Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- LDP: UB Freiberg Druckschriften
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040308
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190403089
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19040308
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-08
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2206 ^»5 55, 8 März 1904. Nichtamtlicher Teil. läge der Universität der große und der kleine Kontor- kalendcr (besonders letzterer, auf Pappe geklebt, hat eine große Verbreitung in öffentlichen und privaten Kontoren) und endlich noch ein -Schreib- und Reisekalender«. Seit 1837 besteht eine mit den gleichen Vorrechten aus gestattete isländische Ausgabe des Almanachs in isländischer Sprache und berechnet für die astronomische Höhe von Reykjavik. Aber auch für die Bewohner der Färöer, die sich auf ihren Fischerzügen nach den im dänischen Kalender mitgeteiltcn Zeilen des Eintreffens von Ebbe und Flut nicht richten können, zudem ihre ^^ne Sprarechen, achtc ^sidie Ausgal^e^ eines rechnung, die vielleicht mit der bei allen germanischen Völkern einst aebräuchlichen identisch ist, hinzugefügt: das Jahr beginnt 10 - - » » bei Entleihen des kleinen Kontor kalenders mitsamt den astronomischen Bemerkungen, 16 » -> -> - wenn noch mehr oder der ganze Ka lender mitsamt dem Märkteverzeichnis usw. benutzt wird. Jedes Exemplar aber erhält auf der Quästur einen kleinen roten Stempel: »von der Universität zugelassen«. Die Ab stempelung erfordert natürlich eine große Arbeit und zahlreiches Personal. Oft muß, wenn die Zeit zur Ausgabe drängt, die Nacht zu Hilfe genommen werden. Darauf werden die Kalender zum großen Teile in einem Anbau der Quästur auf Lager genommen, und von hier aus erfolgt die Verseuduug. Früher betrugen die Gebühren nur 4, bezw. 8 und 12^, Öre, sind aber seit 1903 auf obenstehende Sätze erhöht worden, wie es hieß, um für das an Professor vr. Georg Brandes vom Kultus ministerium lebenslänglich bewilligte Ehrenhonorar (er ist nicht Universitätsdozent) die Miitcl zu schaffen. Daß diese Steuern nicht ganz kleine Summen einbringen, geht daraus hervor, daß auf dem Etat für 1902 die staatlichen Einnahmen aus dem Almanachsprivilegium mit 48 200 Kronen angesetzl waren. — Sie bewirken aber auch, daß Kalender in Dänemark verhältnismäßig teuer sind. Kehren wir nun zu der chronologischen Darstellung zurück, so mögen als Herausgeber des dänischen Almanachs aus dem sechzehnten Jahrhundert Johannes Lossius aus Lübeck, Georg Ursinus und Nicolaus Weyse nachgetragen werden; aus dem sieb zehnten Jahrhundert sind hervorzuheben Nicolaus Heldvaderus (Niels Helvad), der 1615 von Christian IV. zum -königlichen Kalendariographen« ernannt wird, wegen seiner Wahrsagungen aber in Ungnade fällt, dann Christianus Longomontanus (Kristen Sörensen aus Lomborg), Tyge Brahes bekanntester Schüler; im achtzehnten Jahrhundert u. a. die Mathematiker Horrebow, Vater und Sohn, zu nennen, dann Ramus, von 1779 bis 1815 der Astronom Thomas Vugge, im neunzehnten Jahrhundert G. F. Ursin (1830—1832), H. Schjelderup (1858—1888) und seit 1888 C. F. Pechüle, der kraft seines Amtes als Observator noch heute die Redaktion innehat. Besondere Erwähnung verdienen an dieser Stelle die Kalenderverhältnisse in Schleswig-Holstein. Wir finden auf das Jahr 1724 (und^ in der Kopenhagener Universitätsbibliothek bis zum Jahrgang 1742 vorhanden) einen -Fünffachen Schles wig-Holsteinischen General-Calender«, der zuerst in Schifbeck, dann in Kiel gedruckt wurde; später (sicher von 1^77!)