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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1904
- Sprache
- Deutsch
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4272 Nichtamtlichei Teil. 111, 16. Mai 1904. usw. eine Änderung der Rabattverhältnisse ein getreten sei. 3. Die Bibliothek hat die Beziehungen zu ihren früheren Lieferanten keineswegs so schroff abgebrochen, wie der »Verein« es darstellt. Den Freiburger Buchhändlern wurde durch das Schreiben vom 26. Februar v. I. ein Zugeständnis in bezug auf Zeitschriften gemacht, das den Verzicht auf mindestens dreihundert Mark jährlich bedeutete. Schon am 10. März kamen die Buchhändler mit weiteren Forderungen, indem sie nunmehr erklärten, fortan nur noch mit 5 Prozent liefern zu können. Nachdem die Bibliothek dieses Ansinnen entschieden abgelehnt hatte, schienen die Buchhändler sich beruhigt zu haben, bis der Bibliothek am 3. August die als endgültig bezeichnet? Mitteilung zuging, vom 1. Oktober an nur noch mit L Prozent liefern zu können. 4. Der im November unternommene Versuch einer Wiederherstellung der Beziehungen der Bibliothek zu ihren früheren Lieferanten war die Folge des von den hiesigen Buchhändlern im Oktober durch den stellver tretenden Prorektor der Universität der Bibliothek übermittelten Wunsches, dieselbe möchte mit der Fassung entscheidender Beschlüsse (besonders in bezug auf die Neubestellung von Fortsetzungen und Zeitschriften) möglichst zuwarten, da ein Ausgleich erstrebt werde. Die Bibliothek ging auf diesen Wunsch ein, wie sie auch auf Wunsch der Buchhändler zweimal noch nachträglich größere Partien von Fortsetzungen — natürlich zu den alten Be dingungen — übernommen hat. An jenen ersten Wunsch anknüpfend, hat die Bibliothek dann im November ihren früheren Lieferanten erklärt, daß nunmehr in bezug auf die Jahrgänge 1S04 der Zeitschriften eine Entscheidung erfolgen müsse, worauf die Buchhändler den vergeblichen Schritt bei dem Börsenvereinsvorstande getan haben. 5. Der Bericht des Herrn Regierungsrats vr. Voelcker fußt, soweit er Freiburg betrifft, auf einige Monate altem Material. Inzwischen kann sich vieles geändert haben, wie z. B. die Bibliothek sich seit dem Herbst in den Bezug von Leipzig, der in verschiedener Hinsicht und namentlich, was schnelle Bedienung anlangt, seine großen Vorteile hat, von Monat zu Monat besser eingelebt hat. Unstreitbare Tatsache ist aber, daß die Hauptlieferanten der Bibliothek im November die Lieferungen recht gern in der alten Weise wieder ausgenommen hätten, wie sie auch nach wiederholter mündlicher Erklärung überhaupt nur ungern und von dem Verband gedrängt gegen die Bibliothek vor gegangen sind. Freibnrg i. B., 2. Mai 1904. Hofrat Professor vr. Steup, Oberbibliothetar der Universitätsbibliothek. Auf die mir im Bürstenabzug vorgelegtc »Erwiderung« des Herrn Hofrat Professor vr. Steup fühle ich mich nur insoweit zu einer Antwort veranlaßt, als sich diese Ent gegnung auf meinen Artikel »vestina levts« bezieht. Und da kann ich nur wiederholen, daß ich sowohl bei den Ver handlungen mit meinen Kollegen als auch bei denjenigen Unterredungen, die ich mit dem damals stellvertretenden Prorektor zur Wiederherbeiführung der alten Beziehungen zwischen Bibliothek und Buchhandel führte, stets den Eindruck gewonnen habe, daß Herr Hofrat Professor vr. Steup mit Recht durch ein Mißverständnis verletzt, und daß dadurch die Situation verschärft worden sei. Jedenfalls bildete das Schriftstück, das von seiten des damaligen Vorsitzenden des Verbandes die Kündigung enthielt, stets ein wichtiges Moment. Da ich nicht Mitglied des