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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19011004
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nicylamlttcher "Lei!. 7889 besondere Zeitungs-Bibliotheken gegründet werden möchten. Die Zeitungs-Bibliotheken hätten alle periodischen Druckschriften des betreffenden Landes ohne Ausnahme aufzunehmen und sie durch zweckmäßige Einrichtungen zur allgemeinen Benutzung seitens des Publikums zu stellen. Herr Martin bringt eine Reihe praktischer Vorschläge und Wünsche, die bei Errichtung von Zeitungs-Bibliotheken zu berücksichtigen wären und die zum größten Teil auch den bei uns gefühlten Bedürfnissen und Wünschen und den Ansichten über Ausführung re. entsprechen, so daß ich sie im Interesse der guten Sache auszugsweise hier wiedergeben will, allerdings nicht, ohne daß ich in gewissen, vielleicht un- wesenlichen Punkten eine reiflichere Kritik der Ausführungen des Herrn Berichterstatters anempfehleu möchte. Zunächst sucht er nach einem passenden Namen für die zu errichtenden Stellen und hält folgende Bezeichnungen für geeignet: Ephemerothek, oder Ephemerithek, oder Landes-Hemerothek, die betreffenden Verwaltungsbeamten würden dementsprechend Ephemerothekare, Hemerothekare rc. genannt werden. Gewiß wird wohl nicht jedermann mit dieser Benennung einver standen sein; am allerwenigsten wird sie dem Geschmacke der Sprachreiniger entsprechen; auch ich halte, wenn mau schon nicht den vielleicht treffendsten Namen »Zeitungs-Bibliothek« wählen wollte, den längeren Namen »Zeitungs-Hanpt- Sammelstelle« für geeigneter. Die Gründung selbst müßte von seiten des Staates erfolgen, der auch selbst sämtliche Kosten zu bestreiten hätte; oder aber, was nicht ausgeschlossen ist, der zu be nötigende Fonds würde durch private Schenkungen auf gebracht. Uebrigens entfielen die Hauptausgaben auf ein geeignetes Hans und die Unterhaltung desselben, sowie auf die Be soldung der Beamten. Die Beschaffung des Zeitungs-Materials selbst würde überhaupt keine Kosten verursachen, da durch die Einrichtung der Pflichtexemplare jeder Verleger ver pflichtet ist, seine Zeitung kostenlos zu liefern, abgesehen davon, daß sich wohl die meisten Zeitungsverleger ein Ver gnügen daraus machen würden, im Interesse des Gemein wohls für den guten Zweck ein oder zwei Exemplare ihrer Blätter umsonst zur Verfügung zu stellen. Ferner könnte die Einrichtung getroffen werden, daß die übrigen Landes und Universitäts-Bibliotheken, deren Platz an und für sich durch die jährlich wachsende Menge von Zeitungen und Zeit schriften mehr und mehr beengt wird, einen Teil ihres, namentlich älteren Zeitungsbestandes an das neue Institut abgeben und nur vielleicht eine geringe Zahl der wissen schaftlichen Zeitschriften, entsprechend der von ihnen gepflegten Spezialität, behalten. Uebrigens würden zur Deckung der bereits genannten Ausgaben für Räumlichkeiten rc. zunächst wohl ausreichende Mittel dadurch geschaffen werden können, daß das Zeit- schriften-Budget der einzelnen Bibliotheken auf das neue Institut übertragen würde. Zu den laufenden Ausgaben kämen allerdings noch jene für die Einbände der Zeitungs-Jahrgänge; da jedoch bei dem heutigen Stande der Buchbindertechnik sich die Einbände für ein verhältnismäßig billiges Geld Herstellen lassen, und ob gleich ihre Zahl wohl nicht gering sein würde, dürften be sondere Schwierigkeiten hieraus doch nicht erwachsen. Sollte der Staat im Laufe der Jahre in der Lage sein, das Budget zu erhöhen oder das Institut durch private Schenkungen in Besitz größerer Geldmittel gelangen, so könnte man daran gehen, zur Ergänzung von Lücken alte Zeitschriftenreihen zu kaufen, deren Erwerbung bis jetzt den einzelnen Bibliotheken, so wünschenswert es mitunter wäre, und so selten sich ähn liche günstige Gelegenheiten bieten, einesteils aus Mangel Vchtundsechzlgster Jahrgang. an entsprechenden Mitteln, anderseits wohl auch nicht selten aus Mangel an Platz unmöglich ist. Für die Beamten läge neben ihrer Verwaltungsthätig- keit eine reiche und ersprießliche Arbeit darin, die haupt sächlichsten Artikel der Zeitschriften und