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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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6712 Nichtamtlicher Teil. 201, 29. August I9o1. die Satzungen geändert werden sollen, oder ob es beim alten bleiben soll. Vorsitzender: Wenn niemand mehr zur General diskussion das Wort wünscht, so stimmen wir über den Antrag Bonz ab, ob überhaupt die neuen Satzungen beraten werden sollen. Herr Friedrich Thienemann-Gotha: Ich glaube, wir sind doch nicht in der Lage, diese Frage heute zu beantworten. Ich fürchte, nur ein kleiner Teil der Herren hier hat die alten Satzungen wirklich in der Hand gehabt; zugänglich sind sie wohl nicht geworden. (Widerspruch.) Dann ist.es wohl ein Versehen, daß ich sie nicht be kommen habe. Vorsitzender: Ich glaube, die Ausarbeitung der Satzungen ist durchaus klar, und der Vorstand hat seine Pflicht und Schuldigkeit gethan, indem er sie an die Kreis- und Ortsvereine versandte. Also einen Grund, weshalb der Antrag Bonz jetzt nicht zur Erledigung kommen könnte, sehe ich nicht ein. Herr Schöpping: Ich muß offen gestehen, trotzdem, was ich vorhin verlesen habe, bin ich doch der Meinung, daß es eigentlich unsere Pflicht ist, zu hören, was die Herren im einzelnen für ihre Vorschläge Vorbringen wollen; obwohl ich schon eine vorgefaßte Meinung habe, habe ich doch das Gefühl, daß es eine arge Undankbarkeit gegen die Herren wäre, die sich mit der ganzen Sache so eingehend befaßt haben, wenn wir jetzt einfach sagten: wir wollen gar nichts über die Sache hören und sie ablehnen. Man darf doch die Herren, die die mühevolle Arbeit gehabt haben, nicht in die Lage bringen, daß sie ihre Arbeit gar nicht vertreten können. Ich meine, es wäre billig, die Motivierung anzuhören; an der Meinung der einzelnen wird das vermutlich nicht viel ändern. Herr Karl Siegismund-Berlin: Ich muß mich durchaus auf den Standpunkt des Herrn Schöpping stellen. Wir sind in Dresden zusammengerufen gewesen, um über die Gründung einer Sortimenterkammer zu beraten. In Dresden wurde beschlossen, eine Sortimenterkammer nicht zu gründen, wohl aber über eine Neuorganisation des Verbandes zu beraten. Es sind sieben Herren dazu ernannt worden, diese haben den Entwurf festgestellt, der dann von dem Verbandsoorstand noch einmal durchberaten worden ist, und wir haben heute auf der Tagesordnung: Beratung über den von dem Buchhändlerverband Kreis Norden und dem Buch händlerverband Hannover-Braunschweig gestellten Antrag, betreffend Schaffung neuer Satzungen für den Verband der Kreis- und Ortsvereine. Ueber diesen Antrag haben wir heute zu beschließen, und wir können nicht ohne weiteres den Antrag Bonz annehmen, der sagt: wir sind hierher gekommen, um nicht zu beschließen. Wir können später, wenn wir über die einzelnen Paragraphen beraten haben, schließlich in einer Gesamtabstimmung die neuen Satzungen annehmen oder verwerfen; aber jedenfalls müssen wir in die Spezial diskussion eintreten. Herr Bonz: Es ist ja mißlich für die Herren, wenn die Sache abgelehnt würde; aber wenn die Mehrheit dafür sein sollte, daß eine Abänderung nicht wünschenswert ist, so sehe ich eigentlich gar keinen Grund ein, warum wir stunden lang beraten sollen. Das hat doch gar keinen Zweck. Wenn die Mehrheit dafür ist, daß der Antrag abgelehnt wird, so kann dies sofort durch eine Abstimmung festgestellt werden. Herr Seippel: Ich möchte namens meiner engeren Freunde von Hamburg und Altona die Erklärung abgeben, daß wir es sehr gern auf die Probe ankommen lassen möchten, die Herr Bonz vorgeschlagen hat. Wenn wir, die wir als Antragsteller aufgetreten sind, pro