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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.12.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-12-20
- Erscheinungsdatum
- 20.12.1901
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- Deutsch
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10606 Nichtamtlicher Teil. 296, 20. Dezember 1901. Sie selbst habe Anspruch auf diesen Preis, da sie schon vor vierzig Jahren die -Stereochemie- oder -Chemie im Raume- be kannt gegeben habe, während van t'Hoff nun als -Erfinder- dieser Chemie mit dem Preise bedacht worden sei. Als sie im Jahre 1859 in naturphilosophischen Vorlesungen in Lausanne die Grundsätze jener Chemie zum ersten Male entwickelt habe, sei van t'Hoff noch nicht acht Jahre alt gewesen. Im Jahre 1872 habe sie ihre Ansichten in acht Denkschriften zusammengefaßt und diese der Akademie der Wissenschaften in Paris überreicht. Man habe es aber nicht für nötig gehalten, der Sache Beachtung zu schenken, da man die Frauen auf dem Gebiete der Wissenschaft noch immer nicht für voll ansehe. Frau Clsmence Royer berichtet dann weiter, daß sie seit 1873 ihre Theorien vor vielen gelehrten Gesellschaften sin Lyon, Rouen, Paris u. a. O.) in öffentlichen Vorträgen dargelegt habe, bis sie im Jahre 1900 ihrer Lehre von der Chemie im Raume in dem Buche über die „Oovstitution äu wonclo« die endgiltige Form gegeben habe. Sie nehme also die Priorität dieser Entdeckung in Anspruch. Eine Goethe-Pl aquette. — Der Wiener Goethe-Verein hat den guten Einfall gehabt, auf die Einweihung des dortigen Goethe- Denkmals eine Plaquette prägen zu lassen. Diese kommt jetzt gerade rechtzeitig zum einjährigen Gedächtnistagei Die Neue Freie Presse teilt darüber folgendes mit: Man hat in der Wahl des Künstlers eine glückliche Hand bewiesen. Rudolph Marschall, der uns die Kaiser-Jubiläums-Plaguette geschenkt, der Karlweis und die Ebner - Eschenbach uns in fein empfundenen Prägewerken nahegebracht hat, ist auch der Meister dieses kleinen Kunst werkes. Da die Plaguette an das Denkmal nur erinnern und eine Huldigung für dieses bedeuten soll, so hat Marschall das Hellmersche Standbild nur in ganz zartem, wie hin gehauchtem Relief und gleichsam in perspektivischer Verkürzung oben auf der mattgetönten Kupserplatte angebracht. Der Nach druck wurde dagegen auf die nackte Gestalt eines mit Kranz gewinden sich nahenden Jünglings gelegt. Diese zum Denkmal hinschauende und daher vom Rücken sich darbietende Figur ist in erhobenem, doch nach den Füßen zu sich abdämpfcndem Relief herausgearbeitet. Links, an der Seite stehend, beherrscht sie orna mental die ganze Kupferplatte. Sie ist durch ihre edle, schlicht seelenvolle Haltung und durch die diskret-schöne Durcharbeitung des Körperlichen eine ungemein glückliche Schöpfung und so wohl in den Raum komponiert, daß sich aufs ungezwungenste der Platz für die Inschrift darbietet. Diese verdankt ihre knapp-bedeutungs volle Fassung dem Professor Minor und lautet, wie folgt: -Ihm zum Ruhme, Sich zur Freude, Der Zeit zur Mahnung. Der Wiener Goethe-Verein, December 1900-. Da alles dieses auf der Schauseite bequem Platz fand, so hat man den Revers glatt gelassen. Gesellschaft der Bibliophilen. — Die -Gesellschaft der Bibliophilen- hielt