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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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6708 Nichtamtlicher Teil. 201, 29. August 1901. weiter, als wenn wir die zunächst doch, wie ich glaube, sehr einseitige und unbegründete Auffassung zum Ausgangspunkt nehmen, wie sie eben vorgetragen wurde. Vorsitzender: Ich glaubte es mir versagen zu dürfen, Ihnen eine geschichtliche Entwickelung der neuen Satzungen zu geben; da aber von Herrn Seippel der Wunsch aus gesprochen worden ist, will ich es gern thun, obwohl es eigent lich nicht nötig wäre, denn wir haben Ihnen ja die ganze Entwickelung der Sache in unseren Zuschriften dargestellt. Auf der Tagesordnung der letzten Delegiertenversamm lung stand die Beratung über eine Sortimenterkammer; da mit war aber noch nicht ausgesprochen, ob der Verbands vorstand zu der Sortimenterkammer eine ablehnende oder zustimmende Stellung einnehmen würde; diese Tagesordnung war vielmehr durch Antrag verschiedener Kreis- und Orts vereine veranlaßt. Sie wissen, meine Herren, daß über den Gegenstand auf der vergangenen Delegiertenversammlung nicht beraten werden konnte; wir haben damals ohnehin bis 1 Uhr nachts getagt. Dieser Punkt der Tagesordnung wurde deshalb abgesetzt, und es wurde bestimmt, er solle entweder durch briefliche Umfrage erledigt oder auf die Tagesordnung der heutigen Delegiertenversammlung gesetzt werden. Es hat dann von seiten des Vereins Dresdner Buchhändler eine Anfrage bei dem Verbandsvorstand stattgefunden, ob er geneigt wäre, eventuell eine Delegiertenversammlung nach Dresden einzuberufen. Wir haben diese Anfrage, da sie nach der vorjährigen Kantate-Versammlung an uns gerichtet wurde, zunächst nicht als eine offizielle aufgefaßt. Wir haben aller dings unsere Zustimmung provisorisch gegeben, haben aber vorausgesetzt, es würde weiter über die Sache mit uns ver handelt werden. Das geschah nicht, vielmehr hat der Vor sitzende des Dresdner Vereins die Sache schon als erledigt angesehen und hat, unsere Zustimmung voraussetzend, eine Versammlung nach Dresden einberufen. Wir haben geglaubt, eine Delegiertenversammlung nicht schon wieder auf unsere Kasse übernehmen zu dürfen, weil wir die Sache nicht für so dringlich hielten, um bereits im September nach der letzten Ostermesse schon wieder zu einer Beratung zusammenzutreten; wir teilten deshalb dem Dresdner Verein mit, daß wir die Versammlung als eine buchhändlerische Vertrauensmänner versammlung ansehen würden. Allerdings sind wir selbst nach Dresden gegangen, haben aber zu der Sache keine Stellung genommen. Wie die Versammlung verlaufen ist, ist Ihnen bekannt. Es ist in Dresden eine Resolution ge faßt worden folgenden Wortlautes: Es wird eine Kommission gewählt, die die Aufgabe zu übernehmen hat, die für die gedeihliche Fortentwickelung des Sortiments erforderlichen Maßregeln schriftlich nieder zulegen. Diese Kommission hat dabei nur auf Grund der bestehenden Organisation der Kreis- und Ortsvereine und des Vorstandes des Verbandes Ausarbeitungen und Vorschläge zu machen, deren endgiltige Annahme erst durch die Kreis- und Ortsvereine erfolgen kann. Die Kommission hat diese Arbeit vollzogen, so, wie sie gedacht hat, daß sie zum Ziele führen würde, und ist in Eisenach zur Schlußberatung zusammengetreten. Der Verbands vorstand hat an dieser Sitzung nicht teilgenommen, wohl aber hat er den Entwurf der Satzungen, die Ihnen zuge gangen sind, in Osnabrück mit zwei Herren der Dresdner Kommission durchberaten und hat alles, was etwa als eine Spitze gegen den Verlag angesehen werden konnte, aus dem selben entfernt Daß eine Stärkung des Sortiments in mancher Be ziehung wünschenswert ist, werden auch die Herren Verleger — und ich erlaube mir, mich auch zu ihnen zu zählen — nicht verkennen, denn wir haben im vergangenen