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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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12594 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 243. 17. Oktober 1912. gegangenen Postsachen abzuholen. Die Steuerbehörde hatte von dieser Urkunde einen doppelten Stempel erhoben. F. hatte ihn auch gezahlt, forderte ihn aber vom Steuerfiskus zurück, indem er geltend machte, es läge nur eine Urkunde vor und demzufolge sei auch nur e i n Urkundenstempel zu zahlen. Landgericht und Kam mergericht Berlin entschieden auch zugunsten des Klägers. Das Landgericht hatte ausgcführt, es sei in Theorie und Praxis an erkannt, daß, falls in einer Urkunde mehrere Bevollmächtigte genannt seien, doch nur eine stempelpflichtige Vollmacht vorliege und deshalb auch nur e i n Stempelbetrag erhoben werden könne. Denn das Geschäft stelle sich als ein einheitliches Geschäft im Sinne des 8 10 des Stempelgesetzes dar. Denselben Standpunkt vertrat das Kammergericht. Der Umstand, so wurde ausgeführt, daß in einer Urkunde mehrere Personen bevollmächtigt würden, ändere nichts daran, daß eben nur eine Vollmachtsurkunde vor liege. Das Reichsgericht hob aber beide Urteile der Vorinstanzen wieder auf und wies den Kläger ab. Für die eine Postvollmacht, in der mehrere Personen bevollmächtigt seien, müsse der mehrfache Steuerbetrag bezahlt werden. (Aktenzeichen VII. 282/12.) Eine internationale Kunstausstcllnng in München. — Im näch sten Jahre, für das die Berliner Künstler zum Regierungsjubiläum des Kaisers eine große Ausstellung zeitgenössicher deutscher Kunst vorbereiten, soll in München die 11. Internationale Kunstaus stellung stattfinden. Ihr Zentralkomitee hat sich soeben konstituiert und will nunmehr die Arbeiten für die große Veranstaltung in die Hand nehmen. Erster Vorsitzender ist Hans v. Petersen, zweiter Hugo v. Habermann. Verein der Buchhandlungs-Gehilfinnen, Sitz Berlin. — Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins der Buchhand lungsgehilfinnen ist auf den 3. November festgesetzt und wird im Restaurant Patzenhofer (Potsdamerstraße Ecke Karlsbad) ab gehalten werden (Anfang 10 Uhr vormittags). Das Programm ist folgendes: 1. Teil: Begrüßung durch die Vorsitzende M. Lesser; Bericht der 1. Schriftführerin C. Dintcr; Bericht der Schatzmeisterin A. Schönbach; Entlastung der Schatzmeisterin; Bericht der Biblio thekarin; Neuwahl des Vorstandes; Verlesung der gestellten An träge und Entscheidung darüber. — 2. Teil: Gemeinsames Mittag essen (Couvert 1 ^/) und Spaziergang von Zehlendorf nach Klein- Machnow. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. I-a^er-Verreietznib 1912/13 von kV Volekmar in I-sipLiZ und ^6x.-8°!^XIX, 24,^1696^224 Z^86d6n un Oktober 1912. (Als Handschrift für Buchhändler gedruckt.) Personalnachrichten. Gestorben: am 10. Oktober Herr James Parker, Senior-Chef der Firma Parker L Son in Oxford. Mit dem plötzlichen Tode des Seniorchefs der im englischen wie im internationalen Buchhandel altangesehenen Firma ist ein Mann von uns geschieden, der sowohl als Buchhändler wie auch als Gelehrter eine hervorragende Stelle einnahm. Er war der Sohn des bekannten englischen Archäologen John Henry Parker, eines Neffen des Begründers der um 1700 entstandenen Firma Joseph Parker. Seine sorgfältige Erziehung erhielt er in Englands berühmtester Schule, dem Winchester-College. 1855 wurde er Mit inhaber des Oxforder Hauses, das seit 1832 im Besitz seines Vaters war und dem 1847 eine Londoner Filiale und weiterhin eine Druckerei und Verlagsabteilung angegliedert wurde. Im Jahre 1866 wurde er nach dem Tode seines Vaters alleiniger In haber des Geschäfts, das ec unter der Firma James Parker L Eo. weiterführte und in späteren Jahren in Oxford konzentrierte. 1903 nahm er seinen ältesten Sohn Charles John Parker als Teil haber auf, der nunmehr nach seinem Tode Besitzer der Firma ist. Von den zahlreichen aus der Feder des Verstorbenen hervor- gegangcnen Werken seien hier erwähnt: »Ille bistor^ ok Oxkord 727—1100«, publ. b^ tbe Oxkord Historieal soeiotz? 