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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1904
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: UB Freiberg Druckschriften
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56, 9. März 1904. Nichtamtlicher Teil. 2245 Frankreich, wo Cheret mit seinen Straßenplakaten zuerst die neu gewonnenen Anschauungen praktisch betätigt. Deutschland folgt, wenn auch etwas schüchterner, diesem Beispiel. Neben Chsret sind u. a. Grasset. Steinlen, Mucha, L'Autrec und Verton zu nennen. In weiterer Folge entstehen Lithographien, die zwar ebenfalls den Flächencharakter bewahren, jedoch in der Farben gebung feinere, zartere Akkorde aufweisen und, mehr als Schmuck für Jnnenräume bestimmt, sich zu wirklichen vornehmen Kunst blättern wandeln. Die Stimmungslandschaft wird besonders ge pflegt. Rivisre ist in dieser Richtung einer der größten, dem in Deutschland namentlich die Mitglieder des Karlsruher Künstler bundes folgen, darunter Kalckreuth, Kampmann, Kallmorgen, von Volkmann, Fikentschcr-, in Berlin folgen Leistikow, von Hoffmann, Skarbina, Liebermann; in Wien von Myrbach, Orlik, W. Conz, Supantschitsch. Bamberger; in Dresden Unger, Richard Müller, Otto Fischer, Ludwig; in Düsseldorf Kampf und Nikotowski. Eine Sonderstellung in der Entwicklung der modernsten Litho graphie nehmen Thoma, Steinhaufen, Greiner und Heroux ein, einerseits durch die Mannigfaltigkeit in der Wahl ihrer Motive, anderseits zum Teil in der eminenten Beherrschung der Technik, die sich besonders in den Arbeiten Grciners und Höroux' bemerk bar macht. In Frankreich sind nach dieser Richtung Fautin Latour und Lunois hervorzuheben. Von Interesse sind auch die neuerdings erschienenen Steinradierungen des Berliner Porträt- Überblickt man das unendlich reiche Gebiet, die vielseitige technische und künstlerische Verwertung des Steins in unfern Tagen, sli kann man getrost behaupten:^ cs^ ist^ wieder eine Blüte^eU der höchsten Glanzes und größter Vollkommenheit stellen. Sie wird auch vor dem strengen Urteil der Kunstgeschichte gut bestehen können und so dei^^Lunsch Senefeldcrc-,^^ ^ er einem ^Lehrbuch von zahlreichen Lichtbildern begleiteten Ausführungen des Vor tragenden. Ernst Kiesling. vom Schöffengericht Neustadt a/H. der Inhaber der dortigen Firma A. H. Gottschick-Witter's Sortimcntsbuchhandlung, Herr Wilhelm Rocholl, zu 50 Geldstrafe und den Kosten des Verfahrens verurteilt. Der Verurteilte hatte durch Beschwerde- seinem Unmut darüber ^Ausdruck gegeben, daß P^ost- peinlichste Sorgfalt geübt hat. Zur Entstehung der französischen Akademie. — Es ist ein alter Brauch, oaß jeder neue französische Akademiker bei seiner Aufnahme in die Akademie in seiner Rede Nichelieus als des Begründers der französischen Akademie gedenkt. Der Historiker Funck-Brentano weist nun in einem Aufsatze der Anspruch machen könne. Richelieu habe nur eine schon bestehende Einrichtung geschickt benutzt und ihr durch königliches Dekret allerdings dauernden Bestand verliehen. Die Akademie ist aus einem Privatinstitut hervorgegangen. Da es im siebzehnten Jahrhundert noch keine Zeitungen gab, so erfuhr man die Neuig keiten nur gesprächsweise, aus Unterhaltungen. Alle, die sich für politische und literarische Neuigkeiten interessierten und sich darüber belehren wollten, trafen sich mit ihren Freunden und Bekannten an bestimmten Tagen, und diese Zusammenkünfte de Dangeau, die -.Io vieles« von Mönage und noch viele andre. Das angesehenste und wichtigste Kabinett von allen war das des königlichen Rates Valentin Conrart. Die Mitglieder hielten Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. ihre Sitzungen bald in der Wohnung Conrarts oder in seinem Landhause, bald in den Laubgängen der Wirtshäuser von Mont- maitr«^ o^«« ^ «.