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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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I. C. Hinrichs'sche Bucht)., Verlags-Cto., in Leipzig. 24irrio1l8' §nnkjs.tirs - LatalvA clor im äsutsoüsn Lueüüanäsl sr- 8oüisvsnsn llüobsr, 2oitsobriktsv, llanälcartsn sto. 'litolvorrsiobnis n. 8s,oürsAi8tsr. 10. 86. 1896—1900. Lsarb. v. ll. IVsiss. 13. llkA. 4°. (8. 529—576.) dar n. 2. 40 I. Schweitzer Verlag in München. Müller, E.: Das deursche Urheber- u. Verlagsrecht. I. Bd. 3. Lsg. 8°. (S. 161—288.) n. 2. — A. Stnber's Verlag in Würzbnrg. Lil^rrnAS-Lsriallls äsr pdz-silralislld-wsciieinieodsn 6sssUsoiratt 2U IVürrdurg. ladrA. 1901. Ar. 8". (I^r. 1. 16 8.) bar n. 4. — Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stnttgart. Becker's, K. F., Weltgeschichte. 4. Ausl. v. K. H. Grotz u. I. Miller. 25. Lsg. 8". (4. Bd. S. 305—368 m. Abbildgn.) bar —. 40 Verzeichnis künftig erscheinender Liicher, welche in dieser Nummer zum erslcnmale angell iindigt lind- Arnold Bergsträtzer Verlagsbuchhandlung (A. Kröner) in Stuttgart. 6192 Ilblanäs Lalsnctsr kür Nasobinsn - InAenisurs 1902. 2 llsilo. In llsiuvanä Asb. 3 in I-säsrbcl. 4 .E; in Lrisktasodsn- Isclsrbcl. 5 Vsil I/II ras. in givsn llsinsnbcl. Asb. 3 I. Biclefeld's Verlag in Karlsruhe. 6192 8ebrvarü, Dsr bsrmsnsuliscbs 8^lloAismns in llsr talmuäiscbsn llittsratnr. 6 50 I. Harrwitz Nachfolger in Berlin. 6191 Normal- und Notiz-Kalender. Jll. Jahrbuch f. das Jahr 1902. I. Neumann in Neudamm. 6192 Ney, Forstliche Dummheiten. 4 geb. 5 Jos. Roth'sche Vcrlagshandlung in Stuttgart. 6188 Charitaskalender 1902. 1 V6 - 1 L. 20 b. Nichtamtlicher Teil. Zum 75 jährigen Jubiläum des Bibliographischen Instituts in Leipzig. Das Bibliographische Institut (Meyer) in Leipzig seierte am 1. August, wie wir bereits in Nr. 177 erwähnten, die sünfund- siebzigjährige Wiederkehr des Gründungstages. Der Unterschied zwischen einst und jetzt ist gewaltig. Damals ein Häuschen mit zwei Handpressen, heute ein stolzer Bau, mit einem Flächenraum non 6600 gm, begrenzt von vier Straßen, etwa 650 rastlos thätige Menschen und Hunderte nie stillstehendcr Maschinen be herbergend. Wenn man die geschäftlichen Erfolge eines Hauses, wie sie beim Bibliographischen Institut vor Augen liegen, betrachtet, so sucht man den Ursachen, dem Keime, den Ideen, die dazu führten, gern nachzuspiiren. Gehen wir zurück zu dem Anfang der großartigen Entwickelung des Geschäftshauses, so finden wir, daß der Begründer, Josef Meyer, zu einer Zeit einsctztc, in der die verschiedenartigen Preßgesege der einzelnen Staaten Deutsch lands und die hohen Preise für Druckwerke es fast zur Unmöglich keit machten, gute Bücher in großen Massen unter das Volk zu bringen. Meistens besaß der Verleger den Schutz aller deutschen Negierungen siir seine Werke nicht. Diesen zu erlangen war mit Kotzen und Umständlichkeiten verknüpft, die das Buch verteuerten und dessen Absatz somit beeinträchtigten. Dieses Hemmnis der Verbreitung guter Litteratur versuchte Josef Meyer mit der geni alen Männern eigenen Unerschrockenheit zu überspringen. 1827 er schien nach vorangegangener Herausgabe des »üritisb Odroniols- unter Nichtbeachtung kleinstaatlicher Privilegien die -Miniatur bibliothek deutscher Klassiker-, billige Ausgaben guter Autoren bringend. Die Thal war geschehen, ein großer Erfolg krönte sie, bis die geschädigten Verleger die polizeiliche Schließung der da mals kleinen Verlagshandlung erwirkten und Josef Meyer Gotha- ischen Landes verwiesen wurde. In der Erkenntnis, der Zeit dienen zu müssen, hatte Josef Meyer den kühnen Wurf gethan und viele Prozesse führten ihn in den Kampf gegen die jede Ver breitung der Litteratur und Aufklärung hindernde damalige Privilegienwirtschast. Die Uebersiedelung nach Hildburghausen legte ihm die Wege frei. Hier machte er sich vor allem unab hängig — ein weiterer wichtiger Faktor des Erfolges —, stellte selbst Maschinen auf, schrieb, letzte, druckte und band die Werke selbst in eigenen Offizinen, er vertrieb sie selbst auf dem für jene Zeit eigenartigen Wege der Kolportage. So wurde