1885. Unter Benutzung der ältesten angelsächsischen Handschriften gab er das erste zuverlässige Geschichtswerk über die altberühmte Universitäts stadt heraus. Ferner: »Ibo lirst pra^or book ok Ldward VI.«, — »^n introduetion to tbo bistory ok tbe sueoosmvo rovisions ok tbo book ok Oommon kruder«, — »^ 01o88arz? ok tbe torw8 ok Ileraldry«. Als Autorität galt er auf dem Gebiete der Geologie, und in feinem Besitz befand sich eine wertvolle Sammlung seltener Fossilien. Der rüstige Neunundsiebzigjährige besuchte noch am Vorabend seines Todes ein Londoner Theater und starb in der Nacht darauf ganz unerwartet infolge eines Herzschlages. Als Muster treuester Pflichterfüllung auch in den kleinsten Dingen galt der vielseitige und vielbeschäftigte Mann allen, die mit ihm in Berührung kamen, und viele Angehörige des deutschen Buchhandels werden sich gern der Zeiten erinnern, die sie unter ihm gearbeitet haben, und seinen Tod betrauern. Ehre seinem Andenken. ?. Sprechsaal. Eine Anregung. IVgl. Nr. 237.) Der Vordruck »Bei der Buchhandlung . . .« auf den Bücher- bestellzetteln für das Publikum ist wünschenswert, um dadurch die Interessenten immer wieder darauf hinzuweisen, daß sie ihren Bücherbedarf beim Buchhändler decken sollen. Bei dem Vordruck »Firma« würde die große Zahl der Unverbesserlichen sich an Buch binder, Warenhäuser usw. wenden. Die kleine grammatikalische Härte muß da eben mit in Kauf genommen werden. C. M. Lieber die Erscheinungszeit der Novitäten. Für Bücher, die an die Zeit gebunden sind und aktuelles Inter esse haben, ist die Zeit des Erscheinens gegeben. Anders verhält es sich mit den Novitäten namentlich wissenschaftlicher Natur. Was mag nun aber die Herren Verleger veranlassen, gerade im 4. Quartal so außerordentlich viel auf den Markt zu werfen? Ist es ist die Hoffnung, schon nach einem Viertel- oder einem halben Jahr für das Abgesetzte den Saldo zu erhalten und in der Lage zu sein, davon den Drucker bezahlen zu können? Immerhin ein triftiger Grund, der aber nicht stichhaltig ist. Von den von mir speziell vertriebenen wissenschaftlichen Bücher erscheinen 50°/<> in der Zeit von Oktober bis Dezember, während 500/, sich auf die anderen drei Vierteljahre verteilen. Wenn man annimmt, daß für den Novi tätenvertrieb der Dezember nicht mitzählt, so hat man im Oktober und November einen solchen Uberschuß, daß er nicht bewältigt werden kann, dagegen fehlt es im 1. Quartal an guten Sachen so ganz außerordentlich, daß ich freie Disponendenlisten anfertigen ließ, um Bücher zum Versenden in diesem sterilen Quartal zu haben. Diese mühevolle Arbeit habe ich viele Jahre durchgeführt, sie aber schließlich wieder fallen lassen, woran nicht zum geringsten die Unduldsamkeit mancher Verleger schuld war. Es ist möglich, daß manchem Sortimenter wegen Neujahrsabrechnungen und Oster meßarbeiten keine Zeit zum Vertrieb von Novitäten bleibt, so wie ich es seinerzeit, Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts (damals wurden wissenschaftliche Bücher mit 33^6rabattiert), in einer norddeutschen Hafenstadt in einer sehr renommierten Hand lung, in der ich in die ersten Beziehungen zum Buchhandel trat, kennen lernte. Alle Novitäten des neuen Jahres wurden in einem großen Kasten unter den Pulten verstaut, bis sie nach den Oster meßarbeiten ihre Auferstehung feierten. Da wegen der Vorberei tungen zum Weihnachtsgeschäft ab Oktober eigentlich nichts mehr ver sandt wurde, so beschränkte sich der Verkehr mit den Novitäten auf die sommerliche Zeit allein. Das Ergebnis war dann auch dem entsprechend. — Hat man die Novitäten lange in der Hand, so setzt man auch ganz andere Posten ab, als wenn man kurz vor Weih nachten damit angerannt kommt. Ich hoffe, die Zeit wird nicht mehr- fern sein, daß man mit Verlegern quartalsweise, und zwar schätzungsweise abrechnet unter Gutschriften von etwa 10, 7^, 5, 2^°/o, je nachdem die Zahlung im 1., 2., 3. oder 4. Quartal ge leistet wurde. Dann hat der Sortimenter auch den ihm zukom menden entsprechenden Rabatt. Jetzt ist er ja nur durch gut ra- battierte andere Artikel in der Lage, wissenschaftliche Novitäten verbreiten zu können. Graz. Franz Peche l.
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