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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1901
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- Deutsch
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Julius Diez (München) ein »Schänkenlied«, R. M. Eichler (München) »Allerhand Lumperei fallt dene Stadtleut' ein«, Emil Erk (Berlin) furchtbare, aber lebenswahr erscheinende Kentauren«. Fischer Cörlin (Berlin) sandte zwei Serien »Erfindung der goldenen Medaille« und »Pygmalion und Galathea«. Rudolf Grieß (München) glossiert in seinem »Modernen Musikzimmer« die modernen Zimmereinrichtungen. A. Holm (Hamburg) wirkt diesmal mit »Junge Rose und alte Kamille« durch seinen sinnigen Humor weniger in der Zeichnung als im Texte. Fr. Jüttner (Friedenau), der fleißige Mitarbeiter der »Lustigen Blätter«, stellt eine größere An zahl trefflicher politischer Illustrationen aus. Die kost barsten Perlen der Ausstellung aber sind die Blätter von A. Oberländer (München), aus den »Fliegenden Blättern« bekannt. Wir bemerkten wiederholt, daß Kinder laut auf jauchzten, wenn sie den »Traum« erblickten, jene auch jeden Erwachsenen immer wieder entzückende Federzeichnung, die eine Gesellschaft wilder Tiere sinnig-innig auf der Waldwiese tanzend darstellt, wo der hoheitsvolle Löwe seiner Königstigerin galant, elegant den Schweif wie eine Schleppe trägt, wo das Nashorn das Nilpferd zart umschlungen im Kreise dreht und zwei Giraffen, hoch wie Türme, lieblich - schmunzelnd tanzend sich gar anmutig bewegen. Solch ein Bild ver gißt man nie wieder im Leben. Wie sicher sitzen die wenigen genialen Striche an ihrem Platze, und wie wunder bar charakterisiert ein jeder. Welch köstlicher Humor kommt darin zum Ausdruck! Diese eine Zeichnung erscheint uns wertvoller als hundert Oelgemälde in Prunkrahmen in der Gemäldeabteilung. Kaum minder bedeutend ist »Hagenbeck kommt« mit den ängstlich flüchtenden wilden Tieren beim Anblick des herannahenden Tierhändlers, oder »Die gewonnene Schlacht« aus der Biedermaier-Zeit, wo der Feldherr die Kunde von der Flucht des Feindes aus einer umgestürzten Tonne hervorschauend empfängt, in die er sich vorsichtig samt seinem mächtigen Federbusch-Dreimaster reti riert hatte. »Der Heuschreck« in vier Bildern, das sich küssende »Nilpferdpaar«, »Frühlings Ankunft«, »Die Rinden hütte«, »Das Wunderfaß« und »Der Traum eines Kreis thierarztes« sind wahrhaft köstliche Offenbarungen eines gött lichen Humors durch das Medium einer genial geführten Zeichenfeder. Es ist ein ganz besonderer Hochgenuß, die Originalzeichnungen Linie um Linie zu verfolgen, wenngleich die Reproduktionen in den Fliegenden Blättern seiner Zeit meisterhafte waren. H. Stockmann (München) sandte präch tige Zeichnungen in Feder und Tusche, M. Vanselow (Berlin) u. a. die humorvolle Tuschzeichnung vom Dichter, der aus ging, das Erwachen der Natur zu schildern, und einge schlafen war, W. A. Wellner (Steglitz) politische Karikaturen, darunter »ttsx Heinze« nach Gabriel Max. Im harmlosen Humor zeichnet sich auch Rud. Wilke (München) aus, dessen »Frosch in der Damen-Malschule« hervorzuheben ist. Tier- und Jagdbilder sind nur wenige vorhanden: Peter Bauer (München), »Auf dem Holzstande«; K. Kapp stein (Wildpark), »Entwischter Fuchs«; H. Sperling (Berlin), prächtig gezeichnete Jagdhunde. Von Fr. Ulrich (Berlin) gehört, streng genommen, nur seine »Fatale Begegnung« zwischen Hase und Fuchs in diese Rubrik, während sein? zweite herrliche Bleistiftzeichnung »Waldeinsamkeit im Winter« eigentlich unter Landschaften einzureihen wäre. Das Fach der Illustrationen zu poetischen Werken vertritt W. Hoffmann (Berlin), der mit seinen Roman illustrationen in die Fußstapfen Hasemanns zu treten bemüht ist. Dasselbe ist uns bereits von C. Liebich (Gutach) be kannt, der diesmal Illustrationen zu Voß' »Amata« und Villingers Erzählungen aus dem Schwarzwald ausstellt. Der