Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19011218
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190112185
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19011218
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-18
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
10550 Nichtamtlicher Teil. 294, 18. Dezember 1901. einer Böe u. a,, alles in seiner breiten, flotten Art gemalt. Geradezu überreich ist die Fülle an Aquarellen, die Zeno Diemer hier ausgestellt hat. Der Künstler weiß jedem seiner Vorwürfe einen besonderen Effekt abzugewinnen. Da sind allerliebste, intime Landschaften aus des Künstlers Heimat, Oberammergau, und daneben Gemälde, die die ganze Wucht und Erhabenheit der Dolomitenwelt uns nahe bringen. Als Marinemaler zeigt sich Zeno Diemer in seinen Bildern vom Bodensee und Gardasee, den er in seinem azurnen Glanze und im zornigen Aufbrausen packend zu schildern weiß. Professor Compton erfreut uns durch eine Reihe stimmungsvoller, zarter, fein durchgearbeiteter Aquarelle aus der schönen Welt unserer Bergseen. Städteansichten von da und dort bringt Otto Strützel, ebensolche Karl Heg, die er mit flott und gut gezeichneten Figuren charakteristisch und reich zu beleben versteht. Bekannt sind seine Ansichten aus dem Hof bräuhaus und Kloster Andechs. Noch eine ganze Zahl anderer Künstler wäre zu erwähnen, so Hegenbarth, Klingemann, Zopf mit schmucken Genrebildchen, Krämer mit Städteansichten, Frank mit Ansichten aus Dalmatien und viele andere. Georg Rumler, ein kursächsischer Hofbuchbinder des 16. Jahrhunderts. — In den von Hugo Helbing in München herausgegebenen -Monatsberichten über Kunstwissenschaft und Kunsthandel» (1. Jahrgang Hest 12, vom September 19u1) giebt der bekannte Antiquar Herr Emil Hirsch in München Nach richten über einen wenig bekannten kursächsischen Hofbuchbinder Georg Rumler, der in seinem Fache Vortreffliches geleistet hat. Herr Hirsch erläutert seine Nachricht durch Beigabe des Abdrucks von Vorder- und Rückdeckel eines von Georg Rumler für die Bibliothek des Kurfürsten August von Sachsen gefertigten Ein bands. Kurfürst August (1525—1586) war der bekannte fürstliche Bücherfreund, dessen Sorge für die künstlerische Ausstattung der Einbände seiner Bücher den Aufschwung der sächsischen Buch binderkunst hervorgerufen hat, so daß deren Arbeiten sich weit über andere deutsche der damaligen Zeit erhoben. Näheres über das Leben und Wirken Georg Rumlers hat sich nicht feststellen lassen. Herrn Emil Hirsch führte der Zufall kurz nacheinander zwei schöne Einbände Georg Rumlers zu. Er beschreibt sie, wie folgt: -Der eine Einband ist ein dunkelbrauner Kalblederband in Folio. Der Vorderdeckel zeigt ein sehr scharf geprägtes erhabenes Mittelstück, Judith mit dem Haupt des Holofernes, darunter die Inschrift: 6L0BÜI V8* KVNULll. .VOOVBI'VVBN *'1INBB6IVN 8L . BB6IBI' . B0N1BV8 . L8BUNV8. Dieses Mittelstück ist von einem auf die Spitze gestellten, ornamentalen Viereck umrahmt. Die vier Ecken sind durch Medaillons ausgefüllt, die links (oben und unten) eine vom Mittelstück verschiedene Darstellung der Judith, rechts die Justitia wiedergeben. Der Rllckdeckel zeigt in gleicher Anordnung in der Mitte die Fortuna mit der Inschrift: UB88BIV8 . LNIBBVI8 . BOBVVBV. V0UVLB1.I8 * MliVV . Die vier Medaillons gleichen denen des Vorderdeckels. Zu sämt lichen Figuren dürften Jost Ammansche Vorbilder gedient haben; sie sind in der Weise dieses Meisters auLgesührt. Das Gold der Pressungen ist im Lause der Jahrhunderte schwarz geworden, da gegen ist der Goldschnitt, zierlich ciseliert und gemalt, vollständig intakt. Den Inhalt des Einbandes bildet ein -Sechsisch Land recht. Gedruckt zu Leipzig durch Hansen Rhambaiv in Verlage M. Ernesti Vögeltns 1571». »Der andere Einband in Oktav ist in blindgepreßtem Schweins leder ausgeführt. In der Mitte des Vorderdeckels befindet sich das große kaiserliche Wappen mit der Inschrift: BB8 BLBilBLB K0NI80UM BLI8LIi1lüVN8 . IVBUkBB. 6L0K6 . KVNULK . Darunter 1570. Das Ganze ist eingerahmt von einer Bordüre, ge bildet aus Arabesken und kleinen Medaillons mit Köpfen, der säch sischen Raute, zwei gekreuzten Schwertern, einem Halbmond mit zwei Sternen und dem Signet Rumlers. Die Rückseite giebt das große sächsische Wappen mit der Inschrift: VOB 601"I'L8 OBVBBbl BVBV8TV8 BLWOB 2V 8L0B88BB OBVKBVKL'I' B BVNUblk, umrahmt mit der gleichen Bordüre wie vorn. Den Inhalt des Bandes bilden: llörum in Baliia, ob rsligionem gsstarum libri trss. Lins loeo 1570.» Herr Hirsch betrachtet es als eine der dankbarsten Ausgaben, wenn eine berufene Feder eine Geschichte des sächsischen Buch einbandes schreiben möchte. Sie würde gewiß von allen Biblio graphen mit Freuden begrüßt werden. Der verdienstvolle Auf satz von R. Steche -Zur Geschichte des Bucheinbands- (Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels Band I. 1878) könne ja nur als Versuch über dieses Thema in Betracht kommen. Vom Goethe-Hause in Frankfurt a/M. — Im neuesten Hefte der -Berichte des Freien Deutschen Hochstiftes zu Frank furt a/M.» erstattet die Goethe-Haus-Kommission einen Bericht über ihre Thätigkeit für das Goethe-Haus und die in Ver bindung damit stehenden Gedenkstätten an Goethe während des letzten Jahres. Im Goethe-Hause bot sich im letzten Jahre keine Gelegenheit zur Vornahme größerer Arbeiten. Die Ein richtung der einzelnen Räume ist zu einem gewissen Abschlüsse gelangt, die des Musikzimmers ist zur Zeit noch nicht durch führbar. Die Kommission war jedoch bestrebt, noch fehlende Einzelheiten zu ergänzen. So wurde in der Küche der Frau Rat Gerät und Geschirr durch Ankäufe und Schenkungen vervoll ständigt, für das Speisezimmer wurde die Herstellung des Tisches begonnen, in dem kleinen Bücherbrette des jungen Goethe ist jetzt wieder seine Handbibliothek vorhanden, und im Mansarden zimmer sind die lebensgroßen Silhouetten Lottens und der Brüder Stolberg wieder an ihrem alten Platze, neben der Thür und über dem Schreibtische, angebracht worden. Für das Goethe- Museum wurden die noch fehlenden älteren Goethe-Medaillen durch eine Schenkung erworben; auf dem Wege des Ver mächtnisses gelangte der handschriftliche Nachlaß von Lili Schöne mann — es sind dies Briefe Lilis und ihres Gatten an ihren Bruder, Familien - Papiere u. a. — in den Besitz des Mu seums, ferner durch Schenkungen eine ganze Reihe von Original- Illustrationen nebst den dazu gehörigen Bleistiftskizzen zu Goethes Gedichten, -Faust», -Götz», die von des Dichters Zeitgenoffen her rühren, insbesondere