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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1901
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt s. b. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 5093 Weisung unentgeltlich geschehen solle. Nach dem Gutachten des Sachverständigen versteht sich die Unentgeltlichkeit dieser Ueberweisung keineswegs von selbst. Es war auch nicht vorauszusehen, um wie viel Exemplare es sich dabei handeln würde. Es kommt hinzu, daß nach dem eidlichen Zeugnis des ?. von diesen Remittenden überhaupt erst gesprochen worden ist, nachdem der Preis, den die Käuferin zahlen sollte, auf 1775 ^ bereits festgesetzt war. Bei dieser Fest setzung ist also an die Remittenden gar nicht gedacht worden. Die Käuferin hatte aber an sich ein Interesse daran, daß die Remittenden nicht in andere Hände gelangten, damit sie allein den künftigen Preis der verkauften Bücher bestimmen konnte. Der Ausdruck überweisen ist auch an sich ein un bestimmter, und folgt aus ihm nicht die Unentgeltlichkeit der Ueberlassung. ?. hat auch ferner bekundet, daß die Parteien seit 1893 mehrfach ähnliche Verträge mit einander abgeschlossen haben, und daß die Klägerin in solchen Fällen die Remittenden besonders bezahlt hat. Um so mehr war es angezeigt, daß die Klägerin, wenn sie diesmal, abweichend von dem bis herigen Gebrauch, Unentgeltlichkeit beanspruchte, dies be sonders zur Sprache brachte und in dem Vertrage aus drücklich festsetzen ließ. Dies ist aber nicht geschehen. Der bloße Umstand, daß der künftige Preis der Remittenden nicht unmittelbar aus dem Wortlaut des Vertrages entnommen werden kann, läßt bei dieser Sachlage einen für die Klägerin günstigen Schluß nicht zu. Parteien konnten erwarten, daß sie sich auf Grund der stattgehabten Verhandlungen hierüber ohne Schwierig keiten verständigen würden. Klägerin hat den ihr obliegenden Beweis, daß ihr geltend gemachter Anspruch begründet sei, nicht geführt, und war ihre Berufung gegen das erste Urteil deshalb, wie geschehen, zurückzuweisen. Kleine Mitteilungen. Deutsche Rechtschreibung. — Die Konferenz, die am Montag den 17. d. M. im Reichsamt des Innern zu Berlin zu sammengetreten war, um über die einheitliche Gestaltung der deutschen Rechtschreibung zu beraten, ist nach dreitägiger Dauer geschlossen morden. Wir hoffen, auf diese Beratungen in Bälde zurückkommen zu dürfen. Ein Victor Hugo-Museum in Paris. — In einem an den Pariser Stadtrat gerichteten Schreiben erbietet sich Paul Meurice, einer der Testamentsvollstrecker Victor Hugos, ein von dem Dichter früher bewohntes Haus samt den teils schon darin befindlichen, teils noch zu vervollständigenden Sammlungen der Stadt zum Geschenk zu machen, falls daraus ein öffentliches, dem Andenken Hugos geweihtes Museum entstände. Das fragliche Haus liegt an der kirres ässVosASs, der ehemaligen kirres Robots, einem wirklich poetischen Winkel von Paris, von dem Bädeker sagt, daß er jetzt ganz den Eindruck eines Klosterhofs macht, so daß man es kaum für möglich halten kann, daß er unter Ludwig XIV. der schönste Teil und gewissermaßen das Centrum von Paris war. Victor Hugo bewohnte dieses Haus von 1833 bis zum Oktober 1848 und schrieb hier mehrere seiner Dramen. Seit dieser Zeit ist die Wohnung fast unverändert geblieben, nur daß sic Meurice mit allen auf den Dichter bezüglichen Gemälden, Zeich nungen und Skulpturen ausschmückte. Bon David d'Angers bis zu Rodin, von Raffet bis zu Willette finden sich alle bildenden Künste vereinigt, die den Ruhm des Verfassers der -Llissrablss- zu verherrlichen bemüht waren. Was uns aber hier besonders interessiert, ist, daß mit dem künftigen Museum eine ausschließlich auf Hugo Bezug habende Bibliothek nach Art der im Britischen Museum dem Andenken Shakespeares gewidmeten Säle verbunden werden soll. Herr Meu- ricc hat bereits eine Sammlung zu stände gebracht, die alles auf Victor Hugo Bezügliche und in bibliographischer Hinsicht Inter essante enthält, also namentlich Hugos Werke in allen Ausgaben, insonderheit in den ersten Ausgaben mit den Dedikationen, Vig netten und Varianten re., zahlreiche Manuskripte, die Druckbogen von 31 seiner Werke mit Korrekturen, Zusätzen und Druckgeneh migungen von seiner Hand, die Uebersetzungen in allen Sprachen, die kritischen und bibliographischen Werke über ihn u. s. m. Die U»lvndsichzigster Jahrgang. Sammlung der zu Hugos Werken gelieferten oder auf ihn bezüg lichen Illustrationen beträgt bereits nicht weniger als 5000 Num mern, darunter 900 Porträts, von den Karikaturen und Photo graphien abgesehen. Hoffentlich beeilt sich der Stadtrat der Villc-Lumisre, das