Jahre wieder Uebergriffe von seiten einzelner Verleger erfahren, die besser unterblieben wären; aus diesem Grunde glaubten wir eine Beratung dieser Satzungen in der heutigen Delegierten versammlung nicht ablehnen zu sollen, nachdem wir alle Schärfen, die gegen das Verlagsgeschäft gerichtet waren, aus gemerzt halten. Herr Bonz: Ich danke dem Herrn Vorsitzenden für seine Ausführungen. In Dresden stand ja, wenn ich mich recht erinnere, die Gründung eines Sortimenterbundes oder einer Sortimenterkammer auf der Tagesordnung. Es wurde aber auf Gründung eines derartigen Instituts verzichtet und schließlich nur noch der Ausbau des Verbandes im Auge be halten. Die uns heute vorgelegten Satzungen sollen ge wissermaßen einen Ersatz für eine Sortimenterkammer bilden. Abgesehen von den Bedenken, die ich vorhin geäußert habe, sind für uns noch weitere Bedenken vorhanden. Der Verband, wie er bis jetzt bestand, hat ja sehr gut und segens reich gewirkt; aber ihn noch mehr auszubilden, ihn gewisser maßen zu einer Nebenregierung des Börsenvereins zu machen, so daß der Börsenverein noch mehr Einschränkungen erhält, als es bis jetzt der Fall war, das halte ich im Interesse des ganzen Buchhandels nicht für günstig. Ich glaube, daß der Verband viel besser dabei fahren wird, wenn er es bei seinen alten Statuten, die bis jetzt vollauf genügt haben, läßt, und von der Statutenänderung absieht. Nach dem neuen Entwurf soll z. B. der Verbands- vorstand die Pflicht haben — was früher Aufgabe der Kreis- uud Ortsvereine selbst war —, alle möglichen Sachen zu machen, darunter z B. auch Wahlvorschläge. Nun hat aber der Börsenverein bereits einen Ausschuß, der Wahlvorschläge macht. Dieser Wahlausschuß setzt sich immer mit den ver schiedenen Organen in Verbindung, er sucht die Stimmung zu ergründen, und je nachdem er die Sachlage ansieht, macht er seine Vorschläge. Wenn wir noch einen zweiten Wahl ausschuß haben, außerhalb des Börsenvereins, so ist das doch eine Nebenregierung. Ich glaube, unser ganzes Bestreben sollte dahin gehen, den Börsenverein zu stärken, nicht ihm durch die neue Organisation Abbruch zu thun. Nach dem neuen Statut würde die Macht des Börsenvereins wesentlich eingeschränkt werden. Es sind da Kommissionen und Ver trauensmänner zu ernennen. Welcher Vorsitzende wird es sich aber gefallen lassen, daß ein Vertrauensmann ihn beobachtet, ob er seine Pflicht erfüllt? Das würde sich z. B. der Vorstand des Württembergischen Buchhändlervereins nie und nimmer gefallen lassen, er würde sofort zurücktreten. Alle diese Sachen zusammengenommen können uns nicht für das neue Statut begeistern. Die alten Statuten haben uns gedient, haben es dem Verband ermöglicht, in sehr ver dienstvoller Weise für den Buchhandel zu wirken, und er kann auch künftig mit der jetzigen Organisation noch sehr segens reich und schön weiter wirken. Baut er sich aber durch alle diese verschiedenen neuen Bestimmungen noch weiter aus, so wird er eben eine Nebenregierung, welche eine Schädigung des Börsenvereins herbeiführen muß. Ich möchte beantragen, daß in erster Linie darüber abgestimmt wird, ob überhaupt eine Aenderung der Statuten stattfinden soll oder nicht. Herr Seippel: Meine Herren, ich glaube, so weit sind wir doch noch nicht. Es wäre doch ungerecht, wenn Sie eventuell durch eine Abstimmung jetzt schon entscheiden wollten: es soll nichts geändert werden. Sie werfen dann die mühe volle Arbeit einer ganzen Anzahl Kollegen einfach unter den Tisch, ohne die Begründung gehört zu haben. Ich kann unseren verehrten Verbandsvorstand dafür als Zeugen an- rufen, daß ich den Wunsch gehabt habe, es möchten die Motive gleichzeitig mit dem Entwurf versendet werden, um so ein besseres Verständnis für die ganze Sache zu gewinnen Der Kosten wegen ist davon Abstand genommen worden. Es
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