«> niuid.n politisch« >ile«.I>sch« An- erbaut. Da der König ihnen verbot, sich mit öffentlichen Angelegenheiten zu beschäftigen, so fanden sie auch nur wenig Interesse mehr an ihren Zusammenkünften. So waren die ersten Jahre der Akademie infolge von Richelieus Eingreifen die stillsten und arbeitslosesten während der ganzen Zeit ihres Bestehens. Benjamin Franklin als deutscher Drucker. — Aus Ludwig Vierecks Buch »Zwei Jahrhunderte deutschen Unterrichts in den Vereinigten Staaten- hebt die »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« die dort mitgeteilte Tatsache hervor, daß derjenige Drucker, der das älteste überhaupt noch vorhandene oder wenigstens bis jetzt aufgefundene deutsch-amerikanische Buch — allerdings mit lateinischen Tvpen — hergestellt hatte, kein andrer als Ben jamin Franklin, der weltberühmte »Vater der Republik«, ge wesen ist. Er druckte schon im Jahre 1730 auf Bestellung des Klosters von Ephrata, das erst 1745 eine eigne Druckerei ein richtete, ein Andachtsbuch mit folgendem schwülstigen Titel: »Goettliche Liebes und Lobesgethoene, welche in den Hertzen der Kinder der Weisheit zusammen ein und von da wieder ausgeflossen. Zum Lob Gottes und nun von denen schuelern der himmlischen weiszheit zur erweckung und auf- munterung in ihrem creutz und leiden aus hertzlicher liebe mil geteilt. Denn mit lieb erfuellet sein bringt Gott den besten Preis Und giebt zum singen uns die allerschoenste Weisz. Zu Philadelphia gedruckt bei Benjamin Franklin in der Marktstraße 1730.« Dieses Büchlein ist ein Duodezband von 96 Seiten; Franklin hat aber außerdem noch eine ganze Anzahl von deutschen Hymnen, Andachts- und Erziehungsbüchern und auch einen deutschen Katechismus gedruckt und hat auf den Ruhm An spruch, der eigentliche Begründer der deutsch-amerikanischen Presse zu sein. Allgemeine Vereinigung deutscher Vuchhandlungs- gehilfen. Ortsgruppe Berlin. — Über Fragen des öffent lichen Lebens veranstaltet die Ortsgruppe Berlin der Allge meinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen, nachdem die von der Korporation der Berliner Buchhändler in dankens werter Weise ermöglichten Vorträge nunmehr beendet sind, eine Vortragsreihe. Es spricht am Freitag den 11. März der Syndikus der Allgemeinen Vereinigung, Herr Rechtsanwalt Vortragende über »Verbrechen und Strafe-, am 8. April Herr Redakteur G. Hildebrand über »Volkswirtschaft und Weltwirt schaft«, am 15. April Herr Buchhändler Alfred Metzner über »Öffentliche Bibliotheken und Lesehallen«. Die Vorträge finden im »Alten Askanier«, Berlin 8^V., Anhaltstraße 14, statt. Gäste sind willkommen. Kaufmannsgerichtc. — Der Zentralvorstand der Allge meinen ^Vereinigung ^ deutscher Buchhandlungsgech^lfcn h,^ zu^dem samen Kaufmannsgerichts für ihre Bezirke vereinigen (§ 1,^2). 2. Ausdehnung der Zuständigkeit der Kaufmannsgerichte auf alle kaufmännischen Angestellten ohne Unterschied des Gehalts (§ 4). 3. Zuständigkeit der Kaufmannsgerichte auch für Konkurrenz klauseln und Konventionalstrafen f§ 5). 4. Verbot aller privaten Schiedsverträge, durch die die Zu ständigkeit der Kaufmannsgerichte ausgeschlossen wird. (§ 6). 5. Ausdehnung des aktiven Wahlrechts auf alle Handlungs gehilfen von Vollendung des 21. Lebensjahres ab, des passiven 297
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