generöse Geschenk, das der Stadt eine neue Sehenswürdigkeit ver leihen würde, anzunchmcn, und so eine Dankesschuld einzulösen, die andere Nationen gegenüber ihren Geistesheroen, wie z. B. Goethe und Shakespeare, seit langer Zeit abgetragen haben. Frei lich, Victor Hugo hat beinahe zwanzig Jahre auf ein Denkmal warten müssen. Wie lange wird er auf sein Museum warten? Das nächste Jahr wäre für die Einweihung desselben sehr ge eignet, da man am 26. Februar 1902 die Jahrhundertfeier der Geburt des Dichters begehen wird. Während so Victor Hugo das zweite Jahrhundert seines Ruhmes antritt, der, in parsutbssi be merkt, in Deutschland vielleicht unverdientermaßen auf vielen Widerstand stößt, sind die hinterlassenen Werke noch nicht völlig erschienen, die der Buchhandel mit Sehnsucht erwartet. Denn Victor Hugo ist in Frankreich nach wie vor einer großen Leser gemeinde versichert, wie der Erfolg der küczlichen Lieferungsaus gabe zu 25 Cts. zur Genüge bewiesen hat. Paris. 11. X. Papiermacher-Berufsgenossenschaft. — Am 18. Juni d. I. fand in München unter dem Vorsitze des Herrn Ge heimen Kommerzienrats Niethammer-Kriebstein die diesjährige ordentliche Genossenschaftsversammlung der Papiermacher-Berufs genossenschaft statt. Die Papiermacher-Berufsgenossenschaft, die das ganze Gebiet des Deutschen Reiches umfaßt, zählte im Be richtsjahre 1232 Betriebe gegen 1224 im Jahre 1899, hat also um 8 Betriebe zugenommen. Die Zahl der durchschnittlich versicherten Personen hat eine Zunahme von 67050 auf 69240 oder um 2190 -- 3,27 Prozent erfahren, eine Steigerung, die erheblich stärker gewesen ist, als die der vorhergegangenen Jahre und bei spielsweise größer als in den beiden vorangegangenen Jahren zusammengenommen. Die Summe der anrcchnungspflichtigen Löhne hat von 46142926 eine Zunahme auf 49462115 also um 3319189 — 7,^ Prozent zu verzeichnen. Die Steige rung war danach eine stärkere als die der versicherten Personen, so daß hieraus eine wesentliche Erhöhung der Löhne für den einzelnen Arbeiter ersichtlich ist. Hygiene-Ausstellung in Karlsbad. — Wie hier schon früher mitgeteilt worden ist, findet in den Tagen vom 10. August bis 1. September d. I. in Karlsbad eine allgemeine Ausstellung für die gesamte Hygiene- und Nahrungsmittel-Industrie, Sport, Hotel- und Reiscwesen unter dem Ehrenpräsidium des k. k. Unter richtsministers Or. William Ritter von Härtel, des k. k. Statt halters von Böhmen, Carl Graf Coudenhooe, des Bürger meisters von Karlsbad, Ludwig Schäffler, sowie unter Mit wirkung von über hundert der hervorragendsten Persönlichkeiten der Monarchie statt. Das österreichische Finanzministerium hat für die aus dem Auslande einlangenden Ausstellungsobjekte die zoll freie Einfuhr bewilligt, und sowohl die königlich bayerischen, als auch die königlich sächsischen Staatseisenbahnen gewähren fracht freie Rückbeförderung für Ausstellungsgüter. Die Teilnahme ist sehr lebhaft. Anmeldungen nimmt das Direktionskomitee Karls bad, Habsburger Straße Nr. 59, bis 1. Juli entgegen. Die Bücher der Madame Pompadour. — Kürzlich wurde im Hotel Drouot in Paris inmitten eines Haufens anderer staubiger Bücher der -Katalog der Bücher der Bibliothek der verstorbenen Madame de Pompadour, Palastdanie der Königin-, herausgegeben im Jahre 1765 (die Pompadour starb 1764), zur Versteigerung gebracht. Ersteher war ein Sammler, Herr Bichct, der den Katalog dem Carnavalet-Museum zum Geschenk machte, das ihn mit leb hafter Genugthuung entgegcnnahm. Dieser Katalog bietet in der That insofern ein besonderes Interesse, als auf jeder Seite sich handschriftliche Notizen befinden mit den Preisen, die bei dein kurz nach dem Tode der Pompadour erfolgten Verkauf erzielt wurden. So erfährt man unter anderem, daß -Molisres Theater- in den Originalausgaben von 1660 bis 1662, die heut zutage, wie die jüngsten Verkäufe im Hotel Drouot bewiesen haben, 10 OuO Frcs. und mehr wert wären, mit 6 üvrss 19 sols, also nicht ganz 7 Frcs., verkauft wurde, während das -Theater Dori- mond's-, eines heute völlig vergessenen Schriftstellers, der wie Molisre Schauspieler und Theaterdichter war, es auf 12 livrss brachte. Der Katalog zeigt ferner, daß -tt'Lpsron äs Liseiplivo», von Du Saix im Jahre 1532 herausgegeben und mit dcni Wappen der Marquise de Pompadour geschmückt, um 5 livrss verkauft wurde. Das Buch wurde bei einem kürzlichen Verkauf im Hotel Drouot mit 890 Frcs. bezahlt. Endlich lernen mir aus dem Ka talog, daß die Bibliothek der Marquise, die ja bekanntlich Kunst und Wissenschaft zn fördern suchte, 266 theologische, 76 juristische, 668
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