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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040516
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4264 Amtlicher Teil. 111, 16. Mai 1904. die ich vorhin sagte, daß Sic sich recht kurz fassen möchten, sondern Ihre Rede so lang zu machen, wie Sie es für erforder lich halten, um Ihren Antrag zu begründen. (Bravo!) Herr vr. Bernhard Lehmann-Danzig: Es liegt doch ein Mißverständnis bei dem Herrn Vorsitzenden vor. Ich habe nicht das kritisieren wollen, daß er mir riet, kurz zu sprechen; den Wunsch habe ich selbst, das habe ich nicht kritisieren wollen. Ich habe nur sage» wollen, daß man hätte ruhig zu meinem Antrag sprechen, ihn kritisieren können, aber dann hätte der Vorsitzende sagen müssen: es liegen dazu diese Geschästsordnungsanträge vor. Nicht aber durfte ein anderer vor dem Antragsteller das Wort ergreifen. Vorsitzender: Ich muh dringend bitten, lassen Sie diese Frage mir selbst zur Entscheidung und beschränken Sic sich auf die tatsächliche Erörterung Ihres Antrags. Herr Or. Lehmann: Also ich komme dazu, über den Antrag, den wir gestellt haben, einige wenige Worte an Sie zu richten. Meine Herren, eigentlich ist es das Gefühl der Freude, das ich habe, daß wir an diesem Punkt angelangt sind, daß nun hier vor den Vertretern des gesamten deutschen Buchhandels die Sache endlich zur Aussprache kommt. Denn, meine Herren, der Antrag der hier mitten aus dem Sortiment heraus an die Vertreter des deutschen Buchhandels kommt, ist gleichsalls auch ein Antrag, der für das gesamte deutsche Sortiment bestimmt ist, und der von dem Gefühl des weiten deutschen Sortiments getragen wird. Und dafür haben wir, die wir den Antrag gestellt haben, eine recht große Reihe vollgültiger Beweise. Wie der Antrag zustande gekommen ist, darüber hat sich der erste Antragsteller Vorbehalten, ein paar kurze Worte Ihnen mitzutcilen, damit Sie das Wesentlichste und Bedeutsamste des Antrags erkennen. Ich gehe deswegen darüber hinweg, und will nur noch ein paar Worte hinzusügen über die Art, wie wir den Antrag ein gebracht haben. Der Antrag ist zu dem Zweck mit Motiven versehen, damit wir uns hier in dieser Versammlung nicht des langen und breiten über den Inhalt auszusprechen brauchen, und dann sind die Motive noch aus einem zweiten Grunde mitgegeben worden, und auch die Art der Motivierung ist aus diesem zweiten Grunde eine besondere geworden. Meine Herren, die ganze Wucht des Büchcrschen Angriffs hat sich seinerzeit gegen das Sortiment gerichtet. Ich bin überzeugt, nicht das Sortiment war der Grund des Angriffs; aber wie ich glaube, hat aus taktischen Gründen sich die Wucht des Angriffs gegen das Sortiment gerichtet. Und nun als die Kontradiktorischen Verhandlungen in Berlin stattfanden, hatten wir ein Interesse daran, den Herren die dort an der Versammlung tcilnahmcn, in unserem Antrag und in den Gründen, die wir gaben, den Nachweis zu liefern, daß das Sortiment, dem diese wuchtigen Angriffe zuteil geworden waren, nicht allein schon seufzte unter der Rabattierung, die man uns noch beschneiden wollte, sondern unter einer ganzen Reihe anderer Momente, die uns ebenfalls einen Teil des Gewinns, der scheinbar noch aus dem Rabatt herausspringt, beschnitten haben. Und deshalb hatten wir den Wunsch, diese unsre Motivierung, da das Börsenblatt ja nicht mehr sekret ist, für die Kreise die in Betracht kamen, zugänglich zu machen, und daher entstand der Beschluß der Antragsteller, den dort in Berlin Versammelten diese Anträge mit der Motivierung, die noch nicht im Börsenblatt erschienen war, zugänglich zu machen vor der Versammlung. Ich führe diese paar Worte zur Sachlage an, weit unser Vorgehen zu Mißverständnissen und sogar zu Verdächtigungen Anlaß gegeben hat. Ich habe übrigens für diejenigen