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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1901
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- Deutsch
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10272 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^8 286, 9. Dezember 1901 noch das Schlußwort, das er seinen Betrachtungen beifügt, wiedergeben. Er schreibt: -Dennoch hat unlängst einer unserer productivsten Schrift steller mit aller Zuversicht die Hoffnung für sich ausgesprochen, --daß eine gerechte Nachwelt ihn einst doch wohl noch mit ähn licher Glorie umgeben möchte, wie sie Göthe und Schiller zu Theil geworden-». Ob sich diese kühne Erwartung erfüllen wird, muß die Zeit lehren; ich aber fürchte, daß es gewiß manchem unserer neueren Literaten ergehen wird, wie den Gästen bei der Hochzeit des Königssohns. — Die Kritik der Nachwelt wird finden, daß sie kein hochzeitlich Kleid anhaben und sie in die Finsterniß werfen. — Die Moral, daß -Viele berufen, aber nur wenige auserwählt seien-, dürfte auch unter den Klassikern der Neuzeit eine strenge Auswahl treffen.- Bedauerlich ist, daß Jügel nicht den Namen des an maßenden Schriftstellers nennt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird seine vor fast fünfzig Jahren gemachte Prophezeiung eingetroffen sein. Ein halbes Jahrhundert ist etwa vergangen, seitdem einer der besten unseres Standes diese Zeilen nieder schrieb. Wer kennt heute noch die größere Zahl der Namen, die er als Berühmtheiten der litterarischen Welt zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts aufführt? Wer sich mit Gelehrten geschichte und Geschichte einzelner Hochschulen beschäftigt, wird vielleicht auf diesen oder jenen Namen stoßen, in dem Konversationslexikon wird er nach vielen der aufgeführten Persönlichkeiten vergebens suchen. Wie sich auch die Art des Buchhandels geändert hat, möge aus einer kurzen Bemerkung hervorgehen, die er über den Frankfurter Buchhandel im Jahre 1808 schreibt: -Den Buchhandel fand ich hier immer noch in einem sehr re- spectabeln Zustande, ungeachtet ihm bereits durch die Aufhebung der Klöster eine seiner Haupt-Absatzquellen versiegt war. Wo aber sind die so gediegenen und klassischen Bücherlager hingekommen, welche da mals die Räume der Varrentrapp und Werner'schen, der Hermann- schen und Andreä'schen, Jäger'schen, Brönner'schen und Eßlinger'schen Buchhandlungen füllten? und wo die ausgebreitete Kundschaft, die von alten Zeiten her gewöhnt war, ihren Bedarf aus unserer Buchgasse zu beziehen, die zwar dem Namen nach noch existirt, aber längst schon ihre literarische Bedeutung eingebüßt hat, mit der sie noch bei meiner Hierherkunft so glanzvoll zu prunken ver mochte! — Nicht die Zeitumstände allein haben das Alles zer splittert, sondern zum großen Theil that es auch die geringe Unterstützung, welche man den langjährigen Anstrengungen des hiesigen Buchhandels zugewendet, den man einem Antiquarhandel um Opfer fallen ließ, der überall, wo er nicht von Oben in einen Schranken gehalten wird, nur vernichtend auf den ersteren wirken wird. —- So klagte vor bereits fünfzig Jahren ein Veteran unseres Standes, indem er der glänzenden früheren Zeiten gedachte. Es ist zu bedauern, daß es noch keine Darstellung giebt, die in ausführlicher Weise die große Bedeutung kennzeichnet, die der Buchhandel in den größeren Mittelpunkten, wie Hamburg, Leipzig, Göttingen und Frankfurt, im Anfang des 19. Jahr hunderts noch hatte,*) wie er allmählich, wenigstens was Frankfurt anbelangt, diesen Einfluß verloren und zum Teil an Heidelberg hat abtreten müssen, wie denn auch hier wieder mehr und mehr ein lokaler Handel sich entwickelte. Die große Bedeutung des Buchhandels für die geistige Ent wickelung unseres Volkes würde durch eine solche Darstellung im schönsten Lichte erscheinen. Kleine Mitteilungen. Frachtbriefe. — Es sei wiederholt darauf aufmerksam ge macht, daß die älteren, bis zum 1. Januar 1900 in Gebrauch ge wesenen Frachtbriefformulare im deutschen Eisenbahnverkehr nur noch bis zum 31. Dezember 1901 einschließlich aufgebraucht werden dürfen und daß vom 1. Januar 1902 ab nur solche Frachbriefc verwendet werden können, die dem neuen Muster der Eisenbahn verkehrsordnung vom 1. Januar 1900 