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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1901
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- Deutsch
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gekehrt, weil die nicht verkaufte Ware jetzt Zoll bezahlen muß, was den ganzen Ertrag aus den verkauften Büchern aufzehrt. -Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Wünsche des Gesetz gebers so weit nicht gehen und auch nicht so weit gegangen sind. Der Gesetzgeber hatte nur die Absicht, der am Orie bestehenden Druck- und Papierindustrie einen ebensolchen Schutz zu gewähren, wie ihn die russische Industrie (in dem Zoll auf die im Auslande gedruckten russischen Bücher) schon genießt. Davon jedoch, daß der Zoll als eine Repressalie gegen die polnische Presse des Aus landes wirken sollte, ist niemals die Rede gewesen.- — Es wird sich ja bald zeigen, ob die letztere Auffassung die richtige ist; eine Wahrscheinlichkeit hat sic ohne Zweifel für sich Die ganze Maßregel würde sich dann nur gegen die Verleger in Russisch-Polen richten, die verhindert werden sollen, ihre Verlags werke außer Landes zu drucken. Trotzdem würde sie aber auch die im Auslande erschienenen polnischen Bücher der ausländischen Verleger in Mitleidenschaft ziehen; denn für diese Bücher würde zwar bei der Einfuhr nach Rußland kein Zoll zu zahlen sein, aber den Zollformalitäten niüßten sie sich doch unterziehen, weil im konkreten Falle auch bei den polnischen Büchern inimer nur die Zollämter kompetent sein werden, zu entscheiden, was zollpflichtig ist und was nicht. Muß aber ein Buch beim Passieren der Grenze der Zollbehörde vorgelegt werden, so sind Deklarationen erforder lich, und vor allem kann eine einfache Zusendung unter Kreuzband nicht erfolgen. Haben dies die Theoretiker am grünen Tisch bei Erlaß jener Verordnung erwogen? Sie würden schon hieraus er sehen haben, wie sehr sie sich mit einer Maßregel wie dem Bücher zoll in Widerspruch mit dem Geiste unserer Zeit setzen, der auf möglichste Förderung und Erleichterung des Verkehrs gerichtet ist, und hätten sich dies zum Anlaß dienen lassen sollen, um über zeitgemäßere Mittel nachzudenken, wie sich die Druck- und Papier industrie im Lande heben lassen. Nun, diese Erwägungen können auch nachträglich noch stattfinden, und boffentlich haben sie zur Folge, daß man den ganzen Büchcrzoll als höchst unpraktisch wieder beseitigt. Belgische Bibliotheken. — Ueber den Stand der Biblio theken in Belgien im Jahre 1900 giebt das soeben neu erschienene Buch -^nnuairs stg.t>8tigus cls ia Lsigigus- Aufschluß. Die All gemeine Zeitung macht daraus folgende Angaben. Von 25 Städten von mehr als 25 000 Einwohnern besitzen alle außer einer eine B bliolhek; von den 2614 Gemeindebezirken des Königreichs aber sind im ganzen 494 mit einer öffentlichen Bibliothek ausgcstattet. Die Ge- samtzabl der Bibliotheken beträgt 606; diese hatten im Jahre 1899 einen Zuwachs von 4l 597 Bänden gehabt und besitzen somit einen Bestand von 1 442 932 Bänden. Was die Benutzer betrifft, so ist cs sehr auffällig, daß die auswärtigen Entleiher an erster Stelle stehen. Es haben nämlich 142 367 Entleihungen nach auswärts stattgefunden, während man nur 112 277 Benutzungen an Ort und Slclle zählte. Die Gesamtzahl der in Anspruch genommenen Bände ist 1 229 240. Die größte Bibliothek des Landes ist die Libliotüogus Kanals in Brüssel. Ihr Bestand hat sich um 2771 Druckbände, 123 Handschriften, 1609 Kupferstiche und 807 Münzen vermehrt. Versammlung der sächsischen Buchdruckcreibesitzer und Zeitungsverleger. Erhöhung der Druckpreise. — Am Sonntag den 8. Dezember hatten sich die sächsischen Buch- druckereibesitzcr und Zeitungsverleger im -Sachscnzimmer- des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig zu einer Versammlung vereinigt, die unter dem Vorsitz des Herrn Julius Mäser- Leipzig tagte. Von den dort gefaßten Beschlüssen ist, als der für den Buchhandel wichtigste, die Erhöhung der Druckpreise um 10 Prozent hier zu erwähnen. Zur Bismarck-Biographie. — In der Gesamtsitzung der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 21. No vember (Vorsitzender Sekretär: Professor Bahlen) las Professor Le nz ein neues Kapitel aus der Biographie des Fürsten Bismarck: von der Versetzung nach St. Petersburg bis zum Eintritt in das Ministerium, März 1859 bis September 1862. Die Autononne Preußens war auch in diesen Jahren die Grundlage der Politik Bismarcks. Unter diesem Gesichtspunkte wurde sein Verhältnis zum König und zu den Parteien der neuen Aera geschildert und die Differenz zwischen seinen Anschauungen und den oorwaltenden Richtungen, wie ihre Beziehung zu den Zielen, die er als Minister verfolgte, dargelegt. Verein deutscher Zeichenlehrer. — Der Verein deutscher Zeichenlehrer wird