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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 3821 ländischen Sprachen. Zu Bücheranschaffungen werden jährlich 9000 Rubel angewiesen; aber außerdem zieht die Bibliothek auch noch Nutzen aus den Fonds der Akademie. Die Zahl der Bücher beträgt 350 OOO, die der Handschriften 13 OOO. Die verhältnismäßig neue Bibliothek des Historischen Museums in Moskau enthält einige wertvolle Sammlungen, z. B. die von Tschertkow, Chmyrow, russische Altdrucke, frei maurerische Publikationen u. s. w.; sie umfaßt schon jetzt über 150 000 Bände. In den Provinzialstädten begannen öffentliche Biblio theken in den dreißiger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts zu entstehen auf Initiative der Kaiserlichen Freien Oekono- mischen Gesellschaft. Die bemerkenswertesten sind: die Bi bliothek in Wilna — am bedeutendsten von allen — mit 100 000 Bänden; ihren Grundstock bilden die Bücher aus den aufgehobenen römisch-katholischen Klöstern; die Bibliothek in Odessa, bestehend seit den dreißiger Jahren, mit über 60o00 Bänden; die Karamsinsche Bibliothek in Simbirsk mit gegen 27 000 Bänden; die Bibliotheken in Tiflis, errichtet 1850, und in Kasan. Die Bibliothek in Riga ist die älteste in Rußland; sie wurde 1553 errichtet und hat gegen 70000 Bände; die in Woronesh gegen 27 000, die in Nishnij Now gorod 22 000, in Charkow 12000. Von den Bibliotheken der Unterrichtsanstalten, der ge lehrten Institute, der Gesellschaften, der verschiedenen amt lichen Ressorts sind in die erste Reihe zu stellen die Biblio theken bei den Universitäten. Die älteste ist die Bibliothek der Universität Moskau, jetzt mit mehr als 300 000 Bänden; die Warschauer Universität hat eine Bibliothek mit über 300 000 Bänden; sie wurde aus der Bibliothek des War schauer Lehrbezirks gebildet, die nach dem Aufstande von 1830 zusammengestellt und 1866 durch die Bücher aus den aufgehobenen Klöstern vervollständigt worden war. Die Bibliothek der Alexander-Universität in Helsingfors erhält je ein Exemplar aller in Rußland und Finland erscheinenden Bücher. Die Bibliothek der Universität Jurjew (Dorpat) hat über 250 000 Bände. Die Bibliothek der Universität Kasan, gegründet 1804, wurde aus der reichen Sammlung von Büchern und Handschriften des Fürsten Potemkin gebildet. Die Bibliothek der St. Wladimir-Universität in Kiew, ge gründet 1834, bereicherte sich durch die Bücher des ehemaligen Lpceums in Krzemieniec und der Universität Wilna, der dortigen Medicinisch-chirurgischen Akademie, des katholischen Geistlichen Seminars u. a. m.; sie hat gegen 170 000 Bände. Die Bibliothek der Neurussischen Universität in Odessa hat 120 000 Bände; die der St. Petersburger gegen 180 000 und die der Charkower gegen 170 000 Bände. Die Bibliothek der Eremitage in St. Petersburg wurde von der Kaiserin Katharina II. gegründet, die eine ganze Reihe von Bibliotheken: von Voltaire, Diderot, dÄlembert, Büsching, Müller, Fürst Schtscherbatow u. a. erwarb. Aus ihr wurden später die Bücher und Handschriften an die Kaiserliche Oeffentliche Bibliothek und an das Rumjanzewsche Museum abgegeben; doch auch hiernach behielt sie noch gegen 60 000 Bücher, darunter eine Masse seltener Prachtwerke. Besonders reich ist sie an Büchern über Archäologie, Kunst geschichte und Numismatik. Die Bibliothek der Kaiserlichen Militär-medizinischen Akademie in St. Petersburg ist eine der reichsten medi zinischen Fachbibliotheken nicht nur in Rußland, sondern auch in Europa; sie enthält gegen 100 000 Bände. Ferner sind in St. Petersburg zu nennen: die Bibliotheken der Nikolajew- schen Akademie des Generalstabes, der Nikolajewschen In genieur-Akademie, des Hauptstabes (überaus reichhaltig), die Marine - Bibliothek (mit interessanten Handschriften in japanischer und anderen orientalischen Sprachen), die des Nikolajewschen Observatoriums in Pulkowa, des Reichsrats, SIchtundsichzWer