entsprechen. *) Im Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels ist diese Zeit mehrfach behandelt worden. Red. Geschäftsjubiläum. — Am 1. d. M. feierte Herr Otto Keil, Besitzer der ersten deutschen Hofbuchhandlung Sr. Majestät des Sultans in Konstantinopel im Kreise der Seinigen und Angestellten das Jubiläum des fünfundzwanzigjährigen Bestehens seines hochangesehenen Geschäfts. Journalistisches Seminar. — Wie die Frankfurter Zeitung erfährt, soll sich der Schweizerische Preßverein mit dem Gesuch um Errichtung eines journalistischen Seminars an die philosophische Fakultät der Universität Bern gewendet haben. In der Fakultät wurde die Sache besprochen. Wie das genannte Blatt weiter zu berichten weiß, steht der Erziehungsdirektor vr. Gobat der Er richtung eines journalistischen Seminars sympathisch gegenüber. Personalnachrichten. Gestorben: am 6. Dezember nach schwerem Leiden im 81. Lebensjahre unser hochverehrter Kollege Herr Theo d or Demuth in Wien, von 1867 bis 1896 Mitinhaber der alten, angesehenen Sor timentsbuchhandlung Gerold L Co. dort. Theodor Demuth war mit dem hohen Maß seiner Kennt nisse, seiner geschäftlichen Umsicht und unermüdlichen Arbeits freudigkeit das Muster eines deutschen Buchhändlers, der bei allen, die mit ihm in Berührung kamen, insbesondere bei den vielen, die er im Beruf erzogen und weitergebildet hat, unver gessen bleiben wird. Er war unablässig um das Wohl seines Hauses, um das seiner Schutzbefohlenen und auch um das Gemein wohl des Buchhandels bemüht, ein bescheidener, gern gefälliger und opferfreudiger Mann, dessen liebenswürdige, charaktervolle Eigenschaften ihm viele aufrichtige Freunde gewannen. Im Börsenverein ist er sechs Jahre lang (von 1870 bis 1873 und von 1877 bis 1880) in dessen Vergleichsausschuß thätig gewesen, und das ihm hier übertragene Ehrenamt kennzeichnet das große Ver trauen, das ihm von seinen Kollegen immer entgegengebracht worden ist. Sein Andenken wird im deutschen Buchhandel in Ehren fortleben. Gestorben. — In Erlangen ist, vierundachtzig Jahre alt, der Geheime Rat Or. Heinrich Gottfried Gengler, ordent licher Professor für deutsches Recht an der dortigen Universität, gestorben. Von seinen Werken seien hier genannt: Das deutsche Privatrecht in seinen Grundzügen, — Deutsche Rechtsgeschichte im Grundriß, — Schwabenspiegels Landrechtsbuch, — Deutsche Stadt- rechte des Mittelalters, — Lehrbuch des deutschen Privatrechts, — Das Hofrecht des Bischofs Burchard von Worms, — Über Aeneas Sylvius in seiner Bedeutung für die deutsche Rechtsgeschichte, — Ooäsx juris wunioipalis üsrmLuiuo msäii asvi; Regesten und Ur kunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Band I, — Germanische Rechtsdenkmäler; UsAss, Oapitularia, Oorwulas, — Ein Blick auf das Rechtsleben Bayerns unter Herzog Otto I. von Wittelsbach, — Deutsche Staatsrechts- Altertümer, — Beiträge zur Rechtsgeschichte Bayerns. Heft 1. 2, — Über den Einfluß des Christentums auf das altgermanische Rechtsleben. Gestorben. — Am 4. Dezember starb, achtundvierzig Jahre alt, in Jena der ordentliche Professor für Landwirtschaft und Direktor des landwirtschaftlichen Instituts an der dortigen Uni versität Or. Henry Sette gast. Er war ein Neffe des berühmten Landwirtschafts-Lehrers Hermann Settegast, des langjährigen Direktors der landwirschaftlichen Akademie Proskau. Von 1884 bis 1896 lehrte er an der Üniversität Leipzig. Von seinen Schriften seien folgende genannt: Die deutsche Viehzucht, ihr Werden, Wachsen und gegenwärtiger Stand (1890) — Die Grundsätze des Pflanzenschutzes (1891) — Die wirtschaftlichen Sämereien und der Samenbau (1892) — Die Bekämpfung des Wassermangels der Pflanzen durch richtige Bodenbearbeitung (1894) — Rosalie Schön fließ, Charakterbild einer deutschen Frau. Vortrag (1894) — Die Lehre von der Landwirtschaft. Heft 1—24. (Sp rechsaal.) Kontrollkassen. (Vgl. Nr. 277, 280, 283, 284, 285 d. Bl.) VIII. Eine für den Sortimentsbuchhandel besonders sich eignende, von vielen Kollegen gerühmte Kontrollkasse ist die Kontrollkasse -Meteor-, deren Generalvertretung für den Buchhandel Herr Otto Carius in Göttingen hat. Man lasse sich Prospekt senden. Ich habe in meinen beiden Geschäften die -Meteor--Kasse seit Jahren in Gebrauch und bin sehr^zusrieden. x.
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