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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ III, 16, Mai 1904, Amtlicher Teil, 4265 damit eine Kodifizierung derjenigen Gebräuche herbcizuführen, die bereits jetzt bestehen aus seiten der Verleger, die die Sortimenter für ihre Geschäftsfreunde halten und sie so behandeln. Nun, der Antrag ist ja noch nicht angenommen, und ich will Ihnen nur sagen, wie wir das Verhältnis des Antrags auffassen in der Zwischenzeit, bis er angenommen sein wird. Wir fassen das so aus: hinter dem Antrag stehen mehrere hundert Mitglieder des Rechtsschutzvereins der deutschen Sortimenter; die Zahl nimmt, wie ein fortwährend und unaufhörlich rieselndes Bächlein zu, und diese Zahl sagt: Wer diese von wohlwollenden Verlegern ausgehenden Bedingungen uns gegenüber einhält, den werden wir als unfern Geschäfts freund anschen, und wer sie nicht einhält, mit dem müssen wir eben verkehren, wie es gegenüber harten Beherrschern irgendwelcher Form einmal gegeben ist. Aber die andern sehen wir als unsre Geschäftsfreunde an. Und wir glaube», daß sich aus diesem Verhältnis mit der Zeit ein Usus entwickeln wird, in dem es zur Annahme dieser Bestimmungen kommt, die aus dem Grundsatz beruhen: Leben und leben lassen, Vorsitzender: Ich eröffne die Diskussion über alle drei Anträge zugleich und bitte, sich zum Wort zu melden, Herr Robert von Bötticher-Danzig: Den Aussührungen meines Mitantragstellers Herrn vr, Lehmann, will ich nur wenige Worte ansügen, um Ihnen zu zeigen, wie wir zu dem Anträge gekommen sind. Nach Beendigung der vorigen Ostermesse haben die Unterzeichner des vorliegenden Antrags es an der Zeit erachtet, Schritte zu tun, uni das Verhältnis zwischen Verleger und Sortimenter in einer, beide Teile befriedigenden Weise zu gestalten. Daraufhin haben sämtliche Sortimenter der Stadt Danzig unter meinem Vorsitz eine Reihe von Sitzungen abgehalten und in diesen zuerst mündlich die Vcrkehrsordnung und ihre Mängel durchgcsprochen; dann wurden in einer besonderen Sitzung schriftlich die jenigen Momente skizziert, die wir zur Geltung bringen wollten, und ein Mitglied beauftragt, diese Skizze auszuarbeiten. Die so erzielte Ausarbeitung hat sodann bei sämtlichen Danziger Kollegen zirkuliert und wurde dann nebst Zusätzen und Bemerkungen in einer neuen Sitzung durchgearbcitet und endgültig sestgelegt. Nichtsdestoweniger wurden nachher von einem nicht anwesenden Danziger Kollegen noch zwei neue Punkte für unser» Entwurf beantragt und auch hierüber eine Vereinbarung erzielt. In diesem Stadium wurde eine Versammlung des gesamten Sortiments von Ost- und Westprevßen einberufen, bei der die Provinzen Ost- und Wcstpreußen fast in gleicher Anzahl beteiligt waren. Obwohl nun auf dieser Versammlung unser Entwurs als Ganzes — meine Herren, ich wiederhole — „als Ganzes" gebilligt wurde, so wurden dennoch durch die ostpreußischen Kollegen noch einige Änderungen hineingcbracht. In dieser Gestalt liegt Ihnen unser Antrag vor. Wir können also hoffen, daß hier nicht die Erfahrungen und Bedürfnisse eines einzelnen oder einiger einzelnen zur Aussprache kommen, sondern daß sich in den Forderungen zweier ganzen Provinzen die Bedürsnisse des ganzen deutschen Sortiments ausdrücken, Oixi, Herr Benno Goeritz-Braunschwcig: Mein verehrter Vorredner Herr Or, Lehmann hat bereits in der Delegierten versammlung und auch heute wieder meinen Namen in die Verhandlung gezogen, und zwar heute ohne meine vor 10 Jahren gesprochenen Worte vorzntragcn, da glaube ich, es mir selbst schuldig zu sein, an dieser Stelle zu erklären, daß ich, obgleich jene noch aujrecht erhaltend, doch mit dem Antrag keine Gemeinschaft habe, ebenso wie die meisten Mitglieder der Delegicrten- versammlung. Ich erkenne vollständig an, daß in jeder menschlichen Institution sich Schwächen