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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040516
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.Hr 111, 16. Mai 1904. Amtlicher Teil. 4253 Vorsitzender: Meine Herren, ich kann daraus erwidern, daß der Vorstand sich für zukünftige Verhandlungen selbstverständlich nicht als vinkuliert betrachtet, durch das was die Genehmigung der Hauptversammlung heute gefunden hat. Wir werden durchaus frei handeln müsse» und in freier Erwägung dessen, was von beiden Seiten angeführt wird, unfern Entschluß fassen, der ja noch keine Regelung bedeutet, sondern nur in der Zukunft zu einer solchen führen kann. Herrn Konsul Harrassowitz möchte ich noch darauf aufmerksam machen, daß hinter dem Passus über die 5°/„ im Geschäftsbericht ein weiterer kommt über die »einzelnen wenigen Ausnahmefälle», in denen ein etwas höherer Rabatt für einige Universitäts- und gleichstehende Bibliotheken übergangsweise genehmigt worden ist. Wir haben also schon die Einschränkung gemacht, daß die Verkaussbestimmungen in Ausnahmesällen auch anders lauten dürfen, und wir werden sehen müssen, ob die Interessen der Gesamtheit des Buchhandels, ob die Interessen der Gesamtheit der Universitätsliefcranten etwa erlauben, daß nach der einen oder der anderen Seite, unter Aufrechterhaltung unsers Prinzips, doch, wenn ich so sagen soll, die Zügel etwas lockerer gelassen werden können. Wir können uns jedenfalls in keiner Weise scstlegen auf etwas, was wir versprechen für die in Aussicht stehenden Verhandlungen. Wir werden sehen, was uns gebracht wird, und ob wir dagegen etwas konzedieren können, indem wir das große Ganze immer im Auge haben, daß der Ladenpreis und die Erhaltung des Sortiments die hauptsächlichsten Stützen des deutschen Buchhandels sind. (Bravo!) Wenn niemand mehr das Wort wünscht zu den Kontradiktorischen Verhandlungen, so gehen wir weiter, und ich bitte nunmehr zu sprechen zu den nächsten Absätzen; zunächst über: Das Börsenblatt und seine Lieferung an Bibliotheken. Dazu wünscht niemand das Wort. Zu dem nächsten Absatz, gegen unlauteres Geschästsgebahren und über die Aufrechterhaltung der guten Sitten im Buchhandel. HerrDr. Wilhelm Ruprecht, Erster Schristsührer des Börsenvereins: Ein Wort zu dem Absatz über Verletzung der Verkaussbestimmungen. Das unlautere Gebahrcn besteht nicht nur darin, daß ein unzulässiger Rabatt vom Ladenpreis gegeben wird, sondern daß er durch sogenannte Zugaben ersetzt wird. Diese Zugaben haben namentlich bei dem Schnlbüchergeschäft in einzelnen Städten eine Rolle gespielt, die beinahe unerträglich geworden ist. Der Vorstand hat bisher die Stellung dazu eingenommen und nimmt sic auch jetzt noch ein, daß es gestattet sei, Schülerkalender und dergleichen vorher zu ver teilen, nicht sie aber als Zugabe usw. zu geben. Er ist aber weit davon entfernt gewesen, wie es in einem Zirkular einer Verlagshandlung heißt, die Verteilung von Schülerkalenderu und dergleichen zu empfehlen; gegen diesen Satz des betreffenden Zirkulars lege ich Protest ein. Nun hat es sich herausgestcllt, daß es in der Praxis nicht immer auseiuanderzuhalten ist. liegt vorherige Verteilung oder Zugabe vor. Vielfach sind hieraus Streitigkeiten entstanden; in einigen Orten ist es zu ganz unerträglichen Zuständen gekommen, ist das Verhältnis der Kollegen untereinander durch das Zugabeuuuwesen geradezu