selbst der Tages zeitungen nach dem Alphabet der Verfasser sowohl, als auch nach dem der Materien zu verzetteln. Falls die Zeit es erlaubt, könnte diese Arbeit auch auf die alten Zeitungs und Zeitschriften-Jahrgänge ausgedehnt werden. Diesen Ausführungen des Herrn Martin ist nur noch wenig hinzuzufügen. Vor allem wäre es wohl unerläßlich, daß im Lesesaale des zu gründenden Instituts eine reiche Auswahl von Nachschlagebüchern aller Art aufgestellt würde, was also unbedingt bei den Kosten der ersten Einrichtung mit in Frage käme; daß auch hierbei nur die erstmalige An schaffung größere Opfer erfordert, während die Ergänzungen nur unwesentlich sind, liegt wohl auf der Hand. Ferner bliebe noch eine Frage offen, nämlich diejenige, betreffend die ausländischen Journale. Es wäre wünschens wert, daß dem neuen Institut eine Abteilung für die aus ländischen Journale angegliedert würde, und je vollständiger die letzteren dort vertreten wären, desto segensreicher wäre die Einrichtung, vorausgesetzt, daß von vornherein mit der größten Umsicht und Sorgfalt zu Werke gegangen wird. Es ist erfreulich, daß die Anregung nunmehr von Bibliothekar-Kreisen ausgeht, so daß nunmehr wohl mit einer größeren Sicherheit auf Verwirklichung des Gedankens zu rechnen ist. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, die An gelegenheit in Fluß zu bringen und weitere Aeußerungen darüber zu veranlassen. Kleine Mitteilungen. Post. — Karten mit aufgeklebten Briefchen, wie solche in letzter Zeit als Neuheit bei Ansichtspostkarten auf den Markt gekommen sind, waren in unverschlossenem Zustande seither von der Postbeförderung ausgeschlossen. Jetzt hat das Reichspostamt bestimmt, daß solche Karten versuchsweise zur Versendung gegen die Brieftaxe zugelnssen werden sollen, sofern die kleinen Briefchen ihrer ganzen Fläche nach auf die Karte aufgeklebt sind. Sind derartige Karten nur nach der Postkartentaxe frankiert, so werden sie wie unzureichend frankierte Briefe behandelt, d. h. sie unter liegen derselben Portozahlung wie unfrankierte Briefe, abzüglich des Wertes der verwendeten Freimarke. Für eine mit 5 frankierte derartige Karte würde also der Empfänger im Fernverkehr 15 nachzuzahlen haben. Telephon. — lieber die Benutzung der Fernsprechverbindungs- leitungcn zwischen verschiedenen Orten zur Nachtzeit sind vom Reichskanzler unter dem 19. September 1901 neue Bestimmungen folgenden Inhalts erlassen worden, die das Centralblatt für das Deutsche Reich vom 27. September 1901 veröffentlicht: — 1. Die Fernsprechverbindungen zwischen Orten, in denen Nacht-Fernsprcch- dienst abgehalten wird, können von den Fernsprechteilnehmern in der Zeit von 9 Uhr abends bis 7 Uhr vormittags im Sommer und bis 8 Uhr vormittags im Winter sowohl zu Einzclgesprächen als auch zu Gesprächen im Abonnement benutzt werden. — 2. Gewöhnliche und dringende Einzelgespräche sind unter denselben Bedingungen wie am Tage zulässig. Sie können indes nur zu den durch Abonnements nicht belegten Zeiten abgewickclt werden. — 3. Abonnementsgespräche sind für solche Gesprächsverbindungcn zulässig, die täglich zwischen denselben Teilnehmern zu denselben Zeiten hergestellt werden. Jedes Abonnement umfaßt mindestens die Dauer eines Monats. Es kann jederzeit beginnen, aber die Monatsdauer wird stets vom folgenden 1. oder 16. des Monats gerechnet. Für die Zeit bis zum Beginne des Monats abonnements ist der anteilige Betrag der Monalsabonnements- gebiihr mit der ersten Monatsgebühr zu entrichten. Die Lösung des Abonnements findet nur statt mit Ablauf des Fünfzehnten oder zu Ende eines Monats. Für Abonnementsgespräche ist die Hälfte der Gebühren gleichlanger gewöhnlicher Tagesgespräche zu ent richten. Die Gebühr ist im voraus fällig. Bei Berechnung des Monatsbetrags wird der Monat zu dreißig Tagen berechnet. Eine Erstattung von Gebühren für nichlbcnutzte Gcsprächsvcrbindungen erfolgt nicht. Ist indes die Gesprächszeit nicht oder nicht völlig ausgenutzt worden, weil der Betrieb gestört war, so wird dem Teilnehmer, wenn möglich, in derselben Nacht ein Ausgleich ge- 1039
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