dartun und so haben auch die buchhändlerischen Institutionen solche auszuweisen. Ich erkenne an, und glaube auch, daß niemand widersprechen wird, daß sich in dem Verkehr zwischen Sortiment und Verlag Schwierigkeiten Herausstellen, die bisweilen aus der einen, bis weilen aus der andern Seite ihren Grund haben. Aber ich glaube, daß wir alle am besten fahren werden, wenn wir diese Schwierigkeiten nur in gemeinsamer Beratung behandeln, und ich glaube ferner, daß unsere bisherige Organisation noch niemals an dieser Stelle versagt hat. Wenn Herr vr, Lehmann behauptet, daß zwischen dem, was vor 10 Jahren besprochen wurde und heute eine Besserung im Buchhandel nicht zu bemerken sei, so muß ich leider hinzufügen, daß er dann sich um die buchhändlerischen Verhältnisse nicht genügend bekümmert hat, (Sehr richtig! Heiterkeit,) Ich glaube, die eine Tatsache, daß wir das Abseitsstehen von Berlin nicht mehr zu beklagen haben, ist ein eminenter Fortschritt, Ich möchte ferner daran erinnern, daß, als es sich darum handelte, die Situation des Sortiments besser zu gestalten, der Börsenvereinsvorstand in einer Weise für dasselbe eingetreten ist, wie ich cs mir idealer gar nicht vorstellen kann, (Sehr richtig! Bravo!) Meine Herren, die Grundlage, aus der dieses Vorgehen allein möglich war, das war das Zusammentreten der einzelnen Verlegervcreine, die sich bereit erklärten, das Sortiment in seinen Rabattforderungen zu schützen. Dafür haben wir so unendliche» Dank auszusprechen, daß ich der Ansicht bin, daß wir die verhältnismäßig immerhin nur vereinzelten Schwierigkeiten nicht so aufbauschen dürfen, wie es in dem Antrag von Ost- und Westpreußcn geschehen ist. Ich habe ab sichtlich in der Dclcgicrlcnversannnlnng nicht das Wort ergriffen, weil die Herren Antragsteller meine Landsleute sind, und es mir wehe tat, gegen sie sprechen zu sollen; ich wollte das um so weniger tun, weil ich mir sagte: ein Korn Berechtigung ist darin. Aber dieses Korn Berechtigung gab in der Delegiertenversammlung Herrn Müller-Wien Veranlassung, diesen Ausweg zu empfehlen, wie er heute ui dem Antrag des Verbands vvrliegt, und ich möchte Sic bitten, diesen Antrag anzunehmen, damit wir unser» guten Willen betätigen, auch ferner Schäden, wo sie sich zeigen, möglichst auszumerzen, (Vielseitiger leb hafter Beifall,) Herr Vr, Bernhard Lehmann-Danzig: Meine Herren, ich werde mich auf das Wesentliche dessen beschranken, was Herr Goentz hier ausgesprochen hat. Er hat bestritten, daß in den letzten zehn Jahren die Verhältnisse des deutschen Sor- tunenterstandcs zurückgegangen seien. Meine Herren, wir haben z, B. in Danzig speziell in den Jahren vor der Neuord nung des Rabatts überhaupt wenig Rabatt gegeben, aus dem Grunde, weil wir es überhaupt nicht erschwingen konnten, und weil in Danzig bereits cm Sortiment nach dem andern zugrunde ging. Also in Danzig wurde Rabatt nur in ganz verschwin dendem Maße gegeben; und als nun die neue Rabattordnung dazu kam, haben wir einstimmig nach unser» Beobachtungen gesagt: das Wenige, was da sllr uns herauskommt, ist uns in den letzten zehn Jahren durch ganz weitreichende Rabattver- kürzungcn bereits wieder genommen worden: in weit höherm Grade als uns gegeben worden ist. Und das ist das Moment, warum wir gesagt haben, es habe sich in den letzten zehn Jahren unsre Lage verschlimmert. Der Vorstand des Börsen vereins mag vereinspolitisch eine große Arbeit für das Sortiment getan haben, er hat das einzige getan, was er in seiner Lage tun konnte. Aber die Verhältnisse der Sortimenter aus dem einzelnen heraus und für den einzelne» hat er dadurch nicht bessern können; die haben sich durch den allgemeinen Rabatt verschlimmert. Und das ist der Punkt, an dem wir ein- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. 567
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