er der Vater des Kolportage-Vertriebes. Der Miniaturbibliothek folgte das Ailderwerk -Universum-; damit begann zugleich eine erstaunlich fruchtbare Verlagsthätigkeit nach allen Richtungen hin. Das Universum wurde auf dem Wege der Subskription vertrieben, der schon früher von anderen Verlegern in kleinerem Maßstabe betreten worden war, indem sic die Drucklegung größerer Werke durch bindende schriftliche Erklärung der Abnahme bei Leuten von Stand und Namen sicherten. Meyer zog den Vertrieb durch Subskription in ausgedehntestem Umfange heran. Seine Sub skribenten - Sammler drangen mit ihren Heften in die kleinsten Orte, wo nur irgend ein Bildungsbedürftiger seine Stätte auf geschlagen hatte. Der Erfolg ermutigte ihn, das von 80 000 Abonnenten gelesene Universum zeitweilig in zwölf Sprachen erscheinen zu lassen — ein für die damalige Zeit gewagtes Be ginnen. Die erfolgreiche Nutzbarmachung jenes neuen Vertriebs weges gestattete den Ausbau aller möglichen, für die breiten Schichten des Volkes berechneten Sammlungen: Volksbibliothek siir Naturkunde, Geschichtsbibliothek, Groschenbibliothek, National- bibliothck, Ausgaben griechischer und römischer Autoren, Bibel- Ausgaben, Kupferstiche klassischer Gemälde, geographische Werke, größere und kleinere Kartensammlungen. Waren diese sämtlichen zum Erfolg führenden Gedanken bahn brechend, so überragte doch alle jene Unternehmungen das in seiner großartigen Anlage in der deutschen Litteratur einzig da stehende Werk Meyers Konversations-Lexikon in 52 starken Quart bänden. Es war dies ein litterarischcs Ereignis außergewöhnlich ster Art. Siebzehn arbeitsreiche Jahre nahm die Herausgabe der mit Kupferstichen geschmückten, etwa 4200 Druckbogen zählenden wunderbaren Encyklopädie in Anspruch. Den nachfolgenden 15- und 16 bändigen Auslagen wurde jenes mächtige Werk zu Grunde gelegt. Die gewissenhafte Befolgung des Anlagcplanes, die Ausnutzung der gewonnenen redaktionellen Erfahrungen sowohl wie die Heranziehung der Errungen schaften der Technik ließen das Konversations-Lexikon nicht nur der Buchtechnik voranschreiten, sondern es kann auch jetzt noch als ein unvergleichliches Meisterwerk gelten. Ideen ersinnen, neue Bahnen betreten, den rechten Pfad zum geschäftlichen Erfolge finden, das verstanden Josef Meyer und sein noch lebender Sohn, Herrmann Julius Meyer, der nachfolgende Inhaber des Biblio graphischen Instituts. Die Vollendung der zweiten Auflage von Meyers Konversations-Lexikon kündigte zugleich eine neue Epoche im Buchhandel an: 1869 trat der Reisevuchhandel in Erscheinung. Herrmann Julius Meyer schickte statt der Kolporteure mit Subskriptionslisten und Probeheften Reisende mit Musterbänden aus; eine Wiener Firma war die erste, die das Meyersche Lexikon gegen Ratenzahlung, allerdings zu erhöhtem Preise, abgab. Ein Riesenerfolg war wiederum zu verzeichnen, der der drillen, vierten und fünften Auflage des Lexikons in steigen der Linie treu blieb. Er legte den Grund zu der heutigen Blüte des Welthauses. Wiederum wirkte die neue Vertriebsart belebend ans die Aufnahmefähigkeit des Volkes für geistige Produkte. Wie aus einer Form hervorgcgangen, von einein Schöpfer geschaffen, steht heute das Bibliographische Institut in Bezug auf seine Betriebseinrichtungen und auch auf seine Verlags richtung da. Den Anregungen der Chefs des Hauses entspringen fast sämtlichen Verlagswerke, sorgsam in den Rahmen hinein- gesügt, der einmal alle Wissenschaften in systematisch gleich mäßiger, allgemein verständlicher Bcarbeilung cinschließen soll. Den encyklopädischen Werken, den Klassikern und Volks büchern folgen die Naturkunde, Länderkunde und Litteratur- geschichten; eine Kunstgeschichte und Weltgeschichte sehen ihrer Vollendung entgegen, und andere in Vorbereitung befindlichen Werke werden dazu dienen, dem gesteckten Ziele immer näher zu kommen. Die Verdienste des Hauses um die Förderung des Interesses an Litteratur und Wissenschaft im großen Publikum sind be deutend und sie sind auch dem deutschen Buchhandel im allge meinen zu gute gekommen. -Dem Verdienste die Krone!-
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