von Chodowiecki, Lips und Heinrich Ramberg. Neben dem Goethe-Hause und Goethe-Museum erfreut sich jetzt auch das -Wrllemer-Häuschen- der Fürsorge der Kommission. Dieses Häuschen auf dem Hühnerwege wurde im vergangenen Jahre von der Stadt Frankfurt zum Zwecke der Erhaltung an gekauft und baulich wiederhergestellt, während das Hochstift die innere Einrichtung übernahm. Diese ist nun im Anschlüsse an die Ueberlieferungen ganz in der schlichten Weise, wie sie damals war, durchgeführt worden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Mein künftiger Beruf! Praktischer Ratgeber bei der Berufs wahl. 38: Der Buchhandel. Mit einem Anhang: Der Musi kalienhandel und der Kunsthandel. 12°. 32 S. Leipzig, Verlag von C. Bange, —.50. Nitlüsiluvgsn von V. B. Lroolrünus in Bsiprix. 1901, Br. 2. 8°. 16 8. In diesen -Mittheilungen- erstattet die Firma F. A. Brock haus in Leipzig Bericht über die neueren Unternehmungen ihres Verlags und über wichtige Erscheinungen der ausländischen Litteratur. NovsBiobsr ^nesiqsr übsr Bovitütsv und Botiquaria au« dem Olsbiots dsr Nsdioin und Baturvi^ssnsobakt. Bsrausgo^sbon von dsr Birsob vald'oobsn öuobbandlunx; in Berlin. 1901, Br. 11, Bovsmbsr. Usx.-8". 8. 77—84. Bsbraica. Katalog Bo. 35 von.1. Ivauikmann in Kraulckurt a/N. 8". 68 8. (In bsbräisobsn Osttsrn.) BnlsituvA Lur Ubotograpki«. Usrausgsgsbsn von Ol. kieeiZbslli. Nit 205 in dsn Text zsdruoictsn BbbilduvAgn und 24 'laksin. Blkts vsrwsbrts u. vsrbssssrts ^ukiags. Usx-8°. 396 8. Nit Laobrsgistsr und ^nesigsn-Lsilags. Balls a/8. Verlag von lVilbslm Knapp. ^ 4.—. Lrisks von Biobtsro, Bslsbrdsn, Künsllsrn, lürstsn, Ksldbsrrsn und Ltaatsmännsrn Lriosto — össtlrovsn — Krisdriolr VVilbsIm BI. — Krisdrioü IVilbsIm IV. — Brak Ballas — Bsibsl — Bostbs — Bölt)' — Bolano — Bapolson I. — 8obillsr — IVallsnstsin — Kaiser lVilbslm I. sto.j, Brlcundsn, Blugblattsr, Navdats, Nanusoripts sto sBsinriob VI. v. ööüwsn — Natüias Oorvinus, Bönig von Ungarn sto.j, Bsnsalogisobs u. bsraldisobs Lüobsr. Katalog 214 von 1. K. 8targarcit in Berlin. 8°. 29 8. 544 Brn. Deutsches kunsthistorisches Institut in Florenz. — In den Etat des Reichsamts des Innern für 1902, der dem Reichstage vorliegt, ist zum crstenmale ein Betrag von 10000 ^ an den Verein zur Förderung und Erhaltung des kunsthistorischen Instituts in Florenz eingestellt. Eine den Posten erläuternde Denkschrift des Rcichsamts des Innern erinnert daran, daß infolge von Anregungen auf mehreren kunsthistorischen Kongressen im Herbst 1897 in Florenz ein kunsthistorisches Institut ins Leben gerufen und zu dessen Leiter der von der königlich sächsischen Regierung hierzu beurlaubte Docent an der Universität Leipzig, Professor Br. Heinrich Brockhaus, bestellt worden sei. Zur Förde rung des Instituts habe sich dann ein Verein gebildet, dessen Ver mögen jetzt 21000 ^ betrage. Der Gedanke der Stifter habe sich als gesund und entwickelungsfähig gezeigt und verspreche der deutschen Wissenschaft reichen Erfolg, doch reichten die Mittel des Vereins für die Dauer nicht aus, um das Institut fortzufllhren. Es empfehle sich deshalb, einen festen Beitrag aus Reichsmitteln von 10000 zunächst auf etwa fünf Jahre in Aussicht zu nehmen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder