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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1904
- Sprache
- Deutsch
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25L0 Nichtamtlicher Teil. 64, 18. März IS04. mischen Schntzvereins übernahmen, so wird auch dieser Kampf um eine gerechte Sache zum guten Ende fuhren. Die Liste der Wiederverkäufe! in Hamburg und Altona ist von der dafür eingesetzte» Komission revidiert und ein Neudruck uuscru Mitgliedern zugestellt worden. Die Liste ist streng vertraulich, was hiermit allen Mitgliedern noch mals zur Beachtung empfohlen wird. Die Wiederverkäufer- listc regelt in unserm Kreise den Verkauf an Buchbinder w. in sehr angenehmer Weise; Verletzung der Verkauss- beftimmungcu sind uns dabei von keiner Seite bekannt geworden. Der Kommission für die Wiedcrverkäuferliste gebührt unser aller Dank für ihre treue Mitarbeit. Eng verknüpft mit der Wicderverkäuferfrage ist das sehr anerkennenswerte Vorgehen der Firma I. I. Weber in Leipzig. Durch Lieferung von Büchern und Zeitschriften an Nicht-Buchhändler, die die Verkanfsbestimmnngen leider nicht immer beachten, werden die ortsansässigen Buchhändler schwer geschädigt. — Wir können einem Verleger nicht ver denken, daß er seinen Abnehmerkreis kennen ivill und daß er namentlich Wert legt auf die Kundschaft des soliden Sorti ments. Hoffentlich findet die Firma I. I. Weber noch manche Nachfolger. Die Warenhäuser, für gewöhnlich mit ihrer Fabrikware sich begnügend, benutzen hier und da einen besonderen Schlager auf dem literarischen Gebiete zu ihrer Reklame. Letzte Weihnachten mußten die »Briefe die ihn nicht erreich ten« herhalten. Wir erhielten von der Vcrlagshandlung die Zusage, daß sie dagegen einschreiten würde; leider wurden die Briefe aber nach wie vor für 4 ^ SO H von dein Warenhausc Heilbuth verkauft. Die Einführung der neuen Rechtschreibung in den hiesigen Schulen veranlaßte uns zu einer Eingabe an die Oberschulbehörde, die uns darauf einen Erlaß mitteilte, wonach alle Schulbücher, soweit sie nicht für den grund legenden Schreib- und Leseunterricht bestimmt sind, bis zum 1. April IS08 in den Auslagen alter Rechtschreibung be nutzt werden dürfen. Die Verfügung ist auch sämtlichen Privatschulcn zugegangen; leider haben diese aber nicht immer darauf Rücksicht genommen, so daß Eltern und Buch händler oft empfindliche Verluste erlitten haben. Zur besseren Übersicht über die vielen verschiedenen hier gebrauchten Schulbücher hat der Vorstand, soweit es möglich war, den Mitgliedern Bücherverzeichnisse der hiesigen Schulen zugehcn lassen. Durch regelmäßige Anfragen vor Ostern und Michaelis sollen etwaige Änderungen ermittelt und den Mitgliedern ebenfalls zur Kenntnis gebracht werden. Seit einigen Jahren hat unser Jahresbericht sich regel mäßig mit der Jugcndschriftenfrage befaßt. Auch in diesem Jahre müssen wir ihr einige Worte widmen. Die Zahl der von der Lehrerschaft herausgegebenen oder veranlaßt!» billigen Jugendschriften hat sich abermals vermehrt. Diese Gattung macht sich im Weihnachtsgeschäft mehr und mehr bemerkbar. Daneben ist es jedoch eine andre Er scheinung, der wir unsere Aufmerksamkeit schenken müssen. Nach einem Versammlungsbcricht, der in der »Päda gogischen Reform», 1S03 Nr. 48, abgedruckt ist, konnten nicht nur die Mitglieder des deutschen Lchrervereins, sondern auch deren Schüler zu Weihnacht ver gangenen Jahres schon eine größere Anzahl von Büchern zu ermäßigten Preisen beziehen. Bestellungen darauf nahmen, neben einer buchhändlcrischen Firma, die Mit glieder des Jugendsckiriften-Ausschusses an. Bedenkt man nun, daß auf diese Weise allein von der »Nichtergabe» 8000 Stück in den Schulen Hamburgs abgesctzt sein sollen, so ist eine