—1784) Matthias Nohlf's königlich scksteswig-^lateinischen. prangt das Brustbild eines turbangeschmückten wilden Türken, und ein kurzer Text unter dem Kalender erzählt von Tamcrlans Kriegen (Fortsetzung folgt im Kalender des nächsten Jahres!). Vorn ist ein »Extract des Privilegii über diesen Calender« ab gedruckt, das König Christian VII., den Vurmesters für Schleswig- Holstein und die inkorporierten Lande, die Herrschaft Pinnc hat: »Bei Vermeidung der Konfiskation und zehn Rigsdalcr Strafe für jedes Stück sollen keine andern Kalender gedruckt, nachgedruckt oder fremde eingeführt werden«. Als Kuriosum unter den chronologischen Daten sei erwähnt: Von Anfang des Königreichs Dänemark durch Dan, den ersten König . . . . 2852 Jahre verstrichen«. Ein paar Jahre später tritt dann an seine Stelle, von ^ 792 an, ein^Xon^N^^ ^ gedru^k^ eb^sal^ Nummern einen Kalender mit Bezeichnung der Ziehungstage^ In der Zeittafel wird die Geschichte des Lotteriespielens gebührend berücksichtigt: z. B. -seit Einrichtung des Uotto c!i 6enovg. oder Lemmaim des Benedetto Gentile (1620) sind verflossen 172 Jahre.« Das Privilegium des Altonaer Mcrcur, diesen Schleswig- Holsteinischen Kalender herauszugeben, wurde, was Schleswig be trifft, 1851 nach dem Kriege außer Kraft gesetzt, und für das Herzogtum Schleswig erschien nun von 1852 bis 1864, bis zum Ausbruch des neuen Kriegs, eine besondere Ausgabe des Alma nachs der dänischen Universität in deutscher Sprache. Seitdem be gnügt sich der Staat damit, dem Verzeichnis der Märkte Däne marks im Almanach ein solches der Märkte in den »Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg- anzufügen. Aber privat, vom dänischen Sprachverein, nurd^ nun schon im 11. Jahrgang deutschen Landesteile bezeichnet, in 9 von 10 Fällen, wenn^ sie einen Kalender haben wollen, gekauft wird. Er bringt Er zählungen, meist Erinnerungen aus den beiden Kriegen, Gedichte Vereine. lch Es erübrigt noch, eine Übersicht zu geben über die noch heute bestehenden dänischen Kalender außer dem der zu dem der Universität, auch belletristischen Stoff. Der altestE Flincbs' Almanak, erschien zum ersten Mal 1812, heraus gegeben und zu haben bei Lylograph C. F. Flinch in Kopenhagen in Blaßrot und blauer Schrift. Noch bilden kleine Gedichte zu jedem Monat den einzigen ästhetischen Beitrag. Aber bald bringt er kleine Erzählungen und treffliche Bilder dazu, wie sich denn der Herausgeber überhaupt um die Einführung des billigen Holzschnitts an Stelle des teuren Kupferstichs in Dänemark sehr verdient gemacht hat. Er leitete die Redaktion bis zu seinem Tode (1872) und brachte ihn so hoch, daß er die letzten Jahre 100 000, 1863 sogar 114 000 Auflage drucken konnte. — Der Almanach (heute 16 000 Auflage) hat ausgezeichnete Mitarbeiter mit Namen von literarischem Klang, so 1904 Martin Andersen Nexö, Jeppe Aakjaer, Johannes V. Jensen. Im Alter kommt ihm am nächsten ^VjZdeoüs illuZtrereäs Händler Wisbech in Kolding herausgegeben und verlegt, erfreut er sich noch jetzt großer Beliebtheit, besonders in der Provinz, so- daß er in 50 000 Auflage gedruckt wird. Unter den Mitarbeitern am Jahrgang 1904 finden mir so hervorragende Autoren wie Karin Michaelis und Jngeborg Maria Sick, die ja beide in Deutschland bekannt sind. Alte Sagen und Gedichte wechseln mit Erzählungen und belehrenden Aufsätzen, sogar über die Ziegeltafeln von Ninive und Babylon ab. I. L. Wisbech, dessen Firma übrigens als Sortiment, vom Sohne geleitet, Auf dreißig Jahre kann zurückblicken »k'ollrete ^.Iwanak« (Gesamtauflage jetzt 60 000), herausgegeben und verlegt von N. C. Rom in Kopenhagen. Die beiden erstgenannten Kalender dagegen erscheinen jetzt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder