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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1901
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 5625 und solchen nach japanischen Motiven. Bei letzteren ist es bewundernswert, wie sich Orlik den eigenartigen japanischen Stil angeeignet hat, und wie er dabei das zu wege gebracht, wonach jetzige japanische Künstler bisher vergeblich gestrebt haben, den durch viele Jahrhunderte sanktionierten Stil mit durchaus modernem Empfinden in Einklang zu bringen. So originell jedoch diese unter un mittelbarem japanischen Einfluß, bei einem längeren Aufent halt in Japan entstandenen Blätter erscheinen und so hohen künstlerischen Wert sie auch besitzen, so möchten wir doch nicht dafür plaidieren, daß nun auch andere deutsche Künstler in gleicher Weise sich bethätigen. Gewiß werden deutsche Kiinstler auch von dem Japanismus Anregung empfangen und auch hierbei lernen können, jedoch in der von Orlik aufgenommenen Form weiter zu arbeiten, das nationale Empfinden auf Kosten einer fremden Anschauung hintan zusetzen, könnte Folgen haben, die unserer modernen Kunst nicht förderlich wären. Von den meisterhaft gezeichneten und wundervoll kolorierten Blättern seien hier besonders erwähnt: der Maler, Holzschneider und Drucker und die beiden Kinder wartenden Mädchen. Ein wie feinsinniger und phantasieooller Künstler Orlik ist, davon zeugen auch seine prächtig erfundenen, geistvollen Lx libi-is und illustrativen Arbeiten, die eine Fülle origineller Darstellungen bieten. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Denkwürdigkeiten des f Fürsten Hohenlohe. — Zu der Nachricht, daß Fürst Hohenlohe umfassende Memoiren hinter lassen habe, schreibt die -Kölnische Ztg.-: -Es ist richtig, daß der Fürst seit vielen Jahrzehnten nahezu tägliche, jedenfalls fort laufende Auszeichnungen gemacht hat, die naturgemäß nicht nur persönliche Erlebnisse, sondern auch solche Angaben enthalten, die für die politische Geschichte der letzten Jahrzehnte von großem Interesse sind. Diese sind aber in keiner Weise geordnet, und der Fürst sagte, daß man gar nicht daran denken könne, diese Memoiren, die er selbst als eigentlich lose Blätter bezeichnet«, in ihrer jetzigen Form zu veröffentlichen. Der Fürst schien nicht abgeneigt, diese Aufzeichnungen in systematischer Weise ordnen zu lassen. Es ist auch nach einigen Andeutungen des Verstorbenen nicht un wahrscheinlich, daß Verhandlungen mit einer geeigneten Persön lichkeit stattgefunden haben; eine Sichtung des Materials ist aber bisher schon aus dem Grunde nicht erfolgt, weil dem Fürsten bis vor einem Jahre seine Amtsgeschäfte nicht die nötige Zeit gaben. Seit seinem Rücktritt aber war der Fürst so vielfach auf Reisen, die er zur Erholung seiner Gesundheit unternahm, daß er auch hier kaum in erheblicher Weise an seinen Memoiren gearbeitet haben kann.» Eine Dante-Bibliothek in Amerika. — Einem reichen Gönner Willard Fiske hat die Cornill-Universität in Jthaca im Staate New Uork den Besitz einer der größten Sammlungen der zahllosen Ausgaben der Werke Dantes — bis hinauf zu den ältesten und seltensten — zu danken, und diesem schätzbaren Besitz reiht sich in denkbar größter Vollständigkeit eine Sammlung von Werken und Zeitschrift-Aufsätzen über Dante an. Bei der un geheuren Menge der noch täglich wachsenden Dante-Litteratur läßt sich ermessen, welchen riesigen Umfang diese Sammlung hat. Vor kurzem ist ein Katalog darüber erschienen: Lakalo^us ok tbs Vavts Oollsotion prsssvtsck WiUarck Uisüs, eowpileck bz? Dbsockor IVsslsz' Koob, Itbaoa (kisv Vorlc) 1898—1900 (2 Bände). Der Allgemeinen Zeitung wird über diesen Katalog das Folgende berichtet: -Koch giebt zunächst eine Aufzählung der zahllosen Dante-Ausgaben. Es ist Fiske in der That gelungen, für feine Sammlung das älteste Dante-Buch aufzutreiben, das der wasstro ckobanvi I7u- wsisdsr im Jahre 1472 zu Foligno druckte. Obwohl in dem Buche das letzte Blatt handschriftlich ergänzt worden ist, so hat es doch einen besonderen Wert, weil es unveröffentlichte Randbemerkungen Luca Pulcis enthält. Dann erwarb Fiske weiter den ältesten Druck von Boccaccios Vita äi Uavts mit dem Inferno (Venedig, aus der Werkstatt von äs spisra, Vsvckslin 1477) und endlich die erste Ausgabe der Erklärung von Christophoro Laudini (Florenz 1481). Somit birgt nun die Cornill-Bibliothek von den neun ältesten Dante- Drucken (1472—1481) nicht weniger als drei; alle neun sind nur in der trefflichen Trivulziana von Mailand vereinigt. Den größten Teil des besprochenen Buches macht die Liste der über Dante ver- llchtundsechzigster