Beeinträchtigung des Buchhandels zweifellos; denn eine große Zahl von diesen 8000 Exemplaren ist zu Geschenken benutzt, an deren Stelle sonst irgend ein anderes Buch oder Bild gekauft worden wäre. Wenn wir auch wissen, daß die betreffenden Lehrer keinen materiellen Nutzen von der Bücherbesorgung haben, so werden wir des halb doch bei der Oberschulbehörde vorstellig werden müssen. In demselben Vcrsammlungsbericht wird ein Vortrag ein gehend erwähnt, durch den auf Grund der Bücherschen Denkschrift zum Zusammenschluß für gemeinsame Bücher- bezllge aufgefordert wurde. Natürlich bestreiten wir den Lehrern durchaus nicht das Recht, für den Bezug eignen Bedarfs sich zusammenzuschließen. Wenn aber auch, wie es doch geschehen ist, die Schuljugend durch die Autorität ihrer Lehrer zu gemeinsamen Bezügen mit herangezogen wird, so geht das unsers Erachtens über die Befugnisse der Lehrer hinaus. In diesem Sinne werden wir, und zwar in ruhiger und sachlicher Darlegung, bei der Obcrschul- behörde vorstellig werden. — Wir geben auch noch nnserm Bedauern Ausdruck, daß die »Patriotische Gesellschaft» ihr Jugendschriften-Verzeichnis im letzten Jahre nicht wieder hat erscheinen lassen. Anläßlich der sehr störenden Verspätung der Leipziger Eilgutscndungen nach dem 1. Mai 1908 wandten wir uns zunächst an die hiesigen Eisenbahnbchördcn, aber leider ohne Erfolg. Wir entschlossen uns schließlich im August zu einer Eingabe an das Königlich preußische Ministerium der öffentlichen Arbeiten, dem wir am 21. August noch eine Ergänzung folgen ließen. Der gute Erfolg blieb, wie Sic wissen, nicht ans; nur zur Weihnachtszeit verzögerte sich wegen der Entladung der Bücherwagen am Hannöverschen statt am Berliner Bahnhof die Ablieferung der Ballen um mehrere Stunden. Nach Weihnachten trafen die Eilballen wieder rechtzeitig ein. Der gute Zusammenhalt unter den Mitgliedern des Hamburg - Altonaer Buchhändler-Vereins, um den uns manche auswärtige Kollegen beneiden, findet seine beste Pflege in unsern regelmäßigen monatlichen Vereinssitzungcu, denen sich bekanntlich ein gemeinsames Abendessen anschließt. Wie manche Anregung und neue Erfahrung haben wir Mitglieder aus diesen Sitzungen nach Hause gebracht! Im Dienst der Gesamtheit haben wohl die meisten Mitglieder schon gestanden, u. a. wollen wir noch dankbarst des Fünfer- Ausschusses für den Hamburger Weihnachtskatalog gedenken. Dieser Katalog verzichtet auf jegliche Ausschmückung; aber durch seine übersichtliche und gewissenhafte Bearbeitung bietet er nicht nur für Hamburg-Altona, sondern auch für Schleswig-Holstein einen vorzüglichen Literatur-Nachweis, der von den Bücherkäufern gern benutzt und aufbe wahrt wird. Pflegen wir auch ferner in unserm Hamburg - Altonaer Buchhändler-Verein die Lust an gemeinsamer Arbeit; sie bringt uns allen Gewinn, und zeigt dem deutsche» Buch handel ein schönes Bild des Feißes und des Weitcrstrebcns. Während des Weihnachtsgeschäfts konnten wir manchem Verleger ansehnliche Resultate erzielen; manches ging aller dings auch ohne Bemühungen, so z. B. der oft getadelte Roman »Jena oder Sedan», die »Briefe die ihn nicht er reichten», Frenssens Romane rc. — Es war ein lebhaftes Geschäft und im allgemeinen zufriedenstellend. Neben der ausgedehnten Belletristik wurden namentlich Werke der Kunstgeschichte, Länder- und Völkerkunde, Geschichte und Biographie viel begehrt. Auch der nicht rastende Ham burger Verlag hatte manches gute Werk auf den Markt ge bracht und guten Absatz erzielt. Das neue Vcreinsjahr wird uns anläßlich der Mitte September stattfindendcn Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden« Ge legenheit geben, in hoffentlich recht umfassender Weise Gast-
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