs äs Largavtua-, 1542, alter roter Maroquin, 950 Frcs.; eine Ausgabe desselben Werkes von Claude, Ba Vills Valsnao, 1547, prächtiger alter Einband, eine der seltensten Rabelais-Ausgaben, 1350 Frcs.; -B'Isls sonants-, ebenfalls von Rabelais, roter Oktav band in Maroquin, 1100 Frcs. Lafontaines Werke ergaben folgende Preise: -XouvsIIss sn Vors, tirsss äo Loooaos st äs I'Lriosts, par Ll. äs B. B. ä Baris-, 1665 bei Claude Barbin, Duodezband in weißem Velin, 3400 Frcs.; -Loutss st Xouvsllss sn Vsrs-, 1671, unä-Xou- vsaux Lontss-, 1674, zusammen 1705 Frcs.; »Bablss oboisiss-, Paris 1668, bei Denys Thierry, Einband von Trautz-Bauzonnet, 1160 Frcs.; »Bablss oboisiss-, Paris, bei Denys Thierry und Claude Barbin, 5 Duodezbände in gelbem Kalbleder, alter Ein band, 1555 Frcs., und endlich »Bss Xwours äs Us^obs st äs Lupiäon», Paris 1669, 955 FrcS. Die Auktion am Mittwoch, dem dritten Verkaufstag, ergab gleichfalls recht bemerkenswerte Preise, von denen wir nur einige wenige hervorheben. Die Originalausgabe der Erzählungen der Königin von Navarra, veröffentlicht Paris 1550 in einem Quart band von Trautz-Vauzonnct unter dem Titel: »Bss awants kor- tuuss- erreichte 6150 Frcs.; »Lboix äs obavsovs misss sn wusiqus par Ll. Bis 1a öoräs», Paris 1773, 4 alte Einbände, 3650 Frcs.; «ksousil äs pisoss oboisiss sur lss oonqustss st la oonvalssosnss äa roi-, Paris 1745, blauer Maroquin mit dem Wappen der Madame Pompadour, 1600 Frcs. (dieses Buch wurde nach dem Tode der Pompadour bei dem Verkauf ihrer Bibliothek zu 10 Frcs. erstanden); -Bsousil äs vuss, äs villss, obLtsaux st bourgs-, von Claude Chastillon, Paris 1641, alter Einband, 6700 Frcs.; -Uutrss st triompbs äu roi Bsnri II sn Xormanäis-, Exemplar von Gaston d'Orlsans, sehr seltene Ausgabe, 5670 Frcs.; -Untres äu roi Bsnri III ä Bousv-, 3135 Frcs. Der Verkauf an diesem Tage war äußerst belebt, wie das Totalergebnis, 72 675 Frcs., beweist. Ueber die drei letzten Verkaufstage werden wir des ferneren berichten. Ferienkurse. — Ein archäologischer Kursus für Lehrer höherer Schulen wird in den Tagen vom 11. bis 19. April in den Königlichen Museen zu Berlin stattfindcn. Folgende Vor lesungen werden gehalten werden: Direktor Professor Br. Ermann: Aegyptische Denkmäler, — Professor Br. Winnefeld: Die Aus grabungen Schliemanns in Hissarlik, Tiryns und Mykenä, — Br. Zahn: Die Ausgrabungen aus Kreta, in Thermon und Delphi, — Oberlehrer Professor Br. Trendelenburg: Altertümer von Olympia, — Geheimer Regierungsrat Professor Br. Kekule von Stradonitz: Die attische Kunst, — Br. Schräder: Die Aus grabungen in Priene, — Professor Br. Conze: Altertümer von Pergamon, — Br. Pernice: Antike Keramik, — Gymnasialdirektor Professor Br. Richter: Römische Topographie. Die Kurse finden teils im Neuen Museum am Lustgarten, teils im Kunstgewerbe museum, im Museum für Völkerkunde, in der Olympia-Ausstellung und im Pergamon-Museum statt. An der Universität Greifswald werden auch in diesem Sommer die seit 1894 eingerichteten Ferienkurse gehalten werden, und zwar vom 15. Juli bis zum 3. August. Die Fächer sind folgende: Sprachphysiologie (Geheimer Rat Professor Landois); Deutsche Sprache und Litteratur (Professor Siebs, Privatdozeut Br'uinier); Englisch (Professor Konrath, Mr. Lovc l -Cambridge); Französisch (M. M ono d-Paris); Religion (Konsistorialrat Pro fessor Cremer); Philosophie und Pädagogik (Professor Rehmke); Geschichte (Professor Geheimer Rat Ülmann, Seeck, Bern heim); Geographie (Professor Credner); Physik (Professor Richarz und König); Botanik (Professor Schütt); Zoologie (Br. Rosemann). Auch findet wie in den letzten Jahren eine Ausstellung bedeutenderer Erscheinungen der in die Unterrichts fächer einschlagenden neuesten deutschen Litteratur statt. Vücherschenkung. — Die Wiener Universitätsbibliothek hat eine wertvolle Bereicherung durch eine große Bücher schenkung aus dem Nachlasse des verstorbenen Strassrechtslehrcrs Hofratcs Br. v. Wahlberg erfahren. Die Sammlung umfaßt gegen 1600 Bände, meist rechts- und staatswissenschaftlichen In haltes, und bildet eine schätzenswerte Ergänzung der vorhandenen Fachliteratur. Johannes Brahms' Nachlaß. — Der Oberste Gerichtshof in Wien hat nunmehr die endgiltigc Entscheidung in dein Rechtsstreit um das Erbe von Johannes Brahms gefällt. Das Landesgericht und das Oberlandesgericht hatten einen von Brahms geschriebenen und an seinen Verleger Simrock in Berlin gerichteten Brief, der Verfügungen über seinen Nach laß enthielt und sich in seinem Schreibtische vorfand, als giltiges Testament betrachtet und das Erbrecht dem Ham burger Franz Liszt-Pensionsverein und dem Wiener Tonkünstler- Pensions- und Unterstützungsverein »Karl Czerny- zugesprochen. Der Oberste Gerichtshof hat die beiden früheren Urteile aufgehoben und die Blutsverwandten von Brahms als Erben eingesetzt. Durch einen Vergleich, der vor der Durchführung der ersten Ver handlung abgeschlossen worden ist, gehen aber die musikalische Bibliothek, sowie alle Notenhandschriftcn, die sich in Brahms' Nachlaß gefunden haben, eine sehr wertvolle Sammlung, an die -Gesellschaft der Musikfreunde- in Wien über. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Bullstin äu Lsrolskslgs äs 1a Bibrairis, äs I'Iwpriwsris st äss prokossious qui sJ rattaobsut. Xr. 112. 8°. 8 p. kruxellss. Lowwairs: Lonsoil ä'aäwiuistration. Bistinotious bonoritiquss. Lauqust äu 16 mars 1901. Bs tarik äss äouauss. Bs ws- surags äu travail äss ouvrisrs. Ba statistiqus eommsreiolls. B'eäitiou. 368'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder