Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1904

2072 Nichtamtlicher Teil, ^ 52, 4. März 1S04. Die in Klammern beigefügten Summen bezeichnen die von der Bibliothek gesammelten Stücke; sie sind höher, weil die Bibliothek jede Lieferung, jedes Heft, jeden Band, jeden Neudruck desselben Werks oder eines Flugblatts über den selben Gegenstand besonders zählt. Wenn wir nur die Bände und Broschüren zählen, so erhalten wir für das Jahr 18SS: 3251 Veröffentlichungen, für 1900: 3517, für 1901; 4482, für 1902; 5416, also im Jahresdurchschnitt 4141 Titel. In allen diesen Ziffern sind die zahlreichen Druck schriften von Gesellschaften, die akademischen Schriften und die amtlichen Veröffentlichungen inbegriffen, kurz alle Drucksachen, wie sie in dem Bericht über das Jahr 1898 (vergl. vroit ä'Lutsur 1899 Seite 108; Börsenblatt f. d. D. Buchhandel 1899 Nr. 260, Seite 8398) näher angegeben sind. Alle Eingänge werden seit 1901 in einem Monats bericht (vuilotin bibliograxbigno) verzeichnet. Andernteils sind sie für die Bedürfnisse einer methodischen Ein ordnung in die Bibliothek selbst in Gattungen zerlegt, die auf dem sogenannten Dezimalsystem beruhen. Dieser Umstand erlaubt uns, den Versuch einer statistischen Über sicht zu geben, soweit sich solche aus dem Doppelheft 1/2 des erwähnten Bulletins 1902 ergibt. Sie umfaßt ungefähr den achten Teil der Verlagserzeugung des vorangegangenen Jahres. Wir wollen damit Nachweisen, daß es möglich ist, eine völlig ausreichende Statistik auf Grund der Elemente, über welche die Bibliothek verfügt, zu geben, vorausgesetzt, daß man ihr die notwendigen Mittel zu deren Ausarbei tung gewährt. Diese Statistik wird noch vereinfacht werden können, wenn man sich nicht zu streng nach dem Jahr der Veröffentlichung oder nach der aufgedruckten Jahreszahl richtet, sondern als Jahreserzeugung alles das betrachtet, was in dem Bulletin eines jeden Jahres Aufnahme finden kann — ein System, wonach auch die österreichischen Bibliographen sich zu richten hatten (vergl. vroit ä'rtutsar 1901 Seite 113). Die Einzelheiten der Eingänge in den beiden ersten Monaten des Jahres 1902, nach dem Jahr der Veröffentlichung abgeteilt, gehen aus der nachfolgenden Übersicht hervor; 1. Sammelwerke .... Jahrbücher; Almanache . 2. Philosophie 3. Religion 4. Sozialwissenschast . . . Recht . . 6. Exakte Wissenschaften . . 7. Angewandte Wissenschaften Heilkunde 8. Schöne Künste .... 9. Literatur Deutsch Französisch Italienisch 10. Geschichte und Geographie Insgesamt In Deutsch In Französisch In andern Sprachen 1901 1902 1901 1902 6 3 1 1 11 2 4 30 2 8 44 I 3 1 1 2 5 3 7 2 1 lat. 18 4 21 7 4 6 38 I 11 5 4 3 23 1 10 4 I — 2 ital. 17 3 1 4 80 6 28 3 117 20 7 8 15 1 55 8 45 1 109 23 7 7 1 15 4 1 7 2 12 26 1 39 1 — 17 6 — 24 — 16 13 10 10 1 ital. 50 3 245 122 123 40 6 536 62 Druckort 1 anderswo 2 anderswo 3 in Frankr. Ein großer Teil der Werke, die in dem Bulletin ver zeichnet sind, waren Dissertationen, von denen ein Teil im Ausland gedruckt war, vorwiegend in Deutschland. Die in zwei Sprachen erschienenen Schriften beliefen sich aus 8; außerdem haben wir 5 Übersetzungen ins Französische gezählt. Man steht aus diesem Bruchstück einer Statistik, wie inter essant es sein würde und wie nützlich, vollständigere An gaben zu haben, die sich über einen längeren Zeitraum er strecken. In der Tat darf man nicht vergessen, daß vom Gesichtspunkt der literarischen Arbeit das Ergebnis der vor stehenden Teil-Statistik ein ganz zufälliges ist. Die hierzu herangezogcne Nummer des Bulletins enthielt in der Haupt sache Akademieschriften, die nach Neujahr zu erscheinen pflegen, ebenso auch Karnevalschristen; wie denn jede einzelne Nummer einen andern literarischen Anblick gewährt. Die Zahl der Eintragungen von literarischen und künstlerischen Werken beim eidgenössischen Bureau des geistigen Eigentums belief sich auf nur 334 (1901; 328). Davon waren 252 (256) Eintragungen entsprechend der ge setzlichen Vorschrift, und 82 (78) aus freiem Antriebe erfolgt. Was die periodische Presse betrifft, so haben wir den im Vorjahre gegebenen Berichten nur einen Nachtrag hinzu zufügen. Er hat Bezug auf den Abonnementspreis von 893 Blättern. 273 Blätter kosteten 3 Frcs. im Jahre; 327 zwischen 3 und 5 Frcs.; 228 zwischen 5 und 10 Frcs.; 48 zwischen 10 und 15 Frcs.; 14 zwischen 15 und 20 Frcs.; und nur 3 kosteten mehr als 20 Frcs. Die Angaben, die sich auf den Austausch geistiger Er zeugnisse mit andern Ländern beziehen (vgl. vroit ä'Luteur 1899 S. 59; 1901 S. 120) können durch die nachfolgenden Auskünfte vermehrt werden, die der schweizerischen Handels statistik entnommen sind; 1900 1901 1902 Einfuhr: Frcs. Frcs. Frcs. Bücher und Karten 8 329 390 8 588 547 10 012 090 Musikalien 399 815 419 472 383 220 Stiche, Photographien, Wand bilder 2 161 984 2 565 820 2 451 136 Insgesamt: 10 891 189 11 573 839 12 846 456 Ausfuhr: Bücher und Karten 3 499 714 3 366 546 3 440111 Musikalien 62 635 53 699 60113 Stiche, Photographien, Wand bilder 2 418 610 2 518 156 L 797 896 Insgesamt: > 5 980 959 5 938 401 6 998 t20 Die dauerndsten Beziehungen auf diesem Gebiet unter hält die Schweiz mit Deutschland und Frankreich; ihre Aus fuhr erstreckt sich auf eine beträchtliche Anzahl von Ländern. Der schweizerische Buchhandel bildet den Gegenstand einer wertvollen Arbeit des Herrn Verlagsbuchhändlers vr. Huber in Frauenfeld, die sich im Handwörterbuch der schweizerischen Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung (Bern, Professor vr. N. Reichesberg, 1903) findet. In dem wir unsre Leser auf diese Arbeit Hinweisen, beschränken wir uns, ihr einige Ziffern zu entnehmen. Die Zahl der über 107 Orte der Schweiz verbreiteten Sortiments- und