Jahrgang. öffentlichten Bücher und Schriften aus. Eine besondere Sorgfalt verwendete Fiske darauf, die in Zeitschriften verstreuten Aufsätze zusammenzubringen. Gelang es ihm nicht, einen Sonderabzug von den Buchhändlern zu erhalten, so wendete er sich gleich an die Ver fasser selbst oder deren Nachkommen, und in den meisten Fällen wurden seine Bemühungen mit Erfolg gekrönt. Der Ivcksx ok subjsets (S. 521—560) giebt unter einer Fülle von Stichwörtern einen Uebcrblick über die Personen aus Dantes Werken und über die ganze Dante-Litteratur überhaupt, soweit sie in Jthaca ver einigt ist, das nächste Verzeichnis aber, Ivcksx ok passa-ASs ok tbs ckiviva oowwsckia, führt bei jedem einzelnen Dante-Verse die Leute an, die darüber gehandelt haben. In einem Anhang wird dann eine vollständige Aufzählung aller Dante-Bilder geliefert und weiter eine Liste der bildlichen Darstellungen, die sich auf die Göttliche Komödie beziehen. Somit ist dieses Werk zu einem un entbehrlichen Nachschlagebuch der Dante-Forschung geworden, eine Bedeutung, die noch dadurch erhöht wird, daß Th. W. Koch auch die anderen amerikanischen Bibliotheken nach Dante-Werken durch forscht und das Ergebnis dieser Untersuchungen in fortlaufenden Erscheinungen vorlegt.» Wissenschaftliches Preisausschreiben. — Die vom Deutschen Geogravhentag eingesetzte Kommission hat gelegent lich der Breslauer Tagung des letzteren einen Preis von mindestens 600 bestimmt für die beste, nicht bloß auf gedrucktem Quellen stoff fußende Beantwortung der Frage: -Welche Stromlaufver änderungen hat der Niederrhein zwischen Bonn und Kleve in geschichtlichen Zeiten erfahren, und wie haben diese auf die Siedelungen eingewirkt?» Die Bearbeitungen sind bis 31. De zember 1902 an den Vorsitzenden der Centralkommission für wissen schaftliche Landeskunde von Deutschland, Professor Kirchhofs in Halle a. d. S., einzusenden. Wissenschaftlicher Kongreß. — Ein großer internationaler Kongreß der Geschichtsforscher aller Richtungen wird im Früh jahr 1902 in Rom abgehalten werden. Das Ehrenpräsidium hat König Viktor Emanuel III. übernommen, die offiziellen Einladungen erfolgen durch das Ministerium des Auswärtigen. Generalsekretär des Kongresses ist der Archivdirektor dieses Ministeriums, Professor Lr. Gorrini in Rom. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert L Cie., A.-G. in Frankenthal. — Der Reingewinn des Geschäfts jahres 1900,01 beträgt 440 764 ^ (im Vorjahre 411 319 ^E). Der Gesamtbetrag der fakturierten und gelieferten Maschinen beläuft sich auf 3 369 634 (im Vorjahre 3 512 508 ^E). Der Fabrikations gewinn ist 1008370 ./« (im Vorjahre 981 296 ^l); Handlungs unkosten erforderten 273 898 ^ (250 984 ^), Obligationenzinsen 40 000 Reparaturen 35 498 dem Delkredere-Konto wurden 25 000 zugewiesen, die Abschreibungen betrugen 215 905 (im Vorjahre 236 614 ^F). Es wird folgende Verwendung des Rein gewinnes vorgeschlagen: 300 000 für 12°/g Dividende (wie im Vorjahre), 25 000 als Zuweisung zur Spezialreserve, 15 000 ^ für den Arbeiter-Unterstützungsfonds, 93 623 ^ sür Tantiemen und Gratifikationen, 7141 Vortrag auf neue Rechnung. Personalnachrichten. f Ludwig Freiherr von Gleichen - Rußwurm. — Der Enkel Friedrich Schillers, Reichsfreiherr Ludwig von Gleichen- Rußwurm, Ehrendoktor der Universität Jena, ein sehr geachteter Landschaftsmaler, ist am 9. d. M. in Weimar nach längeren Leiden im Alter von 65 Jahren gestorben. — Seine Mutter ist Emilie von Gleichen - Rußwurm, Schillers jüngstes Kind, das dem Vater unter ihren Geschwistern geistig und körperlich am ähnlichsten war. Sie verheiratete sich 1828 in Weimar mit dem badischen Kammerherrn Freiherrn Adelbert von Gleichen- Rußwurm. Ihr Sohn Heinrich Ludwig wurde am 25. Oktober 1836 zu Greifenstein in Bayern geboren. Er widmete sich seit 1869 der Malerei an der Kunstschule in Weimar unter M. Schmidt und Th Hagen. Seine Landschaften sind kraft- und stimmungsvoll, meist reich staffiert. Eine Idylle, darstellend Schäfer mit Herde (1885), besitzt die Berliner Nationalgalerie, ein Motiv von der fränkischen Saale (1885) und eine Abendlandschaft (1892) das Museum in Weimar; andere Bilder von ihm sind: Prien am Chiemsee, Sommermittag, Ernte (1873), Rehwechsel (1874), Herbstlandschaft (1879), Helgoland, Potsdamer Thor in Berlin (1883), Canal Ponte longo in Venedig (1884), Am Strande von Schevcningen (1885), Der Waldhüter (1889), Im Wurz-Garten, Waschbleiche (1891). Größere Sammlungen seiner Aquarelle be sitzen die Galerien zu Weimar und Berlin. Der Künstler lebte in Weimar. 740
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