seine 29. Hauptversammlung zu Pfingsten 1902 in München abhalten. Der Verein zählt etwa 650 Mitglieder. Die Münchener Mitglieder des Vereins bayerischer Zeichenlehrer haben die Vorbereitungen für die Versammlung übernommen. Pers onalnachrichten. Auszeichnung. — Herr Hofbuchhändler Karl Siegismund in Berlin wurde am 7. Dezember in Chemnitz von Seiner Königl- lichen Hoheit dem Prinzen Friedrich August von Sachsen zur Ileberreichung einer aus Anlaß des zweihundertjährigen Jubiläums des 5. königlich sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 104 verfaßten Festschrist empfangen und am 9. Dezember in Dresden zur Hoftafel zugezogen. Kaiser Wilhelms-Bibliothek in Posen. — Zum Di rektor der neu begründeten Kaiser Wilhelms-Bibliothek in Posen wurde der bisherige Oberbibliothekar an der Universitätsbibliothek zu Greifswald, Herr 2r. Rudolf Focke, ernannt. Neben ihm wirken an der Kaiser Wilhelms-Bibliothek die Herren Or. Wenzel und vr. Fabricius als Bibliothekare. Ehrung verdienter Buchdrucker. — Vor Eintritt in ihre Tagesordnung begab sich die am Sonntag den 8. d. M. im »Sachsenzimmer- des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig vereinigte Versammlung der sächsischen Buchdruckerei-Besitzer und Zeitungsverleger in die Weihestätte des Hauses, die Gutenberghalle, wo eine erhebende Gedächtnisfeier für den verstorbenen früheren Vorsitzenden des Deutschen Buchdruckervereins, Kommerzienrat Bruno Klinkhardt, und für den am 11. Mai d. I. verstorbenen Hermann Ramm, den Gründer der Firma Ramm L Seemann, der Druckerei des Börsenblatts für den deutschen Buchhandel, vor sich ging. Orgelklang und Gesang der -Typographia- eröffnet? und beschloß den feierlichen Akt. Die Gedächtnißrede hielt der Vorsitzende des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdruckervereins, HerrJulius Mäser. Der Redner würdigte die Arbeit der beiden verdienten Leipziger Berufsgenossen und schloß mit der Mitteilung, daß die Kreisversammlung beschlossen habe, eine Urkunde über die Ehrung von Berufsgcnossen zu errichten. Inhalts dieser soll, wer sich um das Buchdruckgewerbe in hervorragend schöpferischer Weise, ins besondere auf gewerblich-sozialem Gebiete, verdient gemacht habe, dadurch geehrt werden, daß sein Bildnis auf Kosten des Kreises von Künstlerhand gemalt und im Sachsenzimmer des Deutschen Buchgewerbehauses angebracht werde. Zum ersten Male wurde vom Kreisverein diese Ehrung den beiden Gefeierten zugespro chen. Bruno Klinkhardt hat als Vorsitzender des Deutschen Buchdrucker-Vereins in den Jahren 1886—1897 diesen Verein im Sinne einer umfassenden und wirksamen Vertretung der gewerb lichen Interessen ausgestaltet und auch dessen segensreich wirkende Unterstützungskassen, wie die ihnen dienende Jubiläumsstiftung des Vereins ins Leben gerufen. Hermann Ramm hat als Vor standsmitglied des Kreises Sachsen in den Jahren 1894—1901 mit großem Erfolge für die Stärkung des Vereins und für die Interessen der Provinzkollegen gewirkt und als Vorsitzender des Tarif-Ausschusses des Deutschen Buchdrucker-Vereins die heute be stehende und zu großer Bedeutung für das deutsche Buchgewerbe gelangte Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker ins Leben gerufen. (Sp rechsaal.) Kontrollkassen. (Vgl. Nr. 277, 280, 283, 284, 285, 286, 287 d. Bl.) X. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen habe ich mir vor zwei Jahren die Kontrollkasse -Meteor- von Hermann Carius in Würzburg angeschafft. Diese ist seitdem ununterbrochen bei leb haftem Verkehr im Gebrauch und hat sich so vorzüglich bewährt, daß ich allen Herren Kollegen die Anschaffung nicht dringend genug empfehlen kann. Die Anschaffungskosten (175 ^) machen sich bald bezahlt. Absoluten Schutz gegen Unredlichkeiten kann keine Kontroll kasse gewähren; die -Metcorkasse- erschwert solche jedoch außer ordentlich. Dagegen ist das Vergessen einer Buchung — und hierin liegt wohl der Schwerpunkt — vollständig ausgeschlossen. Wieviel Unannehmlichkeiten werden hierdurch erspart! Ein Plus oder gar Manko beim Abschluß der Tageskasse kann gar nicht Vor kommen. Für den Buchhandel halte ich die Ausgabe II der Kasse (mit breitem Kassenstreifen) für zweckmäßig. Reparaturen können bei der einfachen Konstruktion der Kasse kaum Vorkommen. Das Aeußere ist ein gefälliges. Vertreter des Fabrikanten für den Buchhandel ist Herr Kollege Otto Carius in Göttingen. Neiße, Dezember 1901. Robert Hinze, Buchhandlung. Bemerkung der Redaktion. — Wir dürfen wohl an nehmen, daß der Herr Fragesteller, der in Nr. 277 d. Bl. um Auskunft Uber geeignete Kontrollkassen für Buchhandlungen gebeten hat, nunmehr zur Genüge unterrichtet ist, und schließen hiermit die Besprechung. Den vielen Herren Beantwortern sprechen wir unfern Dank aus.
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