Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1901
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- 1901-06-05
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- 05.06.1901
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4540 Nichtamtlicher Teil. 128, 5. Juni 1901. ja überhaupt nicht in der bedauerlichen Zwangslage be findet, Rabatt gewähren zu müssen, die Erlangung irgend welchen Vorteils durch Anwendung des Stettnerschen Mittels in diesen Fällen also ausgeschlossen ist. Wenn Herrn Stettners Anschauung richtig wäre, daß das Sortiment so ziemlich aus nahmslos alles mit 5 Prozent Rabatt an das Publikum verkaufe oder verkaufen müsse, so wären die ohnehin oft jammervollen Verhältnisse im Sortiment ja noch weit traurigere; zahlreiche angesehene Sortimente würden dann überhaupt nicht mehr bestehen. Soviel zu Herrn Stettners Anregung. Wenn Herr Müller sodann vvrschlägt, es möge dem Sortiment durch Aufnahme eines Zusatzes in die Satzungen der einzelnen Kreis - und Ortsvereine gestattet werden, bei mit noch nicht 25 Prozent rabattierten Werken einen Preisaufschlag vorzunehmen, so halte ich das allerdings für sehr beachtlich und als im großen nnd ganzen auch durch führbar; freilich werden solche Zuschläge auch nicht allenthalben zu ermöglichen sein, wie ich dies bereits oben anläßlich der Frage des »Hinaufschleuderns« ausgeführt habe. Wir müßten hierbei auch besonders mit der Konkurrenz der Buchbinder rechnen, die eben aus Konkurrenzgründeu den Preisaufschlag vielfach nicht erheben würden und die wir zu einem solchen Aufschlag nicht zwingen könnten. Wir befinden uns zudem nicht in so angenehmer Lage wie die verehrten Herren Kollegen jenseits der schwarz-gelben Greuzpfähle, insofern wir erstens das bequeme Mittel des »Zoüaufschlags« nicht au wenden können, — zweitens mit unseren eventuellen Be schlüssen bei allen unseren Kollegen vom Sortiment (die bekanntlich keineswegs sämtlich dem Börsenverein angehören, und deren scharfe Kontrolle oft sehr schwierig, wenn nicht ganz unmöglich ist) kaum ohne weiteres und ausnahmslos durchdringen würden, — drittens und letztens aber, weil der deutsche Sortimentsbuchhandel unter den Segnungen einer schrankenlosen Gewerbefreiheit leidet, die den glücklichen Herren Kollegen in Oesterreich infolge des dort herrschenden Konzessionszwanges mehr oder weniger eine fremde Welt ist. Diese Bedenken wollte ich kurz angeführt haben; ich begrüße aber trotzdem freudig die von Herrn Müller gegebene Anregung. Nun noch einige Worte zu den Ausführungen des Herrn Müller-Grote. Er behauptet zunächst, unser Antrag sei »aus einer doch sehr falschen Motivierung hervorgegangen« —, er unterläßt es aber, seinerseits irgendwelche Beweise für diese von ihm aufgestellte Behauptung zu erbringen. Denn un möglich kann doch etwa das, was er weiterhin äußert, als eine Begründung seiner obenerwähnten Behauptung ange sehen werden. In welcher Weise soll ich aber wohl den von mir doch bereits voll erbrachten statistischen Beweis noch weiter »aus dem Vollen« führen, da er sonst angeblich hinkt, — und was will Herr Müller-Grote damit sagen, wenn er erklärt, »es kann also überhaupt nur behauptet werden, daß ein großer Teil mit weniger als 25 Prozent rabattiert wird, wenn uns nicht auch die Summe angegeben wird, um die es sich handelt«? Herr Müller-Grote giebt damit also zu, daß die Behauptung — ein großer Teil aller heute gangbaren Bücher werde mit weniger als 25 Prozent rabattiert — richtig ist; ja, ein weiteres Zugeständnis erhoffte ich auch keineswegs von jenen Herren, die über den Dresdner Antrag zu entscheiden hatten! Die Thatsache des vielfach ungenügenden Rabatts wollte ich feststellen; das ist mir selbst nach Herrn Müller-Grotes Meinung gelungen Wessen bedarf es dann weiter noch? Wenn Herr Müller-Grote freilich verlangt, daß ihm »die Zahlen der Exemplare genannt werden, die davon in die Welt gesetzt werden«, so verlangt er