am 15. d. M. ihre Jahresversammlung zum ersten Male in Berlin ab. Den Beratungen am Vormittag im Hotel de Rome folgte am Nachmittag ein Festmahl, an dem etwa dreißig Herren mit ihren Damen teilnahmen. Die National- Zeitung berichtet darüber: Außer einer Anzahl Berliner Mit glieder waren auch eine Reihe auswärtiger erschienen, darunter Or. Schüddekopf vom Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, der eifrige und arbeitsfreudige Schriftführer der Gesellschaft, dann A. L. Jellinek aus Wien, Professor Georg Witkowski aus Leipzig, der bekannte Germanist, ferner aus Berlin der Historiker Professor vr. Heyck, Kammerherr vr. Kekuls v. Stradonitz, der Heraldiker, Frau Klara Aiebig, die bekannte Roman-Schriftstellerin, und andere. Mit liebenswürdigem Humor leitete der Vorsitzende, Fedor von Zobeltitz, das Festmahl ein, indem er darauf hinwies, daß unter den vielen -Zwecken-, zu denen man sich bei Tisch zu vereinigen pflege, der diesmalige wohl ein ganz neuer sei, indem man -aus Liebe zum Buch- dinieren wolle, lind daß diese Liebe zum schönen Buch doch allmählich, wenn auch spät und langsam sich bei uns in Deutschland Bahn breche, dafür sei der Verein mit seinen über alle deutschen Städte und Ortschaften verstreuten 700Mitgliedern ein gutes Zeugnis. Unter dem heiterenBeifall einiger anwesenden Buchhändler bemerkte der Redner dann weiter, jeder mann sei es bekannt, wie schwer es heutzutage sei, ein Buch zu ver kaufen, namentlich wenn es ein bißchen teuer sei, und daß viele unserer Landsleute lieber das Geld für einen Logenplatz in einer fran zösischen Posse oder im Cirkus ausgäben, als sich dafür ein gutes Buch anschafften. Aus den weiteren Reden des Mahles sei noch das hübsche Wort von Professor Witkowski hervorgehoben, daß die Bücher, die ein Bibliophile sammle, nicht mit den Ehefrauen verglichen werden könnten, sondern daß jedes ein lieber Schatz sei, mir dem der Bücherfreund in besonderer Verehrung und Anhäng lichkeit verkettet sei. Die Zeitungen in der Beurteilung eines chinesischen Beamten. — Der Präfekt von Tsimo, das im Hinterlande von Kiautschou liegt, hat in einer Verfügung über die Abänderung der chinesischen Staatsprüfungen den Studenten als bestes Bildungsmittel die Zeitungen empfohlen, vornehmlich diejenigen, die im deutschen Schutzgebiet Kiautschou erscheinen. Die Allgemeine Zeitung giebt eine Probe der bilderreichen, verschwenderisch lobenden Sprache dieses Erlasses. Es heißt darin: -Eine vollständige Umwandlung im Studiengange ist un vermeidlich. Nur wer die Fächer beherrscht, die dem Zeitgeist entsprechen, soll in Zukunft noch einen akademischen Grad er werben können. Die Zeit, um sich vor der nächsten Prüfung noch die Kenntnisse aller nützlichen chinesischen und ausländischen Bücher zu beschaffen, ist zwar zu kurz. Glücklicherweise aber haben wir eine Menge Zeitungen, die hierin Abhilfe schaffen: Im deutschen Kiau-tschou-Gebiet giebt es mehrere Zeitungen, so das »Amtsblatt» und die -Kiau-tschou-pau-, deren Redak teure die gelehrtesten Männer sind, die man in der Nähe oder Ferne finden kann und die dem Fortschritt durchaus geneigt sind .... In der Zeitung findet man Auskunft über Tausende von Angelegenheiten und die Nachrichten aus allen fünf Erd teilen. Wie ein Licht leuchtet sie denen, die im Dunklen sitzen. Aus den Thoren macht sie Weise. Wer sich auf dem Holzwege befindet, den führt sie auf den richtigen Pfad. Die geistig Schwachen macht sie stark. Wie Trommelschläge und Glocken geläute weckt sie den Schlummernden. Wie die Medizin Kin- pan-yoh früher für unheilbar gehaltene Krankheiten heilt, so wirkt die Zeitung Wunder. Die Wohlthaten, die eine Zeitung thun kann, sind unschätzbar, und ihre Verdienste sollten all gemeine Anerkennung finden.