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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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84S8 Nichtamtlicher Teil. 247. 22. Oktober 1S0I. jagen, festhalten. einen Zeitpunkt, wo das Wild so ein geengt ist. sich so in der Klemme befindet, daß es nicht mehr entrinnen kann. Auf einer Anzahl der Bilder wird gejagt, auf einer anderen wird das Wild energisch fest- gehalten. Der Lsoon (Dickwanst) der Folioausgabe hält mit aufgestreckten Armen in jeder Hand einen großen Vogel gefangen. Ls/ bedeutet aber auch Rehbock, besonders einen Rehbock in Bezug auf seine Gestaltung des Geweihes. Geweihtragende Rehböcke bieten uns gleichfalls die Bilder der Dramen, -Do bs/« bedeutet auch das Futtersuchen des Viehs. Der Rehbock sucht eifrig mit dem Geäse am Boden nach Futter, auch andere Tierchen sind auf den Bildern mit Fütte rung und Futtersuchen beschäftigt. ,Ls/<, (bonä) bedeutet endlich in der alten Sprache das Bogenspannen. Auch Bogen mit aufgelegten Pfeilen zeigen sich auf den Kopfleisten. Fehlt noch die Darstellung der Silbe »con«. Was ist ein eoo? Nun. ein eon ist englisch nichts anderes als ein Eichhörnchen. Und in der Thal schmucken wiederholt Eichhörnchen die Bilder der Shakespeare-Dramen. Nehmen wir aber die lateinische Form des Namens Bacon, -ösoonus.- so lautet ihr Genitiv ent sprechend der Form »Sbslcospssrö's«. die einige Male auf den Titeln vorkommt: -Lsconi«. der Ablativ >-Lscone<. Das Wort Lscovus würde aus den Silben Ls-eonus. das Wort ttscov, aus Ls-eoni, das Wort Lscovo aus Ls-covo zusammen gesetzt sein. Ein »Lonue« (lateinische Form) und ein -oons« (englische Form) bedeuten einen Kegel. Kegelförmige, zu gespitzte Gefäße sind häufig auf den Zierstücken. Die Silben »com, aber bedeuten aus englisch Kaninchen -von/, ecum/r. Und das Kaninchen ist mindestens ein Dutzend Mal aus den Bildern vertreten. Fügen wir noch hinzu, daß das Wort »buolc-oouo/-. das dem Genitiv »Lsoovi« gleichfalls sehr nahe steht, einen Kaninchenbock bedeutet und daß der Kaninchenbock häufig auf den Bildern zu finden ist, so wären die Elemente der Hieroglyphenschrist der Titelblätter beisammen. Aber nicht nur. daß die Elemente da sind, nein, diese Elemente gruppieren sich in den meisten Fällen auch zu den Lauten ,Lsoov, zusammen. In der Mitte der Bilder, besonders der Kopfleisten, befinden sich die Dar stellungen, die aus den Namen als Ganzes Bezug haben, die -bsovn- (Speckwänste), die rbsoli-oomb, (Haar schmuck !c.). die Bilder, wo -ou bselre geschlagen wird. An den Seiten rechts und links sind die Teilstücke des Namens. Bisweilen sind es zwei Figuren, die »bsolc to bselr» (Rücken an Rücken) stehen. Da sehen wir eine Beere (englisch bs/, lateinisch lmeos). die von einem Eichhörnchen (eov) gefressen wird. Da sehen wir einen nackten menschlichen Oberkörper, halb den Rücken nach vorn gewandt (dse. bsek). und dicht daneben hockt ein Kaninchen (eou/). Oder wir erblicken einen Rehbock (du/) und darüber das Kaninchen (ovo/). Oder wir erblicken endlich das Wort »bs/« in allen seinen Be- oombe. »bnoii-eono/« gleichzeitig aus ein und demselben Bilde in schön gruppierter Vereinigung mit zwei fünfstrahligen Bacon-Sternen. Eine sehr einfache und deutliche Kopfleiste befindet sich auf der Originalausgabe der Shakespeareschen Sonette vom Jahre lülill. Ihr Titel lautet in großen Buchstaben ein- sach: -Süslro-Spesres Lonnvts». Darüber ein leistensörmiges Titelbild, das in der Mitte ein Köpfchen mit Haarschmuck (bsolr-vomk) zeigt. Rechts und links sehen wir je einen nackten Knaben, der uns den Rücken zukehrt (bsek, bso). zu seinen Füßen je ein Kaninchen (oon/). Da das Wort Shake-Speares (Genitiv von Shakespeare) die ganze Zeilen breite unter der Kopfleiste einnimmt, das Bild darüber aber die Zusammensetzung -Lsoorur (Genitiv von Lsooous, Lscov) ergiebt, so erhalten wir. den Titel mit Buchstaben- und Bilderschrift gleichzeitig gelesen: 1. Zeile: Lsooui 2. Zeile: Lüsko-Zpssros 3. Zeile: Lonnots also: Bacon-Shakespeare's Sonette. Das Schriftwort Shake speare aber ist