Badisch-Pfälzischen Ver bandes bin und da ich mit einer einzigen Ausnahme — es handelte sich damals um die Besorgung eines seltenen juristischen Werkes — nie zu den Lieferungen für die Uni versitätsbibliothek zngelassen wurde, so kenne ich die intimeren Vorgänge nicht genau genug, um auf die übrigen Punkte der »Erwiderung- zu antworten. Dies muß ich dem Vorstand des Vereins Freiburger Buchhändler überlassen. Ich habe mich in dem ganzen Streit stets bemüht, jede Verschärfung der Gegensätze hintanzuhalten. Ich habe so wohl den Antrag Niemeyer, der das Börsenblatt den Bibliothekaren wiedergab, freudig begrüßt und durch Namensunterschrift unterstützt, als auch durch meinen jetzigen Artikel »Uestioa Isoto« nur bezwecken wollen, unnötige Er bitterung bei der Gegenpartei zu vermeiden. Persönlich bin ich an dem ganzen Streit zwischen den Bibliotheken und dem Buchhandel vollständig unbeteiligt. Freiburg i. Br., den 8. Mai 1904. Hans Speyer. Zu obiger »Erwiderung« des Herrn Hofrat Professor vr. Steup haben wir folgendes zu bemerken: Wie »verhängnisvoll- das Versehen des damaligen ersten Vorsitzenden des Badisch-Pfälzischen Verbandes war, geht daraus hervor, daß Herr Hofrat vr. Steup selbst sagt, ein Rabatt von zwei Prozent sei der Universitätsbibliothek Freiburg, wenn auch nur versehentlich, »zugedacht« worden. Als Mitglieder des Badisch-Pfälzischen Verbandes müssen wir hiergegen betonen, daß der Freiburger Bibliothek nie mals schlechtere Bedingungen als die in Karlsruhe und Heidelberg gültigen -zugedacht« waren, sondern daß das Ver sehen ein rein persönliches des betreffenden Vorsitzenden war. Dieses Mißverständnis, das sofort nach Bekanntwerden in Freiburg von unsrer Seite richtig gestellt wurde, hat übrigens auch in den diesjährigen Kammerverhandlungen eine Rolle gespielt. Wenn sich der Herr Oberbibliothekar auf die Rabatt verhältnisse in einer Reihe deutscher Bundesstaaten beruft, so läßt er dabei außer acht, daß in den süddeutschen Staaten Württemberg, Bayern und auch in Baden (Heidel berg und Karlsruhe) niedrigere Rabattsätze eingeführt waren und sind. Wir haben allerdings vor zwei Jahren schwere Be denken gehabt, an dem bisher wohl vereinzelt dastehenden Freiburger Zustand (10 Prozent Rabatt auch auf sämt liche Zeitschriften!) zu rühren, da wir aus bestimmten Gründen auf ein Entgegenkommen des Herrn Hofrat vr. Steup nicht glaubten rechnen zu dürfen, trotzdem sich die Einnahmen der Universitätsbibliothek Freiburg von zirka 19000 im Jahre 1890/91 auf zirka 36000 in den letzten Jahren erhöht hatten. Der angeführte -Verzicht« der Freiburger Bibliothek auf »mindestens 300 ^ (?) jähr lich- betrifft den oben erwähnten 10 Prozent-Rabatt auf Zeitschriften, die mehr als zwölfmal jährlich erscheinen und die, wie von der Bibliotheksverwaltung im vorigen Jahre zugegeben wurde, im übrigen deutschen Buchhandel seit Jahren netto berechnet werden. Nachdem in Heidelberg die Rabattverhältnisse mit Zu stimmung des Regierungsvertreters glatt geregelt worden waren, stimmten wir dem endgültigen Beschluß der Offenburger Hauptversammlung des Badisch-Pfälzischen Ver bandes unumwunden zu. Wenn dann in den weiteren mündlichen und schriftlichen Verhandlungen mit den Ver tretern der Universität ein durchaus höflicher, versöhnlicher Ton festgehalten wurde, so kann und darf das doch nicht so ausgelegt werden, als ob wir »recht gern« zu den alten Bedingungen »ä illLllitnm weiter geliefert hätten; das wird in schlagender Weise durch einen Brief vom 15. November 1903 an den damaligen Prorektor der Universität Freiburg widerlegt.
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