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Lsstgssobovlrs kür jsäss Lltsr, jsäsn 8tanck uvä vsrsobisäsvs -Vv- ^nlässs ans cisr Vsrlg.gss.vstg.lt Lsv-Ugsr L 6o. L.-6. in Livsisckslv. 8obwgl-Volio. 128 8. Vlit Lbbilclavgsv. iVsibvgvbts-Ls.tg.Iog von Lrsslgusr L Nsz-sr in Usrliv. 8". 28 8. 693 kirn. n. Lusrvg aus Ls.ts.log: Laust n. Luvstrvisssv- sobakt I§r. 1774—2752. 9v1bs.ts.1og 1901. Utgikvsv ak Lobbgväslstickuiug tör Liv- lanä, Uslsivgkors. Lsx.-8". 60 8. Illustrisrtss Vsrrsivbvis von Lüobsrv übsr 9ggck, L/vologis, Lorstrvsssv, Lisvbsrsi, Lgvckrvirtsobgtt unck Kartsnbau, sorvis über cksv »Ugvssvbgt? ckss iVisssvs-, srsobisvsv iw Vsrlsgs vom 9. Lsurvs-vv in Lsuckgww. Hnsr-8". 96 8. Deutscher Buchdrucker-Tarif. Giltig ab 1. Januar 1902. Be schlossen in den Sitzungen der Tarif-Kommission vom 15. bis 18. April 1896 in Leipzig und vom 15.—19. Mai 1896 in Berlin. Revidiert in den Sitzungen vom 23.—28. September 1901 in Berlin. Beilage zu Nr. 50 der Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker. 12°. 40 S. -Oesterreichische Bibliographie.- — Die -Oesterreichische Bibliographie-, die unter der Redaktion von Carl Junker und Arthur L. Jellinek seit Anfang 1899 als besondere Beilage zur -Ocstcrreichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz- und auch als selbständiges Werk erscheint, wird mit dem Schluß dieses Jahres aushören, in der bisherigen Form zu erscheinen. Die öster reichischen Neuigkeiten sollen wieder wie früher in der -Buch- Händler-Correspondenz- selbst verzeichnet werden, Druck in Antiqua, Einrichtung nach Art des Börsenblatts für den deutschen Buch handel. Universität Straßburg i/E. — Die Universität Straß burg wird in diesem Wintersemester von 1133 Studierenden besucht. Davon kommen auf die theologische Fakultät 69, auf die juristische und staatswissenschaftliche 317, auf die medizinische 292, auf die philosophische 220, auf die mathematisch-naturwissen schaftliche 235. Kunstausstellung. — Zur Jubiläums - Feier der fünfzig jährigen Regierung des Großherzogs Friedrich von Baden wird die Stadt Baden-Baden in den Monaten Mai bis Oktober 1902 in den Räumen des Palais Hamilton eine Jubiläums- Kunstausstellung veranstalten. Sonntagsgeschäft. — Am Sonntag den 22. Dezember dürfen in Leipzig die Geschäfte von 8 bis 6 oder von 11 bis 9 Uhr offen gehalten werden. Die Herren Verleger und Kom missionäre werden mit Rücksicht darauf vom Verein der Buch händler zu Leipzig ersucht, Sonntag den 22. Dezember die Geschäfte wenigstens von 11 bis 3 Uhr offen zu halten und, soweit möglich, die empfohlenen Bestellungen sofort mitzugeben, wo dies aber der großen Anzahl wegen nicht möglich ist, sie spätestens Ivon 1 Uhr ab zur Abholung bereit zu halten.
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