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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 243. 17. Oktober 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 12593 Wicklung herausgegriffenc Zeitpunkte hindurch in eine Richtung. Tie Einzelquerschnitte bieten Bilder von interessanter Verschieden heit: 1740 den Stand des Büchermarkts hart an der Grenze zu einer neuen Zeit, noch stark in älteren Verhältnissen wurzelnd; 1770 bc- deutet das Ende dieser vorbereitenden Zeit und steht selbst an der Schwelle des Sturms und Drangs; 1800 endlich gehört schon der Höhe des neuen Zeitalters an. Zum Schluß drängt sich die Frage auf: Wo liegt der Haupl Umschwung in der Wandlung aus dem alten Charakter von 1740 zum neuen von 1800? Bestehen die stärksten Abweichungen und Unterschiede zwischen dem Büchermarkt von 1740 und dem von 1700 oder zwischen denen von 1770 und 1800? Da ergibt die Ver gleichung der prozentualen Zahlen, das; nur in wenigen Fällen der bedeutendere Unterschied zwischen 1770 und 1800 liegt; die Ver schiebungskraft ist für die Zeit von 1740 bis 1770 im Durchschnitt beinahe doppelt so groß wie für die Generation von 1770—1800. Auch im Vcrdeutschungsprozeß des Büchermarkts liegt der größere Vorstoß zwischen 1740 und 1770. Der Fortschritt, den dann 180t» gegenüber 1770 darstellt, ist in allen den genannten Bewegungen nicht so bedeutend und einschneidend wie von 1740 auf 1770. 1800 hat dann, als ihm eigentümlich, namentlich eine stärkere innere Befreiung, das bewußtere Leben der Gegenwart und in den Bedürfnissen der Zeit, auch eine intensivere Richtung auf das All gemein-Menschliche, wie das z. B. deutlich in der Theologie, in dem Anwachsen der Erziehungslitcratur und den vermischten essayistischen Schriften, den Zeitungen und Zeitschriften mit reichem Bildungs programm zu beobachten ist, und dann vor allem einen gewaltigen quantitativen Aufschwung zu verzeichnen. Während die 1144 Schrif ten von 1770 gegenüber den 755 von 1740 eine Steigerung um 51,50"/, bedeuteten, beträgt die Zunahme von 1770 auf 1800 mit 2560 Schriften 124,56"/,. Da ist es denn erklärlich, daß entsprechend dem starken quantitativen Wachstum, das 1800 auszeichnet, auch ge rade in diesem Büchermarkt die viel stärkere Differenzierung, die Anpassung an die verschiedenen Einzelfragen, die Erweiterung der 1740 noch relativ starren und unentwickelten Literaturgebiete zu vielgestaltigen und weitverzweigten anzutreffen ist. Mit diesen Ergebnissen liefern die Meßkataloge, die dieser ver dienstvollen Abhandlung zugrunde gelegt worden sind, zugleich eine Bestätigung für Beobachtungen, die anderweit schon in der Ent wicklung des geistigen Lebens gesehen worden sind: daß sich bei einem Umschwung in ein neues Zeitalter zunächst die grundsätzlichen, ein schneidenden Wandlungen vollziehen, denen dann aber eine Ver breiterung, Vertiefung und Differenzierung des Errungenen folgt. Irn. Kleine Mitteilungen. Auszeichnungen. — Die Firma Boll u. Pickardt, Verlags buchhandlung in Berli n erhielt von der Skandinavischen Fische rei- und Internationalen Motor-Ausstellung in Kopenhagen 1912, die im Juli und August d. I.'stattfand, ein Diplom »mit An erkennung und Dank für eine reichhaltige Kollektivausstellung von Fischerei- und Motor-Literatur«. An dieser Ausstellung haben sich außer der genannten Firma die folgenden Verlagsbuchhand lungen beteiligt: Werner L Winter, Frankfurt a. M. — Verlag Dr. Wedekind, Berlin. — Uhlands technischer Verlag, Leipzig. — Klasing L Co., Berlin. Österreichische Fischerei-Zeitung, Wien. — Der Fischerbote Hamburg, —I. Neumann, Neudamm. — N. Oldcnbourg, München. — I. F. Schreiber, Eßlingen. — Verlag für Fachliteratur, Berlin. — Nich. Carl Schmidt L Co., Berlin. — Lipsius L Tischer, Kiel. — H. Goldammer, Stettin. Bei der anfangs September d. I. in Frankfurt a. M. abgehaltenen großen Aquarien- und Terrarienausstellung, die mit dem 2. Kon greß des Verbandes deutscher Aquarien- und Terrarienvereine ver bunden war, wurde die Firma I. E. G. Wcgner, Verlag in Stuttgart für hervorragende Verlagstätigkeit auf dem Gebiete der Spezialliteratur (»Blätter für Aquarien- u. Terrarienkunde«, »Reuter, Die fremdländischen Zierfische«) mit der höchsten Auszeich nung, der goldenen Medaille, ausgezeichnet. Ferner wurde aus der Norddeutschen Kochkunst- und fachgewerb- lichcn Ausstellung in Bremen der Firma Gustav Winter's Buchhandlung, Franz Quelle in Bremen die silberne Medaille zuerkannt. Auktionsprcise. — Auf der am 8. Oktober d. I. bei Hugo Helbing in München abgehaltenen Auktion der Sammlung Jacob Fromm-München, die viele kostbare Ölgemälde moderner Meister enthielt, sind namhafte Preise erzielt worden, von denen wir die hauptsächlichsten nachstehend anführen: Kat.