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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1904
- Sprache
- Deutsch
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^ LI, g. März 1904. Nichtamtlicher Teil 2081 Akademie behufs Abhaltung eines Fortbildungskurses für Buchdrucker, ähnlich wie er einen solchen schon in Hamburg abgehalten hat, zur Verfügung gestellt, und wir hatten die Freude, daß dieser Kursus in unsrer Gutenberghalle abge- haltcn werden mußte, weil wegen zu starken Andrangs die Räume der Akademie nicht ausrcichten. Wenn wir sehen, wie stark das Fortbildungs- und Anregungsbedürfnis bei unsrer intelligenten Gehilfenschaft ist, so müssen wir es als unsre unabweisbare Pflicht betrachten, demselben Rechnung zu tragen, wo und wann wir nur immer können. — Unter diesem Gesichtspunkt haben wir auch stets die Wirksamkeit unsres Deutschen Buchgewerbemuseums wesentlich mit aufgefaßt, und als im September 1903 der erste Vorsteher und der Direktor des Museums an der von der Zentral stelle für Arbeiterwohlfahrt nach Mannheim berufenen Kon ferenz über -Die Museen als Volksbildungsstätten« teil- nahmen, da konnten sie mit Genugtuung feststellen, daß die Mehrzahl der dort geäußerten Wünsche und Forderungen bei uns schon in weitgehendem Maße verwirklicht ist. Unser Museum ist in der Tat kein toter Stapelplatz, sondern ein lebendiger, der Praxis dienender Organismus, der allen Schichten des Volks gleichmäßig zugute kommt. Das Buchgewerbe-Museum hatte im vergangenen Jahre zunächst die Aufgabe, die Ordnungsarbeiten des Jahres 1902 zu Ende zu führen, sowie die im Laufe des Jahres eingegangenen Werke und Blätter zu registrieren und zu katalogisieren. Vornehmlich war es die Blattsammlung, die abermals eine wesentliche Bereicherung erfuhr, indem 3118 Nummern dem Bestände hinzugefügt werden konnten. Eine neue Abteilung ist neben der in der Blattsammlung ge troffenen Gruppenanordnung als ergänzendes Glied ein gefügt worden: die kleinen Akzidenzen wurden zu einer in sich geschlossenen Gruppe vereinigt und zwar nach sachlichen Grundsätzen, d. h. es wurden geschäftliche, Vereins-, Konzert-, Kunstausstellungs- und Familiendrucksachen ohne Rücksicht auf Verfahren und Herkunft zusammengestellt, um bei Nach fragen nach einer bestimmten Aufgabe sofort eine größere Anzahl gleichartiger Lösungen vorzeigen zu können. Diese Einrichtung hat sich insofern gut bewährt, als die Nach frage gerade nach dieser Abteilung im letzten Jahre sehr lebhaft geworden ist. Auch für die Beamten bietet die neue Abteilung praktische Vorteile, denn sie ermöglicht es, sofort einer Anfrage nach einem bestimmten Vorwurf zu genügen, um dann in der großen Sammlung die dem Wunsche des Fragenden entsprechenden Mappen ohne großen Zeit verlust auswählen zu können. Eine Reihe Lieferungs werke, deren Auflösung in die Blattsammlung wegen der dadurch erschwerten Auffindbarkeit im einzelnen Fall untunlich erschien, wurden als Bibliotheksnummern in ähnlichen Kasteumappen untergebracht, wie dies mit den kleinen Druckschriften und Schriftgießereiproben bereits geschehen ist. Die Abteilung Nachbildungen (Kupferstiche und Holz schnitte) erfuhr eine Bereicherung um 400 Nummern. Der Zuwachs der Bibliothek beziffert sich auf 1497 Bände, von denen ein großer Teil freilich aus dem Vorjahre stammt, aber wegen Arbeitsüberlastung noch nicht registriert und katalogisiert werden konnte. Der Rest be steht vorwiegend in Stiftungen, die die Verleger im An schluß an die Ostermeß-Ausstellung dem Museum in liebens würdigster Weise zuwendeten. Die Namen der zahlreichen Geber sind im Laufe des Jahres regelmäßig im Archiv für Buchgewerbe bekannt gegeben, und es sei ihnen auch an dieser Stelle der herzliche Dank des Vereins nochmals aus gesprochen. Hervorzuheben sind auch diesmal die wertvollen Werke und Blätter (besonders japanische), die Herr Horst Weber dem Museum überwiesen hat. Die Abteilung Platten und Werkzeuge erhielt unter anderm einen Zuwachs durch die Stiftung der vollständigen Reihe des Notenstiches (Brcitkopf L Härtel) und eines Akzidenzsatzes in Schließform (Klinkhardt). Ferner gelangte gegen Eintausch von Dubletten ein alter Holzstock und eine Sammlung von Buchbinderstempeln und Fileten in den Besitz der Sammlung. Hier müssen wir auch zweier wert voller Leihgaben gedenken, die in dem deutschen Buch gewerbemuseum Aufstellung gefunden haben. Die erste ist eine alte hölzerne Buchdruckerhandpresse, die die Firma C. G. Roßberg in Frankenberg i/Sa. überließ, die zweite eine Congrevepresse, die die Haenelsche Hofbuchdruckerei in Magdeburg stiftete. Beide bilde» eine wichtige Bereicherung unsrer geplanten historischen Abteilung; denn auf der alten Buchdruckhandpresse ist am 11. Oktober 1845 auf Ver anlassung von Heinrich Keller, dem Erfinder des Holzstoffes, der erste erfolgreiche Versuch gemacht worden, zu Papier verarbeiteten Holzstoff zu bedrucken; die Congrevepresse ist das einzige »och vorhandene Exemplar dieser Maschinenart, die nur in zweifacher Zahl gebaut worden ist. Wir bitten alle Besitzer historisch interessanter, aber praktisch oft wert loser Maschinen und Geräte, dem hier gegebenen guten Bei spiel freundlichst zu folgen, damit diese Gruppe unsrer Sammlungen allmählich eine gewisse Abrundung erfährt. Das Ausstellungswesen nahm wiederum einen breiten Raum in dem Arbeitsfeld des Museums ein. Monatlich wurde in den Museumsräumen mindestens einmal gewechselt. Das wichtigste Ereignis des Jahres war die Frühjahrs- Ausstellung der Neuerwerbungen des Vereins aus den Jahren 1900—1902, die der scheidende Direktor Herr Professor vr. Kautzsch zum Abschied als Beleg für die vielseitige Tätigkeit des Museums in der Zeit seiner Leitung veranstaltet hatte. Die Ausstellung, die die beiden Säle des Erdgeschosses füllte, zeigte ausgewählte Beispiele aus allen Abteilungen und Gruppen unsrer Sammlungen und war recht geeignet, ein übersichtliches Bild von dem bisher Geschaffenen zu geben. Ein instruktiver Katalog, der gleich zeitig eine Anleitung zur Benutzung der Sammlungen dar stellt, war dazu erschienen; Exemplare desselben stehen auch heute noch unfern Mitgliedern zur Verfügung. Die Eröffnung dieser Ausstellung bedeutete zugleich die Verabschiedung des ganz zur akademischen Laufbahn über gehenden Herrn Professors vr. Kautzsch, dem der erste Vor steher aus aufrichtigster Überzeugung den herzlichen Dank des Vereins für seine weit über die bloße Pflichterfüllung hinausgehende anregende und fördernde Tätigkeit aus sprechen konnte, um sodann den neuen Direktor des Museums, Herrn vr. E. Tönnies aus Berlin, in sein Amt einzuführen. Gleichzeitig machte er die Mitteilung, daß eine Anzahl von Mitgliedern des Vorstandes und der Ausschüsse einen Betrag von rund 1600 zusammengebracht hätten, um sie Herrn Professor vr. Kautzsch in Form einer Stiftung für die Sammlungen des Museums zur Verfügung zu stellen, mit denen er dadurch dauernd verknüpft sein möge. Der Betrag wird voraussichtlich zu Ankäufen auf einer im kommenden Frühjahr zu veranstaltenden Ausstellung künstle rischer Bücher verwendet werden. — Eine besondere Auf merksamkeit wurde der Ausstellung durch den Besuch des Rates der Stadt Leipzig zuteil, wobei Herr Bürgermeister vr. Dittrich seine volle Befriedigung über die darin zum Ausdruck gebrachte bisherige Tätigkeit des Museums aus sprach und das weitere tätige Wohlwollen der Stadtver waltung zusicherte, da die von der Stadt gewährte Beihilfe hier offenbar gut angewandt worden sei. — Auch sonst hat unser Haus häufig korporativen Besuch ge habt. So besuchten uns die Allgemeine Vereinigung deutscher Buchhandlnngsgehilfen, der Verein der Fort- 268»
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