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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010510
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190105108
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-10
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1901
- Autor
- No.
- [8] - 3820
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3820 Nichtamtlicher Teil. 108, 10. Mai 1901. Akademie in Polozk und aus anderen polnischen Bibliotheken. 1852 wurde das berühmte »Altertumsmuseum»*) des Histo rikers M. P. Pogodin erworben; 1893 ging in die Biblio thek die reiche Sammlung von F. Buslajew über, u s. w Dank diesen Erwerbungen hat sich die überaus reiche Ab teilung der Handschriften gebildet, in der auch die bis 1728 gedruckten Bücher aufbewahrt werden. In erster Reihe kom men die einzig in der Welt dastehenden Sammlungen kirchen- slawischer, russischer historischer Handschriften, alter Drucke aus allen Druckereien, wo nur irgend einmal slawische Bücher gedruckt worden sind — darunter eine Masse Unika. In der Bibliothek werden die ältesten Denkmäler des russischen Schrifttums aufbewahrt — das Ostromirsche Evangelium, ein glagolitisches Evangelium aus dem elften Jahrhundert und der Apostolos. Hier befindet sich eine reiche Sammlung griechischer Handschriften und Palimpseste, auch ist hier der sogenannte Oockvr Sioaitious (von Tischendors aus dem Berge Sinai gefunden), der älteste griechische Text der ganzen Bibel (4. Jahrhundert), aufbewahrt. Ueberaus reich sind die Sammlungen von Handschriften in den orientalischen Sprachen, persisch, arabisch, hebräisch <die Sammlungen der Brüder Firkowitsch); der aus Samar kand hierher gebrachte Koran, der ein Heiligtum der Mos lemin bildet. Zahlreich sind in der Bibliothek auch die Do kumente, die sich auf die Geschichte Frankreichs beziehen: die Charte der französischen Könige, die Briefe Ludwigs XI., die Korrespondenz der Katharina von Medici u. s. w. In der russischen Abteilung der Bibliothek ist mit wenig Ausnahmen alles vereinigt, was in russischer Sprache seit der Zeit Peters I. gedruckt worden ist. Andere Abteilungen der Bibliothek sind: die historische, die juridische, die theologische, die litterar- historische, die der schönen Litteratur, der Naturwissenschaften, der Philosophie, der Philologie, der Rorsleo. In der letzteren ist alles zusammengebracht, was über Rußland in frem den Sprachen geschrieben worden ist, wie auch die Ueber- sctzungen russischer Werke in fremde Sprachen. Sehr reich ist auch die Abteilung der Theologie. In der Abteilung für Geschichte lenken die Aufmerksamkeit auf sich: eine Sammlung von Werken über die französische Re volution von 1848; eine der reichsten in Europa vorhandenen Sammlungen von Büchern, Broschüren und Karikaturen, die sich auf die Geschichte der Kommune von 1871 beziehen. Einzig in Europa steht da die Sammlung von Pamphleten auf Mazarini aus der Zeit der Fronde, die sogenannten ÄLMrioackW. Bemerkenswert ist auch die Sammlung von Werken über das Heilige Land, als deren Grundlage die von der Bibliothek erworbene Bllchersammlung des Palästina kenners Tobler diente; die Horatiana; die Bibliothek Voltaires, von diesem selbst gekauft durch die Kaiserin Katharina II.; auf vielen Büchern finden sich eigenhändige Bemerkungen Voltaires. Die Abteilung der Künste bietet ein reiches Ma terial für das Studium der Kunst im allgemeinen und das des russischen Kunstaltertums, der russischen nationalen Kunst im besonderen. Endlich findet sich in der Bibliothek die reichste überhaupt vorhandene Sammlung von Inkunabeln (gegen 7000 Exemplare), Elzeviren (gegen 1000) und Aldinen (säst komplett). Die Zahl der Bände in der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek wird annähernd aus 1,0 bis 1,3 Millionen angegeben; der jährliche Zuwachs beträgt 8000 Bände. Der Lesesaal der Bibliothek, der seine eigene ge sonderte Bibliothek von 12 000 Bänden hat, ist für die Be sucher mit Ausschluß weniger Tage das ganze Jahr hindurch von 10 Uhr morgens bis 9 Uhr abends geöffnet. In Bezug