rein Unmögliches. Dann müßte jeder Verleger der zunächst in Frage stehenden 1747 Bücher eidlich vernommen werden können und unter Eid aussagen, wieviel Exemplare er von jedem dieser Bücher verkauft hat, — etwas vollkommen Undurchführ bares also, wie sich Herr Müller-Grote das selbst sagen wird. Ließe sich aber eine solche Ermittelung durchführen, so bin ich der Ueberzeugung, daß sich das Bild nur noch wesentlich zu gunsten des Dresdner Antrages ändern würde: es dürfte sich dann Herausstellen, daß gerade die gang barsten Bücher mit den höchsten Auflagen die am niedrigsten rabattierten sind, weil der Verleger gerade die Preise solcher Bücher, die der Sortimenter ihrer leichten Verkäuflichkeit halber oder aus sonstigen Gründen führen muß, ohne Rück sicht auf den Nutzen des Wiederverkäufers zu diktieren in der Lage und zu diktieren thatsächlich auch vielfach gewöhnt ist. Wenn Herr Müller-Grote dann weiterhin sagt: »ich bin also der Ansicht: so lange nicht die Summe, die diese Artikel ausmachen, der Summe der übrigen gegenübergestellt wird, so lange hat die im übrigen gewiß hohe Ziffer keine Bedeutung«, so bekenne ich offen und unumwunden, daß ich den Sinn dieses Satzes nicht verstehe, mithin auch nicht Stellung zu ihm nehmen kann. Denn ganz ausgeschlossen erscheint mir die Annahme, daß Herr Müller-Grote damit etwa den Nettopreis sämtlicher im Volckmarschen Katalog aufgeführten Werke auf der einen Seite konstatiert zu sehen wünscht, um dann den hieraus ermittelten Durchschnitts rabatt dem von mir eruierten der betreffenden 1747 Bücher gegenüberzustellen. Durch eine solche Gegenüberstellung würde nicht der geringste Gegenbeweis dafür erbracht werden können, daß der Sortimenter an den mit weniger als 25 Prozent rabattierten Büchern thatsächlich aus seiner eigenen Tasche zusetzt! — Wenn der Sortimenter die große Mehrzahl der heute gangbaren, verhältnismäßig besser rabattierten Werke zukünftig etwa nicht niit dem bislang gewährten Rabatt erhielte, so müßte notwendigerweise danach getrachtet werden, auch diesen Durchschnittsrabatt zu erhöhen; wie und wovon sollte der Sortimenter sonst wohl noch existieren? Ich könnte nicht ver stehen, welchen Wert dieses Experiment der Vergleichung der Nettopreise für die Praxis und hinsichtlich der Besserung der Lage des Sortiments überhaupt haben könnte; ganz abgesehen da von, daß es natürlich eine ganz merkwürdige Logik bedeuten würde, wenn die Preise des schlecht rabattierenden Verlegers mit denen des gut rabattierenden verschmolzen und sonnt der eine gewissermaßen auf Kosten des andern seinen ge schäftlichen Nutzen ziehen und außerdem noch dem Sorti menter gegenüber in gleicher Weise als Schützer der Sorti menter-Interessen dastehen sollte! Mein Antrag, die weitere Behandlung des Dresdner Antrags dem Vereinsausschuß zur Beratung und Bericht erstattung zu überweisen, ist bei Abgabe von insgesamt 524 Stimmen mit einer Majorität von 50 Stimmen ab gelehnt worden; dieses relativ günstige Resultat kann mich nur in der Auffassung bestärken, daß die von uns vertretene Sache weder schlecht noch aussichtslos sein kann! Selbst verständlich kann man über die Zweckmäßigkeit der von uns gewählten Form des Antrags verschiedener Meinung sein; im Sinne desselben kann und muß jedoch sicherlich etwas geschehen! Aus diesem Grunde werde ich auch die Ange legenheit nicht ruhen lassen, sondern weitere Schritte in der selben zu geeigneter Stunde unternehmen. Dresden, Pfingsten 1901. Rudolf Heiuze. Kleins Mitteilungen. Deutsche Rechtschreibung. — In der Hauptversammlung des Vereins von Lehrern höherer Unterrichtsanstalten, die vor kurzem in Hers seid (Hessen-Nassau) abgehalten morden ist, teilte Herr Gymnasialdirektor vr. Duden, dort, der an den Verhand lungen im Unterrichtsministerium zu Berlin über eine allgemeine amtliche deutsche Rechtschreibung teilgenommen hat, mit, daß die
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