Herren, die den Antrag und die Motive kennen lernen wollen, da ich eben gesehen habe, daß Mißverständnisse bestehen, ein Paket mit dem betreffendem Zirkular mitgebracht. Wer von den Herren cs wünscht, kann das nachher haben, damit Sie sehen, es ist nichts Geheimes, nichts gegen den Bestand des Börscnvercins gerichtetes. Denn ich bin hinlänglich und mit Begeisterung Buchhändler, und bin auch hinlänglich in der Wissenschaft der Nationalökonomie erfahren, um zu wissen, unser Börsenverein ist für den Buchhandel die denkbar beste Zusammenfassung nnsers Berufs. Das schließt natürlich nicht aus, daß die einzelnen Teile dieses Berufs darau arbeiten, das Ganze den veränderten Zeitverhältnissen entsprechend zu entwickeln. Ich gehe also auf den Inhalt des Antrags grundsätzlich nicht ein, weil ich weiß, daß das heute durchaus unangebracht wäre, und ich folge darin schon von „selbst dem Wunsch, den der Herr Vorsitzende mir ausgesprochen hat. Ich will nur folgendes sagen. Der Entwurf unsrer Änderungen bildet gewissermaßen ein Konglomerat derjenigen Geschäfts gebräuche, zwischen soliden Verlegern und soliden Sortimentern, die bereits heule nach unsrem Wissen — und Sie werden hören, wie weit sich unser Wissen in der Behandlung dieses Antrags erstreckt — die bereits heute zwischen solidem Verlag und solidem Sortiment bestehen. Diese Geschästsgebräuche wollten wir durch diesen Entwurf kodifiziert sehen in der Ver kehrsordnung des Börsenvereins. Dann wollten wir ferner Auswüchsen entgegentreten, die die Maschen und Lücken der Verkehrsordnung benutzen und entstanden sind gegen die Sortimenter; die wünschten wir durch exaktere Bestimmungen, die an Stelle aller Bestimmungen treten sollten, vermieden zu sehen. Diese Auswüchse finden sich nicht bei den meisten und angesehensten Verlegern im Verkehr mit den Sortimentern, das schicke ich voraus, um Ihnen einen Begriff zu geben, wie wir, die wir diesen Antrag als Ganzes gestellt haben, zu der Sache stehen. Ich will nun ein paar Worte hinzufügen, wie wir historisch der Sache gegenüberstehen. Vor zehn Jahren fand in diesem selben Hause eine Besprechung über diese selbe Lage des Sortiments, die uns heute beschäftigt, aus Veranlassung des damaligen Vorsitzenden des Ost- und West- preußischen Kreisvereins, Herrn Meißner, statt. Von Herrn Meißner wurde damals der Satz ausgesprochen, tatsächlich sei die Verkehrsordnung vielfach in ganz wichtigen Punkten direkt gegen die Interessen der Sortimenter gerichtet«, und Herr Goeritz (Braunschweig) sprach die Worte (Unruhe) — sprach die Worte, -in den Bestimmungen der Verlcgervereine seien freilich zum Teil recht einseitige Vorschriften enthalten, da werde ganz genau bestimmt, was der Sortimenter alles zu tun habe, und wann er es zu tun habe, um die Zufriedenheit der Verleger zu erwerben; es werde aber nicht ein Wort mit- getcilt, was der Verleger dagegen für Verpflichtungen habe«. (Unruhe; Rufe: Schluß!) Meine Herren, ich möchte Sic bitten: wenn von Verlegerseite hier gesprochen wird, dann sitzen wir Sortimenter so ruhig, daß Sie nie merken: wir sind in Sachsen oder in Dresden, wo die sozialen Leidenschaften walten; ich möchte Sie bitten, wenn ein Sortimenter die Interessen des Sortiments vertritt, uns auch nicht den Gedanken aufzunötigen, daß es hier anders ist. Meine Herren, die Herren Ackermann-München, Ganz-Köln, von Zahn-Dresden, Fuendeling-Hameln, Albert Müller-Zürich, hielten es damals für notwendig, die Lage des Sortiments zu verbessern, und man hoffte, daß die nächsten Jahre diese Verbesserung bringen würden. Zehn Jahre sind seitdem vergangen und die Lage des Sortiments hat sich in dieser Zeit verschlimmert, und nun haben wir diesen Antrag eingebracht. Ich sagte Ihnen schon, wir bezwecken
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