-Nr. Gegenstand Preis 5 Joseph von Brandt, Kriegszug. 1850.— 6 Derselbe, Die Furt. 1600 — 7 Heinrich Bürkel, Raufende Bauern. 1900.— 8 Franz von Defregger, Die Beschuldigung. 10100.— 13 Alois Erdtelt, Bildnis eines Künstlers. 4000.— 19 Eduard Grtttzner, Mönche in der Klosterbibliothek. 9500 — 26 Adolf Hengeler, Am Rain. 2700.— 29 Hugo Kauffmann, Jäger auf der Alm. 1570 — 30 Hermann Kaulbach, Der erste Schritt. 5150 — 32 Alfred von Wieruß-Kowalsky, Auf der Flucht vor Wölfen. 3800.— 34 Franz von Lenbach und Johann Hofner, Hühner. 2850.— 35 Adolf Lier, Landschaft. 7500.— 37 Gabriel von Max, Italienerin mit Affen. 3000.— 52 Carl Spitzweg, Wo ist der Paß? 5600.— 62 Joseph Wenglein, Landschaft. 2000.— 66 Heinrich von Zügel, Rast. 2850.— Der 5. Internationale Handelskammerkongreß hat Ende Sep tember in Boston, V. St., stattgefunden. Er war von etwa 300 Amerikanern und über 500 Delegierten der verschiedenen Handels kammern und kaufmännischen Körperschaften der ganzen Welt be schickt, ebenso von den Negierungen der hauptsächlichsten Staaten. Unter den auswärtigen Vertretern standen die Deutschen mit 85 an der ersten Stelle. Über die Ergebnisse der geführten Verhand lungen teilen wir nach der »Frankfurter Zeitung« das folgende mit: Zunächst wurde über die Verhandlungen wegen Festlegung des Osterfestes berichtet, die mit verschiedenen Regierungen geführt worden sind, bisher aber keinen Erfolg gehabt haben. Der Kongreß bestätigte einstimmig den schon früher gefaßten Beschluß, der sich für Festlegung ausspricht. Sodann sprach sich der Kongreß für die Errichtung eines internationalen Schiedsgerichts hofes aus, der vermögensrechtliche Streitigkeiten zwischen aus ländischen Staaten und Privatpersonen entscheiden soll. Weiter wurde über die Vereinheitlichung des Schcckrechtes verhandelt und hierzu beschlossen, eine Kommission einzusetzen, die die Frage in London studieren soll. Zur Frage der Handels statistik und Errichtung eines Internationalen Statistischen Amtes sprach sich der Kongreß dafür aus, daß eine bestimmte gemeinschaftliche Klassifizierung der Erport- und Importwaren ausgestellt und ein Bureau eingerichtet werde, das die statistischen Daten über den Welthandel der verschie denen Länder regelmäßig und so rasch wie möglich veröffentlicht. Zur Reform des Weltpo st Vertrages wurden eine Reihe Be schlüsse gefaßt, die sich auf Ermäßigung des Weltpostbriefportos, die Behandlung der Warcnprobensendungen, der Postpakete, der Ge- schäftspapierc und anderes bezogen. Diese Beschlüsse werden dem nächsten Weltpostkongreß unterbreitet werden. Nachdem hierauf der Kongreß sich für eine Vereinheitlichung und Vereinfachung der Konsulatsfakturen ausgesprochen hatte, trat er schließlich noch in eine Besprechung der Teuerungsfrage ein. Aus dieser ging der Beschluß hervor, eine internationale Konferenz über die Teuerung, ihren Umfang, die Methoden ihrer Feststellung, ihre Ursachen und Wirkungen und die möglichen Maßregeln zur Ab hilfe zu berufen. nl<. Die für mehrere Personen ausgestellte Postvollmacht ist mehrfach stcmpclpflichtig. Urteil des Reichsgerichts vom 15. Oktober 1912. (Nachdruck verboten.) — Wenn in einer Postvollmacht meh rere Personen als Bevollmächtigte genannt werden, um für einen anderen Postsachen in Empfang zu nehmen, so ist für jede dieser Personen der einfache Urkundenstempel, für die eine Postvollmacht also ein mehrfacher S t e m p e l b e t r a g zu zahlen. So ist jetzt vom Reichsgericht in einer Klage des Fabrikanten F. gegen den Steuerfiskus entschieden worden. Der Kläger hatte am 29. August 1909 bei der Post eine Postvollmacht eingereicht, kraft deren er zwei Personen, und zwar jede für sich, ermächtigte, die für ihn ein- 1639 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang.
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