verdorben worden. Der Vorstand hält es daher für wichtig, den Kreis- und Ortsvercinen zu empfehlen, in ihre Be stimmungen einen Passus aufzunehmen, der alles Verteilen von Schülerkalendern und dergleichen vor oder nach dem Schulbüchcrgeschäst vollständig untersagt. Wir glauben, daß die Kreis- und Ortsvereine damit nicht zu sehr in die Freiheit ihrer Mitglieder eingreifen würden. Das Verteilen von Weihnachtskatalogen und dergleichen ist etwas ganz anderes; dadurch wird der Bücherabsatz gemehrt, aber Sic mögen noch so viele Schülcrkalcnder und ähnliches verteilen, Sie werden nicht ein Schulbuch mehr verlausen. Es ist eine unproduktive Ausgabe, die auf dem Sortiment lastet, und die Vereine haben es in der Hand, diese unproduktive Ausgabe, die zugleich eine Quelle vieler Streitigkeiten ist, zu beseitigen. Ich lege den Vorständen daher ans Herz, so zu Verfahren. (Bravo!) Vorsitzender: Wünscht noch jemand dazu das Wort? Es ist nicht der Fall; wir gehen weiter. Wünscht noch jemand das Wort zu den ersten drei Absätzen, bis zu »den Herren Kommissionären» einschließlich? Das ist nicht der Fall. Ich rufe die folgenden Absätze mit Anfangsworten oder nach ihrem Inhalt aus, und bitte sich zu melden, wenn jemand das Wort dazu wünscht. »Die Zahl der Mitglieder des Börsenvereins» . . . »Die Verlegererklärung« . . . -Die Verkehrsordnung« »Restbuchhandels-Ordnung» .... »Organe des Börsenvercins« .... -Schutz des deutschen Ladenpreises im Auslande« .... »Borstandsgeschäfte« »Die Arbeiten der Geschäftsstelle« »Die Tätigkeit der Ausschüsse, und zwar zunächst Rechnungsausschuß, Wahlausschuß, Verwaltungsausschuß«. Zu dem letzteren erlaube ich mir eine Bemerkung. Es heißt auf Seite S des Geschäftsberichts: »Einem empfind lichen Mangel des Festsaales, der schlechten Akustik, hat der Ausschuß in Verbindung mit dem Vorstand durch ein Experiment beizukommen versucht, für das wir nachträglich um Ihre Genehmigung bitten. Es ist ein lichtdurchlässiger, wagerechter Schallüberhang, der aus- und zugezogen werden kann und der, wie es scheint, seinen Zweck erfüllt.« Den Versuch sollen Sie nun in corxore vili selbst machen. (Die Schalldecke wird zugezogen.) Meine Herren, ich spreche mit derselben Stimmenstärke wie vorhin, und hoffe gleich in der Lage zu sein, meine Stimme etwas mäßigen zu können. Sie sollen nun sagen, ob, wenn Sie auch etwa finden, daß der ästhetische Eindruck ein minderwertiger ist gegenüber dem schönen hochgebauten Saal, ob es der Mühe verlohnt hat, den Versuch zu machen, unsre Akustik ein wenig zu verbessern. Ich spreche nunmehr mit leiserer, mit meiner gewohnten Stimme. Wir haben das Glück, zu den Abmietern unsers Saales den Proscssorenverein der hiesigen Universität zu zählen (Heiterkeit) und ich habe an den Vorsitzenden des Vergnügungsausschusses, Herrn Geh. Rat Heinze, die Bitte richten lassen, uns zu bestätigen, ob die Schalldecke bei dem Prosessorium, bei dem ein wissenschaftlicher Vortrag gehalten wird, eine bessere Akustik bewirkt habe. Er hatte die Güte uns zu schreiben, daß er anerkennen müsse, daß die Schallwirkung eine wesentlich bessere geworden sei, — und ich selbst konstatiere mit Vergnügen, daß ich augenblicklich keine einzige an die Ohren gehobene Hand mehr sehe, — doch, eine einzige — woraus ich vielleicht schließen darf, daß Sie selbst das Gefühl haben, daß der 564
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