fleißige und gewandte M. Ränicke zeigt in einem Tableau zahlreiche, für Kürschners Bücherschatz ausgesührte Erzählungsbilder. Auch C. Röhling (Grunewald) hat sich auf dieses Gebiet begeben mit seinen Illustrationen zu »Claudias Garten«, »Odyssee« u. a. Alex. Rothaug (Wien) ist einer der getreuesten unter den erfolgreichen Beschickern der Ausstellungen des Jllustratoren-Verbandes. Stets atmen seine Schöpfungen Poesie und Schönheit. Länder- und Völkerkunde. W. Leo Arndt (Berlin), als Schilderer Bosniens bereits wohlbekannt, hat in diesem Jahre wieder Interessantes aus diesem Lande gesandt in seinem »Markt in Visoko«, seinen »Wandernden Zigeunern«, einer »Todtenmeffe« und einem »Bauer aus Brcka«. Friedrich Kallmorgen (Karlsruhe), dem wir erst jüngst in der Ausstellung »Die Kunst im Leben des Kindes« begegneten, ist hier mit trefflichen Reise studien vertreten, u. a. einer »Meeresstille und glückliche Fahrt«, einem Aquarell »Elbe bei Altona« und einem »Holländischen Fischermädchen«. C. H. Küchler's (Berlin) »Im Speisewagen des Orient-Expreßzuges« und »London im Nebel« sind treffliche Leistungen, das erstere Bild im Figurenfach, das andere im landschaftlichen. A. Kurz (Berlin) verdient Beachtung für seine Bilder »An der Ens« und »Lattsee«. Reisestudien von der Insel Bornholm sandte H M. Lemme (Berlin), I. Wentscher (Berlin), ein fesselndes Bild von der saarländischen Ostseeküste. Lx libris. Dieses in neuerer Zeit mit Vorliebe ge pflegte Feld ist hier bebaut von Otto Eckmann, Hermann R. C. Hirzel, G. Otto, sämtlich Berliner Künstlern. Titel, Vignetten, Zierleisten sandten A. Kratz, H. Mützel, I. Schlattmann (Berlin), ferner H. Stockmann (München) und K. F. W. Thiele (Potsdam). Max Seliger (Berlin) löst die heikle Aufgabe eines aquarellierten Ehrenbürger briefes (für Langerhans) mit viel Geschick. Die erschienenen Franzosen vertreten durchweg das Figurenfach und erweisen darin mehr oder weniger gutes Können. So Leandre in der »Mädchen-Malklasse« und in einer »Prozession«. Leloir, »Richelieu, den Bau des Car- dinalpalastes inspicierend« ist ein fein in Aquarell und Feder durchgeführtes Bild; desselben Künstlers »Ermordung Hein richs IV.«, in der gleichen Technik ausgeführt, wirkt packend. Interessant ist seine »Vams äs Nonsorsaa« auch bezüglich der Kostüme und des Dekorativen. Renouards Veteranen, Blei stiftzeichnung, bietet gute Charakteristik der Köpfe. Willette stellt den Präsidenten Krüger barfuß mit furchtbarem Bart und einem großen Tulpenstengel neben Königin Wilhelmine dar, »Lonr 1s> oorbsills äs oocss äs la rsios Vttlbsliuiiisr. Freie Vereinigung der Graphiker. Wir begegnen hier wieder dem bereits beim Verbände der Illustratoren unter Länder- und Völkerkunde genannten W. Leo Arndt, und zwar mit einer Originalradierung großen Formats »Das königliche Schloß zu Berlin«. Sie wirkt auf Entfernung vortrefflich, ist nur leider so hoch gehängt, daß man die Linienführung nicht verfolgen kann, was doch bei guten Radierungen einen großen Reiz hat. Das Bild ist vom Staate angekauft. Heinrich Basedow (Charlottenburg) stellt eine Originalradierung und Handzeichnungen aus, Johannes Berger (Schöneberg) eine Originalradierung »Motto aus Krems«. Von Franz August Börner finden wir gute Reproduk tionen, ein »Idyll von Tivoli« nach Anselm Feuerbach und »Gustav Adolf« nach van Dyck, beides Schabkunstblätter. Wil helm Grohmann, »Abend am See«, Radierung. Fleißige, gute Arbeiten sind die drei Portrait-Kupferstiche von Louis Jacoby. Von Fritz Krostewitz sind zwei Radierungen nach Corot aus gestellt. Albert Krüger zeigt sich als tüchtiger Radierer in seinem Doppelbildnisse nach Frans Hals, den Künstler und dessen Gattin darstellend; als Holzschneider präsentiert er sich in den farbigen Holzstichen nach Luca Signorelli »Bild- niß eines alten Mannes« und dem Bildnis der Bianca
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