oilülo gearbeitet haben sollen, so gehen Sie über uns zur Tagesordnung über, damit ist die Sache erledigt. Uns ist es viel lieber, daß Sie uns jetzt entlassen, als daß wir ein paar Stunden weiter debattieren und schließlich doch mit dem Anträge durchfallen. Herr Th. Fuendeling-Hameln: Ich schließe mich dem im Namen des Verbandes Hannover-Braunschweig vollständig an, möchte aber noch hinzufügen, daß der Entwurf der neuen Satzungen, wie er jetzt vorliegt, mit den alten wohl kaum verglichen worden ist. Einzelne der Herren Redner mögen es gethan haben, aber aus den Worten der anderen habe ich heransgehört, daß es nicht geschehen ist. Der neue Entwurf ist nur in drei Paragraphen den alten Satzungen gegenüber geändert: wir wollen, daß der Vorstand jetzt aus fünf Personen besteht, wir wollen Vertrauensmänner und wir wollen Ausschüsse haben. Die Ausschüsse sollen gewählt werden für die jetzt be stehenden Kalamitäten im deutschen Buchhandel. Das Wort Warenhaus ist schon genannt worden; ich führe ferner an den Rabatt, den die Universitätsbibliotheken bekommen. Die Kommission ist davon ausgegangen, daß nicht jeder einzelne Buchhändler, namentlich in einer großen Stadt, so aufpaßt, wie wir es mit Dank der Vereinigung Berliner Mitglieder des Börsenvereins nachsagen dürfen. Die Schäden, die Sie in Berlin durch die Warenhäuser haben, haben Sie auch in Köln, Stuttgart, Hamburg; in allen diesen großen Städten sollen Mitglieder gewählt werden, die gewissermaßen als Aufpasser dieser Warenhäuser erscheinen und darüber Bericht erstatten. Ebenso ist es mit den Bibliotheken. Gerade wie die Universitätsbibliotheken unter der Aegide des Professors Dziatzko sich zusammengeschlossen haben, so haben wir beab sichtigt, auch unter uns Buchhändlern ein Kartell zu schließen, um jenen entgegenzuarbeiten. Die Hilfe der Verleger haben wir natürlich nötig; deshalb ist es vollständig unangebracht, unsere Bestrebungen in einen Gegensatz zum Verlag zu bringen. Das haben wir nie gewollt, auch in den Sorti menterkammern nicht. Es ist hier der einschlagende Para graph verlesen worden, aber nicht der Schlußsatz, wo es heißt: den Vertrauensmännern fällt die Aufgabe zu, in ständiger Fühlung mit dem Verbandsvorstande zu sein; sie haben wichtige Beschlüsse der Kreisvereine, bemerkenswerte Vorkommnisse und Mißstände, soweit sie von allgemeinem Interesse sind, sofort zur Kenntnis sowohl des Verbands vorstandes, als auch gleichzeitig des Vereinsvorstandes zu bringen. Meine Herren, das ist doch ein gewaltiger Unter schied, wenn man sagt, die Vertrauensmänner würden Zwie tracht säen zwischen den Vorständen der Vereine und dem Verbandsvorstand. Das Gegenteil soll eintreten. Ich will Ihnen erzählen, wie wir zu diesem Vorschläge gekommen sind. Als wir in Dresden tagten, erzählte ein Herr aus Posen, es wäre ein Berliner Reisender dorthin gekommen, der hauptsächlich mit Warenhäusern arbeitete, aber auch das Sortiment bereiste. Die Posener Herren hätten das den Kollegen mitgeteilt, und die Folge sei gewesen, daß kein Sortimenter dem Reisenden etwas abgekauft habe. In den übrigen Provinzen ist der Mann aber viel losgeworden. Zu mir ist er auch gekommen, und ich habe ihm einen großen Posten abgekauft; nachher habe ich aber gesehen, daß ich damit reingefallen war, daß in Hannover im Warenhaus ebenso billig verkauft wurde, wie ich eingekauft hatte. Wenn nun Vertrauensmänner da sind, die sofort ihre Freunde aufmerksam machen, wenn es dem Verbandsvorstand mit geteilt würde, so würde der an die einzelnen Kreis- und Ortsvereine Mitteilung gelangen lassen, und wir wüßten
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