Jahrgang. der ehemaligen Kodifikations-Kommission beim Reichsrat (eine reiche Sammlung von Büchern über Rechtswissenschaft, dem Publikum geöffnet), der Akademie der Künste (mit teuren Werken in verschiedenen Sprachen auf dem Gebiete der Theorie und der Geschichte der Künste), der Freien Ocko- nomischen Gesellschaft (Bücher über Landwirtschaft), der Geo graphischen, der Archäologischen, der Mineralogischen Gesell schaft u. a. m. Von den Moskauer Bibliotheken sind zu nennen: Die Bibliothek des Moskauer Hauptarchivs des Ministeriums des Aeußern, der Gesellschaft für Geschichte und Altertümer Rußlands, des Lasarewschen Instituts der orientalischen Sprachen, der Gesellschaft der Naturforscher. Gesondert stehen da die Bibliotheken des geistlichen Ressorts. Die Synodalpatriarchale Bibliothek in Moskau, deren Anfang wahrscheinlich ins sechzehnte Jahrhundert zurückreicht, ist besonders reich an altertümlichen Handschriften vorwiegend geistlichen Inhalts: Bücher der Heiligen Schrift, Meßbücher, Schriften der heiligen Väter und Kirchenlehrer, Werke der Kirchengeschichte und der Gesetzeskunde; gleichzeitig ist aber in ihr auch viel historisches Material enthalten; ein reiches Material bieten die griechischen Handschriften für die Geschichte der byzantinischen Litteratur. Schon seit dem siebzehnten Jahrhundert dient diese Bibliothek als eine unversiegliche Quelle für die Gelehrten; in ihr findet sich unter anderen der berühmte -Jzbornik« (Sammelwerk) Swjatoslaws. Die Bibliothek der Synodal-Buchdruckerei in Moskau entstand im sechzehnten Jahrhundert zugleich mit der Errichtung des Druckhofes; in ihr befindet sich eine ziemlich reiche Samm lung von kirchenslawischen Büchern und auch eine Hand schriftensammlung mit einigen Handschriften aus dem elften Jahrhundert. Die Bibliotheken der Geistlichen Akademien besitzen reiche Sammlungen von Büchern, besonders über Theologie, wie auch Sammlungen von Handschriften. Die Geistliche Akademie in Kasan hat sich dadurch bereichert, daß ihr die Bücher und Handschriften der altertümlichen Bibliothek des Solowezkischen Klosters übergeben wurden. In der Kiewer Akademie sind die Handschriften der Klöster und Kirchen des südwestlichen Rußlands gesammelt; hierher ist auch die reiche Bibliothek des Geistlichen Seminars in Olonez übergeben worden. In die Bibliothek der Geistlichen Akademie in Moskau gelangten die Handschriften des Klosters Josifo- Wolokolamsk. Die Bibliothek der St. Petersburger Akademie bereicherte sich dadurch, daß sie eine beträchtliche Anzahl wertvoller Handschriften und kirchlicher Altdrucke aus der Sophien - Kathedrale in Nowgorod und aus dem Kirillo- Bjeloserskischen Kloster erhielt, dessen Bibliothek eine der reichsten im alten Rußland war; jetzt hat sie 70 000 Bände Bücher und 4000 Handschriften. Hervorragend sind auch die Biblio theken einiger Klöster, wie der Trotze - Sergijewskaja Lawra, des Klosters Neujerusalem, des Nikolskischen Klosters der Ein gläubigen (jsäiuovöre/) u. a. m. Bon den zur Zeit bestehenden privaten Sammlungen von Büchern und Handschriften sind zu nennen: die Bibliothek der Gräfin Uwarowa im Dorfe Porjetschje (im Gouvernement Moskau) mit einer sehr reichhaltigen Handschriften - Samm lung, die Bibliothek A. Titow's in Rostow (im Gouvernement Jaroslawl) mit 4000 Handschriften, I. Wachramjejews (in Jaroslawl), Schtschukins in Moskau und vieler anderer. Wenn Privatpersonen öffentliche Bibliotheken und Leih bibliotheken eröffnen und unterhalten wollen, so ist dazu die Erlaubnis der Gouvernementsbehörde des betreffenden Ortes einzuholen, wobei anzugeben ist, wer bei dem Unternehmen als verantwortliche Person zu gelten hat. Dem Minister des Innern steht das Recht zu, gewisse Erzeugnisse der Presse von dem Umlauf in öffentlichen Bibliotheken und Lesehallen auszuschlietzen. In der letzten Zeit ist eine besondere Aufmerksamkeit 480
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