ch Das sind die Handschriften, Drucke, Autographen, die Po godin aus seinen umfangreichen Reisen in Rußland, Westeuropa und besonders in den süd- und westslawischen Ländern gesammelt hatte. Der Uebers. auf Leichtigkeit des Zutritts nimmt die Bibliothek fast den ersten Rang unter den Bibliotheken Europas ein, weil gar keine spezielle Genehmigung dazu erforderlich ist, um zu Arbeiten im Lesesaal zugelassen zu werden. Die Zahl der jährlich ausgegebenen Billets zur Benutzung der Bibliothek beträgt gegen 15 000, an Billets zum Lesen von Bänden von Werken und Nummern von Zeitschriften werden 355 000 ausgegeben. Das Budget betrug 1899 142 000 Rubel. Der Ankauf besonders teurer Sammlungen erfolgt gewöhnlich auf Summen, die zu dem Zweck auf Allerhöchsten Befehl be sonders angewiesen werden. Das Moskauer Oeffentliche und Rumjanzewsche Mu seum war ursprünglich in St. Petersburg und wurde dort 1831 eröffnet. Zur Grundlage dienten ihm die Samm lungen des Kanzlers N. P. Rnmjanzew, der sein ganzes Leben darauf verwendete, Denkmäler der russischen Geschichte zu sammeln und herauszugeben. Seine Idee war, eine große Nationalbibliothek zu gründen, und es gelang ihm auch wirklich, eine wertvolle Sammlung slawenorusstscher Handschriften, sowie eine große Menge Annalen und Urkunden zusammenzubringen. 1861 wurde das Museum nach Moskau verlegt und vergrößerte sich nun rasch. Es gelangten in dasselbe: die reiche Sammlung freimaurerischer Handschriften des Grafen Lanskij, die Sammlung slawenorusstscher Hand schriften und russischer Altdrucke von W. Undolskij, ein Teil der Bibliothek des Slawisten W. Grigorowitsch, reich an alt slawischen, bulgarischen und serbischen Schriftdenkmälern. Im Jahre 1877 wurde vom Museum das Archangelskische Evan gelium erworben, der Zeit der Niederschrift nach das zweite nach dem Ostromirschen; 1880 gelangte an dasselbe die Sammlung der Handschriften A. S. Puschkins und 1896 auch einige Handschriften Ostrowskijs. Die Bücherabteilung des Museums bereicherte sich in gleicher Weise durch Dubletten aus der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek (gegen 40 000 Bände); später wurde übergeben die reiche Bibliothek der Kaiserin Alexandra Feodorowna und angekauft die wertvolle Bibliothek A. S. Norows. Die Gesamtzahl der Bücher im Museum beträgt jetzt über 300 000. Beim Museum be finden sich Abteilungen der schönen Künste, der klassischen, christlichen, vorhistorischen und russischen Altertümer; ferner das Daschkowsche ethnographische Museum, die Abteilung der ausländischen Ethnographie und die Daschkowsche Sammlung von Porträts berühmter Russen. Das Budget betrug 1898 44 000 Rubel. In demselben Jahre hatten sich zu Arbeiten eingeschrieben 4236 Personen, denen 65 138 Bücher ver abreicht wurden. Die Bibliothek der Kaiserlichen Akademie der Wissen schaften in St. Petersburg entstand während der Regierung Peters I. aus Büchern theologischen, medizinischen und histo rischen Inhalts, die auf Befehl des Kaisers im Auslande gekauft worden waren; nach dem Tode Peters I. wurden diese Bücher von der Kaiserin Katharina I. der Akademie der Wissenschaften geschenkt. Später wurde mit ihr ein Teil der reichen Bllchersammlung des Fürsten Radziwill vereinigt. In der Bibliothek bildete sich eine große Sammlung von Handschriften aus, die nicht so sehr durch ihre Menge als durch ihren Inhalt wichtig sind. 1842 wurde ihr die Biblio thek der Russischen Akademie einverleibt. Gegenwärtig ist sie nach der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek die reichste Bllchersammlung in Rußland. Besonders reich sind die Ab teilungen der Philologie, der Mathematik und der Natur wissenschaften; bemerkenswert ist eine in Bezug auf ihre Voll ständigkeit reiche Sammlung griechischer und römischer Klassiker. Die Bibliothek zerfällt in zwei Abteilungen. In der ersteren befinden sich die Bacher in russischer und kirchenslawischer Sprache (hierher gelangen in einem Exemplar alle in Ruß land erschienenen Bücher), in der zweiten die in den aus-
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