wie das Bildwort Lse-con/ durch einen Binde strich in zwei Hälften geteilt: Sllslrs-spvsro. Um die Sache zu vervollständigen, faßt der Knabe mit der Hand den Schopf (eomlit eines stilisiert gezeichneten Fisches. Doch dem Redaktionsstiste ist bezüglich des Raumes schon zuviel zugemutet. Der Referent muß also abbrechen, war er doch im besten Zuge, das Shakespeare-Bacon-Geheimnis gänzlich zu entschleiern, was nicht zu verwundern wäre. Denn jeder, der das scharfsinnige, geistreiche Bormannsche Werk in die Hand nimmt, wird es nicht eher wieder weglegen, als bis er es zur letzten Zeile ausgelesen hat. Sich mit dem Verfasser wegen seiner ausgestellten Sätze auseinanderzusetzen, möge den Gelehrten von Fach Vorbehalten bleiben. Wohl aber dürfte der Buchhändler die Pflicht haben, von der neuesten Entwickelung der Shakespeare-Bacon-Frage Kenntnis zu nehmen und sich gleichzeitig eingehender über das Wesen des Pseudonyms im allgemeinen zu unterrichten: er greife also zu Bormanns Kunst des Pseydonyms und wird nach dem vorstehend Mitgeteilten in hohem Grade Belehrung und Genuß finden. Die übrigen Abschnitte des Bormannschen Buches be handeln noch die Buchstabengeheimschrist auf deu Titelblättern. Erstseiten und Schlußseiten der Originalausgaben von Shakespeare, fünf weitere Bacon-Stichworte aus Titeln, ferner die Vorreden der Quartausgaben, sowie Titelblatt und Vor reden der Folioausgabe der Shakespeare-Dichtungen. Der Anhang enthält die Urteile von Zeitgenossen über Francis Bacon. Die Ausstattung des Werkes ist eine vortreffliche. Illustrationen sind überreich vorhanden. An 2t) Portraits, 52 Faksimiles von Titelblättern und Textseiten aus den Originalairsgaben, sowie verschiedene sonstige Illustrationen, Kopfleisten rc. verschönern das Werk und tragen zum an schaulichen Verständnis des mit wohlthucnder Wärme ge schriebenen Textes bei. dtleiue Mitteilungen. Reichsgerichtsentscheidung. Vergehen gegen das Postgesetz. — Angeklagter, früher Inhaber erner Privatpostanstatt. hatte seit Ablösung derselben ein Geschäft betrieben, in dem er Drucksachen ohne Adresse zur Verteilung brachte, u. a. t20 Nummern des MtB.-Blattes, tue er von der Druckerei unter Kreuzband erhielt, und aus denen sich je eine Nummer befand, die einem in seinen Händen befindlichen Abonnentenoerzeichnis entsprach. Er ist deshalb aus Artikel 3 Absatz 1 des Postgesetzes vom 20. Dezember 1899 bestraft, seine Revision verworfen. Die Begründung sagt, fraglich könne nur erscheinen, ob die Drucksache init der Aufschrift eines bestimmten Empfängers versehen gewesen sei. Dies sei zu bejahen. Dazu bedürfe es keiner Schristzcichen, da auch bei postlagerndcr Sendung die Angabe eines Buchstabens oder einer Ziffer genüge. Die Ziffer habe die Person erkennbar gemacht, für die die Sendung bestimmt war. Dies genüge. Es sei nicht erforderlich, daß die Aufschrift für jedermann erkennbar sei, sondern Ziffer und Ver zeichnis gehörten zusammen, sonst sei der Umgehung des Gesetzes Thür und Thor geöffnet, während das Gesetz die Bestimmung hatte. Privatpostanstattcn vom Betrieb auszuschließen. (Urteil des Reichsgerichts vom 25. Februar 1901, mitgelcilt von Stenglein in der Deutschen Juristenzeltung vom 1. Oktober 190t. S. 438.) Das metrische Maß. — Am 15. Oktober ist in Paris die alle zwei Jahre zusammentretende Konferenz der Delegierten aller bei der Meterkonvcntion vom 20. Mai 1875 beteiligten Staaten unter dem Vorsitz des deutschen Vertreters, Geheimen RcgierungSrals Professor Vr. Foerstec. Direktors der Sternwarte in Berlin, eröffnet worden. Das metrische Maß ist zur Zeit in zwanzig Ländern mit über 300 Millionen Einwohnern gesetzlich eingesllhrt. nämlich in Deutschland. Oesterreich-Ungarn, Belgien, Spanien. Frankreich. Griechenland, Italien, den Niederlanden, Portugal. Rumänien, Serbien. Norwegen. Schweden, der Schweiz. Argentinien, Brasilien. Chile, Mexiko, Peru und Venezuela. Es fehlen hauptsächlich noch die Länder des britischen Reiches, die Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland.
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